Hurricane/Southside Festival 2016

nazis, edm, langeweile und balthazar. großes kino, hurricane.

Oh, Kvelertak!

Ist dieser Axwell/Ingrosso so ein Tomorrowland-EDM-Quatsch?

Homepage auch aktualisiert.

AXWELL Λ INGROSSO an 6. Stelle??

Ach Stebbie, dein Sticheln ist doch Schwachsinn. Akzeptiere doch einfach, dass die Ausrichtung vom Hurricane sich in den letzten Jahren geändert hat. Man hätte ja auch PJ Harvey, Sigur Ros etc buchen können, es spricht die Zielgruppe aber nun einfach nicht an.

Ich finde, dass das Line Up objektiv gesehen wirklich stark ist. Das größte Headtrio der letzten Jahre, die angesagtesten deutschen Bands und internationale Größen an der weiteren Spitze, ein sehr breites Mittelfeld.

Ich komme auf viele Namen, die ich mir anschauen würde. Was man wirklich vorwerfen kann ist mangelnde Exklusivität/Abwechslung im Line Up und das bisher extrem geringe Bedienen der Indie-Sparte. Wirkliche Perlen findet man kaum, allerdings wirklich viel gute Standardkost.

Ich akzeptiere es, alleine schon, da das Hurricane seit Jahren absolut keine Rolle mehr in meinen Planungen spielt. Aber akzeptieren heißt nicht, dass man es nicht kritisieren kann.

Und was heißt denn generell "objektiv stark", woran willst du das festmachen? Ich finde eine Headgruppe mit Rammstein, Mumford & Sons, The Prodigy, Deichkind, K.I.Z. und Axel / Ingrosso maximal mies, auch wenn Rammstein und Mumford & Sons sicherlich vorzeigbare Namen sind. Aber danach? Dropkick Murphys, Flogging Molly, Bosse, Editors, The Hives, Maximo Park, Jennifer Rostock und Royal Republic...? Man muss schon die letzten Jahre regelmäig um 17 Uhr betrunken im Stuhl versackt sein, um große Euphorie bei diesen Namen zu empfinden.

Leider sagt der massenhafte Konsum von Kultur nur selten etwas über die Qualität derselben aus, dazu muss man sich nur mal die wöchentlichen Bestsellerlisten anschauen. Nur wenn du die kaufmännische Logik zur obersten Maxime erhebst, dann ergibt die Aussage Sinn - und das tue ich nicht, denn (da bin ich vll. Idealist) bei Musik gehört ein wenig mehr dazu.

Es fehlt einfach das Besondere an diesem Lineup, etwas worauf man sich freut, etwas, das man getrost als brotlos bezeichnen kann, die kindliche Freude, wenn man dann mal einen wirklich besonderen Namen wie Portishead im Lineup sieht. Diese kindliche Freude scheint FKP (zumindest im Bezug aufs Hurricane) über die Jahre abhanden gekommen und einer kaufmännischen Logik gewichen zu sein, die auf solche Spielchen verzichtet. Das Hurricane/Southside ist kaufmännische Pflicht, was auch plausibel erscheinen mag, wenn man das kaufmännische Risiko trägt. So mancher erinnert sich noch vielleicht daran, wie offen man 2007 die Freude artikuliert hat, als man es endlich geschafft hat PJ zu buchen.

Das Hurricane hat sich leider von einer guten und durchaus authentischen Mischung aus Breite und Tiefe zu einem ziemlich unglaubwürdigen und eintönigen Ereignis entwickelt, dem jeglicher Charme fehlt - auch wenn FKP stets bemüht ist, einen solchen aufzubauen.

@ Stebbie:

Das liegt in meinen Augen vor Allem an einer Sache: Angebot/Nachfrage. Das Hurricane hat sich in den letzten Jahren ziemlich verändert. Woran liegt das? Ich bin der Meinung: Der 0815 Mainstreamfestivalbesucher in Deutschland will doch gar nichts Anderes sehen. Da kannste von mir aus 10 Jahre nacheinander Kraftklub, Casper, Marteria und Cro buchen und die Meute ist immer noch zufrieden. Festivals sind nun einmal in unserer Gesellschaft mittlerweile etwas, wo nahezu Jeder hingeht. Da sind einfach viele zufrieden wenn sie ihre 7-8 angesagten Acts sehen können und dabei ne geile Sause auf dem Zeltplatz feiern können. Daher bucht FKP nicht nur gewinnorientiert sondern auch stark daran orientiert, was die breite Masse sehen will.

Nicht umsonst versucht man ja jetzt auch in der Nachbarschaft das A Summers Tale aufzubauen. Der Preis ist ähnlich, allerdings wird hier ein ziemliches Kontrastprogramm angeboten. Nicht umsonst ist deren Kapazität auch auf 15.000-20.000 Leute beschränkt. Es spricht einfach nicht die breite Masse an. Da hatte man 2015 objektiv gesehen schon ein extrem exklusives und interessantes Line Up angeboten (auch wenn es absolut nicht mein Geschmack ist) und konnte damit auch gut punkten. Allerdings braucht man kein 75.000 Besucher starkes Festival in dieser Richtung in Deutschland aufziehen.

Was bleibt? Richtig, einen Mittelweg finden. Den gab es früher beim Hurricane und er ist die Tatsache, die du vermisst. Da stelle ich mir aber die Frage ob es sinnvoll ist beim Hurricane weiterhin den Mittelweg zu gehen. Kommt der 20jährige 0815 Besucher noch wenn neben Rammstein die Bands Sigur Ros und PJ Harvey im oberen Mittelfeld kommt? Kommt der "Liebhaber" wenn ihm neben Sigur Ros und PJ Harvey Deichkind, Cro und Kraftklub angeboten werden? Da überlegen auch beide Seiten ob es ihnen bis zu 200 € + Verpflegung etc. wert ist. Da würde ich aus FKPs Sicht auch auf Nummer Sicher gehen und den Großteil bedienen und der Minderheit eine schöne Alternative anbieten.

Was man hierbei übrigens auch nicht vergessen darf: Früher gab es längst nicht einen solchen Festivalboom in Deutschland und auch deutlich weniger Festivals. Der Markt ist hart umkämpft. Um nahezu jede Band muss hart gekämpft werden, jeder potentielle Besucher muss gewonnen werden, ansonsten geht man zu Alternative XY. Der Wandel des Festivals liegt in meinen Augen einfach am veränderten Festivalmarkt und dem Anspruch des deutschen 0815 Besuchers

Just my 2 Cents

199€ uhi

Folkert 2014:
Wollen unter der magischen 150€ Marke bleiben.
Für uns ist es wichtig den Einzrittspreis galten zu können.

Soso. Sehe das wie steppard hat sich leider zur absoluter rar parallel Veranstaltung entwickelt. Schade nicht mer meins.

Ich geb auch mal meinen Senf dazu:

Ich war 2012 beim HuSo. Damals ausschlaggebend war sowas wie Blink, Ärzte, KIZ, Kraftklub, Casper. Vornehmlich weniger Indie, weil ich mich damals noch nicht so sehr damit auskannte. Dann lernte ich die Musik kennen: Hives, Two Door Cinema Club, Editors. Immer noch recht oberflächlich, da es mich das Jahr eher zum Werchter zog (mit DeMo, Rammstein, Green Day und Volbeat oben ja schmuck besetzt gewesen). Heute ärger ich mich des Todes, nicht beim HuSo gewesen zu sein. TDCC, Editors, Kasabian, Arctic Monkeys, QOTSA.

Mein heutiger Geschmack ist schon sehr indie-geprägt (Noel Gallagher, Kasabian, The XX, Whitest Boy Alive) und es wären für mich schon ein paar Schmankerl dieses Jahr dabei. Mumford brauche ich nicht unbedingt, aber Editors und TDCC fänd ich schon hart geil. Und eben Rammstein. Problem da is nur: Alles schon gesehen, Rammstein gibts für mich dieses Jahr schon am Freitag in Belgien und aufm Highfield. Prodigy gabs '14 aufm RnH. KIZ ist auch nicht mehr das, was sie mal waren. Annenmaykantereit finde ich öde. Murphys und Flogging Molly find ich auch nicht mehr spektakulär, auch wenn ich die mit 16/17 ganz gut fand (bin heute 23). Die White Stage ist gut besetzt, überschneidet sich dann aber tendenziell mit oben. Den Mainstream-Electro ala Paule oder Axwell (?) brauch ich nicht. Ansonsten gibts halt so in etwa 10 Acts, auf die ich Bock hätte. Aber die richtig von mir geliebten Sachen hab ich schon gesehen, ansonsten tangieren mich die Bands (Wombats zB) jetzt nicht so sehr, als dass ich dafür 180 Euro und mehr ausgeben würde.

Stimmt schon, dass das Festival ne krasse Wandlung durchmacht. Und das ist auch echt schade. Geht stark Richtung RaR / RiP, aber da gehts für mich dies Jahr halt so schon hin wegen Deftones, Major Lazer, Volbeat, RHCP, 1975 und den ganzen Klassikern aus meiner Jugendzeit in der Rockdisse. Und Fettes Brot natürlich. Sprich mich subjektiv irgendwie viel mehr an.

Lange Rede kurzer Sinn: subjektiv gesehen ist die Entwicklung schade. Heute würde ich nen 13er-Lineup anbeten und wahrscheinlich keinen einzigen Tropfen Alk mit zum Festival nehmen, weil ich mir dort von morgens bis abends Bands anschauen würde. Aber Leute wie wir sind halt von der musikalischen Vorliebe in der Minderheit. Indie hatte seine Hochzeit in den 2000ern. Heute isses halt EDM, Schlager-House ala Gestört aber Geil (finde die Bezeichnung des Genres, übernommen aus nem Artikel, einfach zu geil ^^ ) und Bands, die alle zwei Jahre gefühlt auftreten. Aber es kommt auch nix neues mehr nach so richtig. Und objektiv gesehen ist der Preis gerechtfertigt, wenn auch vielleicht ordentlich. Aber für deutsche Verhältnisse trotzdem heftig. Ist ja bald Werchter Niveau und die buchen doch schon nochmal in einer anderen Liga. Mal sehen ob die Rechnung fürs HuSo aufgeht.

Wie is'n hier der aktuelle Wasserstand bzgl. Ticketverkauf?

Ich warte auf Einzelshows von Rammstein...deren Schedule ist noch verdächtig löchrig.

Nach 2014 und 15, die beide absolut nichts waren aus meiner Sicht, ist das schon ordentlich.



Dass man schon alles gesehen hat, stimmt. Ich freu mich, dass ich meine billige(re) Karte habe

Da ich mir von der Welle jeden angucken würde, ist das Hu/So Line Up plötzlich doch ziemlich attraktiv...

Ja, hab ich mir auch gedacht zumal wirklich für jeden Geschmack was dabei sein dürfte.

Insgesamt doch deutlich besser als in den letzten Jahren! Und der Preis ist für mich eigentlich nur logisch. Rammstein und M&S dürften locker einiges teurer sein als RHCP/BS um da mal den Quervergleich zu ziehen