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Icon2MMPund anderen gefällt das
Mambo
01.09.2019 22:00·  Bearbeitet

Die Böen kamen - wenn man den Kommentaren der Location glauben schenken darf - scheinbar ja ziemlich unerwartet.

Die Untersuchungen werden zeigen, ob jemand seiner Verantwortung nicht gerecht wurde, sicher ist das für mich aber noch lange nicht. Ich bin zwar kein Meteorologe und weiss nich, wie vorhersehbar das für Fachleute war - aber ich wunder mich doch immer häufiger, dass bei Open-Airs scheinbar zunehmend ein Sicherheitslevel erwartet wird, die es dort meines Erachtens schlicht nicht geben kann. Klar, im Nachhinein sagt sich so ein "hätte man früher absagen müssen" etc leicht. Es gibt aber zB am Ring nahezu jedes Jahr Gewitterwarnungen - da immer im Voraus absagen hieße langfristig, solche Veranstaltungen wirtschaftlich unmöglich machen. Ist die Frage, ob man das im Ergebnis will bzw. wo man die Grenze des verlangten zieht. Ich glaube ein gewisses Risiko wird es vor einer Bühne im Freien unabhängig der Sicherheitsvorkehrungen immer geben und jeder muss wissen, ob er sich dem aussetzen will.

Natürlich trotzdem immer tragisch, wenn es sich realisiert. Gott sei dank sind wenigstens alle Besucher außer Lebensgefahr - an der Stelle eine gute Besserung!

Mambo
11.08.2019 10:09·  Bearbeitet

Kann es mir auch gut vorstellen.

Ich würde auch zu bedenken geben, dass eine mögliche Sperrklausel - wenn es sie denn gibt - noch lange nicht heißt, dass MLK sie automatisch nutzt und gegen jeden Auftritt vorgeht oder Vertragsstrafen fordert.

Davon könnte man zwar ausgehen, wenn DÄ zB zwei Wochen später spontan Hurricane gespielt hätten. Jamel rockt den Förster ist da aber glaube ich was anderes. Da könnte genauso gut jeder Beteiligte sagen "Vertrag hin oder her - das ist wichtig, macht das". Werbung gemacht wird mit den Bands im Vorfeld nicht, es ist kein kommerzielles Festival, sondern eher ne Demo etc. MLK will am Ende des Tages auch nicht derjenige sein, der Anti-Nazi-Aktionen mit seinen Verträgen verhindert.

Ausserdem würde man sich auch bei MLK sicher nicht wegen sonem kleinen Ding für alle Zeiten DÄ (und andere Sympathisanten) mit sowas vergraulen. Selbst wenns nicht idealistisch motiviert ist, wäre es auf die Dauer auch geschäftstechnisch ein Eigentor. Also jedenfalls an RaR scheitert ein Jamel-Auftritt in meinen Augen nicht.

Icon1therevontape gefällt das
Mambo
11.06.2019 08:12·  Bearbeitet


Jonnyy111 schrieb:
Ich kann diese ganze sanitär Debatte nicht verstehen sorry

(...)

Ich war zwei Tage lang im a und b Block vor der Center und auch da hab ich (als Mann natürlich etwas einfacher) allerhöchstens mal 3-5 Minuten gewartet.
Vor der crater hab ich nicht eine Minute gewartet und hab immer direkt was gefunden.

(...)
Wenn man natürlich morgens um 9 duschen und geht, sorry, brauch man sich nicht wundern dass man ne Stunde wartet. Das war schon immer so. Und wird auch sein wenn man noch zwei Container mehr dahin stellt an jede Station.

(...)

Wer ein Festival mit nem 5 Sterne Urlaub verwechselt sollte besser zu Hause bleiben

Zitat anzeigen



Gerade bei dem letzten Satz gebe ich dir uneingeschränkt recht.
Aber: Dieses Jahr gingen für mich leider gerade zwei Dinge völlig schief, die unter "Essentials" und nicht unter "5 Sterne Urlaub" fallen:

1) Anreise/Bändchenausgabe Freitag:
Unsere Gruppe campt seit ca. 100 Jahren auf C1 und es war NIE ein Problem, dass Leute, die keinen Urlaub gekriegt haben, Freitags nachkamen. (Natürlich standen deren Zelte dann schon seit MIttwoch). Wieso bitte wurde dieses Jahr die ganze Straße Richtung C1/B9 Freitags komplett gesperrt? Klar sind da die Parkplätze längst voll, geschenkt. Aber da sind ganz in der Nähe Feldwege und große Ladebuchten am Rand (ich meine nicht die Einfahrt/Bushaltetstelle), sodass man völlig problemlos 200m von B9 entfernt anhalten und die anderen mit dem Gepäck rauslasen konnte, bevor man dann weit weg parkt. Dieses Jahr undenkbar, nicht mal die ORdner haben verstanden, wieso sie uns dafür nicht durchlassen dürfen.

Alles klar, dann irgendwo was im Ort bekommen, also mit Gepäck dahingestapft.
"Oh, Bänchen gabs hier nur bis vor ner Stunde, jetzt müsstet ihr zu C6a oder zum Haupteingang"
"Eeeh, sehn Sie unser Gepäck?"
"Oh...öhm...dann hofft einfach mal, dass ihr mit Ticket vorzeigen reinkommt".

Meine Güte, da zahlen 80.000 Leute im Schnitt über 200 Euro - wie teuer kann es sein, dass an einem zentralen Punkt wie C1/C2 zwei Helfer weiter Bändchen ausgeben!? Da stehn ohnehin an jeder Ecke Ordner rum, die eh nix zu tun haben, weil ja - warum auch immer - eh kein Auto dahin kommt.

Wir hatten dann GLück und durften mit den TIckets ins Camp. Meine Kumpels mussten abends zum Haupteingang (!) und haben dort 2(!!!) Stunden an der Bänchenausgabe gewartet. Klar bissl warten is immer - aber sorry: wenn ich nach 1h Fußmarsch mit Gepäck 2h auf ein Bänchen warten muss, obwohl die Hauptanreise schon zwei Tage vorbei ist, und dadurch noch die Bands verpasse, die ich sehen will - dann hat der Veranstalter es an der Stelle einfach krass in den Sand gesetzt. Oder an der falschen Stelle den Gewinn optimiert. Da nützt mir auch keine sauber gepflegte Rock-am-Ring-App und kein Gratis-Handy-aufladen was, wenns keine vernünftige Bändchenausgabe gibt.

Das warn drei total einfach zu behebende Dinger: Straße nicht unsinnig komplett sperren, Bändcheausgabe an Camps ermöglichen und in Stoßzeiten am Haupteingang das Personal hochfahren.

2) Toiletten/Trinkwasser vor der Center

Zu Toiletten muss ich sagen, dass auf C1 alles top war. Genug Dixis, häufig gereinigt. Top!
Vor der Center wars hingegen eine reine Katastrophe. Keine Ahnung, welche Stellen Johnnyy111 da gefunden hat, aber ich war den ganzen Samstag mit meiner Faltflasche in A, B unc C unterwegs und habe es nicht einmal in vertretbarer Zeit (nicht mal unter 30 Minuten!) geschafft, die Flasche mit Wasser aufzufüllen. Die Schlange von den B-Dixies Richtung Boxengerade ging während (während! so viel "ihr geht doch in den Pausen") der Murphys fast bis zurück in den Zuschauerbereich. Das ist einfach lächerlich geplant gewesen.
Auch auf der anderen Seite selbst während den Bands endlose Wartezeiten. Da muss man einfach ausbauen und man muss zumindest Trinkwasserstationen auch an anderen Stellen in A und B postieren. Die nehmen nicht viel Platz weg. Wenn man das will, kriegt man das hin. Ist eben die Frage, ob man das will, oder ob die Leute lieber 2,70 für nen Schluck Wasser zahlen sollen.

3) Getränkepreise

Apropos. Ich find 5 für ein Bier aufm Festival ja sogar okay. Aber alter, 5 € für einen Becher 7up oder Pepsi empfind ich als persönliche Beleidigung. Man kanns auch übertreiben. DIe Gewinnmarge ist schon bei 4€ unfassbar hoch, aber irgendwo ist auch gut dann.

Mambo
04.06.2019 10:42

Sorry falls die Frage schon gestellt wurde:

Laut AGB sind auf dem Festivalgelände
"neben persönlicher Kleidung nur Handys, Portemonnaies, Schlüsselbund, Gürtel- oder Bauchtaschen sowie leere, faltbare Trinkflaschen und durchsichtige Rucksäcke" erlaubt.

Weiß jemand, wie das die letzten Jahre mit Sonnencreme gehandhabt wurde?
Das gibt ja sonst für empfindliche Leute riesen Probleme, wenn man den Tag vor der Center verbringt oO

Mambo
30.03.2019 17:31

Kann schon verstehen, dass die Frage gerade hier interessiert.

Aber klar, das lied is ziemlich deutlich - wer das mitgröhlt und als Rechtsparole meint, muss schon arg beschränkt sein.

Ich finde leider die Musik irgendwie zu eintönig auf die Songlänge. Video find ich aber richtig gut gemacht!

Mambo
29.03.2019 20:36·  Bearbeitet


Cove schrieb:


Paju schrieb:


Cove schrieb:
Gähn.

Zitat anzeigen


Aber es ist doch so. Ich weiß, ich wiederhole mich, Rammstein super, trotzdem rennen einige garantiert seit knapp 23 Stunden mit ner Dauerlatte durch die Gegend und gröhlen im Kopf "Deutschland, Deutschland über allem".
Mit sowas hat man schon immer auch eher die Menschen angesprochen, die halt etwas einfacher denken und sich über irgendwelche Dinge weniger Gedanken machen.

Hier werden Textzeilen zitiert, die scheinbar beweisen, dass es weder links noch rechtsorientiert ist. Und sowieso heißt ja auch ein Lied "Links, 2,3,4"....

In der Kernfrage geht es doch darum, dass Rammstein rechts denkende Menschen schon immer angesprochen hat, ganz egal, ob sie und der Großteil des Publikums es auch sind oder nicht (wovon ich stark ausgehe).
Das muss man mal verstehen...
Bevor man irgendwem mangelnden Verstand nachsagt nur weil man DIE Textzeile eines Liedes nicht kapiert.

Zitat anzeigen


Was ist eigentlich dein Problem, hör dir mal zu. Hört sich so an, als müsste jede Band verboten werden, die von Rechten nicht total gehasst wird.

Man kann Rammstein vorwerfen, dass sie provozieren. Aber man kann beim besten Willen nicht behaupten, sie würden einem rechten Publikum den Hof machen. Wer etwa anderes behauptet, hat sich mit der Band kein Stück auseinandergesetzt, sondern redet iwelchen Meinungsführern nach.

Sind Musiker jetzt schon dafür verantwortlich von wem sie gehört werden? Sollte also auf jedem Album ab sofort ein Warnsticker drauf sein, der sagt: "Nazis dürfen diese Musik nicht hören"?

Also die Debatte um die Darstellung des Holocaust kann ich nachvollziehen. Die "Rammstein wird von Nazis gehört" - 'Debatte' halte ich für grenzdebil.


Zitat anzeigen


Für grenzdebil halt ich persönlich auf jeden Fall deinen Angriff auf Paju.

Zum einen wirst du - warum auch immer - direkt unnötig persönlich und liest Dinge in sein Posting, die da nicht stehen.

Zum anderen halte ich gerade bei einer Band wie Rammstein, bei der die Bandmitglieder wohl eher links zu verordnen sind, die aber gleichzeitig rechts bis rechtsaußen deutlich mehr Verehrer hat, als das sich das allein durch den Erfolg in der Breite erkären ließe, die Frage nach dem Umgang mit dieser Situation für hochinteressant. Gerade wenn ein Song über Deutschland veröffentlicht wird. Wieso man diesen ganzen Themenstrang dann wie scheinbar du im Keim ersticken will, erschließt sich mir null.

Mambo
15.02.2019 22:57·  Bearbeitet

Die großen deutschen Senkrechtstarter, die ich gerade sehe, sind tatsächlich Feine Sahne Fischfilet. Dauert noch bissl, aber innerhalb kürzester Zeit von Jugendzentren auf Clubs und kleine Hallen, nun plötzlich auch von 1500er Hallen zu Monaten im Voraus ausverkauften eigenen Open Airs. Auf jedem Festivalcampingplatz bei jungen Publikum rauf runter, gleichzeitig mittlerweile auch z.B. unter den älteren Hasen bei dem Hosenfans extrem geachtet, Stichwort Nachfolger.

Mag noch ein wenig dauern, aber die sehe ich - ein nächstes Kracheralbum vorausgesetzt - in einigen Jahren fast noch eher im Dino-Status als die Broilers.

Mambo
16.11.2018 13:33·  Bearbeitet

Konzert war gut und intensiv. Aber deutlich zu kurz - selbst bei den nur zwei vorhandenen Alben wäre deutlich mehr gegangen.

Einige sehr livetaugliche Songs weggelassen (zB "Wochenende. Saufen.Geil") und schon nach genau 60 Minuten das Mainset beendet. Für über 20 € ist das einfach zu kurz.

Aber die Vorband war überraschend gut, Tusq hießen die. Indiepop/rock - ziemlich poppig, aber im guten Sinne.

Was vielleicht interessant ist: Felix hat angekündigt, dass es auch ein drittes AdamAngst-Album geben wird.

Mambo
06.11.2018 20:50


blubb0r schrieb:
Collins, stimmt. Wäre auch eine coole Buchung.
Das kann ich mir auch sehr gut vorstellen.

Billy Joel würde übrigens auch passen. Spielt danach in London,...

Stones war ein Hirngespinst, kann mir die Jungs nicht vorstellen, auch wenn es ja im Frühjahr (April ist ja in der Diskussion) in die USA gehen soll.

Kiss sind glücklicherweise nicht im Boot, auch wenn die nicht größer wären als Fleetwood Mac.

Zitat anzeigen


Collins oder vor allem Billy Joel wären für mich beide Wahnsinn.

Mambo
28.10.2018 11:49

Ich war auch in Lux und schließe mich Lustigerastronaut voll an.

Der Opener war eine absolute Katastrophe, selten so einen unpassenden Konzertstart erlebt. Nicht viel besser der Closer.

Dazwischen bei den älteren Sachen wirklich Topform, hat im kleinen Atelier richtig Laune gemacht. Allerdings immer wieder extrem ausgebremst durch die BeMoreKind-Songs. Den Titeltrack selbst fand ich auch live gut. Ansonsten klingt dieser Elektroeinfluss und vor allem dieser ständige unsägliche Discobeat einfach schlimm nach 700 nicht unterscheidbaren Radiobands. Krass was live immer wieder für ein Bruch war und wie sehr die Stimmung bei den neuen Songs runterging.

Mambo
12.09.2018 18:08

Ich glaub schlicht, dass da auch ne große Deutschland-Tour dranhängt und man nur diesbezüglich Exklusivität zugesichert hat. Wenn das so wäre, könnten die Auslandsgigs auch eher klein sein.

Ich bin gespannt - den Atelier wäre ein Traum!

Mambo
06.09.2018 13:41·  Bearbeitet


KuekenMcNugget schrieb:

Warum ich die anderen nicht kritisiere, dass sie nicht auch solche Konzerte auf die Beine gestellt haben? Stell dir vor, das tue ich sogar, aber hier geht es in erster Linie um das "#wirsindmehr"-Konzert und daher konzentriere ich mich mit meiner Kritik erst einmal auf das Konzert.

Zitat anzeigen



Das freut mich wirklich zu hören. Mich hat der Kritik-Fokus auf gerade die wenigen Künstler, die schon lange laut gegen rechts sind, tatsächlich derart überrascht, dass ich mir das nicht vorstellen konnte. Aber man lernt ja gern dazu. Danke für die Klarstellung!

Icon1Nikrox gefällt das
Mambo
06.09.2018 13:07·  Bearbeitet

Das Problem ist, dass du es bist, die hier Urteile aufstellt. Und dann noch, wie bereits gesagt wurde, zulasten der, die auf der Bühne standen und nicht zulasten der anderen.

Fakt is: Wir wissen nicht, was vor der Veranstaltung ablief, ob das Zeitfenster es überhaupt erlaubt hätte, über den Bekanntenkreis rauszugehen, ob die technische Umsetzung von größeren Acts, mit denen man noch nicht zusammengearbeitet hat, drin gewesen wäre. Ob die betreffenden Künstler nicht sogar gefragt wurden. Ob falls nicht, das vielleicht nen Gurnd hat, wie dass vorher schonmal Kontakt in einem anderen politischen Zusammenhang (BandAid, G8-Konzerte) bestand und damals abgelehnt wurde. Ob jemand wie Helene Fischer sich überhaupt wie die anderen Acts ohne zu wissen wie diese Auftaktveranstaltung ankommt da hingestellt hätte, ebenso, ob sie bereit gewesen wäre, sich ohne Showelemente einfach auf die leere Bühne zu stellen und für die Sache unperfekt zu singen. All das wissen wir nicht.

Du fällst aber dein Urteil, dass Kraftklub und DTH einfach unter sich bleiben und keinen anderen anfragen wollten. Nikrox und ich haben offen formuliert. Wir haben die Möglichkeit genannt, dass die Bereitschaft zu den jetzigen Bekenntnissen erst durch das Einschlagen von #wirsindmehr wirklich da war. Das halten wir aufgrund des bisherigen Ausbleibens über Jahre und auch weil man nicht einfach privat auf der Veranstaltung aufgetaucht ist oder im Vorfeld den Aufruf geteilt hat für deutlich wahrscheinlicher - aber wir behaupten es eben nicht.

Ebenso bist du soweit ich weiß immer noch nicht auf Entgegnungen wie "Wieso kritisierst du - im Hinblick auf #wirsindmehr - nicht Helene und Frei.Wild, dass sie keine solchen eigenen Anti-Rechts-Konzerte machen, sondern gerade die, die was auf die Beine stellen dafür, dass die anderen nicht da waren?" eingegangen. Das wirkt sehr einseitig auf mich.

Ich find einfach unfassbar geil, was bei #wirsindmehr auf die Beine gestellt wurde. Und ich find geil, dass sich jetzt auch Helene und co positionieren. Wenn die Bereitschaft erst nach #wirsindmehr da war: Von mir aus - es ist und bleibt gut, dass es jetzt passiert.

Wenn sie schon vorher bereit gewesen wäre: Umso geiler. Auch in dem Fall kritisier ich aber nicht die Organisatoren der fantastischen Veratstaltung. Die ham mehr gegen rechts erwirkt, als so ziemlich jeder sonst in der letzten Woche. Dann guck ich lieber nach vorne und versuche dazu beizutragen, dass es in Zukunft eine gemeinsame Veranstaltung mit der #wirsindmehr-crew UND Helene & Co geben kann. Oder eben zwei nacheinander. Hauptsache es geht so weiter!

Mambo
06.09.2018 11:40·  Bearbeitet

Super Sache, das ist gerade von solchen Künstlern immens wichtig!

Da du - wenn ich das richtig deute - dann wieder auf #wirsindmehr anspielst:
Ich bin mir alles andere als sicher, ob es die wichtigen Bekundungen von Helene Fischer und Vanessa Mai auch ohne den vorigen Eindruck der #wirsindmehr-Kampagne so gegeben hätte.
(Ist für mich auch unerheblich - jeder gute Beitrag bleibt ein guter Beitrag. Nur als Entgegnung auf dein "Soviel zum Thema...")

Icon7MyChemGD1234und anderen gefällt das
Mambo
05.09.2018 17:01·  Bearbeitet


scooterfan schrieb:

Ich habe das Gefühl, dass alle die nicht 100% gleich denken, direkt angegangen werden. Musste das Küken auf der letzten Seite ja auch erfahren. Es reicht nicht zu schreiben "Ist gut, aber...". Es darf nur gut sein, kein "aber". Helene ist auf unserer Seite, also darf Helene nicht mehr kritisiert werden. Als wir noch nicht wussten, dass sie auf unserer Seite ist, da haben wir selbst noch kritisiert.

Mich muss man nicht zurückholen, ich bin schon da. Mit dieser Einstellung aber jemanden zu erreichen, der aktuell Tendenzen Richtung AfD und rechts hat, wird schwierig bis unmöglich.

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Ich kann da schon beide Seiten verstehen. Trotzdem habe ich - jetzt kommt meins - das Gefühl, dass hier durchaus eine ziemliche Zerredungsmentalität herrscht. Wieso? Weil in meinen Augen bei der Kritik oft die Relationen nicht stimmen.

Beispiel #wirsindmehr:
Im Vorfeld der Veranstaltung war das Bild: In Chemnitz gabs ne riesen Krawalldemo mit Hitlergrüßen, Hetzjagden (das sieht wohl exklusiv der MP anders...), schockierendsten Bildern. Dann gibt es ein riiiesen Konzert gegen diesen Scheiß, es kommen 65.000, mehr als zehnmal so viele. Livestreams an jeder ecke, endlose Reichweite. Weltweite Medienberichte. Ein unglaubliches Zeichen. Das ganze innerhalb weniger Tage auf eigene Kosten von einer Handvoll Bands aus dem Boden gestampft.

Wenn daraufhin dann die Beiträge bei 10 Zeilen Länge aber nur 1-2 Zeilen "Ja schon gute Sache..." und 8-9 Zeilen "...Aber falsch daran ist folgendes... / Und deswegen bringts eh nix" lauten, steht das zur Gesamtsituation einfach in keinem Verhältnis. Ich hab nix gegen ein "aber". Nur wenn von den angeblich an sich zustimmenden Beiträgen zu #wirsindmehr 4mal so viel negatives wie positives hängen bleibt, scheint für mich irgendwas bei der Gewichtung nicht zu stimmen. Wenn ich ausführlichst, gefüttert mit Emotion und Beispiel die Schwächen einer Sache aufzähle, vornedran aber nur ein knappes "Eigentlich gut aber" stelle, das dann einfach nur pflichtschuldig wirkt, dann transportiert mein Post im Ganzen eben viel mehr Kritik als Zustimmung. Das Negative überwiegt das Abfeiern der Sache dann schlicht deutlich.

Beispiel Helene:
Jahrelang heißt es "so jemand wie Helene müsste sich mal positionieren", "Eine Schande, dass jemand wie Helene seine Position nicht mal nutzt, um...".
Sie machts dann. Spät, aber sie machts. Und sie riskiert dadurch mit Sicherheit mehr Fans als Kraftklub und Co. Was nimmt die meisten Zeilen in der Diskussion darüber bei Ringrocker.com ein? Nicht dass sie als erste Schlager-/PopKünstlerin dieser Kategorie und dieser Reichweite jetzt den Mund aufmacht. Nein - am breitesten wird diskutiert, was sie dabei falsch gemacht hat. Kann man ruhig erwähnen, keine Frage. Aber auch hier finde ich sollte die Relation stimmen.


scooterfan schrieb:
Mich muss man nicht zurückholen, ich bin schon da. Mit dieser Einstellung aber jemanden zu erreichen, der aktuell Tendenzen Richtung AfD und rechts hat, wird schwierig bis unmöglich.

Zitat anzeigen


Und das schlimmste daran ist für mich: Das oben genannte passiert an jeder Ecke und dadurch schmälern gerade die Befürworter (!) der Sache an jeder Ecke das mühsam durch #wirsindmehr kreierte Zeichen.

Weil es die weltoffene Seite leider nie hinkriegt, was gutes einfach mal gut sein zu lassen, sondern ständig den Fokus auf die - natürlich immer vorhandenen - Schwächen legen muss. Dadurch bleiben bei jedem unbedarften und noch nicht politisch geprägten Leser aber leider mehr Kritikpunkte als Zustimmung für die Veranstaltung hängen und ihre Wirkung wird meiner Einschätzung nach - nicht durch einen kritischen Kommentar, aber durch die Masse davon - massiv geschmälert, was ich unglaublich schade finde.

Von Rechts wird genug Gegenwind gegenüber #wirsindmehr kommen - gerade online - da wär ich froh, wenn alle Weltoffenen bei sowas auch in Ihren Äußerungen bisschen mehr zusammenhalten.

Icon1DiebelsAlt83 gefällt das
Mambo
04.09.2018 12:15·  Bearbeitet



KuekenMcNugget schrieb:
Nikrox schrieb:
Aber das kann man doch unmöglich der Veranstaltung ankreiden. Diesen Ansatz verstehe ich gerade nicht.

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Puuuh... ich kreide niemanden etwas an. Wie oft soll ich noch sagen, dass ich die Veranstaltung im Allgemeinen gut finde. Ich hätte Sie nur anders aufgezogen und sehe vergebene Chancen. Aber es scheint wirklich schwer zu sein das differenziert zu betrachten.

Ich höre jetzt wirklich auf.

Zitat anzeigen


Ich kann vieles was du schreibst, KuekenMcNugget, nachvollziehen. Ich glaube auch man muss jeden versuchen zurückzuholen, Ängeste ernst nehmen - aber gleichzeitig immer ganz klar sagen, wo ein Gedanke rassistisch und falsch wird. Aber auch ich verstehe nicht, warum man dem Frei.Wild-Typen - so wenig ich die mag - bei diesem in weiten Teilen echt guten Statement nicht einfach mal Lob aussprechen kann.

Das Problem, was auch ich an deiner Kritik teile, ist quasi, dass du sie an die falschen adressierst. Dein "Wunsch-Line-Up" umfasste wenn ich mich recht erinnere nicht mal Kraftklub als Organisation und Initiatoren der Sache. Natürlich wäre eine solche Positionierung auf einem solchen Konzert auch von Helene Fischer, Frei.Wild und eigentlich jedem toll. Aber es ist seltsam, deswegen die jetzige Veranstaltung und damit gerade die Leute zu kritisieren, die es gemacht haben und nicht die, die es nicht gemacht haben.

Selbst wenn sie hier nicht gefragt wurden: Frei.Wild und die Onkelz hätten auch können selbst ein OpenAir mit klaren Redebeiträgen gegen rechts organisieren. Ebenso Helene und die Popfraktion. Je mehr desto besser. Wenn sies nicht tun ist doch vorrangigdas zu kritisieren.

Kraftklub, DTH und Co haben in kürzester Zeit was grandioses auf die Reihe gestellt. In deinen Posts überwiegen aber die negativen Äußerungen über den Tag und ich glaube das ist, was vielen sauer aufstößt und woher der "Zerreden"-Vorwurf kommt. Verbesserungsvorschläge sind ja gut, aber es wirkt je nach Verhältnis und Adressatbder Kritik eben fix wie eine Kritik am ganzen.

Icon8DiebelsAlt83und anderen gefällt das
Mambo
03.09.2018 23:31·  Bearbeitet

Da sind wir auch ganz einer Meinung. Das Problem wird durch so einen Tag bei weitem nicht gelöst - ich glaube aber das hat auch keiner gedacht. Um da langfristig in den Griff zu kriegen ist viel viel mehr nötig. Gerae auch eine glasklare Postitionierung der Union in der Frage, wo ihre eigene Grenze nach rechts liegt. Da darf keine Unklarheit mehr bestehen.

Das Wichtige an heute sind für mich die vielen kleinen Erfolge, die dabei rumkommen:

Ja, ohne die Hosen und Marteria wären es viel weniger gewesen. Aber sie waren eben da, es waren hierdurch 65.000 Menscheng gegen Rechts auf der Straße. Und auch die "Bandtouristen" haben die Redebeiträge, die Ansagen und Sprechhöre gehört. Das schlägt bei manchen mehr, bei manchen weniger ein - aber ganz spurlos geht es glaub ich an keinem vorbei.

Ja, Bild macht damit Geld. Aber es sieht eben auch das Bild-Publikum wenn es auf die Seite klickt, dass da 65.000 Leute friedlich (!) gegen Rechts demonstrieren. Das macht was mit Leuten, denen sonst schnell der Eindruck vermittelt wird, "linke" Gegendemos seien meist unfriedlich etc.

Ja, die meisten werden den Hashtag nicht lange bei Facebook haben. Einige werden einfach mitschwimmen weils gerade in ist und bekämen sonst nie die klappe auf. Aber es sehen eben heute wo die Profilbilder wechseln die Unentschlossenen und die auch für rechte "Argumente" Empfänglichen ein: "Da bekennen verdammt viele meiner Freunde gerade klar gegen Ausgrezung." Und denken im Idealfall mal genau drüber nach. Und selbst wenn kein eigener inhaltlicher Denkprozess startet, dann wird die Hemmschwelle, selbst was hetzendes zu posten, durch den heutigen Eindruck und jedes Bekenntnis aus dem Bekanntenkreis wieder ein kleines Stückchen höher.

Ich hoffe und glaube, dass heute ganz viele kleine Prozesse bei einzelnen Leuten in Gang gesetzt werden konnten. Von "ich schreib jetzt den Hetzkommentar" zu "Ich lass es", von "ich könnte mal zur Pegida-Gegendemo gehen" zu "ich gehe mal zur Pegida-Gegendemo", von "ich schalt bei rechten Kommentaren am Tresen auf Durchzug" zu "ich widerspreche mal". Für jeden einzelnen dieser Prozesse bin ich den Leuten, die das heute auf die Beine gestellt haben, dankbar.

Icon6Chefpeterpaulund anderen gefällt das
Mambo
03.09.2018 22:21·  Bearbeitet

Wartets doch mal ab. Immer diese Miesmacherei. Natürlich wird das Konzert nicht die großen Probleme lösen.

Aber heute kamen 65.000 Menschen auf eine politische Veranstaltung gegen Rechts. Wenn das kein gutes Zeichen ist weiß ich auch nicht.

Und natürlich prägt das die Debatte. Es wurde massenweise darüber berichtet, selbst die Bild (!) hatte einen Livestream.

Leute, von denen ich im Leben noch nichts politisches gehört hab, teilen plötzlich #wirsindmehr-Videos. Ohnehin bei Gegendemos gegen Rechtsaußen-Aufmärsche präsente Demokraten - gerade in Sachsen - haben mal einen Tag spüren können, dass sie mit ihrer Opposition gegen rechts in der Mehrheit sind. Das bestärkt und das ermutigt. Mit Sicherheit wurden andere überzeugt, mal öfter ihre Stimme zu erheben. Und wenn es nicht viele sind, dann sind es immerhin wenige. Denn jeder zählt.

Tut doch bitte nicht so, also wäre das alles völlig egal. Für mich war das ein Meilenstein.

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