Politik-Thread

eröffnet von FBG am 13.02.2006 14:16 Uhr
6.461 Kommentare - zuletzt von Locust

Locust


MinistryOfDeath schrieb:


IvanTKlasnic schrieb:


Yertle-the-Turtle schrieb:


Roggan29 schrieb:


IvanTKlasnic schrieb:


Yertle-the-Turtle schrieb:


Locust schrieb:
Das Problem ist mmn. nicht das zu hohe Bürgergeld, sondern dass viele jobs einfach unterbezahlt sind und manche vollkommen überbezahlt.

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Das ist mir zu einfach gedacht wie auch die vorgeschlagene Lösung den Mindestlohn zu erhöhen. Es muss ein gesunder Abstand zwischen Nicht-Arbeiten, einfacher Arbeit ohne Verantwortung und anspruchsvoller Arbeit da sein.
Wenn man bei "No-Brainer" Jobs wie an der Kasse sitzen irgendwann 25-30€ verdient passt das Verhältnis zu anspruchsvollen Jobs nicht mehr.

Für mich ist das am ehesten noch über die Lohnsteuer, Steuersatz und Freibeträge zu regeln. Die Schweiz bekommt es ja auch irgendwie hin, dass man dort mit viel Netto nachhause geht.

Passives Einkommen wie Kapitalerträge, Spekulationsgewinne etc. sollte man stärker versteuern, dafür bei der "klassischen" Arbeit die Steuern reduzieren um das Arbeiten attraktiv zu machen.

Zitat anzeigen


Mit deinem Vorschlag hilft du aber gerade denen, bei denen es zwischen Bürgergeld und Job "knapp" ist, kaum. Denn in dem Lohnbereich zahlst du kaum Lohnsteuer. Auch wehre ich mich gegen deine Beschreibung des Kassenjobs, klar, wenn man das mal 2-3 Stunden macht, ist das chillig, wenn du das aber 8 Stunden am Tag machst, ist das mental ein echt brutaler Job, da können z.B. die meisten IT-Jobs nicht mithalten.

Beim letzten Absatz bin ich aber völlig d'accord.

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Ich glaube nicht das er mit "No-Brainer" meinte das es keine mentale Belastung ist, sondern dass man das ohne Ausbildung / lange Anlernzeit machen kann. Das ist eben auch eine Komponente die bei dem Lohngefüge eine Rolle spielt (und auch weiterhin spielen muss).

Zitat anzeigen


Korrekt, mir ist schon auch klar, dass viele Jobs körperlich anstrengender sind oder unfreundlichere Arbeitszeiten haben als im Büro zu sitzen.

Aber du brauchst da halt keine Studienabschlüsse oder hast einen Druck jeglicher Art bzgl. Output, Verantwortung.

Ich möchte hier auch gar nicht irgendwelche Gruppen gegeneinander ausspielen, sondern sage lediglich, dass der finanzielle Abstand zwischen den Gruppen gewahrt werden muss. Wenn ich den Mindestlohn immer wieder anhebe muss das weiter oben auch passieren, sonst befinden wir uns mittelfristig im Sozialismus beim Gehalt.

Zitat anzeigen



Bin ich Grundsätzlich dabei, allerdings muss der Abstand nicht nur gewahrt werden, sondern muss wieder zurück auf die Verhältnisse von vor 30 Jahren. Die Spitze ist in den letzten Jahren dem Rest der Gesellschaft völlig enteilt, und das sind ja auch genau die Leute, welche das Geld aus dem Wirtschaftskreislauf entfernen und damit der Wirtschaft langfristig Schaden. Was grundsätzlich völlig paradox ist, weil sie auch am Meisten davon profitieren würden, wenn sie dies nicht Täten, außer man denkt nur in Quartalen und nicht langfristig oder interessiert sich nicht dafür, dass man selber mehr hat, sondern nur dafür, dass der Abstand zwischem einem und den anderen größer wird. Wenn Achim als "Harzer" und Bärbel, die bei Netto an der Kasse sitzt, 10% mehr hat, dann legt die das doch nicht auf die Kante, dass geht zurück in den Wirtschaftskreislauf und kurbelt die Wirtschaft an. Finds immer lustig, dass diese Argumente immer von den Parteien kommen, die angeblich ein so gutes Wirtschaftsverständnis haben, wenn jeder, der auch nur ein Fünkchen von dem Thema versteht, weiß, dass das kompletten Müll ist, was die labern.

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Danke, dass du das ansprichst. Die volkswirtschaftliche Betrachtung hat mir im Podcast tatsächlich auch ein wenig gefehlt. Mittlerweile gibt es einige wissenschaftliche Arbeiten, die belegen, dass der Mindestlohn bzw. seine außerplanmäßigen Erhöhungen sich positiv auf die Beschäftigung auswirkt und für mehr Wirtschaftswachstum sorgt. Auch angesichts der zurückliegenden Inflation ist eine Erhöhung auf mindestens 14 Euro längst überfällig. Dass dadurch der Lohnabstand zu Berufen mit akademischer Qualifizierung zu klein wird, halte ich ehrlich gesagt für ein Schreckgespenst.

Bei dieser Art von Berufen sind die finanziellen Anreize ohnehin sekundär. Vielmehr ist die intrinsische Motivation von Bedeutung. Andernfalls ließe sich der große Andrang auf soziale Berufsfelder auch gar nicht erklären.

Einen wichtigen Punkt, den du noch ansprichst, Maßnahmen im unteren Lohnsegment fließen zu großen Teilen sowieso wieder in den Staatshaushalt, weil sie, wie du richtig festgestellt hast, direkt wieder reinvestiert werden. Wohingegen Steuergeschenke im mittleren und oberen Segment erstmal zur Seite gelegt werden und das Wirtschaftswachstum ausbremsen (und damit den gesellschaftlichen Wohlstand schmälern). Im schlimmsten Fall wandern sie über kostspielige Urlaube, Geldanlagen, etc. ins Ausland und der deutsche Staat hat gar nichts davon...

Aus diesem Grund sind steuerliche Erleichterungen auch kontraproduktiv, abgesehen davon, dass der Niedriglohnsektor davon kaum profitiert. Ich würde ohnehin für ein bedingungsloses Grundeinkommen plädieren. Dann müsste man sich auch über Bürgergeld und Rente keine Gedanken mehr machen. Stattdessen würde man den Verwaltungsoverhead auf Mindestmaß reduzieren. Finanzieren ließe sich das Ganze relativ simpel über die bereits genannten Maßnahmen (Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer, etc.). Davon würden tatsächlich auch die wohlhabenden Leute profitieren, weil es die Absätze ankurbelt, eine klassische Win-Win Situation. Es ist nämlich völlig irrelevant, wer die Leistung erwirtschaftet, wichtig ist nur, dass sie wieder in den Wirtschaftskreislauf zurück fließt.

Das, was wir in den letzten 40 Jahre in der westlichen Hemisphäre sehen, lässt sich eigentlich nur mit Ignoranz und Inkompetenz "wirtschaftsliberaler" Kräfte erklären. Die heutige Politik (Stichwort Schuldenbremse) wird dafür sorgen, dass unser Wirtschaftssystem mittelfristig kollabiert. Immerhin, das Klima wird es freuen...

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Bin da bei dir nur sehe ich keinerlei Hoffnung. Aktuell sind wir weit davon entfernt und müssen hoffen , dass die Rechtspopulisten
möglichst klein bleiben.
Dafür müssen wir wohl mit einer wiedererstarkten Union leben, einer Partei die Deutschland stagnieren ließ und durch Vetternwirtschaft geglänzt hat.
Die Parteispitze betreibt zudem erschreckenden Populismus.

Die persönliche Gier der Superreichen ist so groß damit sie teure seminare bezahlen um den Staat zu bescheissen und die Mitmenschen weiter schröpfen.
Das Finanzministerium unterstützt dies (was passiert eigentlich mit den einnahmen?) und es wird weitgehend geduldet. Wie schon die ganzen Machenschaften zuvor.

Dafür regt man sich über die untersten Schichten auf und
viele Wähler, wählen zum eigenen
Nachteil.

Ziemlich schlechte Aussichten

IvanTKlasnic


MinistryOfDeath schrieb:

Das, was wir in den letzten 40 Jahre in der westlichen Hemisphäre sehen, lässt sich eigentlich nur mit Ignoranz und Inkompetenz "wirtschaftsliberaler" Kräfte erklären. Die heutige Politik (Stichwort Schuldenbremse) wird dafür sorgen, dass unser Wirtschaftssystem mittelfristig kollabiert. Immerhin, das Klima wird es freuen...

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Naja gibt schon noch eine weitere Erklärung: Akzelerationismus.

Für diejenigen, die nicht wissen, was das ist, ich will keinen Roman schreiben, daher nur grob: Demzugrunde liegt der Glaube (und genau darum handelt es sich, einen Glauben, gibt wenig Evidenz dafür und viel dagegen), dass es nach Kriesen immer besser wird als vor den Kriesen und es daher gut ist, absehbare Kriesen nicht zu verhindern, sondern so schnell wie möglich herbei zu führen. Damit der darauffolgende Aufschwung ebenfalls so schnell wie möglich kommt. Das Problem: Um dieses System aus der Datenlage ablesen zu können muss man allerdings sehr verallgemeinen und dann immer noch einen Teil derDaten ignorieren.

Dennoch bekennen sich nicht wenige CEO's, gerade im Silicon Valley, zu diesem Konzept. Und dementsprechend versuchen sie sowohl sich vor dem nächsten Kollaps in eine möglichst gute Lage zu bringen, als auch diesen so schnell wie möglich herbei zu führen. Und klar ist auch, selbst wenn es danach nicht wieder besser wird, diese Leute haben von dem Kollaps relativ wenig zu befürchten, was für uns Ottonormalbürger hingegen sehr anders ist.

MinistryOfDeath
MinistryOfDeath


IvanTKlasnic schrieb:


Yertle-the-Turtle schrieb:


Roggan29 schrieb:


IvanTKlasnic schrieb:


Yertle-the-Turtle schrieb:


Locust schrieb:
Das Problem ist mmn. nicht das zu hohe Bürgergeld, sondern dass viele jobs einfach unterbezahlt sind und manche vollkommen überbezahlt.

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Das ist mir zu einfach gedacht wie auch die vorgeschlagene Lösung den Mindestlohn zu erhöhen. Es muss ein gesunder Abstand zwischen Nicht-Arbeiten, einfacher Arbeit ohne Verantwortung und anspruchsvoller Arbeit da sein.
Wenn man bei "No-Brainer" Jobs wie an der Kasse sitzen irgendwann 25-30€ verdient passt das Verhältnis zu anspruchsvollen Jobs nicht mehr.

Für mich ist das am ehesten noch über die Lohnsteuer, Steuersatz und Freibeträge zu regeln. Die Schweiz bekommt es ja auch irgendwie hin, dass man dort mit viel Netto nachhause geht.

Passives Einkommen wie Kapitalerträge, Spekulationsgewinne etc. sollte man stärker versteuern, dafür bei der "klassischen" Arbeit die Steuern reduzieren um das Arbeiten attraktiv zu machen.

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Mit deinem Vorschlag hilft du aber gerade denen, bei denen es zwischen Bürgergeld und Job "knapp" ist, kaum. Denn in dem Lohnbereich zahlst du kaum Lohnsteuer. Auch wehre ich mich gegen deine Beschreibung des Kassenjobs, klar, wenn man das mal 2-3 Stunden macht, ist das chillig, wenn du das aber 8 Stunden am Tag machst, ist das mental ein echt brutaler Job, da können z.B. die meisten IT-Jobs nicht mithalten.

Beim letzten Absatz bin ich aber völlig d'accord.

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Ich glaube nicht das er mit "No-Brainer" meinte das es keine mentale Belastung ist, sondern dass man das ohne Ausbildung / lange Anlernzeit machen kann. Das ist eben auch eine Komponente die bei dem Lohngefüge eine Rolle spielt (und auch weiterhin spielen muss).

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Korrekt, mir ist schon auch klar, dass viele Jobs körperlich anstrengender sind oder unfreundlichere Arbeitszeiten haben als im Büro zu sitzen.

Aber du brauchst da halt keine Studienabschlüsse oder hast einen Druck jeglicher Art bzgl. Output, Verantwortung.

Ich möchte hier auch gar nicht irgendwelche Gruppen gegeneinander ausspielen, sondern sage lediglich, dass der finanzielle Abstand zwischen den Gruppen gewahrt werden muss. Wenn ich den Mindestlohn immer wieder anhebe muss das weiter oben auch passieren, sonst befinden wir uns mittelfristig im Sozialismus beim Gehalt.

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Bin ich Grundsätzlich dabei, allerdings muss der Abstand nicht nur gewahrt werden, sondern muss wieder zurück auf die Verhältnisse von vor 30 Jahren. Die Spitze ist in den letzten Jahren dem Rest der Gesellschaft völlig enteilt, und das sind ja auch genau die Leute, welche das Geld aus dem Wirtschaftskreislauf entfernen und damit der Wirtschaft langfristig Schaden. Was grundsätzlich völlig paradox ist, weil sie auch am Meisten davon profitieren würden, wenn sie dies nicht Täten, außer man denkt nur in Quartalen und nicht langfristig oder interessiert sich nicht dafür, dass man selber mehr hat, sondern nur dafür, dass der Abstand zwischem einem und den anderen größer wird. Wenn Achim als "Harzer" und Bärbel, die bei Netto an der Kasse sitzt, 10% mehr hat, dann legt die das doch nicht auf die Kante, dass geht zurück in den Wirtschaftskreislauf und kurbelt die Wirtschaft an. Finds immer lustig, dass diese Argumente immer von den Parteien kommen, die angeblich ein so gutes Wirtschaftsverständnis haben, wenn jeder, der auch nur ein Fünkchen von dem Thema versteht, weiß, dass das kompletten Müll ist, was die labern.

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Danke, dass du das ansprichst. Die volkswirtschaftliche Betrachtung hat mir im Podcast tatsächlich auch ein wenig gefehlt. Mittlerweile gibt es einige wissenschaftliche Arbeiten, die belegen, dass der Mindestlohn bzw. seine außerplanmäßigen Erhöhungen sich positiv auf die Beschäftigung auswirkt und für mehr Wirtschaftswachstum sorgt. Auch angesichts der zurückliegenden Inflation ist eine Erhöhung auf mindestens 14 Euro längst überfällig. Dass dadurch der Lohnabstand zu Berufen mit akademischer Qualifizierung zu klein wird, halte ich ehrlich gesagt für ein Schreckgespenst.

Bei dieser Art von Berufen sind die finanziellen Anreize ohnehin sekundär. Vielmehr ist die intrinsische Motivation von Bedeutung. Andernfalls ließe sich der große Andrang auf soziale Berufsfelder auch gar nicht erklären.

Einen wichtigen Punkt, den du noch ansprichst, Maßnahmen im unteren Lohnsegment fließen zu großen Teilen sowieso wieder in den Staatshaushalt, weil sie, wie du richtig festgestellt hast, direkt wieder reinvestiert werden. Wohingegen Steuergeschenke im mittleren und oberen Segment erstmal zur Seite gelegt werden und das Wirtschaftswachstum ausbremsen (und damit den gesellschaftlichen Wohlstand schmälern). Im schlimmsten Fall wandern sie über kostspielige Urlaube, Geldanlagen, etc. ins Ausland und der deutsche Staat hat gar nichts davon...

Aus diesem Grund sind steuerliche Erleichterungen auch kontraproduktiv, abgesehen davon, dass der Niedriglohnsektor davon kaum profitiert. Ich würde ohnehin für ein bedingungsloses Grundeinkommen plädieren. Dann müsste man sich auch über Bürgergeld und Rente keine Gedanken mehr machen. Stattdessen würde man den Verwaltungsoverhead auf Mindestmaß reduzieren. Finanzieren ließe sich das Ganze relativ simpel über die bereits genannten Maßnahmen (Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer, etc.). Davon würden tatsächlich auch die wohlhabenden Leute profitieren, weil es die Absätze ankurbelt, eine klassische Win-Win Situation. Es ist nämlich völlig irrelevant, wer die Leistung erwirtschaftet, wichtig ist nur, dass sie wieder in den Wirtschaftskreislauf zurück fließt.

Das, was wir in den letzten 40 Jahre in der westlichen Hemisphäre sehen, lässt sich eigentlich nur mit Ignoranz und Inkompetenz "wirtschaftsliberaler" Kräfte erklären. Die heutige Politik (Stichwort Schuldenbremse) wird dafür sorgen, dass unser Wirtschaftssystem mittelfristig kollabiert. Immerhin, das Klima wird es freuen...

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IvanTKlasnic


Yertle-the-Turtle schrieb:


Roggan29 schrieb:


IvanTKlasnic schrieb:


Yertle-the-Turtle schrieb:


Locust schrieb:
Das Problem ist mmn. nicht das zu hohe Bürgergeld, sondern dass viele jobs einfach unterbezahlt sind und manche vollkommen überbezahlt.

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Das ist mir zu einfach gedacht wie auch die vorgeschlagene Lösung den Mindestlohn zu erhöhen. Es muss ein gesunder Abstand zwischen Nicht-Arbeiten, einfacher Arbeit ohne Verantwortung und anspruchsvoller Arbeit da sein.
Wenn man bei "No-Brainer" Jobs wie an der Kasse sitzen irgendwann 25-30€ verdient passt das Verhältnis zu anspruchsvollen Jobs nicht mehr.

Für mich ist das am ehesten noch über die Lohnsteuer, Steuersatz und Freibeträge zu regeln. Die Schweiz bekommt es ja auch irgendwie hin, dass man dort mit viel Netto nachhause geht.

Passives Einkommen wie Kapitalerträge, Spekulationsgewinne etc. sollte man stärker versteuern, dafür bei der "klassischen" Arbeit die Steuern reduzieren um das Arbeiten attraktiv zu machen.

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Mit deinem Vorschlag hilft du aber gerade denen, bei denen es zwischen Bürgergeld und Job "knapp" ist, kaum. Denn in dem Lohnbereich zahlst du kaum Lohnsteuer. Auch wehre ich mich gegen deine Beschreibung des Kassenjobs, klar, wenn man das mal 2-3 Stunden macht, ist das chillig, wenn du das aber 8 Stunden am Tag machst, ist das mental ein echt brutaler Job, da können z.B. die meisten IT-Jobs nicht mithalten.

Beim letzten Absatz bin ich aber völlig d'accord.

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Ich glaube nicht das er mit "No-Brainer" meinte das es keine mentale Belastung ist, sondern dass man das ohne Ausbildung / lange Anlernzeit machen kann. Das ist eben auch eine Komponente die bei dem Lohngefüge eine Rolle spielt (und auch weiterhin spielen muss).

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Korrekt, mir ist schon auch klar, dass viele Jobs körperlich anstrengender sind oder unfreundlichere Arbeitszeiten haben als im Büro zu sitzen.

Aber du brauchst da halt keine Studienabschlüsse oder hast einen Druck jeglicher Art bzgl. Output, Verantwortung.

Ich möchte hier auch gar nicht irgendwelche Gruppen gegeneinander ausspielen, sondern sage lediglich, dass der finanzielle Abstand zwischen den Gruppen gewahrt werden muss. Wenn ich den Mindestlohn immer wieder anhebe muss das weiter oben auch passieren, sonst befinden wir uns mittelfristig im Sozialismus beim Gehalt.

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Bin ich Grundsätzlich dabei, allerdings muss der Abstand nicht nur gewahrt werden, sondern muss wieder zurück auf die Verhältnisse von vor 30 Jahren. Die Spitze ist in den letzten Jahren dem Rest der Gesellschaft völlig enteilt, und das sind ja auch genau die Leute, welche das Geld aus dem Wirtschaftskreislauf entfernen und damit der Wirtschaft langfristig Schaden. Was grundsätzlich völlig paradox ist, weil sie auch am Meisten davon profitieren würden, wenn sie dies nicht Täten, außer man denkt nur in Quartalen und nicht langfristig oder interessiert sich nicht dafür, dass man selber mehr hat, sondern nur dafür, dass der Abstand zwischem einem und den anderen größer wird. Wenn Achim als "Harzer" und Bärbel, die bei Netto an der Kasse sitzt, 10% mehr hat, dann legt die das doch nicht auf die Kante, dass geht zurück in den Wirtschaftskreislauf und kurbelt die Wirtschaft an. Finds immer lustig, dass diese Argumente immer von den Parteien kommen, die angeblich ein so gutes Wirtschaftsverständnis haben, wenn jeder, der auch nur ein Fünkchen von dem Thema versteht, weiß, dass das kompletten Müll ist, was die labern.

kato91

Es gibt viele Ansätze, wie man mehr Geld reinholen könnte. Höhere Spitzensteuersätze, Deckelung der Renten nach oben, Erbschaftssteuer usw., und zwar alles in Größenordnungen, wo es nicht den Mittelstand trifft, sondern die Leute, die wirklich Asche haben. Da könnte man Milliarden reinholen, ohne dass der Wohlstand des Landes akut gefährdet ist. Aber klar, viele regen sich lieber über "die da unten" auf, bei denen es nix zu holen gibt. Sanktionen haben im Zweifel auch nur Kriminalität und noch mehr soziales Elend zur Folge - und diese Folgen aufzufangen durch Wohnungslosenhilfe und andere Unterstützungsmöglichkeiten kosten ebenfalls wieder Steuermittel. Aber hier wurde auch schon viel zum Thema gesagt - alleine die Seminare der Beamtin, wir Reiche noch mehr sparen können, sind total krank.

Locust


Yertle-the-Turtle schrieb:


Roggan29 schrieb:


IvanTKlasnic schrieb:


Yertle-the-Turtle schrieb:


Locust schrieb:
Das Problem ist mmn. nicht das zu hohe Bürgergeld, sondern dass viele jobs einfach unterbezahlt sind und manche vollkommen überbezahlt.

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Das ist mir zu einfach gedacht wie auch die vorgeschlagene Lösung den Mindestlohn zu erhöhen. Es muss ein gesunder Abstand zwischen Nicht-Arbeiten, einfacher Arbeit ohne Verantwortung und anspruchsvoller Arbeit da sein.
Wenn man bei "No-Brainer" Jobs wie an der Kasse sitzen irgendwann 25-30€ verdient passt das Verhältnis zu anspruchsvollen Jobs nicht mehr.

Für mich ist das am ehesten noch über die Lohnsteuer, Steuersatz und Freibeträge zu regeln. Die Schweiz bekommt es ja auch irgendwie hin, dass man dort mit viel Netto nachhause geht.

Passives Einkommen wie Kapitalerträge, Spekulationsgewinne etc. sollte man stärker versteuern, dafür bei der "klassischen" Arbeit die Steuern reduzieren um das Arbeiten attraktiv zu machen.

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Mit deinem Vorschlag hilft du aber gerade denen, bei denen es zwischen Bürgergeld und Job "knapp" ist, kaum. Denn in dem Lohnbereich zahlst du kaum Lohnsteuer. Auch wehre ich mich gegen deine Beschreibung des Kassenjobs, klar, wenn man das mal 2-3 Stunden macht, ist das chillig, wenn du das aber 8 Stunden am Tag machst, ist das mental ein echt brutaler Job, da können z.B. die meisten IT-Jobs nicht mithalten.

Beim letzten Absatz bin ich aber völlig d'accord.

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Ich glaube nicht das er mit "No-Brainer" meinte das es keine mentale Belastung ist, sondern dass man das ohne Ausbildung / lange Anlernzeit machen kann. Das ist eben auch eine Komponente die bei dem Lohngefüge eine Rolle spielt (und auch weiterhin spielen muss).

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Korrekt, mir ist schon auch klar, dass viele Jobs körperlich anstrengender sind oder unfreundlichere Arbeitszeiten haben als im Büro zu sitzen.

Aber du brauchst da halt keine Studienabschlüsse oder hast einen Druck jeglicher Art bzgl. Output, Verantwortung.

Ich möchte hier auch gar nicht irgendwelche Gruppen gegeneinander ausspielen, sondern sage lediglich, dass der finanzielle Abstand zwischen den Gruppen gewahrt werden muss. Wenn ich den Mindestlohn immer wieder anhebe muss das weiter oben auch passieren, sonst befinden wir uns mittelfristig im Sozialismus beim Gehalt.

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Da will doch wohl keiner widersprechen. Aber dein Blickwinkel ist verkehrt.
Du zeigst mit dem Finger vom 3. in dem 1. Stock oder EG.
Schau aber mal nach oben. Da gibts noch massig stockwerke. …Smiley

ralf321
ralf321


Yertle-the-Turtle schrieb:


Roggan29 schrieb:


IvanTKlasnic schrieb:


Yertle-the-Turtle schrieb:


Locust schrieb:
Das Problem ist mmn. nicht das zu hohe Bürgergeld, sondern dass viele jobs einfach unterbezahlt sind und manche vollkommen überbezahlt.

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Das ist mir zu einfach gedacht wie auch die vorgeschlagene Lösung den Mindestlohn zu erhöhen. Es muss ein gesunder Abstand zwischen Nicht-Arbeiten, einfacher Arbeit ohne Verantwortung und anspruchsvoller Arbeit da sein.
Wenn man bei "No-Brainer" Jobs wie an der Kasse sitzen irgendwann 25-30€ verdient passt das Verhältnis zu anspruchsvollen Jobs nicht mehr.

Für mich ist das am ehesten noch über die Lohnsteuer, Steuersatz und Freibeträge zu regeln. Die Schweiz bekommt es ja auch irgendwie hin, dass man dort mit viel Netto nachhause geht.

Passives Einkommen wie Kapitalerträge, Spekulationsgewinne etc. sollte man stärker versteuern, dafür bei der "klassischen" Arbeit die Steuern reduzieren um das Arbeiten attraktiv zu machen.

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Mit deinem Vorschlag hilft du aber gerade denen, bei denen es zwischen Bürgergeld und Job "knapp" ist, kaum. Denn in dem Lohnbereich zahlst du kaum Lohnsteuer. Auch wehre ich mich gegen deine Beschreibung des Kassenjobs, klar, wenn man das mal 2-3 Stunden macht, ist das chillig, wenn du das aber 8 Stunden am Tag machst, ist das mental ein echt brutaler Job, da können z.B. die meisten IT-Jobs nicht mithalten.

Beim letzten Absatz bin ich aber völlig d'accord.

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Ich glaube nicht das er mit "No-Brainer" meinte das es keine mentale Belastung ist, sondern dass man das ohne Ausbildung / lange Anlernzeit machen kann. Das ist eben auch eine Komponente die bei dem Lohngefüge eine Rolle spielt (und auch weiterhin spielen muss).

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Korrekt, mir ist schon auch klar, dass viele Jobs körperlich anstrengender sind oder unfreundlichere Arbeitszeiten haben als im Büro zu sitzen.

Aber du brauchst da halt keine Studienabschlüsse oder hast einen Druck jeglicher Art bzgl. Output, Verantwortung.

Ich möchte hier auch gar nicht irgendwelche Gruppen gegeneinander ausspielen, sondern sage lediglich, dass der finanzielle Abstand zwischen den Gruppen gewahrt werden muss. Wenn ich den Mindestlohn immer wieder anhebe muss das weiter oben auch passieren, sonst befinden wir uns mittelfristig im Sozialismus beim Gehalt.

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Dafür ist dein Arbeitgeber verantwortlich.
Mit Gewerkschaft läuft das wesentlich besser.
Ich weis wie das ist, bei uns geht auch nix(2%) weit entfernt von den 10% die gerade so laufen.

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Yertle-the-Turtle


Roggan29 schrieb:


IvanTKlasnic schrieb:


Yertle-the-Turtle schrieb:


Locust schrieb:
Das Problem ist mmn. nicht das zu hohe Bürgergeld, sondern dass viele jobs einfach unterbezahlt sind und manche vollkommen überbezahlt.

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Das ist mir zu einfach gedacht wie auch die vorgeschlagene Lösung den Mindestlohn zu erhöhen. Es muss ein gesunder Abstand zwischen Nicht-Arbeiten, einfacher Arbeit ohne Verantwortung und anspruchsvoller Arbeit da sein.
Wenn man bei "No-Brainer" Jobs wie an der Kasse sitzen irgendwann 25-30€ verdient passt das Verhältnis zu anspruchsvollen Jobs nicht mehr.

Für mich ist das am ehesten noch über die Lohnsteuer, Steuersatz und Freibeträge zu regeln. Die Schweiz bekommt es ja auch irgendwie hin, dass man dort mit viel Netto nachhause geht.

Passives Einkommen wie Kapitalerträge, Spekulationsgewinne etc. sollte man stärker versteuern, dafür bei der "klassischen" Arbeit die Steuern reduzieren um das Arbeiten attraktiv zu machen.

Zitat anzeigen


Mit deinem Vorschlag hilft du aber gerade denen, bei denen es zwischen Bürgergeld und Job "knapp" ist, kaum. Denn in dem Lohnbereich zahlst du kaum Lohnsteuer. Auch wehre ich mich gegen deine Beschreibung des Kassenjobs, klar, wenn man das mal 2-3 Stunden macht, ist das chillig, wenn du das aber 8 Stunden am Tag machst, ist das mental ein echt brutaler Job, da können z.B. die meisten IT-Jobs nicht mithalten.

Beim letzten Absatz bin ich aber völlig d'accord.

Zitat anzeigen


Ich glaube nicht das er mit "No-Brainer" meinte das es keine mentale Belastung ist, sondern dass man das ohne Ausbildung / lange Anlernzeit machen kann. Das ist eben auch eine Komponente die bei dem Lohngefüge eine Rolle spielt (und auch weiterhin spielen muss).

Zitat anzeigen


Korrekt, mir ist schon auch klar, dass viele Jobs körperlich anstrengender sind oder unfreundlichere Arbeitszeiten haben als im Büro zu sitzen.

Aber du brauchst da halt keine Studienabschlüsse oder hast einen Druck jeglicher Art bzgl. Output, Verantwortung.

Ich möchte hier auch gar nicht irgendwelche Gruppen gegeneinander ausspielen, sondern sage lediglich, dass der finanzielle Abstand zwischen den Gruppen gewahrt werden muss. Wenn ich den Mindestlohn immer wieder anhebe muss das weiter oben auch passieren, sonst befinden wir uns mittelfristig im Sozialismus beim Gehalt.

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Locust


Mambo schrieb:
Mein Vorsatz im Leben ist ja, bevor man verbal nach unten tritt ganz grundsäztlich immer nochmal kurz zu überlegen, obs nicht nach oben einen passenderen Adressaten gibt. Allein schon weils sonst so furchtbar einfach ist und man damit allein deswegen selten auf dem richtigen Weg ist.

Zum Thema Bürgergeld speziell bin ich einigermaßen geschockt, wie die Unionskampagne da verfängt. Was ich allein am Wochenende auf einer Familienfeier und einem Alte-Freunde-Treffen an Unsinn zum Thema gehört habe. Da werden die Leute sauer ohne auch nur die entfernteste Ahnung haben, wie das Bürgergeld überhaupt funktioniert oder von welchen Größenordnungen wir bei den Regelbedarfen und den ach so hochgejazzten Totalverweigerern sprechen. Da wird sich nicht gescheut, die deutschen Sozialleistungen pauschal als "zu hoch" zu framen, ohne überhaupt ihre Höhe zu kennen.
Im nächsten Moment wird aber ganz selbstverständlich erzählt, dass man das Haus der Eltern jetzt schon überschrieben bekommen hat, weil man weiß ja nie, wenn die mal pflegebedürftig werden und dann das Sozialamt das verwerten will...richtig hart.

Zitat anzeigen


Ja die meisten motzen halt, wenn sie höher belastet werden ohne sich zu fragen was das für einen bedeutet.

Es ist halt ein Unterschied ob man gefahr läuft zu frieren/hungern oder ob man nur 4 statt 5 mal in Urlaub fährt bis hin zu die Yacht wird 2 m. kürzer.

Auch interessant ist in dem Zusammenhang die Belastung durch Bürgergeld anzuprangern aber grundsätzlich ist es gesellschaftlich akzeptabel den Staat zu bescheissen und so viel wie möglich schwarz machen zu lassen

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Locust schrieb:
Das Problem ist mmn. nicht das zu hohe Bürgergeld, sondern dass viele jobs einfach unterbezahlt sind und manche vollkommen überbezahlt.

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Das ist mir zu einfach gedacht wie auch die vorgeschlagene Lösung den Mindestlohn zu erhöhen. Es muss ein gesunder Abstand zwischen Nicht-Arbeiten, einfacher Arbeit ohne Verantwortung und anspruchsvoller Arbeit da sein.
Wenn man bei "No-Brainer" Jobs wie an der Kasse sitzen irgendwann 25-30€ verdient passt das Verhältnis zu anspruchsvollen Jobs nicht mehr.

Für mich ist das am ehesten noch über die Lohnsteuer, Steuersatz und Freibeträge zu regeln. Die Schweiz bekommt es ja auch irgendwie hin, dass man dort mit viel Netto nachhause geht.

Passives Einkommen wie Kapitalerträge, Spekulationsgewinne etc. sollte man stärker versteuern, dafür bei der "klassischen" Arbeit die Steuern reduzieren um das Arbeiten attraktiv zu machen.

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Mit deinem Vorschlag hilft du aber gerade denen, bei denen es zwischen Bürgergeld und Job "knapp" ist, kaum. Denn in dem Lohnbereich zahlst du kaum Lohnsteuer. Auch wehre ich mich gegen deine Beschreibung des Kassenjobs, klar, wenn man das mal 2-3 Stunden macht, ist das chillig, wenn du das aber 8 Stunden am Tag machst, ist das mental ein echt brutaler Job, da können z.B. die meisten IT-Jobs nicht mithalten.

Beim letzten Absatz bin ich aber völlig d'accord.

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Ich glaube nicht das er mit "No-Brainer" meinte das es keine mentale Belastung ist, sondern dass man das ohne Ausbildung / lange Anlernzeit machen kann. Das ist eben auch eine Komponente die bei dem Lohngefüge eine Rolle spielt (und auch weiterhin spielen muss).

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Mambo
·  Bearbeitet

Mein Vorsatz im Leben ist ja, bevor man verbal nach unten tritt ganz grundsätzlich immer nochmal kurz zu überlegen, obs nicht nach oben einen passenderen Adressaten gibt. Allein schon weils sonst so furchtbar einfach ist und man damit allein deswegen selten auf dem richtigen Weg ist.

Zum Thema Bürgergeld speziell bin ich einigermaßen geschockt, wie die Unionskampagne da verfängt. Was ich allein am Wochenende auf einer Familienfeier und einem Alte-Freunde-Treffen an Unsinn zum Thema gehört habe. Da werden die Leute sauer ohne auch nur die entfernteste Ahnung haben, wie das Bürgergeld überhaupt funktioniert oder von welchen Größenordnungen wir bei den Regelbedarfen und den ach so hochgejazzten Totalverweigerern sprechen. Da wird sich nicht gescheut, die deutschen Sozialleistungen pauschal als "zu hoch" zu framen, ohne überhaupt ihre Höhe zu kennen.

Im nächsten Moment wird aber ganz selbstverständlich erzählt, dass man das Haus der Eltern jetzt schon überschrieben bekommen hat, weil man weiß ja nie, wenn die mal pflegebedürftig werden und dann das Sozialamt das verwerten will...richtig hart.

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BraveNewWorld


IvanTKlasnic schrieb:


Yertle-the-Turtle schrieb:


Locust schrieb:
Das Problem ist mmn. nicht das zu hohe Bürgergeld, sondern dass viele jobs einfach unterbezahlt sind und manche vollkommen überbezahlt.

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Das ist mir zu einfach gedacht wie auch die vorgeschlagene Lösung den Mindestlohn zu erhöhen. Es muss ein gesunder Abstand zwischen Nicht-Arbeiten, einfacher Arbeit ohne Verantwortung und anspruchsvoller Arbeit da sein.
Wenn man bei "No-Brainer" Jobs wie an der Kasse sitzen irgendwann 25-30€ verdient passt das Verhältnis zu anspruchsvollen Jobs nicht mehr.

Für mich ist das am ehesten noch über die Lohnsteuer, Steuersatz und Freibeträge zu regeln. Die Schweiz bekommt es ja auch irgendwie hin, dass man dort mit viel Netto nachhause geht.

Passives Einkommen wie Kapitalerträge, Spekulationsgewinne etc. sollte man stärker versteuern, dafür bei der "klassischen" Arbeit die Steuern reduzieren um das Arbeiten attraktiv zu machen.

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Mit deinem Vorschlag hilft du aber gerade denen, bei denen es zwischen Bürgergeld und Job "knapp" ist, kaum. Denn in dem Lohnbereich zahlst du kaum Lohnsteuer. Auch wehre ich mich gegen deine Beschreibung des Kassenjobs, klar, wenn man das mal 2-3 Stunden macht, ist das chillig, wenn du das aber 8 Stunden am Tag machst, ist das mental ein echt brutaler Job, da können z.B. die meisten IT-Jobs nicht mithalten.

Beim letzten Absatz bin ich aber völlig d'accord.

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Geht nicht nur um die Lohnsteuer, sondern die gesamten Lohnabzüge. Die müssten, insbesondere bei niedrigen bis mittleren Löhnen, massiv sinken mmn. Durch höhere Renten- und Krankenversicherungsbeiträge werden sie jedoch weiter massiv steigen müssen um das System am laufen zu halten, solange das System nicht komplett reformiert wird. Dabei haben wir schon die zweithöchste Abgabenlast in der OECD. Bei Vollzeit Arbeit lohnt sich die Mehrarbeit für viele nicht mehr was dazu führt, dass Teilzeit boomt. Das wird wiederum dazu führen dass zB viele bei der Rente aufstocken müssen oder Wohngeld bekommen könnten.

Vollzeit Arbeit müsste mmn viel attraktiver gemacht und der Staat effizienter und schlanker gemacht werden. Sonst laufen wir vor dem Hintergrund des demografischen Wandels in ein riesen Problem rein.

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IvanTKlasnic


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Das Problem ist mmn. nicht das zu hohe Bürgergeld, sondern dass viele jobs einfach unterbezahlt sind und manche vollkommen überbezahlt.

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Das ist mir zu einfach gedacht wie auch die vorgeschlagene Lösung den Mindestlohn zu erhöhen. Es muss ein gesunder Abstand zwischen Nicht-Arbeiten, einfacher Arbeit ohne Verantwortung und anspruchsvoller Arbeit da sein.
Wenn man bei "No-Brainer" Jobs wie an der Kasse sitzen irgendwann 25-30€ verdient passt das Verhältnis zu anspruchsvollen Jobs nicht mehr.

Für mich ist das am ehesten noch über die Lohnsteuer, Steuersatz und Freibeträge zu regeln. Die Schweiz bekommt es ja auch irgendwie hin, dass man dort mit viel Netto nachhause geht.

Passives Einkommen wie Kapitalerträge, Spekulationsgewinne etc. sollte man stärker versteuern, dafür bei der "klassischen" Arbeit die Steuern reduzieren um das Arbeiten attraktiv zu machen.

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Mit deinem Vorschlag hilft du aber gerade denen, bei denen es zwischen Bürgergeld und Job "knapp" ist, kaum. Denn in dem Lohnbereich zahlst du kaum Lohnsteuer. Auch wehre ich mich gegen deine Beschreibung des Kassenjobs, klar, wenn man das mal 2-3 Stunden macht, ist das chillig, wenn du das aber 8 Stunden am Tag machst, ist das mental ein echt brutaler Job, da können z.B. die meisten IT-Jobs nicht mithalten.

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Locust
·  Bearbeitet

Die Schweiz ist ein kleines Land und es gibt auch soziale misstände und du muss vom Netto mehr bezahlen. Aber ja es ist schon vieles tip top im schuss wie die schwiezer sagen würden.

Ich habe das auch nur einfach formuliert ohne da zu arg in die tiefe gehen zu wollen.
Aber ich bin garnicht so weit weg von dir. Nur darf man die unten nicht verfolgen sondern muss die als gesellschaft mitnehmen und da mscht Anhebung des Mindestlohns schon Sinn. Und wir als Land müssen investieren.
Mir geht es aber auch nicht um Gutverdiener. Sondern um die die Geld im überfluss haben und damit spielen gehen . Stichwort Finanztransaktionsteuer usw.

Dann werden hochgesunde Firmen geschröpft zur Lasten der Mitarbeiter weil den Aktionären der Gewinn nicht reicht.

Ein hohe Beamtin des Finanzministeriums gibt sackteure Seminare für Superreiche zur Steuervermeidung.

Kaum einen störts und die Dame wird halt versetzt, aber auf die Bürgergeldempfänger schimpfen.

Das ist schizophren

Man kann bei den ganzen Steuerverschwendungen oder korruptionsfälle weitermachen wo die Union mit Abstand führt.

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Yertle-the-Turtle


Locust schrieb:
Das Problem ist mmn. nicht das zu hohe Bürgergeld, sondern dass viele jobs einfach unterbezahlt sind und manche vollkommen überbezahlt.

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Das ist mir zu einfach gedacht wie auch die vorgeschlagene Lösung den Mindestlohn zu erhöhen. Es muss ein gesunder Abstand zwischen Nicht-Arbeiten, einfacher Arbeit ohne Verantwortung und anspruchsvoller Arbeit da sein.
Wenn man bei "No-Brainer" Jobs wie an der Kasse sitzen irgendwann 25-30€ verdient passt das Verhältnis zu anspruchsvollen Jobs nicht mehr.

Für mich ist das am ehesten noch über die Lohnsteuer, Steuersatz und Freibeträge zu regeln. Die Schweiz bekommt es ja auch irgendwie hin, dass man dort mit viel Netto nachhause geht.

Passives Einkommen wie Kapitalerträge, Spekulationsgewinne etc. sollte man stärker versteuern, dafür bei der "klassischen" Arbeit die Steuern reduzieren um das Arbeiten attraktiv zu machen.

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Locust
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Das Problem ist mmn. nicht das zu hohe Bürgergeld, sonder dass viele jobs einfach unterbezahlt sind und manche vollkommen überbezahlt.

ich frage mich warum man immer noch unten schaut, wo eh nicht viel zu holen ist.

Wenn man aber für weniger sozialen Ausgleich sorgt braucht man sich nicht wundern wenn dir Kriminalität steigt und die Bildung sinkt

Yertle-the-Turtle
·  Bearbeitet


gjkillspeople schrieb:
Bei Vollzeit für Mindestlohn sind es in München ca. 350,00 EUR laut ifo, also ca. 2 EUR / Stunde und man muss evtl. noch Bahntickets oder Sprit bezahlen. Der Anreiz scheint mir relativ gering, vor allem wenn man berücksichtigt, dass Mindestlohnjobs oft harte Arbeit bedeuten.

Auf der anderen Seie gibt es bisher in den Statistiken keinen Anstieg bei der Zahl der Bürgergeldempfänger.

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Wie schaut es bei dem Vergleich mit KiTa-/Kindergarten-Gebühren aus? Hier steigen die Kosten für viele Eltern in München ab September auf ~800 Euro im Monat - wenn man arbeitet. Wenn man nicht arbeitet zahlt man entweder gar nichts oder einen Bruchteil davon...

gjkillspeople

Bei Vollzeit für Mindestlohn sind es in München ca. 350,00 EUR laut ifo, also ca. 2 EUR / Stunde und man muss evtl. noch Bahntickets oder Sprit bezahlen. Der Anreiz scheint mir relativ gering, vor allem wenn man berücksichtigt, dass Mindestlohnjobs oft harte Arbeit bedeuten.

Auf der anderen Seie gibt es bisher in den Statistiken keinen Anstieg bei der Zahl der Bürgergeldempfänger.

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MinistryOfDeath
MinistryOfDeath


Yertle-the-Turtle schrieb:


MinistryOfDeath schrieb:
Bundestalk
Die neuen Einsparungen sind eher Symbolpolitik und haben kaum Einfluss auf den Haushalt. Arbeit lohnt sich immer, aber der Abstand zu sogenannten "Aufstockern" ist sehr klein (hauptsächlich durch Wohngeld).

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Die Einsparungen selbst sind vielleicht Symbolpolitik, aber der "Topf" Bürgergeld steigt rasant und hat bis jetzt keinen Deckel.

Was ist denn die Definition von "Arbeit lohnt sich immer"? Zählt man da bereits rein wenn man 50 Euro mehr netto durch Arbeit als beim Bürgergeld hat? Wird der Faktor Freizeit / Familienzeit auch mit einberechnet?

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Ich habe nur den Podcast paraphrasiert. Sie beziehen sich dort auf folgende Studie vom ifo-Institut:

www.ifo.de

Auf der Seite ist auch der vollständige Bericht verlinkt.

Yertle-the-Turtle
·  Bearbeitet


MinistryOfDeath schrieb:
Bundestalk
Die neuen Einsparungen sind eher Symbolpolitik und haben kaum Einfluss auf den Haushalt. Arbeit lohnt sich immer, aber der Abstand zu sogenannten "Aufstockern" ist sehr klein (hauptsächlich durch Wohngeld).

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Die Einsparungen selbst sind vielleicht Symbolpolitik, aber der "Topf" Bürgergeld steigt rasant und hat bis jetzt keinen Deckel.

Was ist denn die Definition von "Arbeit lohnt sich immer"? Zählt man da bereits rein wenn man 50 Euro mehr netto durch Arbeit als beim Bürgergeld hat? Wird der Faktor Freizeit / Familienzeit auch mit einberechnet?

Locust


MinistryOfDeath schrieb:
Bundestalk

Weil das Bürgergeld schon öfters Thema in diesem Thread war, hier eine Podcastempfehlung.

Für alle Hörfaulen:
Der Anteil sogenannter "Totalverweigerer" am Bürgergeld ist verschwindend gering. Die neuen Einsparungen sind eher Symbolpolitik und haben kaum Einfluss auf den Haushalt. Arbeit lohnt sich immer, aber der Abstand zu sogenannten "Aufstockern" ist sehr klein (hauptsächlich durch Wohngeld). Lösungsvorschläge: höheren Mindestlohn etablieren oder Mietpreisbremse reformieren. Vollbeschäftigung alleine kann den Fachkräftemangel nicht lösen. Migration kann helfen, allerdings erst in zweiter Generation und nur bei gleichzeitigen Investitionen ins Bildungssystem.

Zitat anzeigen


populistische parolen sind immer besser als realisiebare Lösungsvorschläge…….

Man wird die meisten Probleme der Zeit nur verringern wenn man oben statt unten ansetzt….

kato91

CDU, CSU und FDP formen das Bild des arbeitsunwilligen Bürgergeld Empfängers.

Ich habe vor kurzem den Ausführungen eines Jobcenter Unterteams lauschen dürfen, das solche "Totalverweigerer" Aufsicht und ihnen Hilfe anbietet. Aufsuchende Sozialarbeit in der eigenen Wohnung quasi. Das waren knapp über 800 Personen in 2 Jahren und darunter ca. 40 - also 5% - die gar nicht mitmachen und einfach nur Bürgern wollten. Der Rest hatte ganz andere Probleme: aufgebrochene Briefkästen, kein Warmwasser, zum Teil kein fließend Wasser, alleinerziehende Elternteile mit mehreren Kindern, schwere gesundheitliche Einschränkungen, Analphabetismus, Sprachbarrieren... Aber klar, alles Assis, die einfach nur Bürgern wollen! Spaß beiseite: Bei solchen Personen stehen ganz andere Probleme im Vordergrund. Und wohlgemerkt: Diese 800 Personen waren nur ein Bruchteil derer, die tatsächlich Leistungen vom Jobcenter beziehen.

MinistryOfDeath
MinistryOfDeath

Bundestalk

Weil das Bürgergeld schon öfters Thema in diesem Thread war, hier eine Podcastempfehlung.

Für alle Hörfaulen:
Der Anteil sogenannter "Totalverweigerer" am Bürgergeld ist verschwindend gering. Die neuen Einsparungen sind eher Symbolpolitik und haben kaum Einfluss auf den Haushalt. Arbeit lohnt sich immer, aber der Abstand zu sogenannten "Aufstockern" ist sehr klein (hauptsächlich durch Wohngeld). Lösungsvorschläge: höheren Mindestlohn etablieren oder Mietpreisbremse reformieren. Vollbeschäftigung alleine kann den Fachkräftemangel nicht lösen. Migration kann helfen, allerdings erst in zweiter Generation und nur bei gleichzeitigen Investitionen ins Bildungssystem.

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PlugInBaby

Gut, dass die Union sich in Zeiten schwächelnder Wirtschaft, Klimakrise und wachsender Schere zwischen Arm und Reich, um die wirklich wichtigen Themen kümmert

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