Alle Kommentare von Mambo

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Icon1Saft gefällt das
Mambo
29.08.2018 19:21·  Bearbeitet


Stebbard schrieb:


Mambo schrieb:
Ich glaube auch, dass Verallgemeinerungen von "linker" Seite wenig hilfreich sind und in den letzten Jahren leider auch erheblich dazu beigetragen haben, viele ursprünglich noch nicht rechts-überzeugte Menschen an die Rechten zu verlieren. Man müsste es im Gegenteil gerade besser machen als die Faschisten und niemanden verallgemeinernd verunglimpfen.

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Ich glaube gerade das Gegenteil: Viele der noch nicht ganz rechts stehenden Menschen (das Potential war ja schon immer da) wurden an den rechten Rand verloren, weil alles jenseits des rechten Flügels nicht entschieden genug Präsenz gezeigt hat. Das ist gar nicht mal auf politische Agitation bezogen, sondern auch auf ganz praktische Fragen des Alltags. Was der rechte Flügel allen anderen voraus hat: Er ist weit entschiedener und entschlossener in dem was er tut.

Wer in einem Mob aus szenebekannten Nazis mitläuft, in dem vielfach Symbole wie der Hitlergruß gezeigt werden, der darf sich nicht beschweren, zumindest als Sympathisant bezeichnet wird. Denen wird man nicht zugute halten dürfen, dass sie einfach nur "im Mob mitgelaufen sind" - es stand jedem jederzeit frei die Veranstaltung zu verlassen, wenn man selber das Gefühl hat sich inmitten von Nazis zu befinden.

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Was du formulierst, ist aber nicht das Gegenteil davon.

Ich sage nicht, Rassismusgegner sollten nicht entschieden und präsent agieren.

Ich sage: Rassismusgegner sollten nicht selbst dämlich verallgemeinern und ein ganzes Bundesland als Nazis beschimpfen oder jeden, der sich jemals fragwürdig geäußert hat als Nazi bezeichnen. Klar gibt es Nazis, klar gibt es Unbelehrbare - aber man treibt denen die anderen in die Arme, wenn man auch bei allen anderen pauschalierend mit Nazivorwürfen um sich schlägt.

Jedes einzelne Mal wenn man sowas im Umkreis hört ein sachliches aber entschiedenes: "Ich find die Aussage, die du grad getroffen hast falsch und gefährlich. Weil sie aus [Grund X, erklären!] rassistisch war. Wieso stellst du an der Stelle jetzt eine Verbindung zu "den Flüchtlingen" her, es ging doch um den Täter?" bewirkt bei noch nicht Verlorenen deutlich mehr.

Icon1 gefällt das
Mambo
29.08.2018 19:08

Ich glaube auch, dass Verallgemeinerungen von "linker" Seite wenig hilfreich sind und in den letzten Jahren leider auch erheblich dazu beigetragen haben, viele ursprünglich noch nicht rechts-überzeugte Menschen an die Rechten zu verlieren. Man müsste es im Gegenteil gerade besser machen als die Faschisten und niemanden verallgemeinernd verunglimpfen.

Icon2Lennund anderen gefällt das
Mambo
29.08.2018 16:28

Man darf auch nicht vergessen, dass man sich mit so klaren Bekenntnissen auch nicht wenige Leute als Fans abschneidet. Von daher hat der Promovorwurf für mich ohnehin nie Sinn gemacht. Abgesehen davon gilt aber ohnehin, was hier bereits gesagt wurde: Jede Stimme gegen rechts kann Gegendemonstranten Mut machen und für sowas anfällige Menschen zum Nachdenken anregen - jede Stimme gegen rechts ist gut, richtig und wichtig.

Mambo
28.08.2018 15:02

Ich glaub, dass die beiden jedenfalls zusammen durchaus Head-Qualität haben. Marteria reißt auf den mittelgroßen Festivals als Head momentan alles ab, ebenso bei Hu/So. Casper war am Ring auf der Center auch bockstark. Zusammen kann man die nicht auf die Alterna stellen - die wär hoffnungslos überrant.

Insgesamt fehlt jetzt aber klar noch mindestens ein internationaler Kracher. Zwei deutsche Heads, wovon einer erst neu etabliert wird, ist in der Hinsicht natürlich eher mau. Jetzt aber noch was wirklich großes internationales - nicht unbedingt wieder Metallica - und es sieht insgesamt für mich schnell richtig gut aus.

Mambo
13.08.2018 11:33·  Bearbeitet

Am Eingang des Platzes (i) hat man uns dann auch freundlich in Empfang genommen mit dem Hinweis unsere Klamotten doch ganz oben hinzustellen, da es gleich noch eine Schauer geben sollte. Wir also nach ganz oben und uns gefreut dass der Platz bis auf 5-6 Camps noch komplett leer war, die hatten sich auch alle oben niedergelassen.
So gegen 14 Uhr kam dann ein Ordner hoch und sagte uns dass der Veranstalter sich entschieden hat den Platz doch nicht frei zu geben und wir doch bitte wieder abbauen sollen.

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Und ich hab mich das ganze Wochenende gefragt, wer die gefühlt 10 Leute auf dem eigenen Campingplatz sind

Euch zuerst aufbauen zu lassen und dann zum Abbauen aufzufordern ist natürlich eine Sauerei. Vermutlich waren die Ordner da einfach voreilig, euch draufzulassen. Dass der Veranstalter das wirklich freigibt und dann wieder geräumt haben will - kann ich mir schwer vorstellen, wäre aber übel.

Gemeinschaftlich wurde dann vom allen Camps entschlossen das auszusitzen - gab ja auch keine Alternative, die anderen Plätze waren ja voll und alle waren mittlerweile seit 2 Stunden am aufbauen.

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Da muss ich aber widersprechen. Ich war auf Campingplatz G, also dem "vollen" direkt hinter der Unterführung rechts: Dort war das ganze Festival noch massig Platz frei - selbst große Gruppen mit Pavillions hätten jederzeit weiter hinten problemlos noch zusammen einen Platz gefunden.

Icon1ironman gefällt das
Mambo
12.08.2018 20:43·  Bearbeitet

Echt die haben Print-at-Homes nicht gescannt? Das ist wirklich gewagt.. Bei uns (mit nicht einfach reproduzierbaren Hardtickets) wurden alle Kombi- und alle Campingtickets gescannt.

Ähnlich wie Thoemmes schon sagte - immer noch relativ chaotisch, allerdings sah ich schon eine Besserung zu den Vorjahren und dasses nicht allzu streng reglementiert ist find ich auch angenehm. Verbotene Gegenstände kann man auf einem solchen Campingplatz im Wald nie wirklich ausschließen.

Ich glaub was Kontrollen angeht wird sowieso IMMER gemeckert (allgemein jetzt, niemand bestimmtes): Wenn wirklich jeder einzeln vorm Camp gründlich kontrolliert wird heißt es "Völlig irre, bei dem Stau noch jeeeden Rucksack dermaßen zu kontrollieren", sobalds stichprobenartig läuft heißts "Völlig unverantwortlich, Leute unkontrolliert reinzulassen". Irgendwie fehlt mir da oft bissl die Konsequenz bei der eigenen Meinung. Ich war tatsächlich noch nie auf nem Festival, auf dem sich nicht über die Art der Kontrolle aufgeregt wurde - und da war die ganze Bandbreite an Security-Vorgehen dabei.

Zurück zum Rocco: Bands haben mich teilweise sehr positiv überrascht: Beatsteaks und Broilers in richtig guter Form, Wizo war auch klasse. Kraftklub solide, aber nicht ihr allerbester Tag - die Blitzkrieg Bop Version mit Donots/Feine Sahne war aber stark: Da sah man, wie gut KK neben Felix ein singender-Frontman tun würde, der die Rolle auch ausfüllt. Bad Religion fand ich hingegen ziemlich schwach.

Sehr schön fand ich die neue Deko mit den zahlreichen Lampions und dem großen Rocco-Schriftzug - das war schon echt schick für die Stimmung.

Mambo
02.08.2018 16:38·  Bearbeitet

Also ich hab den Weg vom Parkplatz zum Camp wirklich in 10 Jahren noch nie als besonders lang empfunden.

Wenn ich da an RaR in Mendig denke ist das hier weitentechnisch wirklich ein Klacks - 30 Min ist wirklich der Worst-Case, also die Kombination "hinterster Parkplatz + vorderster Campingplatz" (dorthin kommt aber eh nur, wer SEHR früh anreist). Bissl schwierig kann das Fortkommen tatsächlich innerhalb des teilweise abschüssigen und etwas hügeligen Campingplatz werden - aber auch das ist nicht schlimmer als anderswo auch.

Was wirklich ne Schweinerei ist, sind diese unsäglichen Coins. Absolute Frechheit, die Leute so gezielt vom Nachrechnen abzuhalten.

Mambo
24.06.2018 22:29·  Bearbeitet


Paju schrieb:
Ich tippe noch auf's Pinkpop, da waren die Hosen und Grönemeyer z.B. auch schon.

Aber manche Leute müssen, glaube ich, mal ihre Erwartungen zurück schrauben. Mir kommt es so vor, dass viele damit rechnen DÄ einzig und allein am Ring sehen können.

Gut, wurde ja jetzt schon ausgeschlossen, aber später im Jahr folgt sowieso ne Tour-Ankündigung und man kann sie wieder an jeder Laterne sehen.

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Ich hab auch nie verstanden, woher die Leute die Motivation nehmen. Ist der Ring-Auftrtitt für die Anwesenden irgendwie schlechter, wenn zwei Wochen später Nova gespielt wird? Für den Kartenverkauf ist möglichst grosse Exklusivität wichtig, klar. Aber wie man sich als Fan beschweren kann, dasses nun noch andere gibt?! Das kann ja nur ein aufgeilendes "ich-sehe-was-was-du-nicht-siehst"-Spiel sein. Aus dem Alter sollte wer zum Ring fährt doch raus sein. Wird doch niemand besonderer, wenn er einer von 80.000 is, der ein seltenes Konzert besucht hat.

Mambo
11.06.2018 18:54·  Bearbeitet

Auch wenn ich mich tierisch freue, sie wieder live zu sehn und auch Farins Humor an sich feiere - dieses ständige Verstecken hinter Ironie in Interviews und in Aussagen gerade mit Bezug zum Thema Geld geht mir tierisch auf den Zeiger. Mit 54 kann man auch mal klar sagen, was man denkt und dazu stehen bzw danach handeln.

Mambo
09.06.2018 14:58

Die müssten doch jetzt auch die Gagen-Kohle sparen - das kann man weitergeben. Ich vermute, dass das auch der Unterschied zu Rammstein bei RaR is, wo ja auf jeden Fall einige Kosten angefallen sind.

Dennoch: Sehr sehr faire Rückerstattungsregelung mit Lösungen für alle Konstellationen - Chapeau! Da können sich andere ne dicke Scheibe abschneiden.

Und zu Campino: Gott sei Dank macht er als einer der wenigen immer wieder den Mund auf. Und im Gegensatz zu vielen Fähnchen im Wind auch unabhängig davon, obs gerade cool wirkt! Da können sich auch verdammt viele eine dicke Scheibe abschneiden.

Mambo
27.05.2018 19:37


Klappi schrieb:
Ich hab mir heute beim Sport das Knie verdreht und werde vielleicht mit Krücken zum Ring fahren. Hat einer diese Erfahrung schon mal gemacht? Gibts sinnvolle Tipps?

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Ich hatte mir damals nen uralten gebrauchten Rollstuhl bei sonem Sanitätshaus gekauft und war damit am Ring. Durfte auch auf die Tribüne, das is schon fein da oben, Blick über die Menge und beide Bühnen. Hatte allerdings auch Gips. Mit Krücken sind die Wege, v.a. die Berge schon echt hart - aber ging auch!

Mambo
23.05.2018 17:57

Normalerweise einige Stunden vor Einlass draussen, allerdings immer zeitlich bissl anders, ich glaub die machen das wanns ihnen gerade passt. Wenn du sicher gehn willst einfach gegen 13 / 13:30 Uhr hin und bissl Bier mitnehmen, Einlass ist ja eh ab 15:30. Wenns in dem genannten Zeitraum draussen keine gab, solltest du zur Einlasszeit auf jeden Fall drinnen noch eins bekommen. Viel Spaß!

Mambo
21.05.2018 13:25

Das war schonmal viel besser! Auswärtsspiel vorne passt doch. Warum sie den besten Opener der letzten 20 Jahre (URKNALL!) weglassen, geht mir aber nicht in den Kopf.

Icon1SaThan gefällt das
Mambo
17.05.2018 22:57

Ach und noch was zum Thema App/ Empfang. Ich gehöre zu dieser Sorte Mensch, die gerne mal offline geht und einfach nur den Moment genießt - ganz besonders auf Festivals oder Konzerten. Stellt euch vor, ich war gar nicht am Handy und hab auf der App irgendwelche Statusmeldung zum Gewitter gecheckt.. und ich verstehs ehrlich gesagt nicht, dass man die ganze Zeit am Handy hängt, anstatt vor Ort körperlich und geistig anwesend zu sein. Scheint aber irgendwie so ein generelles Problem "heutzutage" zu sein.

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Sehe ich genauso. Lasse extra das Smartphone zuhause bei Festivals. Ich finde man kann das auch nicht voraussetzen.

Sprich: Die wichtige Kommunikation - Ansagen zu Gefahrenlagen, Wetter, Absagen, gravierenden Spielplanänderungen - muss auch ohne App laufen. Da kann man auch Durchsagen machen - gerade auf dem Festivalgelände mit den Leinwänden null Problem.

Hier kann man sich mMn nicht auf die App zurückziehen: Im besten Fall guckt während die Band spielt nämlich keiner auf die Dinger.

Mambo
17.05.2018 20:41·  Bearbeitet

Ich glaube RaR könnte durchaus auch an anderen Standorten funktionieren - hat man ja an Mendig gesehen, vielleicht auch irgendwann doch in Gladbach.

Am Ring sehe ich die Gefahr etwas anders gewichtet: Das Gelände bringt natürlich Nachteile (insb. Center-Schlauch, wohl auch Kosten), aber auch aus Veranstaltersicht immense Vorteile mit sich, nämlich insbesondere ein - sogar recht LineUp-unabhängig - überaus treues weil gerade am Gelände/Event selbst hängendes Publikum. Wenn man sich aber gerade diese Leute selbst abschneidet - Stichwort Großgruppenverdrängung/Campingtrennung - dann wirds insgesamt eng.

Icon1BurnItDown gefällt das
Mambo
17.05.2018 20:07·  Bearbeitet

Punkt 3 würde ich auch widersprechen - die nötigen Leute kann man unmöglich alle selbst anstellen. Was sollen die das ganze Restjahr machen? Und wenn man Werkverträge oä. für die eine Woche macht ist man was Qualitätssicherung angeht wieder genau in der Situation wie mit den Dienstleistern - wenn nicht schlechter.

Die restlichen Punkte - insbesondere Werbung statt auf jeden Fall wichtiger frühzezitiger Warnungen und gerene generell ab und an Wetterberichte auf den Leinwänden, sehe ich genauso.

Icon10r0ck3rund anderen gefällt das
Mambo
17.05.2018 18:27·  Bearbeitet

Wie oft da bei FB Leute "Bleib halt zuhause" kommentieren find ich echt erschreckend. Man muss die Kritik ja nicht teilen, aber dass schon das Mitreden wollen an sich so oft so pauschal abgebügelt wird, macht mir für die Zukunft der Demokratie echt Sorgen.

Icon5theLiquidatorund anderen gefällt das
Mambo
13.05.2018 12:23·  Bearbeitet

Ich glaube mit dem Line-Up kann MLK tatsächlich in manchen Jahren nur falsch handeln. Jahrelang heißt es "immer das gleiche, immer DTH/Metallica als Zugpferde". Also was neues probieren? Grundsätzlich gut, aber beim einfach nicht so offen wie beim Pinkpop eingestellten RaR-Publikum generell und besonders in diesem Jahr schwierig:

Die Gunners wärn gegangen und nen klassischer Ring-Kracher gewesen - aber preislich mit den Verlusten in den letzten Jahren unternehmerisch vermutlich nicht zu begründen. Ärzte, die "Dino" und irgendwie wieder "neu" nach 10 Jahren verbunden hätten, noch nicht wieder da. Also Gorillaz, die sind ja neu, Muse/30Stm auch noch nicht oft Head gewesen und neben den Dinos - vor allem Muse - eher alternativ einzuordnen.

Aber gerade Muse: Eine klassische im Forum hochgelobte und geforderte Band, toll für Musikliebhaber - zieht in der Masse aber eben, wie man nun leider siehn, einfach keine Leute zum Ring. Gut gezogen hatte da wenn ich mich recht erinnere Coldplay in der Schiene.

Die immer exklusiv wirkenden Rammstein hatte man zweimal gebucht die letzten Jahre. Wo bisher seltenere Bands zu großen zukräftigen Heads werden - s. FooFighters - ist RaR ja auch da, bei denen schlug jetzt aber das letzte Album nicht so ein wie damals insb. Wasting Light vor der Sonic Highways - die überstrahlen dieses Jahr nicht so wie noch 2015.

Alles in allem: Auch wenn in manchen Jahren für mich in den oberen Zeilen nicht viel dabei ist, kann ich die Buchungen da schon verstehen. Die auf dem Plakat toll klingenden alten Namen (Springsteen, Paul McCartney, auch Pearl Jam) ziehen beim RingPublikum meines Erachtens nicht die Masse. Die ganz ganz großen Rocknamen (ACDC früher, RollingStones) würden das, sind aber wohl zu teuer und machen son Gelände zur Not einfach selbst voll - da ist in Verhandlungen dann nicht viel Platz für RaR-Gewinne. In diesem Problem würde ich auch z.B. Eminem verorten.

Wirtschaftlich macht die sich oft wiederholende Metallica, DTH, Rise Against, Broilers, Kraftklub-Schiene als Grundgerüst einfach Sinn. Ich seh da RaR insgesamt in einem Dilemma, in dem man sinnvollerweise grundsätzlich diese Schiene fährt und ab und an dazu einen großen Kracher holt, was das Festival wieder in die Legendenrichtung pusht. Das wären meiner EInschätzung nach dieses Jahr vermutlich auch die Gunners gewesen, wenn 2016/17 normal verlaufen wären.

Ich glaube die Booking-Situation ist da intern wirklich sehr gut analysiert, man hat sich da ja auch in den letzten Jahren mit zusätzlichen HipHop/Elektro-Acts auch geschickt neue Besucherschichten erschlossen. Daher wüsste ich nicht, was wir in einem Brief da an sinnvollen Tipps geben könnten.

Icon1BROmageddon gefällt das
Mambo
12.05.2018 12:42

Eine einfache Verbesserung für die Wetterproblematik wäre zwischen den Acts ein kleiner Wetterbericht, Temperaturverlauf der nächsten Stunden und Regenradar. Die Wetter-Homepages werden mit Sicherheit nicht mehr zahlen als andere Topsponsoren, der Mehrwert für den Kunden/Festivalbesucher wäre aber enorm...

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Also die Idee find ich richtig richtig gut. Würde vermutlich auch schnell zu ner spaßigen Sache mit den Publikumsreaktionen etc. Und bei Gefahr ist man eben gewarnt. Wer ängstlicher bei Gewitter ist, kann sich früh überlegen ob er riskiert, dasses hier trifft.

Icon3urinellaund anderen gefällt das
Mambo
12.05.2018 00:08·  Bearbeitet


Mambo schrieb:
Ich würde da noch ein paar Aspekte hinzuziehen:

Das ganze Gehype heutzutage ist in meinen Augen viel viel kurzlebiger als früher. Es geht bei der Entscheidung für die Nachkommenden wohl weniger drum, über Jahre von älteren vom legendären Ring gehört zu haben, als um die BIlder des letzten Jahres, die man bei Instagram gesehen hat. Und da hat der Ring kurzfristig aufgrund der Unwetter / des Terrorabbruchs ziemlich gelitten - es kamen einfach weniger Meldungen, die einen zum Dabei-sein-wollen verleiten.

Hinzu kommt die erneute Verlegung - man hat gerade Mendig erfolgreich mit Wahnsinns Bildern als "Field of Dreams" aufgebaut, die immensen Vorteile vermarktet, die Nachteile des Rings betont - und kriecht dann kleinlaut zurück. Rock am Ring in Nürburg ist aber jetzt gefühlt eine völlig andere Veranstaltung, als die mit Riesenrad und Vulkan-Image von der 2015/16 erzählt wurde und das merkt man aktuell am fehlenden Legendenruf von RaR.

Auch die Headliner dieses Jahr sind nicht die großen Fanzieher. Die Foo's schon, Gorillaz von mir aus auch - aber sonst. Muse ist groß, aber eher ne Musikkenner-Band, schlägt in ne andere Kerbe als die das Ring-Publikum zum zahlreichen Kartenkauf bewegenden Kapellen. 30StM ist überhaupt kein Headliner.

Ich halte auch die neue Ticketpolitik für abschreckend. Für die Masse nichtmal so sehr wegen immer höherem Kommerzanteil, sondern weil das "Rundum-Sorglos-Feeling" verloren geht. Man hat sich früher einfach ein Ticket gekauft und da war alles drin. Ab aufs Festival und in die andere Welt.
Heute entsteht beim Bestellen eher die Sorge, ob man alles bedacht hat, ob nicht noch en Park-, Camp-, Atemluft- oder was auch immer Ticket fehlt.

Der erste günstig klingende Konzertpreis erübrigt sich ganz fix wenn man die Endkosten im Ticketshop sieht und dann immens negativ überrascht wird. Ich glaub da hat man sich auf lange Sicht sehr verzockt weil man durch zuviel offensichtliche Gewinnmaximierung den jahrelang aufgebauten Legendenstatus kaputtmachen wird. Man fühlt sich immer weniger als Teil einer großen Festivalfamilie - und immer mehr als "einer in einer Masse von 80.000 Kunden" - mit exakt den Rechten, die man individuell gekauft hat.

Gerade auch durch die Camping-Trennung. RaR hat immer vom Zeltplätze durchstreifen und all den Wahnsinn erkunden gelebt. Heute muss man an jeder Ecke überlegen, ob man dahinter mit seinem Bändchen überhaupt Zugang hat. Wenn ich mich auf nem Rock-Festival nicht mehr sorglos mit den gerade kennengelernten Leuten zum Pavillion-Bier treiben lassen kann, sondern erstmal checken muss, ob wir auch in der gleichen Klasse reisen, dann muss in der Prioritätensetzung des Veranstalters etwas extrem schief gelaufen sein.

Auch dadurch ist das große "Wir sind für 3 Tage alle gleich auf nem Riesenfestival"-Gefühl nicht mehr da. Das findet man jetzt auf Taubertal, Open Flair, Rocco del Schlacko etc. Ich glaube das ist viel entscheidender als der günstigere Preis dort an sich.

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Ich hatte mich vor paar Monaten ja schonmal zu dem nun wieder aktuellen Thema ausgelassen, daher nochmal zitiert, gerne auch für den Brief. Bitte nicht wieder den streitbaren Headliner-Teil diskutieren jetzt, das hatten wir damals schon.

Noch zusätzlich, was mir heute noch einfiel:

Ich glaube einfach ein immenser Teil liegt auch an DIngen, für die MLK nix kann. Die ganzen Verlegungen die Image-Schäden durch Wetter/Terroralarm, die fehlenden "RaR2016/RaR2017-war-geil-guck-dir-das-diesjahr-mal-an"-Geschichten.

Auch der Nürburgring ist einfach nicht mehr so legendär, seit da keine Formel 1 mehr stattfindet. Überhaupt ist die Formel 1 auch erheblich weniger populär als in den 90/2000ern. Durch beides ist es etwas deutlich weniger besonderes, dass am Nürburgring ein Festival ist. Ich konnte bei meinem ersten RaR - obwohl selbst kein Motorsportfan - es kaum glauben, gerade auf der Rennstrecke zu stehen. Ich glaube allein das hat schon viele angezogen und der Effekt fällt jetzt mMn weitgehend weg.

Ich bin, wie oben zu lesen, ein großer Gegner der Campingplatzteilung. Es macht für mich das eigentlich wichtige an einem Festival zunichte: Dass 80.000 völlig gleichberechtigte Leute (vom Maurer bis zum Prof!), die in Konstellationen, die sich sonst nie ergeben würden, zusammenkommen und 5 krasse Tage voller spontaner Erlebnisse haben.

Aber auch abseits von mir, ich komm bisher ja eh: Ich hab auch überhaupt keinen Bock mehr, Leute wie früher Ende Mai à la "Komm, kauf dir en Ticket und spring spontan bei unserer RaR-Gruppe auf!" zu überreden. Da ist mit einfach in den Situationen, in denen diese Ideen aufkommen - abends in der Kneipe - schon zu kompliziert zu erklären, wer welches Ticket braucht. Und allein dieses Bild im Online-Shop schreckt natürlich spontan überlegende unschlüssige potenzielle Erstgäste massiv ab, die Angst kriegen, das falsche zu kaufen. Ich würd mir son Ticket auch nicht mehr wie früher von Verwandten zu Weihnachten oder Geburtstag schenken lassen, weil mir das Risiko zu hoch wär, dass ich dann nicht die selbe Kategorie krieg.

Das mag auf viele übertrieben wirken, aber: Bei mir selbst geht wirklich schon beim Ticketkauf mit diesen "Welcher meiner Bekannten wird wohl welches Camping haben...und welches Ticket brauch ich zusätzlich"-Gedanken die erste Euphorie gleich wieder den Bach runter. Die war früher mit "(All-in-One-)Ringticket gekauft - geil - bald gehts los" jedes Jahr riesig. Ich will an diesem Wochenende loslassen und nicht alle paar Meter überlegen, wo meine individuell gekauften Zutrittsrechte enden. Ich will beim Ticketkauf in Vorfreude schwelgen. Wenn ich en Produkt mit 200 individuellen Möglichkeiten abwägen will, geht ich zu Subway.

Aber selbst wenn man meint, das machen zu müssen, dann muss es auch funktionieren. Wenn ich teurere RnR-Tickets verkaufe muss sichergestellt sein, dass die Vorteile genutzt werden können. Sonst sind der Ärger, die dadurch bleibende schlechte Erinnerung bei den Gästen, der Shitstorm und der langfristige Image-Schaden vorprogrammiert.

Wir hatten 2015 sogar RocknRoll-Camping, und das allein wegen den viel kürzeren Wegen vom Parkplatz zum Camp - Strom war für uns da kaum genutzter überflüssiger Luxus. Was war? Wir kamen nicht mal mehr Donnerstagsmittags (!) auf die RockNRoll-Parkplätze, für faktisch die allein wir pro Person 30 (?) Euro Aufpreis gezahlt hatten.. Sowas geht einfach 0 klar. Genau wie das Leute in bezahlten Aufpreis-Bereichen (oder auch im General!) trotz Ticket keinen Zeltplatz kriegen.

Ob ich den Festivalcharakter für kurzfristige Profite wirklich so massiv verändern will, wie ich es mit einer Campingdifferenzierung tue, ist die eine Frage. Aber in jedem Fall kann ich sowas nur einführen wenn es komplett durchdacht ist...und insbesondere wenn für Unwägbarkeiten die nötigen Überkapazitäten bereitstehen und nicht zulasten der der Aufpreiszahler auch noch gepokert wird. Wobei ich zur Ehrenrettung sagen muss, dass ich die Zeltplatzfindung 2017 am Nürburgring erheblich angenehmer fand als in Mendig.

Auch ein Punkt ist natürlich das extrem gewachsene Festivalangebot. Das schließt dann an das eben genannte an. Früher war der Gedankengang im Bekanntenkreis klar: "Festival mit großen Bands dieses Jahr? Ja? Ok, lass zum Ring fahren - X, Y, und Z wollen - natürlich - auch zum Ring".

Heute eher: "Wirklich Ring oder doch Southside...wobei Rocco und Tauberthal ham auch schon starke LineUps". Und auch wenn man Ring favorisiert, greift kein "X, Y, Z wollen auch hin" weil man selbst wenn die auch den Ring gewählt haben immer noch nicht weiß, welche Campingkategorie sie haben. Da ist einfach viel zu viel Gedenke und Geplane nötig, bevor man heute am Ring Freunde trifft. Dasses die vielen Festivals heute gibt freut mich und dafür kann auch MLK nix - aber der sehr harte letzte Schritt ist eben selbst eingebrockt.

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