Alle Kommentare von defpro

980 Kommentare

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defpro
defpro
18.04.2016 09:16

Habe jetzt keinen Live-Auftritt gesehen und kenne auch nicht jeden Künstler aus dem Line-Up, aber wozu soll man denn da bitte pogen? Metal, Punk, Alternative und Hard Rock sind da doch überhaupt nicht vertreten (gut, mit Ausnahme von Rancid und GnR). Außerdem muss man ja noch die oben bereits erwähnten Event-Fans einkalkulieren. Da ist man für Moshpits bei denen wirklich an der völlig falschen Adresse.

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defpro
11.04.2016 14:54

Krass wie sehr hier die Meinungen gegen "Mad Max" gehen. Dabei kam der Film ja bei Presse und Publikum durchweg sehr gut an.

Ich denke, durch dieses ganze Lob wird im Vorfeld so eine große Erwartungshaltung an den Film aufgebaut, dass er dieser gar nicht mehr gerecht werden kann.

Für mich ist es ein reiner Actionfilm, der eben auch nicht mehr sein will als ein reiner Actionfilm. Durch sein im Mad-Max-Universum angesiedeltes Setting wirkt er auf mich auch angenehm unverbraucht (habe aber auch nur den 1. Teil der ursprünglichen Trilogie gesehen). Ich glaube aber, dass man für solch einen Film, der alle anderen Aspekte der Action unterordnet, auch in der entsprechenden Stimmung sein muss. Außerdem kann ich mir vorstellen, dass der Film im Kino noch imposanter rüberkommt.

Mir hat er letzten Endes ziemlich gut gefallen! Den 1. "Mad Max" z.B., der ja gemeinhin auch als Kultstreifen angesehen wird, fand ich dagegen wahnsinnig langweilig.

Icon1Kaan gefällt das
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defpro
08.04.2016 12:04

Ist jetzt wirklich nicht persönlich gemeint, aber das Video ist hier wirklich total unpassend. Mag ja sein, dass Eric Prydz mit "Call On Me" seinen größten kommerziellen Erfolg hat (finde es trotz seiner Banalität eigentlich auch immer noch ziemlich cool), aber Eric Prydz hat seitdem wirklich alles daran gesetzt, sich künstlerisch weiterzuentwickeln, sei es unter Eric Prydz oder den Pryda- und Cirez D-Aliases.

Insbesondere die Pryda-Releases suchen in dem Genre ihresgleichen. Ich kenne wirklich keinen anderen Produzenten, der es schafft, so wunderbar-atmosphärischen progressiven House zu zaubern. Das hat auch mit klassischem EDM nicht mehr allzu viel zu tun.

Anspieltipps:
- Pryda: Niton
- Eric Prydz: 2Night
- Pryda: Mirage (ist durch das Tomorrowland-Aftermovie 2011 (?) im Mashup mit "We Are The People" (Empire Of The Sun) ziemlich bekannt geworden)
- Pryda: Armed (wird von Deichkind live bei "23 Dohlen" regelmäßig gesamplet)
- Pryda: Allein (samplet "Allein allein" von Polarkreis 18)
- Pryda: Shadows
- Pryda: Miami To Atlanta (beinhaltet die berühmt-berüchtigte Pryda-Snare, die daraufhin in unzähligen weiteren Electro-/Progressive-House-Tracks gesamplet wurde)

Dazu kann ich das diesjährig erschiene Album "Opus" und vor allem das 2012er Compilation-Album "Eric Prydz presents Pryda" empfehlen, die die musikalische Essenz von Eric Prydz ziemlich gut einfangen!

tl;dr: Wer in den letzten Jahren ein Eric Prydz-Set bewundern durfte, der hat vergeblich auf "Call On Me" gewartet

Icon1SaThan gefällt das
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defpro
08.04.2016 09:42

Für mich macht der Vergleich wenig Sinn. Dass man die beide musikalisch nicht vergleichen kann, wurde ja schon geklärt. Auch vom Charakter und der Bühnenpräsenz sehe ich massive Unterschiede. Bleibt also nur der Erfolg als Vergleichsplattform: Nur ist hier eben das besondere hinter dem Phänomen Adele, dass sie nicht nur in Großbritannien sondern weltweit riesige Erfolge einfährt, während Helene Fischer lediglich in den deutschsprachigen Ländern vergleichbare Popularität genießt. Von daher aus meiner Sicht ein nicht wirklich passender Vergleich.

Und wieso man jetzt hier so einen Aufriss um den Frei.Wild-Echo macht, verstehe ich auch nicht ganz. Konnte man sich ja vorher ausrechnen, wer Charts und Albumverkäufe dominiert hat. Richtig wäre es, diesem komplett überflüssigen Musikpreis überhaupt keine Beachtung zu schenken. Auch von den Künstlern wäre ein flächendeckender Boykott dieser Veranstaltung sinnvoll. Das bringt dann bestimmt auch mehr, als vor dem Konzert mal kurz einen Mittelfinger gegen die "Nazischweine" zu zeigen, im selben Zug aber mit seinem Auftritt Solidarität gegenüber dieser Veranstaltung zu zeigen.

defpro
defpro
06.04.2016 17:41

Sind zwar fast ausschließlich relativ kleine Sachen dabei, aber das ist ja quasi schon eine "Liebhaber"-Welle. Wenn man aus dem Bandpool auch noch ein paar größere Sachen an Land gezogen hätte, wär hier wohl die Anzahl der Beschwerden deutlich geringer gewesen.

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06.04.2016 11:02

Indie ist doch am Ring eh nie so krass ausgeprägt. Ein paar Bands im Mittelfeld und viele kleinen Sachen. Und so ist es ja auch in diesem Jahr...

defpro
defpro
06.04.2016 10:52

Das Konzert gestern im Kesselhaus in Wiesbaden war auch ziemlich gut! Es war nicht ausverkauft, aber der Raum war relativ ordentlich gefüllt.

Support waren Der Ringer, die mit 50 Minuten für Vorband-Verhältnisse außergewöhnlich lange gespielt haben (scheinen wohl in der Szene schon ein gewisses Standing zu haben). Musikalisch geboten wurde ein Mix aus Post-Punk und Indie-Rock angereichert mit Synthpop-Elementen. Das instrumentale Grundgerüst hat mir eigentlich ziemlich gut gefallen (auch wenn es der Sänger mit seinem Drumpad ab und an ein wenig übertrieben hat). Der Gesang war mir zu Beginn jedoch etwas zu monoton und nicht eingängig genug, was sich aber im Laufe des Konzerts verbessert hat. Auch lustig waren die Ansagen mit Roboterstimme zwischendrin War ein kurzweiliges Konzert und am Schluss gab es auch noch ein paar schöne Noise-Passagen.

Nach kurzer Pause ging es dann mit Isolation Berlin weiter. Der Beginn war etwas unglücklich gewählt, da mit dem atmosphärischen Opener "Produkt" zunächst eine etwas düstere Stimmung aufgebaut wurde, nur um diese sogleich mit dem rotzig-frechen "Annabelle" wieder ein Stück weit zu zerstören. Im weiteren Verlauf des Konzerts hat die Band diese Balance aber besser gemeistert.
Geboten wurde in den nächsten 80 Minuten dann eine bunte Mischung aus den bisher veröffentlichen EPs und der aktuellen LP. Die Band hat es sehr gut geschafft, die Stimmung der 16 Songs auf die Bühne zu übertragen. Insbesondere die noisigeren Stücke wie "Isolation Berlin" und "Wahn" kamen richtig gut rüber!

An der Setlist gibt es grundsätzlich wenig zu meckern. Da die Band aber (wie bereits über mir erwähnt) ein großes Repertoire an tollen Songs hat, hätte das Konzert auch noch locker 20 Minuten länger gehen können.
Die Aquarium-EP war mir live etwas zu unterrepräsentiert, insbesondere weil "Aquarium" und "Lisa" die ersten beiden Songs waren, die mir von der Band so richtig gefallen haben. Vermisst habe ich auch "Herz aus Stein", was mit seinem Schlager-Charakter noch gut in das Set gepasst hätte.

Alles in allem ein ganz tolles Konzert von einer Band, von der man in der nächsten Zeit bestimmt noch viel hören wird!

defpro
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06.04.2016 09:47

Ist ja nicht so, dass es nur eine Handvoll Punk-Bands gibt. Das HuSo hat doch jedes Jahr einen relativ ordentlichen Punk-Anteil. Da wäre mMn in der Richtung dieses Jahr auf jeden Fall was möglich gewesen. Und wenn es nur ein paar Sachen im unteren Mittelfeld sind...

Ich wundere mich aber auch jedes Jahr, wie man sich so auf die Core-Richtung versteifen kann. Als ob es im Metal-Bereich keine Alternativen geben würde. Da kann man sich echt über so Sachen wie TesseracT freuen, die da mal ein wenig Abwechslung reinbringen

defpro
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05.04.2016 07:56


DiebelsAlt83 schrieb:
Hat jemand zufällig schon das Buch von "Flake" Lorenz gelesen? "Der Tastenficker - an was ich mich so erinnern kann" ist der Titel. Bin da gerade online drüber gestolpert und würde gern wissen ob die 20 EUR sich lohnen.

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Habe es jetzt nicht gelesen, aber in einem Interview wurde betont, dass in dem Buch NICHT seine Zeit mit Rammstein thematisiert wird. Falls du also interessante Hintergrundstorys zum Leben mit der Band erwartest, bist du hier falsch

defpro
defpro
02.04.2016 18:03

Das Konzert gestern im Schlachthof in Wiesbaden war absolut großartig! Wohl meine bisherige Nummer 1 des Jahres knapp vor Die Nerven im kleinen Kesselhaus nebenan.

Los ging es um 21 Uhr mit Shed, der eine gute halbe Stunde aufgelegt hat. Keine Ahnung, ob er eigene oder fremde Sachen gespielt hat. Habe mich vorher zwar mal reingehört, habe jetzt aber keine Songs wiedererkannt. War auch kein klassisches DJ-Set, da er die Songs nicht zusammengemixt hat. Das Set war in den meisten Fällen nicht wirklich tanzbar: Am Anfang war es ein wenig Ambient-lastig, ohne wirklichen Beat (würde als Vergleich mal die "Selected Ambient Works 85-92" von Aphex Twin nennen). Nach ein paar Ausflügen in den Breakbeat-Bereich wurde es dann zum Schluss Techno-lastiger. Leider gab es keine den Auftritt unterstützenden Visuals.

Vom Publikum wurde das Set sehr verhalten aufgenommen, was aber auch nicht wirklich verwundert, da das Poppige und die Eingängigkeit von Moderat der Musik von Shed nahezu komplett abgeht. Mir hat es dagegen ziemlich gut gefallen: Die Kompositionen waren abwechslungsreich und haben auch eine interessante Atmosphäre erzeugt. Man hat auf jeden Fall gemerkt, warum Shed in DJ-Kreisen so hoch geschätzt wird. Für ein Massenpublikum ist seine Musik aber nicht gemacht.

Um 21.45 Uhr ging es dann mit Moderat los, die bis ca. 23.30 Uhr gespielt haben (hab aber nicht auf die Uhr geschaut). Die Setlist war bunt durchgemischt, natürlich mit einem leichten Fokus auf das aktuelle Album. Insbesondere weil "II" und vor allem "III" so Vocal-lastig ist, hatte ich oft das Gefühl, gerade dem Auftritt einer Synthpop-Band zu lauschen statt eine DJ-Auftritt. Dieses Gefühl wurde natürlich regelmäßig beiseite gewischt, wenn die Hits des ersten Albums ausgepackt wurden. Durch diese Mischung aus Vocal- und Instrumental-Songs war das Konzert sehr abwechslungsreich: Auf ruhige Songs wie "Ghostmother" oder "Last Time" kamen aggressivere Stücke wie "A New Error" oder "Animal Trails".

Anzumerken wäre noch, dass hier keineswegs nur auf Play gedrückt wurde, sondern alle Songs im Vergleich zu den Studio-Versionen umarrangiert wurden. Insbesondere die Stücke des neuen Albums hatten live allesamt noch ein Stück mehr Druck. Der Sound selbst ist auch sehr positiv hervorzuheben: Auf FB gab es ja im Vorfeld Kritik an der Größe der Hallen und den damit eingehenden Problemen, einen guten Sound zu erzeugen. Ich bin jetzt zwar nicht so audiophil veranlagt, aber aus meiner Sicht war der Sound glasklar, die Bässe druckvoll und kein Soundmatsch zu vernehmen. Unterstützt wurde das Ganze noch durch eine sehr schöne Visual-Show, die die Musik stimmungsvoll untermalt hat, ohne die Aufmerksamkeit allzu sehr von der Musik abzulenken.

Im Nachhinein kann ich auch eigentlich über die Setlist nicht meckern, da sich die neuen Songs so gut eingefügt haben, dass ich das Fehlen von ein paar älteren Sachen verschmerzen konnte. Dazu gab es noch den Moderat-Remix von Jon Hopkins' "Abandon Window", der als eine Art "Milk"-Ersatz super funktioniert hat.

Mit dem Publikum bin ich auch relativ zufrieden. Klar ist, dass Moderat mittlerweile eine gewisse Popularität erreicht haben und die Zeiten der entspannten Club-Shows vorbei sind (der Schlachthof war auch ausverkauft). Trotzdem hat sich das Gequatsche während dem Konzert (zumindest in meiner Umgebung) auf ein Minimum beschränkt und die Handys blieben bis auf ein paar Fotos in der Tasche. Schön auch, dass sich die Leute an den vorher eingeblendeten Hinweis, bitte nicht mit Blitz zu fotografieren, gehalten haben.

Alles in allem ein Spitzen-Konzert, das sowohl optisch als auch musikalisch wirklich jeden Cent wert war!

@Jouusef: Habe jetzt nur an einer Stelle ein Interlude vernommen, wo die 3 ein wenig rumexperimentiert haben (ist wahrscheinlich so ein Ausgleich dafür, dass die Show ansonsten aufgrund der Visuals sehr durchstrukturiert ist). Hat jetzt der Stimmung nicht so wirklich geschadet. Vielleicht hatten sie bei den ersten Auftritten mehrere solcher Momente drin und haben gemerkt, dass die in dieser Häufigkeit beim Publikum nicht so gut ankommen

defpro
defpro
01.04.2016 15:09

Übrigens hier ganz interessant, weil im Coldplay-Tour-Thread ja moniert wurde, wie sehr deren aktuelles Album in den Setlists überrepräsentiert ist:
Von "Immortalized" haben es nur 3 Songs in das Set geschafft, darunter das " The Sound Of Silence"-Cover Mich solls jetzt nicht stören. Fand das Album nicht so prickelnd.

Aber das hier ist doch mal ein schönes Beispiel für ein Set, bei dem ich als Fan zufrieden wäre

defpro
defpro
01.04.2016 12:07


Koana schrieb:
Auch dieses wird nicht die letzte Tour der Band sein.
2005 ist X + Y auch schon "als letzte Tour" angekündigt worden in den Interviews.

Mit diesem Album wird allerdings wohl das schwächste aller Coldplay-Alben betourt.

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Ah danke, gut zu wissen. Hatte nur die Aussage mit dem letzten Album im Kopf und bin automatisch davon ausgegangen, dass damit die Band selbst auch ein Ende findet. Falls dies nicht so ist, ist natürlich die Entscheidung, kein Standard-Best-Of-Set zu präsentieren, durchaus verständlich, wenn auch aus meiner persönlichen Sicht ein Fehler.

Und auch wenn der Spruch abgedroschen klingt, aber früher war bei Coldplay halt wirklich alles besser Ich kenne wirklich kaum eine Band, die in ihrer Karriere ein (aus meiner Sicht) so großes Qualitätsgefälle aufweist. Die Songs ab "Mylo Xyloto" sind jetzt nicht wirklich schlecht, sondern meinem Empfinden nach einfach nur beliebig.

defpro
defpro
01.04.2016 11:44

Spoiler: (Box markieren um Text zu lesen)
Was bin ich froh, mir keine Karten gekauft zu haben! Das ist selbst abseits der üblichen "Zu wenig von Parachutes"-Meckerei wahnsinnig schwach. Wieso werden mit "The Scientiest" und "In My Place" 2 der größten Hits der Band nicht gespielt, während das neue Album quasi komplett durchgenudelt wird? Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen: Von 23 Songs sind nur 6 Songs von den ersten 4 Alben dabei, die ja wohl gemeinhin als die besten der Band gelten (gut "X&Y" mal halb ausgeklammert). Und das auf einer Tour, die vermutlich die letzte der Band sein wird. Wieso macht man sowas?

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defpro
defpro
31.03.2016 21:35

Hab mich mal versucht, bei dem reinzuhören (was angesichts seiner 20 Pseudonyme gar nicht so einfach ist ) und es war punktemäßig von 1-10 bestimmt alles dabei Wobei viele Sachen auch null tanzbar waren.

Hach die Vorfreude

defpro
defpro
31.03.2016 21:27

Bin auch schon total gespannt auf Wiesbaden!

Hab dann doch einen kurzen Blick auf die Setlist riskiert, die ja denke ich mal über die Tour beibehalten wird:

Spoiler: (Box markieren um Text zu lesen)
Seeeeehr viel vom neuen Album! Ist natürlich verständlich, mir gefällts auch ziemlich gut (wenn auch noch ein weiterer Schritt in Richtung Pop), aber natürlich bleiben ein paar tolle Sachen von "II" auf der Strecke. Über "Versions" und "Milk" würde ich mich noch sehr gefreut, da ich sie mit diesem Album kennengelernt habe und sie bislang auch noch nicht live bewundern durfte.

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Kannst du noch was zu Shed als Support sagen? Bin jetzt in der Techno-Szene nicht so krass unterwegs und war dann doch erstaunt, dass der auf Discogs teilweise wie ein Heiliger verehrt wird

defpro
defpro
23.03.2016 17:02

Ich meine, SSIO hätte in nem Juice-Interview mal erwähnt, dass er privat kaum (Deutsch)-Rap sondern eher Funk hört. Allerdings weiß ich jetzt nicht mehr genau, ob er das auch musikalisch umsetzen wollte. Wenn SSIO jetzt auch noch den Kendrick macht, dann schiebe ich wirklich ne Krise Noch so einen Verlust könnte ich nicht mehr verkraften (ist zwar Offtopic, aber bin wieder auf Section.80 und GKMC hängengeblieben... die waren soooo gut!). Kann mir das aber eh nicht so wirklich vorstellen. Der Großteil der Fanbase würde wohl abspringen. Kann mir höchstens vorstellen, dass man den aktuellen Sound um kleine Nuancen aus anderen Genres erweitert. Die 90s-Beats sind ja auch gewissermaßen AON-Markenzeichen. Ich glaube kaum, dass man das aufgeben will.

SSIOs Kunstfigur selbst finde ich jetzt auch nicht wirklich eingeengt. Die lässt sich bestimmt noch mehr ausweiten, ohne jetzt vom bisherigen Themenspektrum allzu sehr abzuweichen. Auf "0,9" hat er es sich mMn etwas zu einfach gemacht, aber ich traue ihm da durchaus noch neue Einfälle zu. Man wird sehen, was die Zukunft bringt

Als nächstes steht ja erst mal das Debütalbum von Kalim an. Da bin ich auch schon wahnsinnig gespannt drauf. Das Mixtape "Sechs Kronen" rotiert bei mir immer noch regelmäßig!

defpro
defpro
22.03.2016 18:38

Naja, ich finde schon, dass sich Ewa raptechnisch verbessert hat. Bin aber auch allgemein Fan ihrer Stimme und ihrer speziellen Betonung. Kann man wahrscheinlich so rational nicht wirklich erklären. Generell finde ich sie aber auf Storytelling-Tracks am interessantesten, weil sie da halt auch mal wirklich was erzählen kann. Hat ja in ihrem Milieu genug erlebt

Für sich genommen finde ich „0,9“ auch bombenstark. Wenn da nur nicht immer „BB.U.M.SS.E.N“ als Vergleich herhalten müsste… Das Problem ist einfach, dass SSIO auf jenem Album diese Kunstfigur mit all ihren Eigenarten erschaffen hat und dieser Figur auf „0,9“ nichts Weiteres hinzufügen kann.

Man könnte quasi eine Checkliste machen:
- „Nutööö“, „Nuttensohn“, „0,9“, „ja ja ja“
- Bonn 17, Fast Food, SIM-Karte und den trainierten Nacken erwähnt
- Features mit der AON-Crew
- Track mit Frauengesangshook
- Bi-Sprache zelebriert
- der Rest übliches Themenspektrum zwischen Frauen beglücken und Koks auf Kombi verticken
- das Ganze präsentiert auf 90s-Beats

Für sich genommen hat das Ganze einen wahnsinnig hohen Entertainment-Faktor, aber man erkennt doch, dass sich alles ein wenig abnutzt.

Ich muss auch sagen, dass mir die Beatgestaltung ein wenig zu eintönig ist. Das liegt wohl daran, dass diese erstmals komplett von Reaf alleine produziert wurden. Mit „Pibissstrahlen auf 808 Bässe“ und „Kein Bock“ gibt es 2 kleine Ausreißer, aber insgesamt klingt doch alles sehr gleichförmig. Schlecht sind die natürlich alle bei weitem nicht, aber so Brecher wie „Vorspiel“, „Illegal, legal, egal…“ und „Unbekannter Titel“ findet man hier leider nicht.

Es gibt natürlich auch eine positive Entwicklung: Das Album wurde auf eine angenehme Länge von 14 Tracks zusammengestutzt und wirkt damit nicht so überladen wie viele andere Deutschrap-Releases. Auch findet man auf „0,9“ mMn keinerlei Filler. Auch bei den Features hat man sich zusammengenommen und neben den üblichen AON-Gästen nur noch Haftbefehl dazugenommen (auch wenn jetzt kein Featurepart positiv heraussticht… gerade von Hafti hatte ich dann doch mehr erwartet). Wenn ich da noch an das grauenvolle 257ers-Feature des Vorgängers denke

Das soll jetzt auch alles gar nicht so negativ klingen. SSIO ist ein wahnsinnig talentierter Rapper und das Album hat genug großartige Lines, sodass ich auf jeden Fall auf meine Kosten komme. Nur gerade weil man sich beattechnisch nicht aus seiner 90s-Komfortzone herausbewegt hat und dahingehend keine Überraschungen zu erwarten sind, lege ich meinen Fokus dann eher in Richtung der Texte. Und hier ist man eben auch auf Nummer Sicher gegangen. Für 2 Alben (und 1 Mixtape) geht das für mich klar, aber bei der nächsten Platte wünsche ich mir dann doch mehr Innovation!

defpro
defpro
19.03.2016 01:46


Kaan schrieb:
Ich würde mal grob über den Daumen gepeilt behaupten, dass 95% der Käufer die Songs nicht schon zwei, drei mal im Schrank stehen haben. Es macht also absolut Sinn so ein Album zu veröffentlichen.

Zitat anzeigen


Die EP wird ja wohl so ziemlich jeder Fan von denen besitzen (war ja lange Zeit die einzige Veröffentlichung, die man erwerben konnte). Und mit dem Kauf der Deluxe-Edition (zu der bestimmt viele greifen werden) inkl. AMK hätte man den Song ja dann in dreifacher Ausfertigung.

Natürlich macht es Sinn, die Sachen so zu veröffentlichen. Jeder ist heiß auf die Band, endlich gibt es neues Material zu hören und das vergriffene erste Album ist auch noch dabei. Bei dem Hype momentan greifen da genügend Leute zu. Man hätte die Veröffentlichungspolitik halt fanfreundlicher gestalten können. Aber an der Stelle von Universal hätte ich es natürlich auch nicht anders gemacht.

defpro
defpro
18.03.2016 14:02

Wieso hat man nicht einfach aus den paar neuen Songs eine EP gestrickt und das Debütalbum separat (meinetwegen soundtechnisch überarbeitet) auf den Markt gebracht? So könnte sich jeder die Sachen kaufen, die er hören möchte, anstatt am Ende 3x "Oft gefragt" im Schrank stehen zu haben.

defpro
defpro
18.03.2016 13:56

Was für ein lustiger Zufall! Gerade eben ist mir auch der Einfall gekommen, hier zu dem Album was zu schreiben

Mittlerweile gefällt mir „The Life Of Pablo“ wirklich ziemlich gut! Anfangs fand ich es schwer, mich da einzufinden, weil das Ganze schon sehr fragmentartig wirkt und musikalisch auch keine einheitliche Linie gefahren wird. Es wirkt wie ein auf die Schnelle zusammengeschustertes Sammelsurium an verschiedenen Tracks. Musikalisch ist es (für Kanye eher untypisch) eher rückwärtsgewandt: Die Sample-Lastigkeit der ersten beiden Platten, hin und wieder Autotune-Auswüchse aus der „808…“, Pop-Einschübe der MBDTF und natürlich düstere Trap-Einschübe von „Yeezus“. Erstmals erfindet er sich hier nicht komplett neu, sondern greift auf bewährtes zurück bzw. kombiniert verschiedene Elemente aus der Vergangenheit.

Die ersten 3 Tracks passen wohl am ehesten zu dem Gospel-Prädikat, was Kanye im Vorfeld angekündigt hat. Der Part von Chance The Rapper in „Ultralight Beam“ ist der Wahnsinn! Zusammen mit den nachfolgenden beiden Songs findet das Album einen wahnsinnig guten Einstieg (das Sister Nancy-Sample in „Famous“ und das Outro von „Feedback“ ).

Danach kommt der mMn schwächste Teil des Albums: Mit „Low Lights“ und „I Love Kanye“ 2 mäßig spannende Interludes (letzteres vielleicht noch beim ersten Hören ganz witzig) und auch „Highlights“ und „Freestyle 4“ wirken auf mich nicht ganz ausgereift. Hier erkennt man auch eine völlig andere Herangehensweise, wenn man mal einen Vergleich zum Perfektionismus eines MBDTF zieht.

Die nächsten 4 Tracks sind wieder absolute Volltreffer. Hier einen Song hervorzuheben fällt schwer. The Weeknd liefert auf „FML“ eine wahnsinnig gute Vocal-Performance und selbst Chris Brown wirkt in „Waves“ nicht als Störfaktor. Während „Waves“ für mich noch euphorisch wirkt, erzeugen die 3 nachfolgenden Songs eine eher beklemmende Atmosphäre, in der Kanye treffend sein Star-Dasein reflektiert. Für mich die am meisten ausgereifte Phase des Albums.

Die nachfolgenden Deluxe-Tracks (im Prinzip sinnlos, da das Album eh nur in „Deluxe“-Form auf TIDAL veröffentlicht wurde) beginnt zunächst mit einem komplett überflüssigen Interlude und dem eigentlich ganz netten „30 Hours“, an das Kanye aber unbedingt noch 3 Minuten langweilige „Ad-Libs“ ranklatschen musste. „No More Parties In LA“ liefert Kendrick und Kanye in Hochform auf einem großartigen Madlib-Beat, „Facts“ ist auch in der Charlie Heat Version immer noch ein öder Nike-Diss-Track und mit „Fade“ erhält das Album einen versöhnlicher Abschluss mit House-Anleihen.

Lyrisch will ich da jetzt nicht zu viel sagen. Raptechnisch hat sich Kanye eigentlich über die Jahre immer verbessert. Textlich gibt es bei ihm immer Licht und Schatten. Besonders da ich ihm nach seinen in den letzten Monaten losgelassenen Tweets schon eine ziemliche Persönlichkeitsstörung attestieren würde, kann man nur froh sein, dass bis auf paar Ausfälle (Taylor Swift, bleached assholes,…) eigentlich ganz coole Texte dabei rumgekommen sind, in denen Kanye über Gott, Medien und sein eigenes Leben als Superstar philosophiert. Ist jetzt kein Stoff für den Literaturnobelpreis, aber interessant und gut rübergebracht finde ich das schon.

Hätte man die Interludes und ein paar schwächere Tracks weggelassen, dann würde das Album wohl wesentlich strukturierter und pointierter rüberkommen. Trotzdem ist es alles in allem eine sehr gute Platte geworden. Ich sehe „The Life Of Pablo“ eigentlich auch weniger als Kanye West-Album, sondern Kanye als eine Art Dirigenten über ein Kollektiv aus verschiedenen Künstlern, die hier gemeinsam Musik machen. Und mit einem solchen Ansatz stellt Kanye West für mich weiterhin einen der interessantesten Künstler der letzten Jahre dar!

Die o.g. Tracklist von TLOP ist übrigens eine neue. Kanye hat kürzlich ein paar Änderungen vorgenommen: Die ursprüngliche „Wolves“-Version ist ohne Gast-Features ausgekommen und Frank Ocean war im Outro zu hören (wurde jetzt als eigener Song namens „Frank’s Track“ abgegliedert). Außerdem wurde auf „Famous“ eine Zeile geändert sowie das Sister Nancy-Sample und Rihannas Outro-Vocals etwas überarbeitet. Laut Kanye ist TLOP „a living breathing changing creative expression”. Meiner Meinung nach auch ein ganz interessanter Ansatz, den ich so auch noch nirgendwo gesehen habe.

defpro
defpro
16.03.2016 17:44


Paju schrieb:
Roisin Murphy!

Sehr schickes Line-Up, Festival ist sowieso das Beste in Europa, was das Gesamterlebnis angeht.
Dürften wohl schon alle Headliner dabei sein, oder? Rihanna (die für mich persönlich der einzige richtige Dorn im Au ...sorry, in den Ohren ist), LCD Soundsystem und Chemical Brothers.
Hach, das Festival ist schon geil. Leider mit 200 € auch nicht ganz preiswert, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt. Und Mitfahrer zu finden wird auch schwer.

Zitat anzeigen


Die Chems sollen ja wohl das Festival abschließen. Und da nach dem Headliner immer noch ein Act aus dem elektronischen Bereich kommt, sollte noch ein Headposten ausstehen. Allerdings waren 2 dieser Headposten letztes Jahr mit Bastille und alt-J ausgefüllt, weshalb ich meine Erwartungen jetzt nicht in Richtung Riesen-Head schrauben würde (zumal der Ticketpreis gleich geblieben ist). Wobei ich letztes Jahr froh war, wenn ich so wenig Headliner wie möglich sehen musste. Die Stimmung bei den Zeltbühnen war um einiges besser.

Man zahlt halt beim Pukkelpop für die riesige Anzahl an Künstlern und Bühnen. Letztendlich sieht man hier auch kaum mehr Bands als auf anderen Festivals. Der Vorteil ist die unglaubliche Auswahl, sodass eigentlich auf mindestens 1 Bühne immer was für einen dabei ist. Muss man natürlich wissen, ob einem das die 200 € (+ Parkgebühr) wert ist.

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