Ich versteh gar nicht was ihr alle mit diesen "Liebhaberbands" (könnte schon das Unwort des Jahres 2016 sein ) habt. Ich kenne ein paar wenige davon nur vom Namen und wenn ich mich mal in meinem Freundeskreis umhöre, der weisgott jetzt nicht musikunbegeistert ist, gehen da auch nur ganz wenige Lichter auf. Ich kenne niemanden, der wegen bspw. Portishead auf nen Festival fahren würde. Mir fallen aber spontan 4, 5 Leute ein, die extra wegen Prodigy zum HuSo fahren würden. Sind das jetzt deswegen schlechte Menschen? Außerdem wäre FKP ja dämlich, wenn sie weiterhin so booken wie in den letzten Jahren (Stichwort: Ausverkauf)!
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"Liebhaberbands" ist ein schlechtes Wort (habs deshalb bewusst immer in Anführungszeichen gesetzt), aber mir fällt da auch nix anderes ein (Indie und Alternative werden mittlerweile zu inflationär verwendet). Es sind eben spezielle Bands, deren Musik in ihrer Machart abseits des Massengeschmacks agiert. Ob das jetzt Art Rock, Electronica, Avantgarde oder einfach nur Indie-Pop ist. Der riesige kommerzielle Erfolg ist bei solchen Bands meist nicht vorhanden, die Bands profilieren sich eher durch das Lob diverser Kritiker.
Mit Portishead hast du ja schon ein gutes Beispiel gewählt. Von der Machart eher unkonventionell und absolut nichts für die breite Masse (Zitat meiner Fahrgemeinschaft: "Mach mal das Gejaule aus."), trotzdem gelten ihre Alben als absolut stilprägend und werden durchweg hochgelobt. Zudem ist die Band selten in Deutschland zu sehen. Dementsprechend wurde die Band 2013 am HuSo als Blue-Head bzw. Co-Head (je nach Betrachtungsweise) gebucht, weil sie trotz ihrer Bekanntheit bei der breiten Masse eben eine absolute Ikone ist, die eben von einem kleinen Teil des Publikums absolut verehrt wird. Für den Rest gab es parallel Rammstein, Irie Révoltés oder Netsky, also ein stilistisch vielfältiges Alternativprogramm. Heutzutage würde FKP wahrscheinlich Ellie Goulding oder Casper anstatt Portishead verpflichten. Die ziehen natürlich viel mehr Publikum. Aber für Fans dieser "Liebhaberbands" waren solche Buchungen eben immer etwas besonderes.
2013 war übrigens auch relativ früh ausverkauft! Also wurden wohl nicht sehr viele Leute durch Buchungen wie The National, Sigur Rós und Smashing Pumpkins abgeschreckt. Wieso auch, gibt ja schließlich 3 weitere Bühnen.
Schlechtere Menschen sind deine Freunde natürlich nicht. Sie haben einfach einen Musikgeschmack, der auf hiesigen großen Festivals stärker repräsentiert ist.
Und ich mein, für solche Leute wie euch gibt es nunmal die Spartenfestivals wie das Summer's Tale, wofür sollen die denn sonst da sein. Und an alle die jetzt hier jammern, "da will keiner von meinen Bekannten hin", man kann auch neue Leute kennenlernen Zudem sind Pinkpop, Werchter, Roskilde & Co. jetzt nicht so weit von D entfernt und die haben ja anscheinend das Line Up, was sich angeblich "alle" beim HuSo wünschen.
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- Nur eine Minderheit wünscht sich die "Liebhaberbands" beim HuSo. Diese Minderheit ist hier forenmäßig stärker repräsentiert, weil die Masse überhaupt kein Interesse an Diskussionen über 14-Uhr-Bands hat, sondern sich Karten einfach wegen ein paar großen Bands kauft bzw. nach dem Freundeskreis richtet.
- Hier geht's eben um Leute, die einen Mix aus den o.g. "Liebhaberbands" und den übrigen HuSo-Bands haben möchte. Ich glaube kaum, dass hier jemand ausschließlich Portishead und Co. aufm HuSo sehen will. Dann wäre ein Spartenfestival tatsächlich die bessere Wahl.
- Alleine auf ein Festival fahren... kann man machen, ich finds jetzt nicht so geil.
- Naja, die 9 Stunden zum Roskilde sind jetzt schon ne Hausnummer
Hast aber recht. Ich habe ja bewusste nur von deutschen Festivals geredet. Das Ausland bietet hier zum Glück noch eine Menge Abwechslung. Lollapalooza finde ich nur bedingt vergleichbar. Kein Punk und Metal, wenig Hip-Hop, zudem aufgrund des fehlenden Campingplatzes vom Feeling und dem Kostenfaktor kaum zu vergleichen.