Politik-Thread

eröffnet von FBG am 13.02.2006 14:16 Uhr
6.462 Kommentare - zuletzt von IvanTKlasnic

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Rhapsode
Rhapsode
06.09.2011 12:39


martinzinnecker schrieb:


Rhapsode schrieb:


martinzinnecker schrieb:


Rhapsode schrieb:
Die niedrige Wahlbeteiligung find ich auch ziemlich krass, ehrlich gesagt, wenn mal mal bedenkt, dass der Landtag nur die Hälfte der Bevölkerung vertritt...

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So einfach kann man das nicht sagen, normalerweise ist so ein Ergebnis auch sehr nah an der Realität.
Es ist jetzt die Frage wen der Potentielle Nicht-Wähler wählen würde, bei dem Ergebnis würde ich mal davon ausgehen, dass der ein oder andere FDP-Wähler zu Hause geblieben ist, aber das bleibt auch immer Spekulation.
Im Allgemeinen muss man aber sagen, dass wenn man eine Umfrage machen würde mit vielleicht 10% der Wahlberechtigten, dass das Ergebnis immernoch nicht so groß abweichen würde.

Dass nur so wenige wählen sagt aber mehr aus als dass das tatsächliche Wahlergebnis beeinflusst wird...

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So meinte ich das natürlich auch nicht. Die Stochastik gibt dir zwar Recht, aber nur, wenn man sich überlegt, wie Du es gerade getan hast, wen die Nichtwähler gewählt hätten, wenn sie gewählt hätten. Dann würde man in der Tat keine große Änderung des Ergebnisses erkennen. Aber worum es mir geht ist folgender Aspekt: So ziemlich jeder zweite in MV ist nicht wählen gegangen, und zwar weil keine Partei ihn überzeugen konnte. Das bedeutet zwar, dass diese Leute nicht gegen den jetzt gewählten Landtag wären, aber auch nicht dafür. Es ist ihnen egal. Und ich finde es einfach heftig, wenn Politik der Hälfte der Bevölkerung egal wird. Ich denke, dass gefährdet auch die Demokratie.

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Das sagt ja mein letzter Satz auch aus...

Es muss auch nicht zwingend sein, dass es keine passende Partei für die Hälfte der Wahlberechtigten in MV gibt, es liegt eher an der allgemeinen Stimmung in Deutschland die sagt "ändert sich ja doch nix, egal wen ich wähle" oder das allgemein schlechte Bild der Politik(er) in der Öffentlichkeit.

Es ist auch sehr sehr unwahrscheinlich, dass 50% keine passende Partei gefunden haben, immerhin versuchen ja alle Parteien auf jeder Seite des Wählerspektrums alles abzugrasen was geht.

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Genau das. Ich hab ja auch nur gesagt, dass keine Partei, diese andere Hälfte überzeugen konnte, sie zu wählen, nicht dass es allgemein keine Partei für diese Menschen gibt. Würde mich bei dieser hohen Zahl auch sehr beunruhigen.
Wie wir sehen, sind wir daher wieder beim Thema Poltikverdrossenheit angelangt, wie Du auch schon beschrieben hast.

Dazu fällt mir grad ein, dass in meiner ganzen Familie nur noch ich selbst meine Stimme bei der anstehenden Kommunalwahl in Niedersachsen abgeben werde, wie es aussieht

Stebbard
06.09.2011 12:32


Rhapsode schrieb:
Die niedrige Wahlbeteiligung find ich auch ziemlich krass, ehrlich gesagt, wenn mal mal bedenkt, dass der Landtag nur die Hälfte der Bevölkerung vertritt...

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Weniger, da Kinder, Jugendliche sowie Personen ohne deutsche Staatsbürgerschaft ja garnicht Wählen dürfen.

martinzinnecker
06.09.2011 12:16


Rhapsode schrieb:


martinzinnecker schrieb:


Rhapsode schrieb:
Die niedrige Wahlbeteiligung find ich auch ziemlich krass, ehrlich gesagt, wenn mal mal bedenkt, dass der Landtag nur die Hälfte der Bevölkerung vertritt...

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So einfach kann man das nicht sagen, normalerweise ist so ein Ergebnis auch sehr nah an der Realität.
Es ist jetzt die Frage wen der Potentielle Nicht-Wähler wählen würde, bei dem Ergebnis würde ich mal davon ausgehen, dass der ein oder andere FDP-Wähler zu Hause geblieben ist, aber das bleibt auch immer Spekulation.
Im Allgemeinen muss man aber sagen, dass wenn man eine Umfrage machen würde mit vielleicht 10% der Wahlberechtigten, dass das Ergebnis immernoch nicht so groß abweichen würde.

Dass nur so wenige wählen sagt aber mehr aus als dass das tatsächliche Wahlergebnis beeinflusst wird...

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So meinte ich das natürlich auch nicht. Die Stochastik gibt dir zwar Recht, aber nur, wenn man sich überlegt, wie Du es gerade getan hast, wen die Nichtwähler gewählt hätten, wenn sie gewählt hätten. Dann würde man in der Tat keine große Änderung des Ergebnisses erkennen. Aber worum es mir geht ist folgender Aspekt: So ziemlich jeder zweite in MV ist nicht wählen gegangen, und zwar weil keine Partei ihn überzeugen konnte. Das bedeutet zwar, dass diese Leute nicht gegen den jetzt gewählten Landtag wären, aber auch nicht dafür. Es ist ihnen egal. Und ich finde es einfach heftig, wenn Politik der Hälfte der Bevölkerung egal wird. Ich denke, dass gefährdet auch die Demokratie.

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Das sagt ja mein letzter Satz auch aus...

Es muss auch nicht zwingend sein, dass es keine passende Partei für die Hälfte der Wahlberechtigten in MV gibt, es liegt eher an der allgemeinen Stimmung in Deutschland die sagt "ändert sich ja doch nix, egal wen ich wähle" oder das allgemein schlechte Bild der Politik(er) in der Öffentlichkeit.

Es ist auch sehr sehr unwahrscheinlich, dass 50% keine passende Partei gefunden haben, immerhin versuchen ja alle Parteien auf jeder Seite des Wählerspektrums alles abzugrasen was geht.

Rhapsode
Rhapsode
06.09.2011 12:09


martinzinnecker schrieb:


Rhapsode schrieb:
Die niedrige Wahlbeteiligung find ich auch ziemlich krass, ehrlich gesagt, wenn mal mal bedenkt, dass der Landtag nur die Hälfte der Bevölkerung vertritt...

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So einfach kann man das nicht sagen, normalerweise ist so ein Ergebnis auch sehr nah an der Realität.
Es ist jetzt die Frage wen der Potentielle Nicht-Wähler wählen würde, bei dem Ergebnis würde ich mal davon ausgehen, dass der ein oder andere FDP-Wähler zu Hause geblieben ist, aber das bleibt auch immer Spekulation.
Im Allgemeinen muss man aber sagen, dass wenn man eine Umfrage machen würde mit vielleicht 10% der Wahlberechtigten, dass das Ergebnis immernoch nicht so groß abweichen würde.

Dass nur so wenige wählen sagt aber mehr aus als dass das tatsächliche Wahlergebnis beeinflusst wird...

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So meinte ich das natürlich auch nicht. Die Stochastik gibt dir zwar Recht, aber nur, wenn man sich überlegt, wie Du es gerade getan hast, wen die Nichtwähler gewählt hätten, wenn sie gewählt hätten. Dann würde man in der Tat keine große Änderung des Ergebnisses erkennen. Aber worum es mir geht ist folgender Aspekt: So ziemlich jeder zweite in MV ist nicht wählen gegangen, und zwar weil keine Partei ihn überzeugen konnte. Das bedeutet zwar, dass diese Leute nicht gegen den jetzt gewählten Landtag wären, aber auch nicht dafür. Es ist ihnen egal. Und ich finde es einfach heftig, wenn Politik der Hälfte der Bevölkerung egal wird. Ich denke, dass gefährdet auch die Demokratie.

martinzinnecker
06.09.2011 11:46


Rhapsode schrieb:
Die niedrige Wahlbeteiligung find ich auch ziemlich krass, ehrlich gesagt, wenn mal mal bedenkt, dass der Landtag nur die Hälfte der Bevölkerung vertritt...

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So einfach kann man das nicht sagen, normalerweise ist so ein Ergebnis auch sehr nah an der Realität.
Es ist jetzt die Frage wen der Potentielle Nicht-Wähler wählen würde, bei dem Ergebnis würde ich mal davon ausgehen, dass der ein oder andere FDP-Wähler zu Hause geblieben ist, aber das bleibt auch immer Spekulation.
Im Allgemeinen muss man aber sagen, dass wenn man eine Umfrage machen würde mit vielleicht 10% der Wahlberechtigten, dass das Ergebnis immernoch nicht so groß abweichen würde.

Dass nur so wenige wählen sagt aber mehr aus als dass das tatsächliche Wahlergebnis beeinflusst wird...

Rhapsode
Rhapsode
06.09.2011 11:39

Die niedrige Wahlbeteiligung find ich auch ziemlich krass, ehrlich gesagt, wenn mal mal bedenkt, dass der Landtag nur die Hälfte der Bevölkerung vertritt...

Stebbard
06.09.2011 10:48

Ja, sie hatte 7,3% bei 59,2% Wahleteiligung. Das sind ca. 60.000 der Zweitstimmen.
Aktuell liegt sie bei 6,0% bei 50,2% Wahlbeteiligung. Nehmen wir an, dass die Zahl der Wahlberechtigten ungefähr bei dem Wert von 2006 liegt, dann haben dieses Jahr nur ca. 42.000 Personen ihre Stimme der NPD gegeben. Also immerhin eine absolute reduzierung um ca. 1/3 - was natürlich nicht der relativen Reduzierung entspricht.

Rhapsode
Rhapsode
06.09.2011 10:38

Korrigiert mich, wenn ich mich irre aber:
Hatte die NPD in MV, obgleich sie erneut in den Landtag einzieht, in der vorherigen Landtags nicht höhere Anteile? Dann kann man dahingehend doch zumindest etwas Positives feststellen. Klar es ist vielleicht nur ein Unterschied von knapp über 1%, aber wenn das bei der nächsten Wahl nochmal passieren würde, wäre sie ja immerhin schon raus.

DiebelsAlt83
DiebelsAlt83
05.09.2011 22:25Supporter

Ich versteh gerade den Post von Sunrise nicht. Egal.

Die rechte Szene ist, in meinen Augen, auch jetzt schon nur eine Randnotiz. Wenn nicht immer alles so aufgebauscht würde, dann würde kaum jemand was davon mitbekommen. Da man sie eh nicht gänzlich los wird, kann man besser die paar wenigen Idioten kontrollieren. Und genau das geht meiner Meinung nach im Untergrund viel schwerer, als wenn man durch Verbote alles noch komplizierter macht.

Stebbard
05.09.2011 22:18

Sagt der, der wochenlang für eine Sitzblockade gegen Rechts wirbt

Grundsätzlich geb ich dir ja Recht, MinistryofDeath. Bloß, man muss der NPD auch zugestehen, dass sie sich in Teilen nicht blöd anstellt. Es sei nur exemplarisch auf das Gas Geben!-Plakat verwiesen. Wir alle wissen, welche Absicht dieses Plakat besitzt. Jedoch ist es in diesem Rechtsstaat so, dass man der NPD nicht zur Last legen kann, was andere damit assoziieren. Auch andere Tatbestände halte ich für nicht einwandfrei, um die NPD zu verbieten, da sie sich oftmals in einem Grenzbereich befinden, ohne diese Grenze klar zu überschreiten.

Aber wir sind uns ja einig, dass der Kern des Kampfes gegen Rechtsextremismus beginnt bei den Jugendliche. Ich erwähnte ja diesbezüglich schon die Bildungsdebatte, welche ebenso betrachtet werden muss wie die Chancen der Jugendlichen. Allerdings denke ich, dass wir gerade durch unsere Vergangenheit, nicht die Probleme mit dem Rechtsextremismus haben wie unsere Nachbarstaaten. Die gesellschaftliche Toleranz ist dafür einfach zu gering.


05.09.2011 22:04

Die armen Linksextremen. Man könnte meinen ihr habt keine anderen Probleme mehr.

MinistryOfDeath
MinistryOfDeath
05.09.2011 21:57


Jupa schrieb:


MinistryOfDeath schrieb:
Diese Reaktionen hatte ich fast schon erwartet. Es ist immer das Gleiche. Es würden neue Parteien gegründet. Die Anhänger verschwänden im Untergrund und seien nicht mehr kontrollierbar.
...

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Mehr will ich mir von deiner Meinung nicht geben...man kann´s ja sowieso nicht am Stück lesen.

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Schade, das verdreht meine Aussage ein wenig, wenn du nur die ersten Sätze liest. Jeder der sich mit meiner Meinung etwas näher befassen will, sollten den ganzen Post lesen. Und nein, Linksextreme sind genauso schlimm, nur darum gehts hier grade nicht.


05.09.2011 21:42


MinistryOfDeath schrieb:
Diese Reaktionen hatte ich fast schon erwartet. Es ist immer das Gleiche. Es würden neue Parteien gegründet. Die Anhänger verschwänden im Untergrund und seien nicht mehr kontrollierbar.
...

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Mehr will ich mir von deiner Meinung nicht geben...man kann´s ja sowieso nicht am Stück lesen.

MinistryOfDeath
MinistryOfDeath
05.09.2011 21:36

Diese Reaktionen hatte ich fast schon erwartet. Es ist immer das Gleiche. Es würden neue Parteien gegründet. Die Anhänger verschwänden im Untergrund und seien nicht mehr kontrollierbar.
Wofür gibt es Gesetze, wenn sie nicht eingehalten werden? Zumal sich die deutsche Gesetzesgrundlage diesbezüglich mehrfach selbst widerspricht. Es müssen Gesetze festgelegt werden, die eine demokratiefeindlich Einstellung verhindern. Den wie soll ein System funktionieren, welches sich selbst einen Strick dreht. Somit würde man zumindestens das Gründen von neuen demokratiefeindlichen, rechtsextremen Parteien unterbinden.
Zweites Argument: Anhänger fristen ihr dasein fortan Undercover. Somit sei der Anreiz viel größer. Das stimmt insofern. Darum ist es um so wichtiger, diesen Anreiz zu entfernen. Es muss mehr Aufklärung betrieben werden. Allerdings gibt es auch Vorteile des Untergrunddaseins der NPD. Somit könnten die Ideale und Absichten der Anhänger dieser Partei nicht mehr öffentlicht verteilt werden. Das hieße auch, weniger Zuwachs. Denn nicht jeder wächst mit Kontakt zur rechten Szene auf. Die alten Hasen wird man sowieso nie mehr überzeugen können. Man muss versuchen sein Augenmerk auf die Jugend zu setzen, die sehr beeinflussbar ist. Und wie wir alle wissen, war Propaganda schon immer das stärkste Mittel der Rechten.
Schlussendlich muss man einsehen, dass ein Verbot der NPD nicht von jetzt auf gleich funktioniert. Da stimme ich den Autoren über mir zu, allerdings darf man ihnen nicht zu viel Akzeptanz entgegenbringen. Darauf sind sie ja aus. Das der Staat auf der Stelle tritt. Es fordet also einen langen ausdauernden Prozess, der irgendwann mal begonnen werden muss und dann auch konstant fortgesetzt wird. Alle Anhänger der rechten Szene wird man sowieso nicht ausschalten können, aber wir können zumindestens dafür sorgen, dass sich diese Gruppe auf eine Randerscheinung dezimiert. Und dazu zählt kein Mitbestimmungsrecht in einer Demokratie. Denn braun ist rassistisch, gewaltverherlichend und demokratiefeindlich. Wer das nicht einsieht, sollte mal in seinen Geschichtsbüchern wälzen.
Hoffentlich hab ich jetzt nicht alle Kritiker verstummen lassen. Ich bin gern offen für Leute die eine anderer Meinung haben.


05.09.2011 21:32


Stebbard schrieb:
Verbietest du die NPD, dann gründet sich eine neue Partei, welche dann erstmal weitere 10-12 Jahre bestehen darf. Das ändert alles, wie bereits gesagt, nichts an dem Problem. Grundsätzlich wird Rechtsextremismus bestehen, solange es verschieden Kulturen gibt und dieses ewige gesabbel von einer nationalen Identität besteht (dem folgen hier ja locker 80%).

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Stebbard
05.09.2011 20:58

Verbietest du die NPD, dann gründet sich eine neue Partei, welche dann erstmal weitere 10-12 Jahre bestehen darf. Das ändert alles, wie bereits gesagt, nichts an dem Problem. Grundsätzlich wird Rechtsextremismus bestehen, solange es verschieden Kulturen gibt und dieses ewige gesabbel von einer nationalen Identität besteht (dem folgen hier ja locker 80%).

Viel eher sollte man sich Fragen, warum 6% der Mecklemburger ihre Stimme der NPD geben. Dann ist man ganz stark bei Systemgerechtigkeit und - für mich ganz wichtig - der Bildungsdebatte.

guitar-fish
05.09.2011 20:50


DiebelsAlt83 schrieb:
Ich finde es ein wenig zu einfach, zu denken, dass mit einem Verbot der NPD der Rechtsextremismus in Luft praktisch aufgelöst wird.
Wenn man die Partei nicht verbietet, kann man sie doch viel leichter kontrollieren. Nach einem Verbot verschwindet doch alles im Untergrund. Dort wird es dann undurchsichtig und man hat kaum mehr Kontrolle über die Machenschaften.

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genau das sagt mein Vater auch..der ist ein hohes Tier in der Polizeilandschaft.

Der Erfolg der NPD ist wie oben auch schon erwähnt, ein Versäumnis der demokratischen Parteien und unserer seit Jahren katastrophalen Politkultur. Wo Hauptgegenspieler immer nur gegeneinander hetzen, anstatt auf sachlich konstruktive Weise zu kritisieren und Neuvorschläge zu machen ist es nur logisch dass solche Randgruppierungen neuen Zuwachs bekommen. So schlimm wie es auch ist, man sieht das alles kommen.

DiebelsAlt83
DiebelsAlt83
05.09.2011 20:01Supporter

Ich finde es ein wenig zu einfach, zu denken, dass mit einem Verbot der NPD der Rechtsextremismus in Luft praktisch aufgelöst wird.
Wenn man die Partei nicht verbietet, kann man sie doch viel leichter kontrollieren. Nach einem Verbot verschwindet doch alles im Untergrund. Dort wird es dann undurchsichtig und man hat kaum mehr Kontrolle über die Machenschaften.

MinistryOfDeath
MinistryOfDeath
05.09.2011 19:55


KLL schrieb:
Man sollte sich mal die Ecken ansehen, in denen die NPD die meisten Wählerstimmen hat. Da wird seit Jahren die Jugendarbeit durch demokratische Parteien sehr stark vernachlässigt und eben den NPD-Anhängern überlassen. Die nutzen dieses Vakuum natürlich und bieten dort gerade jüngeren Menschen einiges an (Familienfeste, Zeltlager etc). Mitunter gibt es dort Dörfer, in denen vorwiegend Menschen mit rechter bis rechtsextremer Gesinnung leben (z.B. Jamel südlich von Schwerin).
Vor allem in Vorpommern kassiert die NPD ja teilweise zweistellig, was bei den Lebensperspektiven, die v.a. jüngere haben, auch nicht immer verwundern sollte (nach wie vor machen sich die meisten gut gebildeten nach dem Abi dort vom Acker). MV ist ja nach wie vor so ziemlich das strukturschwächste Bundesland.

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Das hast du sehr richtig erkannt. Und darum ist es umso wichtiger, diesem Treiben ein Ende zu setzen. Wenn man einen Baum nicht fällen kann, weil er zu dick ist, hackt man ihm eben seine Wurzeln ab. Man muss diesen Rechtsextremen ihre Basis nehmen und das ist nun mal die NPD, mit der sie es immer wieder schaffen ins Blickfeld der Gesellschaft zu kommen. Wenn es keine NPD mehr gäbe, könnte sie auch keine Propaganda erzeugen, um vor allem die jungen Wähler auf ihre Seite zu ziehen. Gleichzeitig sollten die anderen Parteien natürlich auch versuchen ihrerseits mehr für "Politik für Jugendliche" zu tun, damit die Wahlen in einer Demokratie gestärkt werden. Denn das Nichtwählen kommt dem Wählen einer demokratisch feindlichen Partei fast gleich. In einer Demokratie sollte man zwar alle Meinungen ansehen, jedoch finde ich eine Partei, welche die Demokratie abschaffen will nicht sehr demokratisch. Schließlich gibt es auch ein Grundgesetz, welches Faschismus und Rechtsextremismus verbietet. Umso schlimmer ist es mit an zu sehen, dass die Verantwortlichen sich diesem Problem nicht betätigen, sondern lieber stillschweigen, um sich selbst nicht zu belasten.

Zusammenfassend muss man sagen, der Rechtsextremismus profitiert von der Popularität der NPD in der Gesellschaft zum einen, und zum anderen von der Vernachlässigung anderer demokratisch korrekter Parteien vor allem jungen Wählern die Politik näher zu bringen. Darum ist es extenziell den Rechten ihre Basis zu nehmen und gleichzeitig auch ihre weitläufige Propaganda und Akzeptanz.

Das ist alles was mir gerade dazu einfällt. Musste ich jetzt angesichts der Wahlergebnisse in Meck-Pomm. loswerden.

Stebbard
05.09.2011 10:50

@martinzinnecker: Ja, hab mich gestern Abend noch ein wenig damit gedanklich befasst, aber hat mich selber nicht so überzeugt. Wohl die latente Suche nach dem positiven.

@KLL: Hab gestern auch einen Bericht diesbzgl. gesehen. Man muss ihnen ja lassen, dass sie es strategisch/taktisch gut aufgezogen haben.

KLL
04.09.2011 20:47

Man sollte sich mal die Ecken ansehen, in denen die NPD die meisten Wählerstimmen hat. Da wird seit Jahren die Jugendarbeit durch demokratische Parteien sehr stark vernachlässigt und eben den NPD-Anhängern überlassen. Die nutzen dieses Vakuum natürlich und bieten dort gerade jüngeren Menschen einiges an (Familienfeste, Zeltlager etc). Mitunter gibt es dort Dörfer, in denen vorwiegend Menschen mit rechter bis rechtsextremer Gesinnung leben (z.B. Jamel südlich von Schwerin).
Vor allem in Vorpommern kassiert die NPD ja teilweise zweistellig, was bei den Lebensperspektiven, die v.a. jüngere haben, auch nicht immer verwundern sollte (nach wie vor machen sich die meisten gut gebildeten nach dem Abi dort vom Acker). MV ist ja nach wie vor so ziemlich das strukturschwächste Bundesland.

Wobei man bzgl. der Linken anmerken muss, dass die MV-Linke mit den meisten Landesverbänden der alten Bundesländer nicht zu vergleichen ist. Oben gibt es wesentlich mehr Pragmatiker, die durchaus in der Lage sind während einer Regierungsphase den Karren nicht vollkommen gegen die Wand zu fahren (sowie das ja immer befürchtet wird). Auf gesamt-deutscher Ebene hätte ich bei einer Regierungsbeteiligung jedenfalls mehr Bauchschmerzen.

martinzinnecker
04.09.2011 20:37

Deine Hoffnung setzt aber voraus, dass diese verbleibenden 5% das erkennen was wir in den peinlichen Aussagen der NPD erkennen.
Etwas naiv nicht wahr? Aber vielleicht hast du ja recht, mir persönlich ist es lieber wenn man denen gar keine Plattform gibt auch wenn das die Wahrscheinlichkeit verringert dass sie sich blamieren.

Stebbard
04.09.2011 20:13


martinzinnecker schrieb:
Ich verstehe diese über 5% einfach nicht, wie kann man so was menschenverachtendes nur wählen.

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An dieser Stelle kommt dann meist der Verweis auf die Vergangenheit der Linken.

Ich will garnicht wegen den 5,2% lamentieren und sehs positiv. Bisher hat sich die NPD auf parlamentarer Ebene zumeist lächerlich gemacht und eine außerparlamentarische NPD könnte wohlmöglich viel besser agieren.
Bin mir natürlich bewusst, dass in dieser Hoffnung ein immanentes Dilemma steckt: Ich seh was positives darin, dass die NPD drin bleibt statt rauszufallen, da ich so hoffe, dass sie langfristig rausfällt

martinzinnecker
04.09.2011 19:50

Die Nahles stimmt gerade sozusagen einer Koalition mit der Linken zu...

Herzlichen Glückwunsch!

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