MinistryOfDeath schrieb:
IvanTKlasnic schrieb:
Yertle-the-Turtle schrieb:
Roggan29 schrieb:
IvanTKlasnic schrieb:
Yertle-the-Turtle schrieb:
Locust schrieb:
Das Problem ist mmn. nicht das zu hohe Bürgergeld, sondern dass viele jobs einfach unterbezahlt sind und manche vollkommen überbezahlt.
Das ist mir zu einfach gedacht wie auch die vorgeschlagene Lösung den Mindestlohn zu erhöhen. Es muss ein gesunder Abstand zwischen Nicht-Arbeiten, einfacher Arbeit ohne Verantwortung und anspruchsvoller Arbeit da sein.
Wenn man bei "No-Brainer" Jobs wie an der Kasse sitzen irgendwann 25-30€ verdient passt das Verhältnis zu anspruchsvollen Jobs nicht mehr.
Für mich ist das am ehesten noch über die Lohnsteuer, Steuersatz und Freibeträge zu regeln. Die Schweiz bekommt es ja auch irgendwie hin, dass man dort mit viel Netto nachhause geht.
Passives Einkommen wie Kapitalerträge, Spekulationsgewinne etc. sollte man stärker versteuern, dafür bei der "klassischen" Arbeit die Steuern reduzieren um das Arbeiten attraktiv zu machen.
Mit deinem Vorschlag hilft du aber gerade denen, bei denen es zwischen Bürgergeld und Job "knapp" ist, kaum. Denn in dem Lohnbereich zahlst du kaum Lohnsteuer. Auch wehre ich mich gegen deine Beschreibung des Kassenjobs, klar, wenn man das mal 2-3 Stunden macht, ist das chillig, wenn du das aber 8 Stunden am Tag machst, ist das mental ein echt brutaler Job, da können z.B. die meisten IT-Jobs nicht mithalten.
Beim letzten Absatz bin ich aber völlig d'accord.
Ich glaube nicht das er mit "No-Brainer" meinte das es keine mentale Belastung ist, sondern dass man das ohne Ausbildung / lange Anlernzeit machen kann. Das ist eben auch eine Komponente die bei dem Lohngefüge eine Rolle spielt (und auch weiterhin spielen muss).
Korrekt, mir ist schon auch klar, dass viele Jobs körperlich anstrengender sind oder unfreundlichere Arbeitszeiten haben als im Büro zu sitzen.
Aber du brauchst da halt keine Studienabschlüsse oder hast einen Druck jeglicher Art bzgl. Output, Verantwortung.
Ich möchte hier auch gar nicht irgendwelche Gruppen gegeneinander ausspielen, sondern sage lediglich, dass der finanzielle Abstand zwischen den Gruppen gewahrt werden muss. Wenn ich den Mindestlohn immer wieder anhebe muss das weiter oben auch passieren, sonst befinden wir uns mittelfristig im Sozialismus beim Gehalt.
Bin ich Grundsätzlich dabei, allerdings muss der Abstand nicht nur gewahrt werden, sondern muss wieder zurück auf die Verhältnisse von vor 30 Jahren. Die Spitze ist in den letzten Jahren dem Rest der Gesellschaft völlig enteilt, und das sind ja auch genau die Leute, welche das Geld aus dem Wirtschaftskreislauf entfernen und damit der Wirtschaft langfristig Schaden. Was grundsätzlich völlig paradox ist, weil sie auch am Meisten davon profitieren würden, wenn sie dies nicht Täten, außer man denkt nur in Quartalen und nicht langfristig oder interessiert sich nicht dafür, dass man selber mehr hat, sondern nur dafür, dass der Abstand zwischem einem und den anderen größer wird. Wenn Achim als "Harzer" und Bärbel, die bei Netto an der Kasse sitzt, 10% mehr hat, dann legt die das doch nicht auf die Kante, dass geht zurück in den Wirtschaftskreislauf und kurbelt die Wirtschaft an. Finds immer lustig, dass diese Argumente immer von den Parteien kommen, die angeblich ein so gutes Wirtschaftsverständnis haben, wenn jeder, der auch nur ein Fünkchen von dem Thema versteht, weiß, dass das kompletten Müll ist, was die labern.
Danke, dass du das ansprichst. Die volkswirtschaftliche Betrachtung hat mir im Podcast tatsächlich auch ein wenig gefehlt. Mittlerweile gibt es einige wissenschaftliche Arbeiten, die belegen, dass der Mindestlohn bzw. seine außerplanmäßigen Erhöhungen sich positiv auf die Beschäftigung auswirkt und für mehr Wirtschaftswachstum sorgt. Auch angesichts der zurückliegenden Inflation ist eine Erhöhung auf mindestens 14 Euro längst überfällig. Dass dadurch der Lohnabstand zu Berufen mit akademischer Qualifizierung zu klein wird, halte ich ehrlich gesagt für ein Schreckgespenst.
Bei dieser Art von Berufen sind die finanziellen Anreize ohnehin sekundär. Vielmehr ist die intrinsische Motivation von Bedeutung. Andernfalls ließe sich der große Andrang auf soziale Berufsfelder auch gar nicht erklären.
Einen wichtigen Punkt, den du noch ansprichst, Maßnahmen im unteren Lohnsegment fließen zu großen Teilen sowieso wieder in den Staatshaushalt, weil sie, wie du richtig festgestellt hast, direkt wieder reinvestiert werden. Wohingegen Steuergeschenke im mittleren und oberen Segment erstmal zur Seite gelegt werden und das Wirtschaftswachstum ausbremsen (und damit den gesellschaftlichen Wohlstand schmälern). Im schlimmsten Fall wandern sie über kostspielige Urlaube, Geldanlagen, etc. ins Ausland und der deutsche Staat hat gar nichts davon...
Aus diesem Grund sind steuerliche Erleichterungen auch kontraproduktiv, abgesehen davon, dass der Niedriglohnsektor davon kaum profitiert. Ich würde ohnehin für ein bedingungsloses Grundeinkommen plädieren. Dann müsste man sich auch über Bürgergeld und Rente keine Gedanken mehr machen. Stattdessen würde man den Verwaltungsoverhead auf Mindestmaß reduzieren. Finanzieren ließe sich das Ganze relativ simpel über die bereits genannten Maßnahmen (Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer, etc.). Davon würden tatsächlich auch die wohlhabenden Leute profitieren, weil es die Absätze ankurbelt, eine klassische Win-Win Situation. Es ist nämlich völlig irrelevant, wer die Leistung erwirtschaftet, wichtig ist nur, dass sie wieder in den Wirtschaftskreislauf zurück fließt.
Das, was wir in den letzten 40 Jahre in der westlichen Hemisphäre sehen, lässt sich eigentlich nur mit Ignoranz und Inkompetenz "wirtschaftsliberaler" Kräfte erklären. Die heutige Politik (Stichwort Schuldenbremse) wird dafür sorgen, dass unser Wirtschaftssystem mittelfristig kollabiert. Immerhin, das Klima wird es freuen...
Bin da bei dir nur sehe ich keinerlei Hoffnung. Aktuell sind wir weit davon entfernt und müssen hoffen , dass die Rechtspopulisten
möglichst klein bleiben.
Dafür müssen wir wohl mit einer wiedererstarkten Union leben, einer Partei die Deutschland stagnieren ließ und durch Vetternwirtschaft geglänzt hat.
Die Parteispitze betreibt zudem erschreckenden Populismus.
Die persönliche Gier der Superreichen ist so groß damit sie teure seminare bezahlen um den Staat zu bescheissen und die Mitmenschen weiter schröpfen.
Das Finanzministerium unterstützt dies (was passiert eigentlich mit den einnahmen?) und es wird weitgehend geduldet. Wie schon die ganzen Machenschaften zuvor.
Dafür regt man sich über die untersten Schichten auf und
viele Wähler, wählen zum eigenen
Nachteil.
Ziemlich schlechte Aussichten