03.09.2019 18:19· Bearbeitet
Beim WDR selbst klingt das auch nicht, wie in der Springer-Presse. Die schreiben nur, dass die Prüfung der Leinwände Sache des Veranstalters gewesen sei.
1.335 Kommentare
Beim WDR selbst klingt das auch nicht, wie in der Springer-Presse. Die schreiben nur, dass die Prüfung der Leinwände Sache des Veranstalters gewesen sei.
Die Böen kamen - wenn man den Kommentaren der Location glauben schenken darf - scheinbar ja ziemlich unerwartet.
Die Untersuchungen werden zeigen, ob jemand seiner Verantwortung nicht gerecht wurde, sicher ist das für mich aber noch lange nicht. Ich bin zwar kein Meteorologe und weiss nich, wie vorhersehbar das für Fachleute war - aber ich wunder mich doch immer häufiger, dass bei Open-Airs scheinbar zunehmend ein Sicherheitslevel erwartet wird, die es dort meines Erachtens schlicht nicht geben kann. Klar, im Nachhinein sagt sich so ein "hätte man früher absagen müssen" etc leicht. Es gibt aber zB am Ring nahezu jedes Jahr Gewitterwarnungen - da immer im Voraus absagen hieße langfristig, solche Veranstaltungen wirtschaftlich unmöglich machen. Ist die Frage, ob man das im Ergebnis will bzw. wo man die Grenze des verlangten zieht. Ich glaube ein gewisses Risiko wird es vor einer Bühne im Freien unabhängig der Sicherheitsvorkehrungen immer geben und jeder muss wissen, ob er sich dem aussetzen will.
Natürlich trotzdem immer tragisch, wenn es sich realisiert. Gott sei dank sind wenigstens alle Besucher außer Lebensgefahr - an der Stelle eine gute Besserung!
Kann es mir auch gut vorstellen.
Ich würde auch zu bedenken geben, dass eine mögliche Sperrklausel - wenn es sie denn gibt - noch lange nicht heißt, dass MLK sie automatisch nutzt und gegen jeden Auftritt vorgeht oder Vertragsstrafen fordert.
Davon könnte man zwar ausgehen, wenn DÄ zB zwei Wochen später spontan Hurricane gespielt hätten. Jamel rockt den Förster ist da aber glaube ich was anderes. Da könnte genauso gut jeder Beteiligte sagen "Vertrag hin oder her - das ist wichtig, macht das". Werbung gemacht wird mit den Bands im Vorfeld nicht, es ist kein kommerzielles Festival, sondern eher ne Demo etc. MLK will am Ende des Tages auch nicht derjenige sein, der Anti-Nazi-Aktionen mit seinen Verträgen verhindert.
Ausserdem würde man sich auch bei MLK sicher nicht wegen sonem kleinen Ding für alle Zeiten DÄ (und andere Sympathisanten) mit sowas vergraulen. Selbst wenns nicht idealistisch motiviert ist, wäre es auf die Dauer auch geschäftstechnisch ein Eigentor. Also jedenfalls an RaR scheitert ein Jamel-Auftritt in meinen Augen nicht.
Jonnyy111 schrieb:
Ich kann diese ganze sanitär Debatte nicht verstehen sorry
(...)
Ich war zwei Tage lang im a und b Block vor der Center und auch da hab ich (als Mann natürlich etwas einfacher) allerhöchstens mal 3-5 Minuten gewartet.
Vor der crater hab ich nicht eine Minute gewartet und hab immer direkt was gefunden.
(...)
Wenn man natürlich morgens um 9 duschen und geht, sorry, brauch man sich nicht wundern dass man ne Stunde wartet. Das war schon immer so. Und wird auch sein wenn man noch zwei Container mehr dahin stellt an jede Station.
(...)
Wer ein Festival mit nem 5 Sterne Urlaub verwechselt sollte besser zu Hause bleiben
Sorry falls die Frage schon gestellt wurde:
Laut AGB sind auf dem Festivalgelände
"neben persönlicher Kleidung nur Handys, Portemonnaies, Schlüsselbund, Gürtel- oder Bauchtaschen sowie leere, faltbare Trinkflaschen und durchsichtige Rucksäcke" erlaubt.
Weiß jemand, wie das die letzten Jahre mit Sonnencreme gehandhabt wurde?
Das gibt ja sonst für empfindliche Leute riesen Probleme, wenn man den Tag vor der Center verbringt oO
What? Der singt doch selbst im Song "Da kommt noch mehr".
Sold out!
Kann schon verstehen, dass die Frage gerade hier interessiert.
Aber klar, das lied is ziemlich deutlich - wer das mitgröhlt und als Rechtsparole meint, muss schon arg beschränkt sein.
Ich finde leider die Musik irgendwie zu eintönig auf die Songlänge. Video find ich aber richtig gut gemacht!
Cove schrieb:
Paju schrieb:
Cove schrieb:
Gähn.
Die großen deutschen Senkrechtstarter, die ich gerade sehe, sind tatsächlich Feine Sahne Fischfilet. Dauert noch bissl, aber innerhalb kürzester Zeit von Jugendzentren auf Clubs und kleine Hallen, nun plötzlich auch von 1500er Hallen zu Monaten im Voraus ausverkauften eigenen Open Airs. Auf jedem Festivalcampingplatz bei jungen Publikum rauf runter, gleichzeitig mittlerweile auch z.B. unter den älteren Hasen bei dem Hosenfans extrem geachtet, Stichwort Nachfolger.
Mag noch ein wenig dauern, aber die sehe ich - ein nächstes Kracheralbum vorausgesetzt - in einigen Jahren fast noch eher im Dino-Status als die Broilers.
Konzert war gut und intensiv. Aber deutlich zu kurz - selbst bei den nur zwei vorhandenen Alben wäre deutlich mehr gegangen.
Einige sehr livetaugliche Songs weggelassen (zB "Wochenende. Saufen.Geil") und schon nach genau 60 Minuten das Mainset beendet. Für über 20 € ist das einfach zu kurz.
Aber die Vorband war überraschend gut, Tusq hießen die. Indiepop/rock - ziemlich poppig, aber im guten Sinne.
Was vielleicht interessant ist: Felix hat angekündigt, dass es auch ein drittes AdamAngst-Album geben wird.
Die letzten Bändchen gingen aber sogar an Leute, die erst kurz vor 8 da waren. Das nenn ich mal Glück!
blubb0r schrieb:
Collins, stimmt. Wäre auch eine coole Buchung.
Das kann ich mir auch sehr gut vorstellen.
Billy Joel würde übrigens auch passen. Spielt danach in London,...
Stones war ein Hirngespinst, kann mir die Jungs nicht vorstellen, auch wenn es ja im Frühjahr (April ist ja in der Diskussion) in die USA gehen soll.
Kiss sind glücklicherweise nicht im Boot, auch wenn die nicht größer wären als Fleetwood Mac.
Ich war auch in Lux und schließe mich Lustigerastronaut voll an.
Der Opener war eine absolute Katastrophe, selten so einen unpassenden Konzertstart erlebt. Nicht viel besser der Closer.
Dazwischen bei den älteren Sachen wirklich Topform, hat im kleinen Atelier richtig Laune gemacht. Allerdings immer wieder extrem ausgebremst durch die BeMoreKind-Songs. Den Titeltrack selbst fand ich auch live gut. Ansonsten klingt dieser Elektroeinfluss und vor allem dieser ständige unsägliche Discobeat einfach schlimm nach 700 nicht unterscheidbaren Radiobands. Krass was live immer wieder für ein Bruch war und wie sehr die Stimmung bei den neuen Songs runterging.
Lohnt sich! Ich war letztes Jahr dabei - unvergessliche zwei Wochen!
Ich glaub schlicht, dass da auch ne große Deutschland-Tour dranhängt und man nur diesbezüglich Exklusivität zugesichert hat. Wenn das so wäre, könnten die Auslandsgigs auch eher klein sein.
Ich bin gespannt - den Atelier wäre ein Traum!
Die haben nicht wirklich geplant, das von über 70.000 Besuchern nur 25.000 David Guetta sehen wollen? :-O
KuekenMcNugget schrieb:
Warum ich die anderen nicht kritisiere, dass sie nicht auch solche Konzerte auf die Beine gestellt haben? Stell dir vor, das tue ich sogar, aber hier geht es in erster Linie um das "#wirsindmehr"-Konzert und daher konzentriere ich mich mit meiner Kritik erst einmal auf das Konzert.
Das Problem ist, dass du es bist, die hier Urteile aufstellt. Und dann noch, wie bereits gesagt wurde, zulasten der, die auf der Bühne standen und nicht zulasten der anderen.
Fakt is: Wir wissen nicht, was vor der Veranstaltung ablief, ob das Zeitfenster es überhaupt erlaubt hätte, über den Bekanntenkreis rauszugehen, ob die technische Umsetzung von größeren Acts, mit denen man noch nicht zusammengearbeitet hat, drin gewesen wäre. Ob die betreffenden Künstler nicht sogar gefragt wurden. Ob falls nicht, das vielleicht nen Gurnd hat, wie dass vorher schonmal Kontakt in einem anderen politischen Zusammenhang (BandAid, G8-Konzerte) bestand und damals abgelehnt wurde. Ob jemand wie Helene Fischer sich überhaupt wie die anderen Acts ohne zu wissen wie diese Auftaktveranstaltung ankommt da hingestellt hätte, ebenso, ob sie bereit gewesen wäre, sich ohne Showelemente einfach auf die leere Bühne zu stellen und für die Sache unperfekt zu singen. All das wissen wir nicht.
Du fällst aber dein Urteil, dass Kraftklub und DTH einfach unter sich bleiben und keinen anderen anfragen wollten. Nikrox und ich haben offen formuliert. Wir haben die Möglichkeit genannt, dass die Bereitschaft zu den jetzigen Bekenntnissen erst durch das Einschlagen von #wirsindmehr wirklich da war. Das halten wir aufgrund des bisherigen Ausbleibens über Jahre und auch weil man nicht einfach privat auf der Veranstaltung aufgetaucht ist oder im Vorfeld den Aufruf geteilt hat für deutlich wahrscheinlicher - aber wir behaupten es eben nicht.
Ebenso bist du soweit ich weiß immer noch nicht auf Entgegnungen wie "Wieso kritisierst du - im Hinblick auf #wirsindmehr - nicht Helene und Frei.Wild, dass sie keine solchen eigenen Anti-Rechts-Konzerte machen, sondern gerade die, die was auf die Beine stellen dafür, dass die anderen nicht da waren?" eingegangen. Das wirkt sehr einseitig auf mich.
Ich find einfach unfassbar geil, was bei #wirsindmehr auf die Beine gestellt wurde. Und ich find geil, dass sich jetzt auch Helene und co positionieren. Wenn die Bereitschaft erst nach #wirsindmehr da war: Von mir aus - es ist und bleibt gut, dass es jetzt passiert.
Wenn sie schon vorher bereit gewesen wäre: Umso geiler. Auch in dem Fall kritisier ich aber nicht die Organisatoren der fantastischen Veratstaltung. Die ham mehr gegen rechts erwirkt, als so ziemlich jeder sonst in der letzten Woche. Dann guck ich lieber nach vorne und versuche dazu beizutragen, dass es in Zukunft eine gemeinsame Veranstaltung mit der #wirsindmehr-crew UND Helene & Co geben kann. Oder eben zwei nacheinander. Hauptsache es geht so weiter!
Super Sache, das ist gerade von solchen Künstlern immens wichtig!
Da du - wenn ich das richtig deute - dann wieder auf #wirsindmehr anspielst:
Ich bin mir alles andere als sicher, ob es die wichtigen Bekundungen von Helene Fischer und Vanessa Mai auch ohne den vorigen Eindruck der #wirsindmehr-Kampagne so gegeben hätte.
(Ist für mich auch unerheblich - jeder gute Beitrag bleibt ein guter Beitrag. Nur als Entgegnung auf dein "Soviel zum Thema...")
scooterfan schrieb:
Ich habe das Gefühl, dass alle die nicht 100% gleich denken, direkt angegangen werden. Musste das Küken auf der letzten Seite ja auch erfahren. Es reicht nicht zu schreiben "Ist gut, aber...". Es darf nur gut sein, kein "aber". Helene ist auf unserer Seite, also darf Helene nicht mehr kritisiert werden. Als wir noch nicht wussten, dass sie auf unserer Seite ist, da haben wir selbst noch kritisiert.
Mich muss man nicht zurückholen, ich bin schon da. Mit dieser Einstellung aber jemanden zu erreichen, der aktuell Tendenzen Richtung AfD und rechts hat, wird schwierig bis unmöglich.
scooterfan schrieb:
Mich muss man nicht zurückholen, ich bin schon da. Mit dieser Einstellung aber jemanden zu erreichen, der aktuell Tendenzen Richtung AfD und rechts hat, wird schwierig bis unmöglich.
KuekenMcNugget schrieb:
Nikrox schrieb:
Aber das kann man doch unmöglich der Veranstaltung ankreiden. Diesen Ansatz verstehe ich gerade nicht.
Da sind wir auch ganz einer Meinung. Das Problem wird durch so einen Tag bei weitem nicht gelöst - ich glaube aber das hat auch keiner gedacht. Um da langfristig in den Griff zu kriegen ist viel viel mehr nötig. Gerae auch eine glasklare Postitionierung der Union in der Frage, wo ihre eigene Grenze nach rechts liegt. Da darf keine Unklarheit mehr bestehen.
Das Wichtige an heute sind für mich die vielen kleinen Erfolge, die dabei rumkommen:
Ja, ohne die Hosen und Marteria wären es viel weniger gewesen. Aber sie waren eben da, es waren hierdurch 65.000 Menscheng gegen Rechts auf der Straße. Und auch die "Bandtouristen" haben die Redebeiträge, die Ansagen und Sprechhöre gehört. Das schlägt bei manchen mehr, bei manchen weniger ein - aber ganz spurlos geht es glaub ich an keinem vorbei.
Ja, Bild macht damit Geld. Aber es sieht eben auch das Bild-Publikum wenn es auf die Seite klickt, dass da 65.000 Leute friedlich (!) gegen Rechts demonstrieren. Das macht was mit Leuten, denen sonst schnell der Eindruck vermittelt wird, "linke" Gegendemos seien meist unfriedlich etc.
Ja, die meisten werden den Hashtag nicht lange bei Facebook haben. Einige werden einfach mitschwimmen weils gerade in ist und bekämen sonst nie die klappe auf. Aber es sehen eben heute wo die Profilbilder wechseln die Unentschlossenen und die auch für rechte "Argumente" Empfänglichen ein: "Da bekennen verdammt viele meiner Freunde gerade klar gegen Ausgrezung." Und denken im Idealfall mal genau drüber nach. Und selbst wenn kein eigener inhaltlicher Denkprozess startet, dann wird die Hemmschwelle, selbst was hetzendes zu posten, durch den heutigen Eindruck und jedes Bekenntnis aus dem Bekanntenkreis wieder ein kleines Stückchen höher.
Ich hoffe und glaube, dass heute ganz viele kleine Prozesse bei einzelnen Leuten in Gang gesetzt werden konnten. Von "ich schreib jetzt den Hetzkommentar" zu "Ich lass es", von "ich könnte mal zur Pegida-Gegendemo gehen" zu "ich gehe mal zur Pegida-Gegendemo", von "ich schalt bei rechten Kommentaren am Tresen auf Durchzug" zu "ich widerspreche mal". Für jeden einzelnen dieser Prozesse bin ich den Leuten, die das heute auf die Beine gestellt haben, dankbar.
Wartets doch mal ab. Immer diese Miesmacherei. Natürlich wird das Konzert nicht die großen Probleme lösen.
Aber heute kamen 65.000 Menschen auf eine politische Veranstaltung gegen Rechts. Wenn das kein gutes Zeichen ist weiß ich auch nicht.
Und natürlich prägt das die Debatte. Es wurde massenweise darüber berichtet, selbst die Bild (!) hatte einen Livestream.
Leute, von denen ich im Leben noch nichts politisches gehört hab, teilen plötzlich #wirsindmehr-Videos. Ohnehin bei Gegendemos gegen Rechtsaußen-Aufmärsche präsente Demokraten - gerade in Sachsen - haben mal einen Tag spüren können, dass sie mit ihrer Opposition gegen rechts in der Mehrheit sind. Das bestärkt und das ermutigt. Mit Sicherheit wurden andere überzeugt, mal öfter ihre Stimme zu erheben. Und wenn es nicht viele sind, dann sind es immerhin wenige. Denn jeder zählt.
Tut doch bitte nicht so, also wäre das alles völlig egal. Für mich war das ein Meilenstein.