Stuttgart 21 - oder wie weit darf Politik gehen?

eröffnet von FBG am 23.08.2010 11:51 Uhr
622 Kommentare - zuletzt von Rhapsode

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Steifi
12.10.2010 14:03

nochmal zur altem vorwurf "warumnersjetzt?!":

Bericht aus Berlin

In den ersten 5 Minuten gibts nen kleinen Überblick über die Protestgeschichte. Das Projekt war TOT (1999) weil es laut DB unsinnig war. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Erst nach der massiven Subvention durch die Landesregierung wird aus einem unsinnigen Projekt, plötzlich ein ach so tolles Projekt. Im Jahr 2007 wird das Projekt mit den alten Plänen aus dem Reich der Toden zurück geholt. Prompte Reaktion: Unterschriftenaktion für ein Bürgerbegehren. Mehr als 3mal so viele Unterschriften wie nötig kamen zusammen (ich hab auch unterschrieben).
Wenn ihr blind unserer Regierung vertrauen wollt, ist das schön für euch. Ich habe dieses blinde Vertrauen nicht. Man hätte diese Bewegung schon seit Jahren wahrnehmen können, aber man wollte es nicht wahrhaben.

martinzinnecker
12.10.2010 14:37

Dass man eine Bewegung nicht wahrnimmt liegt doch nicht an der Fähigkeit der restlichen Bevölkerung etwas wahrnehmen zu können sondern an der Bewegung selbst, die es aus egal welchen Gründen auch immer nicht schafft in die Öffentlichkeit zu kommen.

Und dass ein Projekt sich erst durch Subventionen lohnt und dann wieder aufgenommen wird ist ja nix überraschendes, jetzt auch ohne da irgendeine Stellung zu beziehen kann man sich ja denken, dass sich etwas was gefördert wird eher rechnet als wenn nicht.

Ich mach den S21-Gegnern ja eigentlich keine Vorwürfe, aber einen muss man zulassen und das wäre, dass die schlicht und einfach zu spät dran waren.

Steifi
12.10.2010 14:47


martinzinnecker schrieb:
Dass man eine Bewegung nicht wahrnimmt liegt doch nicht an der Fähigkeit der restlichen Bevölkerung etwas wahrnehmen zu können sondern an der Bewegung selbst, die es aus egal welchen Gründen auch immer nicht schafft in die Öffentlichkeit zu kommen.

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man hat uns doch wahrgenommen? die 67 000 unterschriften wurden in stuttgart lang und breit diskutiert und schuster hat das ding ignoriert. und das war nicht zu spät sondern zeitlich genau richtig. ich mache den politikern den vorwurf da rein gar nichts gemacht zu haben.
braucht es denn wirklich die präsenz auf der straße damit auch mal was passiert? in deutschland geht man eben leider nicht von heute auf morgen auf die straße... wir schwaben bruddeln da halt erstmal vor uns hin. aber diese gebruddel war gut wahrnehmbar.

masterofdisaster666
12.10.2010 14:48

wer zahlt eigentlich die beseitigung der schmierereien der S21 gegner und das beseitigen der ganzen Anti S21 aufkleber?

alex-der-grosse
12.10.2010 14:59


masterofdisaster666 schrieb:
wer zahlt eigentlich die beseitigung der schmierereien der S21 gegner und das beseitigen der ganzen Anti S21 aufkleber?


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Der Steuerzahler!

Wer zahlt eigentlich für die Mehrkosten die nach eigentlich allen Prognosen enstehen?

Der Steuerzahler!

Wer zahlt eigentlich für die Umweltzerstörung in Form von abgeholzten Bäumen und der hohen Feinstaubbelastung beim Bau von Stuttgart21?

Der Steuerzahler!

Wer zahlt auf der anderen Seite für die sinnvollen Projekte, die aufgrund der Mehrkosten von S21 nicht realisiert werden können?

Leider niemand !

Nimrod1991
12.10.2010 15:04

gestern hat mir mein Wirtschaftslehrer erzählt, dass zwar die Bahn privatisiert sei, aber der Deutsche Staat 100 % der Aktien dieses Unternehmens besitzt
wenn das stimmen sollte, dann kann ich nicht verstehen, wie der Staat da nur zuschauen kann

martinzinnecker
12.10.2010 15:15


Steifi schrieb:


martinzinnecker schrieb:
Dass man eine Bewegung nicht wahrnimmt liegt doch nicht an der Fähigkeit der restlichen Bevölkerung etwas wahrnehmen zu können sondern an der Bewegung selbst, die es aus egal welchen Gründen auch immer nicht schafft in die Öffentlichkeit zu kommen.

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man hat uns doch wahrgenommen? die 67 000 unterschriften wurden in stuttgart lang und breit diskutiert und schuster hat das ding ignoriert. und das war nicht zu spät sondern zeitlich genau richtig. ich mache den politikern den vorwurf da rein gar nichts gemacht zu haben.
braucht es denn wirklich die präsenz auf der straße damit auch mal was passiert? in deutschland geht man eben leider nicht von heute auf morgen auf die straße... wir schwaben bruddeln da halt erstmal vor uns hin. aber diese gebruddel war gut wahrnehmbar.

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Aber es ist trotzdem hier 300km entfernt nix davon angekommen...
Dass sich wirklich sämtliche Politiker in BW und Stuttgart das Ding auf die Fahne schreiben wollten hab ich jetzt auch mitbekommen, dass aber jetzt manche urplötzlich dann dagegen sind finde ich dann schon richtig peinlich.

alex-der-grosse
12.10.2010 15:22


Nimrod1991 schrieb:
gestern hat mir mein Wirtschaftslehrer erzählt, dass zwar die Bahn privatisiert sei, aber der Deutsche Staat 100 % der Aktien dieses Unternehmens besitzt
wenn das stimmen sollte, dann kann ich nicht verstehen, wie der Staat da nur zuschauen kann

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Es handelt sich dementsprechend um ein Staatsunternehmen und das zu 100%. Die Aktien werden nicht an der Börse gehandelt.
Für das Projekt kommen die Kosten vorwiegend aus dem Topf für Infrastruktumaßnahmen des Verkehrsministeriums. Die Kosten die die Bahn trägt sind festgeschrieben, Mehrkosten können mehrheitlich auf den Steuerzahler abgewälzt werden.

Steifi
12.10.2010 15:45


martinzinnecker schrieb:
Aber es ist trotzdem hier 300km entfernt nix davon angekommen...
Dass sich wirklich sämtliche Politiker in BW und Stuttgart das Ding auf die Fahne schreiben wollten hab ich jetzt auch mitbekommen, dass aber jetzt manche urplötzlich dann dagegen sind finde ich dann schon richtig peinlich.

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ok. dass es einige event-demonstranten gibt, möchte ich nicht bestreiten. das ist teilweise peinlich. und auch der große protest hätte früher kommen können, wobei es auch schwer ist gegen eine lokalpresse zu arbeiten, die fast ausnahmslos für s21 ist (swr, süddeutsche, stuttgarter zeitung). da braucht es schon richtig massiver proteste, bis man von diesen medien beachtet wird. die projekt-verantwortlichen wussten aber, dass es einen nicht unerheblichen widerstand in stuttgart gibt und sie kannten auch unsere kritikpunkte. wenn man dann nichts tut, nimmt man so eine entwicklung in kauf.


martinzinnecker schrieb:
Und dass ein Projekt sich erst durch Subventionen lohnt und dann wieder aufgenommen wird ist ja nix überraschendes, jetzt auch ohne da irgendeine Stellung zu beziehen kann man sich ja denken, dass sich etwas was gefördert wird eher rechnet als wenn nicht.

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es war von anfang an klar, dass das land bzw stuttgart für den bahnhof zahlen werden. mir geht es aber um all die versteckten zahlungen, so dass schon die bauarbeiten für die db zu einem gewinn-geschäft wird. so ein bahnhof darf natürlich für die db gewinn einbringen, aber doch eher durch einen wirtschaftlicheren bahnhof und nicht durch irgendwelche undurchschaubaren verträge.

masterofdisaster666
16.10.2010 20:10

Die selbsternannten Parkschützer, die sich an der Besetzung des Südflügels teilweise beteiligten, sprachen von etwa 2000 Menschen, die nach Ende einer Kundgebung auf dem Stuttgarter Schlossplatz am Nachmittag Richtung Südflügel gezogen waren. "Ziel ist die Besetzung, um zu zeigen, dass die Proteste gegen 'Stuttgart 21' fortgesetzt werden müssen", sagte der Sprecher der Parkschützer, Matthias von Hermann.

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Quelle: Stuttgarter Zeitung

jaja, die friedlichen Demonstranten...

Stebbard
18.10.2010 17:01

Den von Herrmann finde ich sowieso ganz, ganz, ganz schrecklich. Wahnsinnig verbohrter und engstirniger Typ. Erinnert mich an einige Vögel die sich seinerzeit bei den Piraten rumgetrieben haben. Selbst die Journalisten scheinen ihn in den Interviews eher zu belächeln (Fällt mir zum. beim 2DF immer ganz stark auf)

Spaltet sich das Lager der Stuttgart-21-Gegner? Baden-Württembergs Grünen-Fraktionschef Kretschmann kritisiert nun die Aktivisten, die vorübergehend den Südflügel des Bahnhofs besetzt hatten. Auch den Rückzug der "Parkschützer" aus der Schlichtung beklagt er.

SpOn

Finde die Besetzung alles andere als günstig, da man nicht nur einseitig auf ein Waffenstillstand beharren kann.

Kes
Kes
18.10.2010 17:18


Stebbard schrieb:
Finde die Besetzung alles andere als günstig, da man nicht nur einseitig auf ein Waffenstillstand beharren kann.

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Wo kämen wir denn da hin, wenn gleiches Recht für Alle gelten würde? [addsig]

Steifi
19.10.2010 16:54

die besetzung des südflügels fand ich auch nicht so gelungen. wobei man hier aus ner mücke auch keinen elefanten machen sollte. die besetzer hatten sich schon mit der polizei geeinigt, als die stahltür klemmte. das "verbarrikatieren" war also nicht gewollt.

hier noch mal was, wegen dem vorwurf, dass wir ja genug mitsprache-möglichkeiten hatten: Süddeutsche

Stebbard
19.10.2010 16:57


Die-Peking-Ente schrieb:
Recht interessanter Artikel;
http://www.abendblatt.de/hamburg/article1665966/Wir-werden-von-der-Politik-verheizt-Polizisten-erzaehlen.html

Hab schon öfters gehört das so etwas stattfinden soll...

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Ist ja grundsätzlich schon immer so, dass man sich sicher war, dass die ausführenden Elemente im Dienst immer die ärmsten Personen im Geschehen sind. Die, die das anfordern stehen in den seltensten Fällen vor Ort und müssen sich mit dem nicht auseinandersetzen.

masterofdisaster666
20.10.2010 20:56

Wenn der ICE - womöglich auf hochgestellten Gleisen - mit 250 Stundenkilometern durch das Neckartal und das Filstal braust, wird weit mehr Landschaft zerstört als durch einen unterirdischen Bahnhof. Die betroffenen Bürger werden viel stärker gestört sein als bei "Stuttgart 21", und dies nicht nur während der Bauzeit, sondern auf immer. Und die "Anlieger" in Untertürkheim, Esslingen und an der Fils werden mit Recht fragen, warum man jene donnernden Züge nicht in Tunnel gesteckt und entlang der - ohnehin lauten - Autobahntrasse nach Ulm habe rasen lassen. Betroffenheit ist kompliziert, auch - oder gerade - in einer demokratischen Gesellschaft.

faz.net

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