Coronavirus

eröffnet von Yertle-the-Turtle am 27.02.2020 10:02 Uhr
9.816 Kommentare - zuletzt von blubb0r

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Yertle-the-Turtle
19.04.2021 15:24·  Bearbeitet

Noch einmal meine zugegeben provozierende Meinung:
Am Ende ist jeder seines Glückes Schmid. Ich zerbreche mir nicht mehr den Kopf, welche leichtsinnigen Dummköpfe sich welche gesetzlichen Schlupflöcher zu Nutze machen können für 10 Minuten Spaß.

Wir kommen zum Glück langsam in nen Modus, in dem die Leute geimpft sind, die hilfsbedürftig sind (Personal im Gesundheitswesen, alte Leute etc.).

Schützt Euch selbst, Eure Geliebten und die Leute, die die Pandemie ernst nehmen und lasst dem Rest seinen Lauf.

Damit meine ich nicht Öffnungen, aber wochenlang über so Themen wie die Ausgangssperre zu argumentieren ist absolut kontraproduktiv.

Fremde sehen mich nicht ohne Maske, drinnen treffe ich nur den engsten Kreis und Familien mit KITA / Schulkindern meide ich wo möglich.

DiebelsAlt83
DiebelsAlt83
19.04.2021 15:50Supporter


Rhapsode schrieb:


blubb0r schrieb:
Mir geht es gar nicht um Hubertus Heil. Die Bundesregierung und die MPK versagt hier kollektiv. Es liest sich hier bei einigen so, als sei es die "böse CDU" und die "arme SPD", das akzeptiere ich nicht. Jede Partei, die hier in diesem Land in Regierungsverantwortung ist, insbesondere die beiden großen in der GroKo, sind gescheitert. Die Akteure werden als die größten Versager der Nachkriegszeit in die Geschichte eingehen, manche mehr, manche weniger, aber das miserable, erbärmliche Corona-Management wird immer mit ihnen in Verbindung gebracht werden.

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So gesehen kann ich weitestgehend zustimmen. Diese meine Beobachtung war nur auf den konkreten Fall bzw. die konkrete Maßnahme beschränkt, worüber ja ursprünglich gesprochen wurde.



blubb0r schrieb:
edit:
Geil auch jetzt wieder die Geschichte mit der Ausgangssperre. Die ist damit doch quasi total für die Füße. Wenn ich mich abends zum Fußball gucken mit 3 anderen bei nem Kumpel treffe und danach um 23:30 Uhr nach Hause gehe, kann ich immer sagen "ich gehe eine Runde spazieren". Die anderen beiden gehen dann einfach 5 Minuten vor mir und 5 Minuten nach mir aus dem Haus.
Was ein Käse!

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Die war auch schon vorher für die Füße. Die Leute und Verhaltensweisen, die hierdurch angepeilt werden sollten, hätten es so oder so umgehen können. Geh ich halt um 20:55 Uhr zur Corona-Party im Privatkeller und bleib da einfach bis 5 Uhr oder penn beim Kollegen zu Hause. Getroffen von der Maßnahme wären als Kollateralschäden Leute, die sich eh schon eingeschränkt haben. Hinzu kommt, dass im Zweifel sich mehr Leute in der nicht gesperrten Zeit ballen und Übertragungen dadurch wahrscheinlicher werden. Es gibt genug Beispiele, wo Ausgangssperren nicht mit Senkungen, sondern mit Steigerungen der Inzidenzen korrelieren. Die Maßnahme ist damit nicht angemessen (im juristischen Sinne). Sie ist auch nicht notwendig, weil wirksamere Effekte durch einen richtigen Lockdown erreicht würden, der nicht nur den Privatbereich, sondern auch den Bereich Arbeit verpflichtet. Auch das zeigen mittlerweile genug Erfahrungen andernorts. Erst wenn das gewährleistet ist, könnte die Notwendigkeit einer Ausgangssperre sauberer begründet werden. Und verhältnismäßig ist sie auch nicht, weil der Grundrechtseingriff im Vergleich zur erwartbaren Wirkung zu stark ist. All das hat z.B. das Verwaltungsgericht Hannover geltend gemacht, weswegen dort die Ausgangssperre aufgehoben werden musste.
Die allgemeine Ausgangssperre ist ein Fall für das BVerfG und sonst nichts.

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Ich glaube dem gibt es nichts hinzuzufügen.

Ich habe heute ein Video bekommen, von einem Kumpel aus Mülheim a.d.R., wo die Ausgangssperre gilt. In dem Video (ich kann das hier nicht posten) sieht man wie Polizisten am Straßenrand stehen und einer erzählt, dass sie die Ausgangssperre kontrollieren. Dann kommt da jemand im T-Rex Kostüm an. Der Polizist lacht sich tot und sagt, die Sperre gilt ja nur für Menschen und bei einem T-Rex könne man nichts machen. Kurzer und netter Wortwechsel, der T-Rex sagt er sei schon vom Ordnungsamt hingewiesen worden und auf dem Weg nach Hause. Der Polizist hat dem nichts hinzuzufügen und wünscht einen schönen Abend. Am Ende wird der T-Rex dann noch von einem weiteren Polizisten nachgeäfft und das Video endet.

Als ich das Video gesehen habe, kam ich vor lachen nicht mehr zur Ruhe. Erzählt ist das bestimmt weitaus weniger lustig.

Aber im Prinzip zeigt das doch ganz gut, was alle Seiten von dieser Ausgangssperre halten.

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Locust
19.04.2021 15:58


Yertle-the-Turtle schrieb:
Noch einmal meine zugegeben provozierende Meinung:
Am Ende ist jeder seines Glückes Schmid. Ich zerbreche mir nicht mehr den Kopf, welche leichtsinnigen Dummköpfe sich welche gesetzlichen Schlupflöcher zu Nutze machen können für 10 Minuten Spaß.

Wir kommen zum Glück langsam in nen Modus, in dem die Leute geimpft sind, die hilfsbedürftig sind (Personal im Gesundheitswesen, alte Leute etc.).

Schützt Euch selbst, Eure Geliebten und die Leute, die die Pandemie ernst nehmen und lasst dem Rest seinen Lauf.

Damit meine ich nicht Öffnungen, aber wochenlang über so Themen wie die Ausgangssperre zu argumentieren ist absolut kontraproduktiv.

Fremde sehen mich nicht ohne Maske, drinnen treffe ich nur den engsten Kreis und Familien mit KITA / Schulkindern meide ich wo möglich.

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So seh ich das auch v.a. seit dem Zeitpunkt an dem die Politik entschieden hat das ähnlich zu handhaben. Es ist zwar ärgerlich und frustrierend aber nicht zu ändern.

Das Thema Ausgangssperre funktioniert doch hervorragend als Ablenkungsmanöver

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kato91
19.04.2021 17:13

Wir haben doch hier nie so gravierende Einschränkungen wie in anderen Ländern erlebt. Ausländische Korrespondenten lachen über den deutschen "Lockdown". Wie man sich hier an der nächtlichen Ausgangssperre aufzieht...

Haben wir nicht gerade andere Sorgen? Hohe Inzidenzzahlen zum Beispiel? Die Tatsache, dass ein nicht unerheblicher Teil von Menschen, die eine Infektion durchgemacht haben, unter Umständen für den Rest ihres Lebens mit Beeinträchtigungen zu kämpfen hat? Aber nein, stattdessen wird über Sinn und Unsinn nächtlicher Ausgangssperren, 21 oder 22 Uhr und was weiß ich nicht was diskutiert.

Wir können von Glück reden, dass die angekündigten möglichen 100.000 Infizierten pro Tag ausgeblieben sind. Vielleicht sehen wir hier schon einen kleinen Fortschritt der Impfungen, u.a. dass auch die Todeszahlen nicht das Winter-Niveau erreicht haben. Ein Beispiel: Eine Bekannte von mir saß auf der Arbeit während des Frühstücks neben einer Kollegin, wo sich im Nachhinein herausstellte, dass die Corona hatte. Meine Bekannte erhielt wenige Wochen zuvor ihre erste Impfung. Sämtliche Tests blieben negativ, sie war auch asymptomatisch. Vielleicht hat sie sich nicht angesteckt, vielleicht hat ihr die Impfung geholfen.

Mit der ganzen politischen Diskutiererei haben wir diese Einschränkungen dann vielleicht auch bald ausgesessen, Impffortschritt und die wärmere Jahreszeit tun dann ihr Übriges. Mein Mitleid gilt an der Stelle denen, die sich in dieser Zeit ungewollt infiziert haben und nicht so glimpflich davongekommen sind.

Und bevor hier wieder die Diskussion über Sinn und Unsinn von nächtlichen Ausgangssperren diskutiert wird: Lasst es mal 5% der Bevölkerung sein, für die es diese Einschränkungen braucht. Das sind so unvernünftig 5%, dass die sich das Virus eher einfangen wie der Rest. Die schleppen es in ihre Familien, zu Freunden, auf die Arbeit. Wenn man da eine Einschränkung rechtzeitig (!) hinbekommt (bzw. hinbekommen hätte), wäre anderen Menschen damit vielleicht geholfen. Aber nein, lass mal lieber abends um 9 noch joggen gehen, ist ja wichtiger.

Mich macht diese Diskussion mürbe... Hoffentlich ist es bald soweit, dass wir über diesen Wahnsinn nicht.mehr diskutieren oder streiten müssen Smiley ich möchte im Grunde auch nur wieder im Restaurant sitzen, mich mit Freunden treffen und Dinge unternehmen können. Und um das zu erreichen, würde ich halt auch übergangsweise die ganz blöden Einschränkungen in Kauf nehmen. Wobei ich derzeit ohnehin nur arbeite, essen einkaufe, koche und meine Freundin treffe. Hin und wieder auch mal jemand bekanntes sehen, vorher mit negativem Schnelltest. Könnte schlimmer sein. ich bin tagsüber keinem officer Rechenschaft per Nachweis schuldig, was ich draußen mache, wenn ich einkaufen oder zur Arbeit gehe wie anderswo.

BastiPhantasti
19.04.2021 19:45


Yertle-the-Turtle schrieb:
Noch einmal meine zugegeben provozierende Meinung:
Am Ende ist jeder seines Glückes Schmid. Ich zerbreche mir nicht mehr den Kopf, welche leichtsinnigen Dummköpfe sich welche gesetzlichen Schlupflöcher zu Nutze machen können für 10 Minuten Spaß.

Wir kommen zum Glück langsam in nen Modus, in dem die Leute geimpft sind, die hilfsbedürftig sind (Personal im Gesundheitswesen, alte Leute etc.).

Schützt Euch selbst, Eure Geliebten und die Leute, die die Pandemie ernst nehmen und lasst dem Rest seinen Lauf.

Damit meine ich nicht Öffnungen, aber wochenlang über so Themen wie die Ausgangssperre zu argumentieren ist absolut kontraproduktiv.

Fremde sehen mich nicht ohne Maske, drinnen treffe ich nur den engsten Kreis und Familien mit KITA / Schulkindern meide ich wo möglich.

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Naja, dass mag für dich und deine Umgebung ganz gut funktionieren.
Andere müssen halt zum arbeiten aus dem Haus, sind auf öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen und können Familien mit Kita-/Schulkindern nicht meiden, weil sie evtl. selbst Kinder haben.

Daher finde ich die Aussage von dir nur bedingt hilfreich.

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Karpferito
20.04.2021 07:26

Kleine Prognose an der Stelle: Wir eiern jetzt noch ein paar Wochen hier rum mit der Notbremse und dann stellt sich so langsam ein Effekt bei den Infektionszahlen ein, einfach weil jetzt die Impfungen wöchentlich mehr werden. Dann klopfen sich alle mal auf die Schulter und sagen, so jetzt läuft's doch.

Ich muss sagen, so langsam geht mir echt die Puste aus. Das klingt jetzt irgendwie selbst für mich ein bisschen melodramatisch wenn ich das so aufschreibe, aber es fühlt sich an als würde ich mich allmählich auflösen.

Einfach alles, was einen so persönlich erfüllt fällt jetzt schon so lange weg. Konzerte sind mittelfristig nicht in Sicht. Meine Jungs vom Fußball habe ich glaube ich im Oktober das letzte Mal gesehen.

Jeden Abend sitzt man auf der Couch und redet mit dem Partner über die selben Themen, weil es außer Corona auch gefühlt keine anderen Themen mehr gibt. Ich will gar nicht wissen, wie scheiße das erst sein muss, wenn man aktuell ganz alleine wohnt.

Jeder Tag ist wie der letzte... Wenn man wenigstens eine Möglichkeit hätte zumindest mal einen Urlaub zu buchen und sich dann darauf freuen könnte, aber nicht mal das ist ja in greifbarer Nähe.

Ich komme im Moment jeden Morgen schlechter aus dem Bett, wenn das noch länger so weiter geht bekomme ich echt ein Problem und ich bin normalerweise echt eine Frohnatur.

Locust
20.04.2021 07:39

Alleine kann man wenigstens nicht über Corona reden. Smiley

Ich hab neue Sachen angefangen. Ich puzzle jetzt und spiel mit dem Partner Escape Games. Aber ja so wirds laufen es wird sich ein Impfeffekt einstellen, man merkt es ja jetzt schon. Trotzdem ist der aktuelle Zustand ein desaströser den uns die Politik beschert hat und keinem wirklich hilft.

Ich glaub viele hatten „Durchhalten bis Ostern im kopf“ und man wusste aus 2020 was möglich sein könnte und damit wären die meisten einverstanden gewesen.

Das nach Corona viele nichts mehr davon wissen wollen ist klar und verständlich aber bei der zukünftigen Ausrichtung muss man das genau beäugen

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Nightmare119
Nightmare119
20.04.2021 08:03


Karpferito schrieb:
Kleine Prognose an der Stelle: Wir eiern jetzt noch ein paar Wochen hier rum mit der Notbremse und dann stellt sich so langsam ein Effekt bei den Infektionszahlen ein, einfach weil jetzt die Impfungen wöchentlich mehr werden.
Dann klopfen sich alle mal auf die Schulter und sagen, so jetzt läuft's doch.

Ich muss sagen, so langsam geht mir echt die Puste aus. Das klingt jetzt irgendwie selbst für mich ein bisschen melodramatisch wenn ich das so aufschreibe, aber es fühlt sich an als würde ich mich allmählich auflösen.
Einfach alles, was einen so persönlich erfüllt fällt jetzt schon so lange weg. Konzerte sind mittelfristig nicht in Sicht. Meine Jungs vom Fußball habe ich glaube ich im Oktober das letzte Mal gesehen.
Jeden Abend sitzt man auf der Couch und redet mit dem Partner über die selben Themen, weil es außer Corona auch gefühlt keine anderen Themen mehr gibt. Ich will gar nicht wissen, wie scheiße das erst sein muss, wenn man aktuell ganz alleine wohnt.
Jeder Tag ist wie der letzte... Wenn man wenigstens eine Möglichkeit hätte zumindest mal einen Urlaub zu buchen und sich dann darauf freuen könnte, aber nicht mal das ist ja in greifbarer Nähe.
Ich komme im Moment jeden Morgen schlechter aus dem Bett, wenn das noch länger so weiter geht bekomme ich echt ein Problem und ich bin normalerweise echt eine Frohnatur.

Zitat anzeigen


Das trifft es ziemlich gut.

Hab auf der Arbeit auch einen Kollegen, der alleine wohnt (in BaWü, wo die Ausgangssperre ja über Wochen ging). Irgendwann wurden seine Mails und Rückmeldungen immer genervter etc. Hab ihn dann mal gefragt, ob alles in Ordnung ist, weil er sonst der liebste überhaupt ist. Stellt sich raus, das er auch alleine gar nicht klar kam, gerade weil er nicht mal einen einzigen Kumpel wegen der Ausgangssperre treffen konnte.

Den Aspekt, mit dem Partner jeden Tag über die gleichen Themen zu reden, finde ich (persönlich) auch sehr kritisch. Ich merke bei mir im Umfeld, mich selbst inkludiert, das sich immer mehr Leute Gedanken machen, ob der/die aktuelle PartnerIn, der/die richtige ist. Nicht, weil man sich nicht mehr versteht oder Ähnliches, einfach weil man den Reiz etwas verliert, man sich nicht mehr wirklich was zu erzählen hat, jeder Tag gleich ist und man nichts mehr zusammen erlebt.

Eine Beziehung ist Corona schon zum Opfer gefallen, bei nem befreundeten Pärchen von denen niemals nur irgendwer dachte das die sich trennen. Ohne Corona wäre das auch nicht passiert.

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DiebelsAlt83
DiebelsAlt83
20.04.2021 08:32Supporter

Eigentlich ist es erschreckend das zu sagen, aber auf der anderen Seite "ist es gut", wenn man sieht, dass man mit solchen Gefühlen nicht alleine ist. Wisst ihr was ich meine? Also wenn man jetzt noch überall hören oder lesen würde, ach stell dich nicht so an, dann wäre das eigene Gefühl der Ohnmacht (ist fast schon so) noch viel schlimmer, glaube ich.

Jetzt steht Gott sei Dank im Juli ein Umzug in eine neue Wohnung an. Das lenkt ab - vorerst. Ich hoffe nur, dass das auf Grund der Lage der Dinge nicht mehr Probleme verursacht und alles reibungslos klappt, wie man sich das vorstellt. Ein Umzug ist ja unter normalen Bedingungen schon manchmal stressig, abgesehen von der Vorfreude. Ich bin gespannt, auch wenn's nur zwei bis drei Straßen weiter ist. Die Umgebung, in der man sich eingelebt und wohlgefühlt hat bisher, bleibt also.

mattkru
mattkru
20.04.2021 08:52

Ein stabilisierendes Element bei uns sind auf jeden Fall unsere Katzen. Die geben einem gerade noch mehr als sonst.

Ansonsten machen wir jetzt schon 8 von diesen Corona-konformen Konzerten mit. Ist zwar mehr die Musik von meiner Frau (Stefanie Heinzmann, Revolverheld, Clueso, Michael Schulte, Klan,...) aber ich bin so auf Entzug, so dass ich einfach nur froh bin, wieder Live-Musik zu erleben.

Meine Frau hat jetzt am Samstag ihren ersten Impftermin und am 05.06. den zweiten. Da die Termine abends sind, komme ich einfach mal mit. Manchmal werden Reste ja an Begleitpersonen verimpft.

Yertle-the-Turtle
20.04.2021 08:56·  Bearbeitet


schrieb:


Yertle-the-Turtle schrieb:
Noch einmal meine zugegeben provozierende Meinung:
Am Ende ist jeder seines Glückes Schmid. Ich zerbreche mir nicht mehr den Kopf, welche leichtsinnigen Dummköpfe sich welche gesetzlichen Schlupflöcher zu Nutze machen können für 10 Minuten Spaß.

Wir kommen zum Glück langsam in nen Modus, in dem die Leute geimpft sind, die hilfsbedürftig sind (Personal im Gesundheitswesen, alte Leute etc.).

Schützt Euch selbst, Eure Geliebten und die Leute, die die Pandemie ernst nehmen und lasst dem Rest seinen Lauf.

Damit meine ich nicht Öffnungen, aber wochenlang über so Themen wie die Ausgangssperre zu argumentieren ist absolut kontraproduktiv.

Fremde sehen mich nicht ohne Maske, drinnen treffe ich nur den engsten Kreis und Familien mit KITA / Schulkindern meide ich wo möglich.

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Naja, dass mag für dich und deine Umgebung ganz gut funktionieren.
Andere müssen halt zum arbeiten aus dem Haus, sind auf öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen und können Familien mit Kita-/Schulkindern nicht meiden, weil sie evtl. selbst Kinder haben.

Daher finde ich die Aussage von dir nur bedingt hilfreich.

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Nein die Aussage von mir ist nicht hilfreich. Ich blende aber aus Selbstschutz alles andere aus.

- Andere müssen halt zum arbeiten aus dem Haus,
Spricht ja nichts dagegen, wenn man AHA einhält und ffp2 Maske trägt. Wer oft raus MUSS soll sich halt auch oft testen.

- sind auf öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen
Spricht ja nichts dagegen, wenn man AHA einhält und ffp2 Maske trägt.

- können Familien mit Kita-/Schulkindern nicht meiden, weil sie evtl. selbst Kinder haben.
Das ist richtig. Aber durch regelmäßiges Testen und Einschränkung der sozialen Kontakte kann man zumindest seinen Beitrag leisten die Ausbreitung positiv zu beeinflussen. Man hätte priorisiert KITA-Mitarbeiter impfen sollen, da diese sich am wenigsten selbst schützen können.

Mich fragen zwei befreundete Paare mit jeweils 3 Kindern regelmäßig wann ich sie besuchen komme. Warum sollte ich? Natürlich möchte ich die Leute auch mal sehen und die brauchen auch mal Abwechslung, aber ist halt grad nicht.

Natürlich gibt es nicht wenig Fälle, die absolut unverschuldet in Berührung mit Corona kommen. Die anderen 70% sollen sich aber gefälligst selbst schützen.

Sorry, aber das larifari der Politik hat mich abgestumpft. Und spätestens, seit ich vor 2 Wochen das wilde Partytreiben an der Isar in München gesehen habe bin ich bei diesem Thema einfach nur verbittert. Da treten nicht wenige die Pandemieregeln mit Füßen, ich mach mich da nicht mehr zum Fingerzeigmoralapostel Clown.

kato91
20.04.2021 09:14


Nightmare119 schrieb:


Karpferito schrieb:
Kleine Prognose an der Stelle: Wir eiern jetzt noch ein paar Wochen hier rum mit der Notbremse und dann stellt sich so langsam ein Effekt bei den Infektionszahlen ein, einfach weil jetzt die Impfungen wöchentlich mehr werden.
Dann klopfen sich alle mal auf die Schulter und sagen, so jetzt läuft's doch.

Ich muss sagen, so langsam geht mir echt die Puste aus. Das klingt jetzt irgendwie selbst für mich ein bisschen melodramatisch wenn ich das so aufschreibe, aber es fühlt sich an als würde ich mich allmählich auflösen.
Einfach alles, was einen so persönlich erfüllt fällt jetzt schon so lange weg. Konzerte sind mittelfristig nicht in Sicht. Meine Jungs vom Fußball habe ich glaube ich im Oktober das letzte Mal gesehen.
Jeden Abend sitzt man auf der Couch und redet mit dem Partner über die selben Themen, weil es außer Corona auch gefühlt keine anderen Themen mehr gibt. Ich will gar nicht wissen, wie scheiße das erst sein muss, wenn man aktuell ganz alleine wohnt.
Jeder Tag ist wie der letzte... Wenn man wenigstens eine Möglichkeit hätte zumindest mal einen Urlaub zu buchen und sich dann darauf freuen könnte, aber nicht mal das ist ja in greifbarer Nähe.
Ich komme im Moment jeden Morgen schlechter aus dem Bett, wenn das noch länger so weiter geht bekomme ich echt ein Problem und ich bin normalerweise echt eine Frohnatur.

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Das trifft es ziemlich gut.

Hab auf der Arbeit auch einen Kollegen, der alleine wohnt (in BaWü, wo die Ausgangssperre ja über Wochen ging). Irgendwann wurden seine Mails und Rückmeldungen immer genervter etc. Hab ihn dann mal gefragt, ob alles in Ordnung ist, weil er sonst der liebste überhaupt ist. Stellt sich raus, das er auch alleine gar nicht klar kam, gerade weil er nicht mal einen einzigen Kumpel wegen der Ausgangssperre treffen konnte.

Den Aspekt, mit dem Partner jeden Tag über die gleichen Themen zu reden, finde ich (persönlich) auch sehr kritisch. Ich merke bei mir im Umfeld, mich selbst inkludiert, das sich immer mehr Leute Gedanken machen, ob der/die aktuelle PartnerIn, der/die richtige ist. Nicht, weil man sich nicht mehr versteht oder Ähnliches, einfach weil man den Reiz etwas verliert, man sich nicht mehr wirklich was zu erzählen hat, jeder Tag gleich ist und man nichts mehr zusammen erlebt.

Eine Beziehung ist Corona schon zum Opfer gefallen, bei nem befreundeten Pärchen von denen niemals nur irgendwer dachte das die sich trennen. Ohne Corona wäre das auch nicht passiert.

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Es ist aber auch so, dass Corona Probleme zu Tage treten lässt, die man sonst im Alltag gut durch Ablenkung verdrängen konnte. Das ist nicht nur so, dass die Pandemie die Schwächen unserer Politik aufzeigt, sondern auch im privaten Bereich, sowie bei jedem einzelnen selbst. Ich merke es bei mir auch. Probleme werden sichtbar, ich kann sie nicht "wegfeiern", sondern werde gezwungen, mich mit ihnen zu befassen.

Und zu den oben erwähnten Katzen: volle Zustimmung. Habe auch zwei Stubentiger daheim und bin da gerade ganz froh drum Smiley

Nightmare119
Nightmare119
20.04.2021 09:27


kato91 schrieb:


Nightmare119 schrieb:


Karpferito schrieb:
Kleine Prognose an der Stelle: Wir eiern jetzt noch ein paar Wochen hier rum mit der Notbremse und dann stellt sich so langsam ein Effekt bei den Infektionszahlen ein, einfach weil jetzt die Impfungen wöchentlich mehr werden.
Dann klopfen sich alle mal auf die Schulter und sagen, so jetzt läuft's doch.

Ich muss sagen, so langsam geht mir echt die Puste aus. Das klingt jetzt irgendwie selbst für mich ein bisschen melodramatisch wenn ich das so aufschreibe, aber es fühlt sich an als würde ich mich allmählich auflösen.
Einfach alles, was einen so persönlich erfüllt fällt jetzt schon so lange weg. Konzerte sind mittelfristig nicht in Sicht. Meine Jungs vom Fußball habe ich glaube ich im Oktober das letzte Mal gesehen.
Jeden Abend sitzt man auf der Couch und redet mit dem Partner über die selben Themen, weil es außer Corona auch gefühlt keine anderen Themen mehr gibt. Ich will gar nicht wissen, wie scheiße das erst sein muss, wenn man aktuell ganz alleine wohnt.
Jeder Tag ist wie der letzte... Wenn man wenigstens eine Möglichkeit hätte zumindest mal einen Urlaub zu buchen und sich dann darauf freuen könnte, aber nicht mal das ist ja in greifbarer Nähe.
Ich komme im Moment jeden Morgen schlechter aus dem Bett, wenn das noch länger so weiter geht bekomme ich echt ein Problem und ich bin normalerweise echt eine Frohnatur.

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Das trifft es ziemlich gut.

Hab auf der Arbeit auch einen Kollegen, der alleine wohnt (in BaWü, wo die Ausgangssperre ja über Wochen ging). Irgendwann wurden seine Mails und Rückmeldungen immer genervter etc. Hab ihn dann mal gefragt, ob alles in Ordnung ist, weil er sonst der liebste überhaupt ist. Stellt sich raus, das er auch alleine gar nicht klar kam, gerade weil er nicht mal einen einzigen Kumpel wegen der Ausgangssperre treffen konnte.

Den Aspekt, mit dem Partner jeden Tag über die gleichen Themen zu reden, finde ich (persönlich) auch sehr kritisch. Ich merke bei mir im Umfeld, mich selbst inkludiert, das sich immer mehr Leute Gedanken machen, ob der/die aktuelle PartnerIn, der/die richtige ist. Nicht, weil man sich nicht mehr versteht oder Ähnliches, einfach weil man den Reiz etwas verliert, man sich nicht mehr wirklich was zu erzählen hat, jeder Tag gleich ist und man nichts mehr zusammen erlebt.

Eine Beziehung ist Corona schon zum Opfer gefallen, bei nem befreundeten Pärchen von denen niemals nur irgendwer dachte das die sich trennen. Ohne Corona wäre das auch nicht passiert.

Zitat anzeigen


Es ist aber auch so, dass Corona Probleme zu Tage treten lässt, die man sonst im Alltag gut durch Ablenkung verdrängen konnte. Das ist nicht nur so, dass die Pandemie die Schwächen unserer Politik aufzeigt, sondern auch im privaten Bereich, sowie bei jedem einzelnen selbst. Ich merke es bei mir auch. Probleme werden sichtbar, ich kann sie nicht "wegfeiern", sondern werde gezwungen, mich mit ihnen zu befassen.

Und zu den oben erwähnten Katzen: volle Zustimmung. Habe auch zwei Stubentiger daheim und bin da gerade ganz froh drum Smiley

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Das stimmt, die Probleme die man sonst durch Ausgleich o.ä. verdrängt, sind aktuell natürlich sehr präsent.

Meine Freundin und ich wollen irgendwann einen Hund, das steht fest für uns. So im Nachhinein bereue ich es auch, das wir uns keinen geholt haben. So viel Zeit wie aktuell hätten wir für den wohl nie wieder.

(Nein, wir wollen den nicht nur zum Zeitvertreib und würden ihn nach Corona nicht wieder abgeben. Ist schon seit Jahren in Planung Smiley )

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Madpad77
Madpad77
20.04.2021 09:45

Wenn man die letzten Posts hier so liest , stimmt das einen echt nachdenklich / traurig !
Ich würd dann auch mal :

Als alles losging letztes Jahr März , war ich knapp 8 Wochen zuhause ( Kurzarbeit) , da fand man das noch recht „geil“ , jede Menge Zeit für dies und jenes , Wetter war einigermaßen gut! Mittlerweile läuft unser Laden wieder im voll Konti Schichtsystem ( Auto Branche).

Zum privaten Bereich : meine Freundin und ich wohnen nicht zusammen , quasi Fernbeziehung, also nur am WE 3 Tage am Stück gesehen ! Aber dann kam mal mein Schichtdienst dazwischen , oder aber Corona Fälle im KiGa / Quarantäne dann halt. Sie hat nen 5 jährigen Sohn , und da muss sie ja halt „funktionieren“.

Wir telefonieren jeden Abend klar , aber es sind dann auch irgendwie immer die selben Themen ( wie von euch schon erwähnt)! Haben uns jetz knapp 5 Wochen nicht mehr gesehen, is alles ziemlich ätzend momentan.

Und zu Leuten treffen : is ja schon krass wenn die Arbeit das Highlight des Tages ist , um mal persönlich Menschen zu treffen.
Da überleg ich mir echt langsam mir auch 2 Stubentiger zuzulegen.

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Karpferito
20.04.2021 09:54


schrieb:
Wenn man die letzten Posts hier so liest , stimmt das einen echt nachdenklich / traurig !
Ich würd dann auch mal :
Als alles losging letztes Jahr März , war ich knapp 8 Wochen zuhause ( Kurzarbeit) , da fand man das noch recht „geil“ , jede Menge Zeit für dies und jenes , Wetter war einigermaßen gut! Mittlerweile läuft unser Laden wieder im voll Konti Schichtsystem ( Auto Branche).
Zum privaten Bereich : meine Freundin und ich wohnen nicht zusammen , quasi Fernbeziehung, also nur am WE 3 Tage am Stück gesehen ! Aber dann kam mal mein Schichtdienst dazwischen , oder aber Corona Fälle im KiGa / Quarantäne dann halt. Sie hat nen 5 jährigen Sohn , und da muss sie ja halt „funktionieren“.
Wir telefonieren jeden Abend klar , aber es sind dann auch irgendwie immer die selben Themen ( wie von euch schon erwähnt)! Haben uns jetz knapp 5 Wochen nicht mehr gesehen, is alles ziemlich ätzend momentan.
Und zu Leuten treffen : is ja schon krass wenn die Arbeit das Highlight des Tages ist , um mal persönlich Menschen zu treffen.
Da überleg ich mir echt langsam mir auch 2 Stubentiger zuzulegen.

Zitat anzeigen


traurig aber wahr, es ist schon irgendwie beruhigend zu sehen, dass es anscheinend vielen aktuell so geht.

hermes81
20.04.2021 12:22

Studie aus Israel
Corona-Studie: Geimpfte infizieren sich häufiger mit Südafrika-Variante B.1.351 als Ungeimpfte


Eine israelische Studie lässt vermuten, dass Corona-Impfstoffe nicht mehr richtig gegen die südafrikanische Variante B.1.351 wirken.

Tel Aviv – Schützen die vorhandenen Impfstoffe auch vor einer Infektion mit Virusmutanten? Für die britische Variante B.1.1.7, die in vielen Ländern und auch in Deutschland den „Wildtypus“ von Sars-CoV-2 fast komplett verdrängt hat, scheint das zu gelten; mit allenfalls kleinen Einbußen bei der Wirksamkeit. Anders sieht es bei der erstmals in Südafrika aufgetauchten Variante B.1.351 aus.

Dazu kommen schlechte Nachrichten aus Israel: Laut einer aktuellen Studie der Universität Tel Aviv und der Clalit Healthcare Organisation – der größten Krankenkasse in Israel – haben sich Geimpfte achtmal so häufig wie Ungeimpfte mit der südafrikanischen Variante angesteckt. Allerdings handelt es sich insgesamt um nur sehr geringe Zahlen, da dieser Virusstamm in Israel kaum verbreitet ist, 90 Prozent der Infektionen gehen dort auf die britische Variante zurück. Die Studie wurde bislang nur preprint auf medRxiV veröffentlicht und noch nicht begutachtet.


www.fr.de

Also Lockdown forever ^^

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Rhapsode
Rhapsode
20.04.2021 12:46


kato91 schrieb:
Wir haben doch hier nie so gravierende Einschränkungen wie in anderen Ländern erlebt. Ausländische Korrespondenten lachen über den deutschen "Lockdown". Wie man sich hier an der nächtlichen Ausgangssperre aufzieht...

Haben wir nicht gerade andere Sorgen? Hohe Inzidenzzahlen zum Beispiel? Die Tatsache, dass ein nicht unerheblicher Teil von Menschen, die eine Infektion durchgemacht haben, unter Umständen für den Rest ihres Lebens mit Beeinträchtigungen zu kämpfen hat? Aber nein, stattdessen wird über Sinn und Unsinn nächtlicher Ausgangssperren, 21 oder 22 Uhr und was weiß ich nicht was diskutiert.

Wir können von Glück reden, dass die angekündigten möglichen 100.000 Infizierten pro Tag ausgeblieben sind. Vielleicht sehen wir hier schon einen kleinen Fortschritt der Impfungen, u.a. dass auch die Todeszahlen nicht das Winter-Niveau erreicht haben. Ein Beispiel: Eine Bekannte von mir saß auf der Arbeit während des Frühstücks neben einer Kollegin, wo sich im Nachhinein herausstellte, dass die Corona hatte. Meine Bekannte erhielt wenige Wochen zuvor ihre erste Impfung. Sämtliche Tests blieben negativ, sie war auch asymptomatisch. Vielleicht hat sie sich nicht angesteckt, vielleicht hat ihr die Impfung geholfen.

Mit der ganzen politischen Diskutiererei haben wir diese Einschränkungen dann vielleicht auch bald ausgesessen, Impffortschritt und die wärmere Jahreszeit tun dann ihr Übriges. Mein Mitleid gilt an der Stelle denen, die sich in dieser Zeit ungewollt infiziert haben und nicht so glimpflich davongekommen sind.

Und bevor hier wieder die Diskussion über Sinn und Unsinn von nächtlichen Ausgangssperren diskutiert wird: Lasst es mal 5% der Bevölkerung sein, für die es diese Einschränkungen braucht. Das sind so unvernünftig 5%, dass die sich das Virus eher einfangen wie der Rest. Die schleppen es in ihre Familien, zu Freunden, auf die Arbeit. Wenn man da eine Einschränkung rechtzeitig (!) hinbekommt (bzw. hinbekommen hätte), wäre anderen Menschen damit vielleicht geholfen. Aber nein, lass mal lieber abends um 9 noch joggen gehen, ist ja wichtiger.

Mich macht diese Diskussion mürbe... Hoffentlich ist es bald soweit, dass wir über diesen Wahnsinn nicht.mehr diskutieren oder streiten müssen Smiley ich möchte im Grunde auch nur wieder im Restaurant sitzen, mich mit Freunden treffen und Dinge unternehmen können. Und um das zu erreichen, würde ich halt auch übergangsweise die ganz blöden Einschränkungen in Kauf nehmen. Wobei ich derzeit ohnehin nur arbeite, essen einkaufe, koche und meine Freundin treffe. Hin und wieder auch mal jemand bekanntes sehen, vorher mit negativem Schnelltest. Könnte schlimmer sein. ich bin tagsüber keinem officer Rechenschaft per Nachweis schuldig, was ich draußen mache, wenn ich einkaufen oder zur Arbeit gehe wie anderswo.

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Ich fühle mich einfach mal mit angesprochen und möchte Folgendes gegenhalten (manche Sachen sind nicht direkt auf deine Meinung bezogen, sondern auf allgemeine Tendenzen, die ich wahrnehme; daher bitte nicht persönlich angegriffen fühlen):

Selbstverständlich habe ich noch "andere" Sorgen. Haufenweise davon sogar. Zu diesen gehören durchaus auch die schweren Corona-Verläufe und -Toten (weniger die Inzidenzen, weil sich deren Bedeutung mit der fortschreitenden Impfquote auch mit verändert).

Nur: Hier so zu tun, als wenn das eine Problem (Ausgangssperre) nichts mit dem anderen (Gesundheitsgefährdung) zu tun hat, bzw. in diskursinhaltlicher Konkurrenz dazu steht, geht doch komplett fehl. Das liegt allein schon auf primärer Ebene daran, dass die Ausgangssperre als Alleinmaßnahme ohne zusätzliche Einschränkung im Arbeitsleben bestenfalls keinen oder nur einen geringen Effekt hat, schlimmstenfalls sogar kontraproduktiv ist aufgrund größerer Menschenansammlungen tagsüber. In Frankreich hat man das gesehen, es gibt aber auch Kreise innerhalb Deutschlands mit ähnlichen Erfahrungen. Wenn also Ausgangssperre, dann auch endlich einen RICHTIGEN Lockdown und ALLES dicht machen, wo es nur geht. Das traut sich die Politik seit nunmehr 6 Monaten aber nicht. Und das ist es, was Menschenleben kostet, nicht die Tatsache, dass man keine Ausgangssperre hat. Schlimmstenfalls fördert diese die Zahl der schweren Verläufe sogar noch.

Auf sekundärer Ebene kommt erschwerend die Psychologie des Menschen hinzu: Dieser halbjährige Kuddelmuddel-Lockdown hat viele Leute komplett zermürbt (wie man ja auch hier etwa an den Berichten sehen kann). Die Tatsache, dass einem jetzt nichts Anderes mehr einfällt, als noch weiter an der Stellschraube Privatleben zu drehen mit einer Maßnahme, die empirisch (s.o.), wissenschaftlich (Links mit Quellen bei Bedarf) und juristisch/verfassungsrechtlich (vgl. OVG Hannover und wissenschaftlicher Dienst des Bundestages) höchst umstritten ist, wird aus meiner Sicht dazu führen, dass Misstrauen nicht nur gegen diese Maßnahme, sondern gegen alle Maßnahmen wachsen wird. Das wiederum wird dazu führen, dass weniger Leute bereit sind, sich an die Regeln zu halten, womit auch die Gefährdung steigt. Unsinnige Maßnahmen erhöhen somit auch indirekt das Infektionsgeschehen (man kann das mit Recht doof finden, dass der Mensch nicht immer rational agiert, aber das Klagen darüber bringt auch niemandem was). Wir reden jetzt dabei noch gar nicht von der psychischen Gesundheit der Leute, die durch solche Art der Lockdown-Gestaltung angegriffen wird. Ich las vor Wochen einen Artikel, dass in Österreich jeder sechste Jugendliche Suizidgedanken hat. Es gibt nicht nur Tote durch Corona, auch wenn die derzeitige Debatte das manchmal glauben macht.

Dann gibt es noch eine tertiäre Ebene: Unser Grundgesetz und unser Umgang damit. Wenn man tief in die Grundrechte eingreift (ich weiß nicht, wem hier klar ist, wie viele Grundrechte auf einmal durch diese Maßnahme eingeschränkt werden) mit einer Maßnahme, deren Wirkung extrem zweifelhaft ist, dann ist das verfassungswidrig. Und ich kann mittlerweile nicht mehr annehmen, dass das dem Gesetzgeber nicht bewusst ist. Er ist ja von seinem eigenen wissenschaftlichen Dienst darauf hingewiesen worden. Die Tatsache, dass man es aber trotz aller Argumente machen will, macht mir Sorgen. Denn dieses Verhalten zeigt einen ganz merkwürdigen, sehr unrespektvollen Umgang der derzeitigen politischen Klasse mit dem GG, der seinen Ursprung bereits vor Corona nahm (in den 2010er Jahren wurden vergleichsweise viele Gesetze vom BVerfG kassiert). Das Gleiche gilt aber meines Erachtens auch für die unzähligen Leute, die am liebsten das GG komplett aussetzen würden, wenn es nur einen Corona-Toten verhindert oder wenn es Ihnen nur ein subjektives Gefühl von Sicherheit verschafft. Dazu passt die dümmliche Personifizierung des Virus', die man ständig lesen muss ("Das Virus interessiert sich nicht für...", "Das Virus kennt kein ....", "Das Virus will ....") und die damit verbundene Kriegsrhetorik.
Ich sag es für mich klipp und klar: Ich bin nicht einmal im Ansatz bereit, wegen Corona unseren Staat zu einem Hochsicherheitstrakt umzubauen und eine Diktatur wie in China einzurichten, die Wohnungstüren zuschweißt. Auch dann nicht, wenn dann keiner mehr an Corona versterben würde. Und deswegen versuche ich bereits den Anfängen zu wehren. Und deswegen diskutiere ich über die Ausgangssperre. Und deswegen werde ich das auch dann tun, wenn manch einer findet, es gäbe Wichtigeres.

hermes81
20.04.2021 13:00


snookdog schrieb:
Es wurde von Christian Drosten im Coronavirus-Update schon erklärt, dass die Annahme "wenn ich geimpft bin kriege ich bestimmt die Südafrika-Variante!!!" falsch ist.

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Naja, ist für mich als Laien jetzt auch nicht schlüssiger als die "Studie".
Zumal der gottgesandte Drosten nun auch mehr als einmal daneben gelegen hat (was ich ihm nicht vorhalte), aber es gibt eben mehr Virologen/Experten auf dem Planeten als Drosten.

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Locust
20.04.2021 13:09

naja die studie sagt fast nichts aus, ist schon etwas älter und alternativ kannst du auch das Interview vom Pfizer Chef lesen

JackD
JackD
20.04.2021 13:09·  Bearbeitet


hermes81 schrieb:


snookdog schrieb:
Es wurde von Christian Drosten im Coronavirus-Update schon erklärt, dass die Annahme "wenn ich geimpft bin kriege ich bestimmt die Südafrika-Variante!!!" falsch ist.

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Naja, ist für mich als Laien jetzt auch nicht schlüssiger als die "Studie".
Zumal der gottgesandte Drosten nun auch mehr als einmal daneben gelegen hat (was ich ihm nicht vorhalte), aber es gibt eben mehr Virologen/Experten auf dem Planeten als Drosten.

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„Denn das wurde hier gemacht, hier wurde um den Impftermin herum PCR-getestet, das ist das Entscheidende. Hier geht es nicht um schwerkranke Leute oder so etwas, hier geht es tatsächlich um PCR-Ergebnisse, also auch um vor allem unbemerkte Infektionen. Hier geht es um diejenigen, die sich trotz Impfung noch unbe- merkt asymptomatisch oder ganz mildsymptomatisch infizieren.“

Egal, ob du Drosten magst oder nicht, deine Schlussfolgerung ist falsch.

hermes81
20.04.2021 13:35

Ich hab keine Beziehung zu Drosten. Fürchte nur, dass wir in einem Jahr noch nicht weiter sind.

snookdog
snookdog
20.04.2021 13:45


hermes81 schrieb:


snookdog schrieb:
Es wurde von Christian Drosten im Coronavirus-Update schon erklärt, dass die Annahme "wenn ich geimpft bin kriege ich bestimmt die Südafrika-Variante!!!" falsch ist.

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Naja, ist für mich als Laien jetzt auch nicht schlüssiger als die "Studie".
Zumal der gottgesandte Drosten nun auch mehr als einmal daneben gelegen hat (was ich ihm nicht vorhalte), aber es gibt eben mehr Virologen/Experten auf dem Planeten als Drosten.

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Bei welchen Virologen und Experten informierst du dich denn so?

hermes81
20.04.2021 13:55


snookdog schrieb:


hermes81 schrieb:


snookdog schrieb:
Es wurde von Christian Drosten im Coronavirus-Update schon erklärt, dass die Annahme "wenn ich geimpft bin kriege ich bestimmt die Südafrika-Variante!!!" falsch ist.

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Naja, ist für mich als Laien jetzt auch nicht schlüssiger als die "Studie".
Zumal der gottgesandte Drosten nun auch mehr als einmal daneben gelegen hat (was ich ihm nicht vorhalte), aber es gibt eben mehr Virologen/Experten auf dem Planeten als Drosten.

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Bei welchen Virologen und Experten informierst du dich denn so?

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Ich lese vermutlich dieselben Medien wie der Großteil hier.
Fachblätter bringen mir wenig, da ich kein Virologe bin!

hermes81
20.04.2021 14:32


JackD schrieb:


hermes81 schrieb:


snookdog schrieb:
Es wurde von Christian Drosten im Coronavirus-Update schon erklärt, dass die Annahme "wenn ich geimpft bin kriege ich bestimmt die Südafrika-Variante!!!" falsch ist.

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Naja, ist für mich als Laien jetzt auch nicht schlüssiger als die "Studie".
Zumal der gottgesandte Drosten nun auch mehr als einmal daneben gelegen hat (was ich ihm nicht vorhalte), aber es gibt eben mehr Virologen/Experten auf dem Planeten als Drosten.

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„Denn das wurde hier gemacht, hier wurde um den Impftermin herum PCR-getestet, das ist das Entscheidende. Hier geht es nicht um schwerkranke Leute oder so etwas, hier geht es tatsächlich um PCR-Ergebnisse, also auch um vor allem unbemerkte Infektionen. Hier geht es um diejenigen, die sich trotz Impfung noch unbe- merkt asymptomatisch oder ganz mildsymptomatisch infizieren.“

Egal, ob du Drosten magst oder nicht, deine Schlussfolgerung ist falsch.

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Für mich als Laien und Doofie stellt sich dann aber folgende Frage:

Es basiert quasi alles auf positiven PCR Tests, welche ja keine Krankheit bestätigen, sondern lediglich ein PCR Ergebnis sind. Unbemerkte Infektionen zum Großteil eben.

Man basiert 6 Monate Lockdown darauf und wenns dann andersherum angewandt wird ists egal und unwichtig?

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