Stuttgart 21 - oder wie weit darf Politik gehen?

eröffnet von FBG am 23.08.2010 11:51 Uhr
622 Kommentare - zuletzt von Rhapsode

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« Seite 16 von 25 »
Stebbard
09.10.2010 12:45


buether schrieb:
Ach da wird mit s21 so viel die Umwelt zerstört. Nicht nur Feinstaub, sondern auch die Bäume im Park, die deswegen gefällt werden. Man muss die Bäume da ja auch als einen Art Filter sehen, die dort für gute Luft in der Innenstadt sorgen.

Dann noch diese Arten, die da wohl wohnen, die dardurch wohl bedroht sind.

Dann sind da ja noch Baumaschinen, die zum einen Co2 ausstossen und auch sonst die Umwelt zerstören.

Im Grunde brauch man sich da nicht zu wundern, warum dann die Grünen so gut in den Umfragen sind, auch wenn sie nicht die einzigen sind, die sich beschweren und gegen s21 sind.

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Ach, Buether. Lass es

Natürlich sind Bäume filter, allerdings ist, wie du es nennst, Co2-Filterung keine Vor ort Filterung. Heißt: Die Luft ist hier nicht nur so gut, weil 2 Meter neben mir ein Baum steht. Der Bahn wurde es zur Auflage gemacht, dass die Grünflächen, welche jetzt vernichtet werden durch den Bau des Bahnhofs, an anderer Stelle erneut errichtet werden, ggf. sogar auf den freiwerdenden Gleisflächen. Für jede Autobahnerweiterung werden wesentlich mehr Grün- und Waldflächen vernichtet und fast niemand stört sich daran.
Der Ausstoß der Baumaschinen ... nunja, das fällt doch absolut nicht ins Gewicht. Baggern sie nicht in Stuttgart, dann baggern sie in Sindelfingen oder sonstwo.

Die Unterstützung der Grünen für die Protestler ist vielmehr im republikanischen Kern der Partei zu sehen, der Käfer und Park sind da doch viel mehr ein Mittel zum Zweck.

Bei aller Gegnerschaft (auch ich finde nun doch den Bau unnötig) muss man aber auch mal bei den Fakten bleiben, Vorteile sehen oder auch nicht alles als Gegenargument instrumentalisieren.


Steifi schrieb:
joa, wobei diese baugrube auch wirklich nur ein nebenargument ist. wenn es sinnvoll wäre bzw. wenn die leute von dem projekt überzeugt wären, dann kann man das auch akzeptieren.

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Richtig, lässt sich ja gerade ganz zu bestaunen bei dem Ausbau der A1. Unheimliche Einschränkungen, aber die Leute sehen den langfristigen Vorteil und nehmen es hin. AUch wenn sie zwischen Bremen und Hamburg kaum befahrbar ist.

Wunderbernd
09.10.2010 13:02

Stebbard, dann mach mir doch mal die wirklich ausschlaggebenden Argumente für den Bau deutlich!

Steifi
09.10.2010 13:05


Wunderbernd schrieb:
Stebbard, dann mach mir doch mal die wirklich ausschlaggebenden Argumente für den Bau deutlich!

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er schreibt doch, dass er den bau auch unnötig findet hier ging es gerade nur um die argumentative ebene

Emperor
09.10.2010 13:16


Stebbard schrieb:

Natürlich sind Bäume filter, allerdings ist, wie du es nennst, Co2-Filterung keine Vor ort Filterung. Heißt: Die Luft ist hier nicht nur so gut, weil 2 Meter neben mir ein Baum steht. Der Bahn wurde es zur Auflage gemacht, dass die Grünflächen, welche jetzt vernichtet werden durch den Bau des Bahnhofs, an anderer Stelle erneut errichtet werden, ggf. sogar auf den freiwerdenden Gleisflächen.

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Das ist so nicht richtig. Grünflächen in Städten dienen dazu das Klima stadtintern zu regulieren. Studien beweisen, dass eine Großstadt mit regelmäßiger Grünverteilung ein deutlich angenehmeres Klima aufweisen also Großstädte ohne Grünflächen. Ich bin allerdings nicht sonderlich über die Grünverteilung in Stuttgart informiert, also könnte es sein, dass die Auswirkungen gar nicht so fatal sind. Könnte aber auch verheerend für das Klima in der Stadt sein.

buether
09.10.2010 13:35

Wie Emperor richtig gesagt hat, die Bäume dienen schon als Filter und zwar nicht nur für CO2, sondern auch für Abgase vom Verkehr. Deswegen hat in der Regel auch jede größere Stadt Grünanlagen in der Nähe der Innenstadt.

Was mit dem Käfer ist, weis ich nicht 100%. Ich will nur damit sagen, dass so ein Thema gefundendes Fressen für Umwelt Organisationen, wie die Partei der Grünen ist. Natürlich wird dann so etwas ausgenutzt.

Mit den Baggern: Klar, die sind dann wo anders. Aber, wenn man alle Aspekt berücksichtigen will, dann sollte man das auch erwähnen. Zudem, wenn die Nachfragen allgemein an Baggern steigt, was durchaus durch ein Projekt wie s21 ausgelösst werden kann, dann steigt eben die Produktion an Baggern. Und dass das nicht gut für die Umwelt ist, sollte wohl jeden klar sein.

Zudem haben diese Baufahrzeuge meistens eine höhere Feinstaubausstoss. Da in einer Innenstadt die Feinstaubbelastung eh ziemlich hoch ist und man deswegen in vielen Innenstädten Umweltzonen deswegen eingerichtet hat, kommt es durch den Bau sehr wahrscheinlich zu besonders vielen Überschreitung der Richtlinien zum Feinstaubausstoss. Die Baufahrzeuge haben zwar sicherlich eine Ausnahmegenehmigung, aber gesund ist das trotzdem nicht.
[addsig]

Emperor
09.10.2010 13:44


buether schrieb:
Wie Emperor richtig gesagt hat, die Bäume dienen schon als Filter und zwar nicht nur für CO2, sondern auch für Abgase vom Verkehr. Deswegen hat in der Regel auch jede größere Stadt Grünanlagen in der Nähe der Innenstadt.

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Das hab ich nicht gesagt Ich hab gesagt, dass eine Regelmäßige Grünflächenverteilung wichtig fürs Klima in der Stadt ist. Das hat aber viel eher was mit der Albedo (dämlicher Fachbegriff) als mit irgendwelcher Filterung zu tun. Die findet zwar auch statt, aber das ist nicht der Punkt. Beton, Zement und was weiß ich was für Baustoffe da verwendet werden, speichern wesentlich mehr Energie, die dann langwellig in Oberflächennähe wieder abgegeben wird. Dadurch wird es wesentlich wärmer. Das ist zum Beispiel einer der Gründe warum in Großstädten seltener Schnee liegen bleibt, aber auch warum es im Sommer in Großstädten wesentlich wärmer und schwüler als in der Peripherie ist. Sorry wegen dem kleinen Crashkurs Klimageographie

buether
09.10.2010 13:56

Okay, wenn das so ist. Klingt jedenfalls logisch. Jedenfalls aus den ganzen Gründen denke ich, dass eine Großstadt viele Grünflächen braucht. Ein Park oder so etwas hat ja auch was nettes

Steifi
09.10.2010 14:14

stuttgart hat ja noch eine besonderheit: es liegt in einem kessel. d.h. wir haben hier frischluftschneisen, die für das richtige stadtklima sorgen. diese frischluftschneisen gilt es gegen immobilien-interessen zu verteidigen. das war zumindest in cannstatt erfolgreich.
ich hab mich aber (um ehrlich zu sein) bisher nicht damit beschäftigt inwieweit ein 8m erdwall ("tiefbahnhof") im stadtpark und die bebauung der gleisanlagen diese frischluftschneisen beeinflusst.

Skep1l
09.10.2010 14:18


Steifi schrieb:
stuttgart hat ja noch eine besonderheit: es liegt in einem kessel. d.h. wir haben hier frischluftschneisen, die für das richtige stadtklima sorgen. diese frischluftschneisen gilt es gegen immobilien-interessen zu verteidigen. das war zumindest in cannstatt erfolgreich.
ich hab mich aber (um ehrlich zu sein) bisher nicht damit beschäftigt inwieweit ein 8m erdwall ("tiefbahnhof") im stadtpark und die bebauung der gleisanlagen diese frischluftschneisen beeinflusst.

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ich habe gehört, dass eben durch den abriss des nord und südflügels eine solche schneise geöffnet werden soll - aber keine ahnung obs dafür irgendwelche belege gibt.

Stebbard
09.10.2010 14:54


Emperor schrieb:


buether schrieb:
Wie Emperor richtig gesagt hat, die Bäume dienen schon als Filter und zwar nicht nur für CO2, sondern auch für Abgase vom Verkehr. Deswegen hat in der Regel auch jede größere Stadt Grünanlagen in der Nähe der Innenstadt.

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Das hab ich nicht gesagt Ich hab gesagt, dass eine Regelmäßige Grünflächenverteilung wichtig fürs Klima in der Stadt ist. Das hat aber viel eher was mit der Albedo (dämlicher Fachbegriff) als mit irgendwelcher Filterung zu tun. Die findet zwar auch statt, aber das ist nicht der Punkt. Beton, Zement und was weiß ich was für Baustoffe da verwendet werden, speichern wesentlich mehr Energie, die dann langwellig in Oberflächennähe wieder abgegeben wird. Dadurch wird es wesentlich wärmer. Das ist zum Beispiel einer der Gründe warum in Großstädten seltener Schnee liegen bleibt, aber auch warum es im Sommer in Großstädten wesentlich wärmer und schwüler als in der Peripherie ist. Sorry wegen dem kleinen Crashkurs Klimageographie

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Bin kein Klimageograph oder ähnliches, daher merci für den Crashkurs

Ringrocker6
11.10.2010 21:41

hoffentlich bauen die bald den scheiss dan ist endlich ruhe ^^ und dna werden sich die vor und nachteil zeigen ^^

ROXAR123
11.10.2010 21:44


Ringrocker6 schrieb:
hoffentlich bauen die bald den scheiss dan ist endlich ruhe ^^ und dna werden sich die vor und nachteil zeigen ^^

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Gut, dass es nur noch 11 Jahre dauert, bis die 'scheiße' dann 'bald' fertig ist.

Stebbard
11.10.2010 21:53

Im Prinzip richtig, nur bringt es wenig, wenn man nach dem Bau merkt: Miste, hat sich nicht gelohnt.

Ist die Alternative dann: Abreißen und Rückbildung?

KLL
11.10.2010 21:56


Stebbard schrieb:
Im Prinzip richtig, nur bringt es wenig, wenn man nach dem Bau merkt: Miste, hat sich nicht gelohnt.

Ist die Alternative dann: Abreißen und Rückbildung?

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Vorwärts immer, rückwärts nimmer!

Ringrocker6
11.10.2010 22:09

dan wird noch mal auf gebudelt ^^ um paar gleisen mehr zu machen ^^ + für die wirtschaft ^^

Nimrod1991
11.10.2010 22:13

ja die wohl einzige (dir zumindest mit einfällt) Konsequenz wird dann sein:
Umbaumaßnahmen

Steifi
11.10.2010 22:21


Ringrocker6 schrieb:
dan wird noch mal auf gebudelt ^^ um paar gleisen mehr zu machen ^^ + für die wirtschaft ^^

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ist laut bahnchef nicht möglich, obwohl noch vor gericht anderses behauptet wurde.

schön, dass sich die überregionale presse endlich mit s21 beschäftigt. die traut sich kritischer zu äußern wie unsere lokalmedien: www.spiegel.de/spiegel/0,1518,722375-2,00.html

wie sagte adrian zelke von der stuttgarter zeitung: "Ohne die Zustimmung der 'Stuttgarter Zeitung' zu diesem Grossprojekt würde, so vermute ich einfach mal, Stuttgart 21 nie gebaut werden."

Onkel_Joseph
12.10.2010 08:54

wobei ich mich oftmal fragen muss ob die "kritische überregionale" presse dazu gerne differenziert und objektiv berichtet, oder man nur bissl öl ins feuer giest um auflagen zu produzieren

Valmont
Valmont
12.10.2010 09:05

Mein Gott.. soll man halt ne Volksbefragung durchführen und fertig. Noch ist das Kind nicht in den Brunnen gefallen und wenn die Bürger den wirklich zum großen Teil nicht einverstanden wären, soll es halt doch gecancelt werden. Im Moment ist man noch im kleineren Millionenbereich und nicht in den Milliarden.[addsig]

Kes
Kes
12.10.2010 09:44

mein gott, in sachen frischluftschneise, bäume, käfer, infrastruktur, kosten usw. wurde doch im vorfeld alles komplett haarklein geprüft und jetzt kommt "ihr" daher und stellt das alles nochmal in frage?!? das sind doch alles olle kamellen von vor 10-15 jahren - ihr bringt absolut nichts neues an. soll man jetzt jede generation von neuem fragen, ob ihm der bau passt oder nicht?

und hier nochmal ein auszug dazu für alle, die meinen link in einem meiner vorherigen posts nicht angeklickt haben:


Offene Bürgerbeteiligung 1997

Nach Abschluss des Kooperativen Gutachterverfahrens wurden die zehn städtebaulichen Gutachten in der Zeit vom 30. Juli bis 16. Oktober 1996 im Stuttgarter Rathaus öffentlich ausgestellt und die Bürger zur Meinungsäußerung ermuntert („Bürger sagen ihre Meinung“).

Der Gemeinderat hat am 4. März 1997 beschlossen, die Äußerungen bei der weiteren Rahmenplanung zu berücksichtigen.

In der Zeit vom 4. März bis 3. Juni 1997 wurde von der Kommunalentwicklung Baden-Württemberg GmbH im Auftrag der Landeshauptstadt Stuttgart die „Offene Bürgerbeteiligung“ zum Städtebauprojekt Stuttgart 21 auf der Basis des Rahmenplan-Entwurfs vom 31. Januar 1997 durchgeführt. In 15 Arbeitskreisen haben über 400 Bürger zahlreiche Vorschläge zur städtebaulichen Planung entwickelt. Die Ergebnisse wurden von den Sprechern der Arbeitskreise am 26. Juni 1997 dem Gemeinderat vorgetragen. Darüber hinaus haben sich Bürgerinnen und Bürger in zahlreichen Zuschriften an der städtebaulichen Diskussion beteiligt. Die Fachämter und Träger öffentlicher Belange haben zum Rahmenplan-Entwurf vom 31. Januar 1997 Stellung genommen. Unter Berücksichtigung zahlreicher Anregungen hat der Gemeinderat den Rahmenplan Stuttgart 21 am 24. Juli 1997 beschlossen.

Im Rahmen der Arbeitskreise wurden mehr als 900 Vorschläge und Anregungen zu dem Entwurf des Rahmenplans entwickelt. Bei den in der Regel wöchentlichen Treffen der Arbeitskreise wurden etwa 11.200 Arbeitsstunden in Sitzungen und 1.600 für Begehungen aufgewendet. Zur vertiefenden Information der Bürger werden im Rahmen der Vortragsreihe Forum Stuttgart Fachveranstaltungen zu ausgewählten Themen z. B. Ökologie, Stadt und Kultur, Verkehrskonzepte der Zukunft durch das Städtebauliche Institut der Universität Stuttgart im Auftrag der Landeshauptstadt Stuttgart durchgeführt. Für die Bürger der betroffenen bzw. angrenzenden Stadtquartiere wurde eine zusätzliche Beteiligung („Offene Bürgerbeteiligung Nordbahnhofviertel“) durchgeführt. Außerdem hatten und haben die Bürger und Träger öffentlicher Belange Gelegenheit, im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Beteiligungsverfahren zur Bauleitplanung erneut Stellung zu nehmen.

Das Verfahren der offenen Bürgerbeteiligung sei in Stuttgart erstmals bei derartigen Großprojekten in Deutschland zur Anwendung gekommen.

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wo waren da all die proteste?!? [addsig]

martinzinnecker
12.10.2010 09:49


Kes schrieb:
mein gott, in sachen frischluftschneise, bäume, käfer, infrastruktur, kosten usw. wurde doch im vorfeld alles komplett haarklein geprüft und jetzt kommt "ihr" daher und stellt das alles nochmal in frage?!? das sind doch alles olle kamellen von vor 10-15 jahren - ihr bringt absolut nichts neues an. soll man jetzt jede generation von neuem fragen, ob ihm der bau passt oder nicht?

und hier nochmal ein auszug dazu für alle, die meinen link in einem meiner vorherigen posts nicht angeklickt haben:


Offene Bürgerbeteiligung 1997

Nach Abschluss des Kooperativen Gutachterverfahrens wurden die zehn städtebaulichen Gutachten in der Zeit vom 30. Juli bis 16. Oktober 1996 im Stuttgarter Rathaus öffentlich ausgestellt und die Bürger zur Meinungsäußerung ermuntert („Bürger sagen ihre Meinung“).

Der Gemeinderat hat am 4. März 1997 beschlossen, die Äußerungen bei der weiteren Rahmenplanung zu berücksichtigen.

In der Zeit vom 4. März bis 3. Juni 1997 wurde von der Kommunalentwicklung Baden-Württemberg GmbH im Auftrag der Landeshauptstadt Stuttgart die „Offene Bürgerbeteiligung“ zum Städtebauprojekt Stuttgart 21 auf der Basis des Rahmenplan-Entwurfs vom 31. Januar 1997 durchgeführt. In 15 Arbeitskreisen haben über 400 Bürger zahlreiche Vorschläge zur städtebaulichen Planung entwickelt. Die Ergebnisse wurden von den Sprechern der Arbeitskreise am 26. Juni 1997 dem Gemeinderat vorgetragen. Darüber hinaus haben sich Bürgerinnen und Bürger in zahlreichen Zuschriften an der städtebaulichen Diskussion beteiligt. Die Fachämter und Träger öffentlicher Belange haben zum Rahmenplan-Entwurf vom 31. Januar 1997 Stellung genommen. Unter Berücksichtigung zahlreicher Anregungen hat der Gemeinderat den Rahmenplan Stuttgart 21 am 24. Juli 1997 beschlossen.

Im Rahmen der Arbeitskreise wurden mehr als 900 Vorschläge und Anregungen zu dem Entwurf des Rahmenplans entwickelt. Bei den in der Regel wöchentlichen Treffen der Arbeitskreise wurden etwa 11.200 Arbeitsstunden in Sitzungen und 1.600 für Begehungen aufgewendet. Zur vertiefenden Information der Bürger werden im Rahmen der Vortragsreihe Forum Stuttgart Fachveranstaltungen zu ausgewählten Themen z. B. Ökologie, Stadt und Kultur, Verkehrskonzepte der Zukunft durch das Städtebauliche Institut der Universität Stuttgart im Auftrag der Landeshauptstadt Stuttgart durchgeführt. Für die Bürger der betroffenen bzw. angrenzenden Stadtquartiere wurde eine zusätzliche Beteiligung („Offene Bürgerbeteiligung Nordbahnhofviertel“) durchgeführt. Außerdem hatten und haben die Bürger und Träger öffentlicher Belange Gelegenheit, im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Beteiligungsverfahren zur Bauleitplanung erneut Stellung zu nehmen.

Das Verfahren der offenen Bürgerbeteiligung sei in Stuttgart erstmals bei derartigen Großprojekten in Deutschland zur Anwendung gekommen.

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wo waren da all die proteste?!?

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Es ist immer ein Unterschied ob man konstruktiv mitarbeiten soll oder einfach nur sagt, dass man dagegen ist.
Das fängt bei der Mannschaftsaufstellung in dem kleinsten Kreisklasse-Fussball-Verein an und hört bei der ganz großen Politik sicher nicht auf.

Topf
Topf
12.10.2010 10:12


Valmont schrieb:
Mein Gott.. soll man halt ne Volksbefragung durchführen und fertig. Noch ist das Kind nicht in den Brunnen gefallen und wenn die Bürger den wirklich zum großen Teil nicht einverstanden wären, soll es halt doch gecancelt werden. Im Moment ist man noch im kleineren Millionenbereich und nicht in den Milliarden.

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Und wer darf mit abstimmen? S21 ist kein Projekt für Stuttgart sondern eines von überregionaler Bedeutung. Es findet eben nur in Stuttgart statt. Wenn man weiter Richtung Ulm geht, wird man feststellen, dass dort viel eher Zustimmung herrscht.

Das Gleiche wäre es, wenn man z.B.zum Thema Atom-Endlager nur die Leute im Wendland fragen würde (unabhängig davon, ob Gorleben jetzt ein geeignetes Enlager ist oder nicht). Die Einstellung ist leider meistens: "Man muss schon was tun, aber doch bitte nicht bei mir."

alex-der-grosse
12.10.2010 11:09

Klar kann es regionale Unterschiede geben in der Betrachtung der S21 Problematik. Mappus sagte ja auch das gerne ein alternativer Enlagerstandort gesucht werden dürfte, nur eben nicht in BW. Ähnlich äußerte sich der Ministerpräsident von Bayern und ich denke, dass sich außer der Ministerpräsident von Niedesachen alle ähnlich äußern würden. Dies ist verständlich.
Dennoch: Sowohl bei Gorleben und S21 liegt die Sache etwas anders: Viele der Gutachten, die von der Landesregierung und Bundeseregierung (je nach Fall) in Auftrag gegeben wurden haben von einem Bau und einer Endlagernutzung abgeraten.
Bei S21 war dies sogar die Mehrzahl, alle Gutachten(mit Aussnahme von dem was von der Bahn direkt, allerdings ohne Nachweis geführten) gingen allerdings von einer starken Kostenexplosion aus, die von der Landesregierung als Obergrenze aufgeführten 4,5 Milliarden werden in keinster Weise haltbar sein. Wenn die Landesregierung schon so eine Obergrenze aufruft, dann soll sie bitte aber auch in dem Fall einer Überschreitung, der laut allen Gutachten eintreten wird( in vielen sogar um mehr als das doppelte), ehrlich sagen, dass die Kosten wohl über den Aufgerufenen Betrag hinauslaufen werden.


12.10.2010 12:58


Stebbard schrieb:

Richtig, lässt sich ja gerade ganz zu bestaunen bei dem Ausbau der A1. Unheimliche Einschränkungen, aber die Leute sehen den langfristigen Vorteil und nehmen es hin. AUch wenn sie zwischen Bremen und Hamburg kaum befahrbar ist.

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Dort liegt die Problematik aber in einem anderen Bereich.

Staat kriegt LkwMaut. Bauunternehmen trägt Haftung anstatt des Staats im Baustellenbereich und übernimmt das Risiko in diesem Gefahrenbereich. Also argumentiert Bauunternehmen wenn wir schon das Risiko tragen und in der Haftung stehen dann möchten wir auch das Risiko auch durch die LkwMaut einnahmen absichern können. Versicherungstechnisch erhöht sich pro Minute in der sich ein Lkw durch unsere Baustelle bewegt um einen gewissen Prozentsatz, dies möchten wir abgesichert wissen. Sprich Ausschüttung der Mauteinnahmen an den privaten Bauunternehmer.

Konsequenz : Beinnahe nach jeder Autobahnabfahrt zwischen Bremen und Hamburg eine Kurzbaustelle in privater Hand... mehrere Baustellen hintereinander auf der Strecke reduzieren den Verkehrsfluss. Spricht die LKW halten sich länger in den Bausstellenbereichen auf und der private Bauunternehmer macht mehr Gewinn als er an Versicherungssummen in der Rückversicherung abtreten muss...

Hier hat der Staat bzw. das Land Niedersachsen keine verkehrspolitische Oberhand in den Vordergrund gestellt mehr sondern ein fragwürdiges privatisiertes Finanzierungsmodell unwissend unterstützt oder gar billigend in Kauf genommen.

DIe A1 ist eh ein Kuriosum. Zur WM war die Teilstrecke zwischen Bremen und Osnabrück quasi vollständig zweispurig fertiggestellt. Mit langen Bauphasen. Nun, keine paar Jahre später erfolgt der dreispurige Ausbau. Da schüttelt die Region hier schon so ziemlich den Kopf drüber das man nicht gleich das dreispurige Modell umgesetzt und ausgeschreiben hat.

alex-der-grosse
12.10.2010 13:26

Versteh ich nicht ganz, LKW-Maut bekommt der Staat pro Kilometer, hängt dann noch an Achsen, Ausstoß etc, aber der entscheidende Faktor der Höhe ist nicht die Zeit sondern die gefahrenen Kilometer, oder ich habe etwas in der Argumentation falsch verstanden.

Anderes Beispiel, Ausbau der A20, Proteste halten sich in Grenzen, Bürger unterstützten mit Breiter Mehrheit das Projekt. Nur Regional gibt es kleine Proteste gegen die Enteignungen (mehr als Verständlich) Trotzdem erkennen alle den Mehrnutzten in dem Projekt, gibt ja wirklich sehr sehr wenige die gegen den Bau sind, selbst Protestler sind meist nur gegen die Streckenführung.

Bei Stuttgart21sind die Protestler gegen das Projekt ansich, gegen die Kosten gegen Lobbypolitik und dagegen, dass ein Projekt, an dem Bedarf und (laut von der Landesregierung in auftrag gegebenen Gutachten) auch an jeder Vernunft vorbei druchgedrückt wird, weil einige wenige dadurch profitieren.

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