Politik-Thread

Nun gut, Patroullienboote und Panzer sind ein großer Unterschied, genauso wie es Angola und Saudi-Arabien sind. Hätte sich in einem anderen Kontext wohl niemand wirklich drüber aufgeregt. Zumal hier auch durchaus ein Grund zu sehen wäre, da Piratenfischerei gerade an der westafrikanischen Küste ein großes Problem darstellt. Aber zur Bekämpfung dieser wären auch weitere Maßnahmen notwendig.

Das Problem ist ja auch Greenpeace bekannt, dazu mal ein Artikel: 'Piratenfischer vor Westafrika'

Aber wie gesagt - zu dieser Zeit schlichtweg, auch aus politischer Sicht, absolut ungünstig. Da seh ich auch Merkel und ihre Delegation schlecht beraten.

was erwartest du denn!? finanzielle hilfe?

Bei Indien? Nein. Aber verhältnißmäßige Anteilnahme für Afrika. Das wirkt auf mich so, als wenn du einen unfall siehst und anstatt zu helfen einfach mal nen 10€-Schein neben das Autowrack legst.

wie hätte sich merkel in bezug auf afrika verhalten sollen? mehr spenden oder nur ihre anteilnahme aussprechen?

Naja... Der Monitor Bericht der gerade bei ARD ausgestrahlt wird ist wohl bezeichnend für die neue wirtschaftliche Außenpolitik!
Merkel ist anscheinend letztens mal nach Äquatorial Guinea wegen wirtschaftlichen Interessen nach Äquatorial Guinea gereist (Es wurde nicht gesagt wann). Einem Land das wohl zu den korruptesten der Welt gehört, wo seit 41 Jahren ein und der selbe Diktator regiert, wo systematisch gefoltert usw.
Aber da scheinen wirtschaftliche Interessen wohl mal wieder über allem anderen zu stehen. Das Land ist reich an Öl und Gas. Und wie Stebbard auch schon geschrieben sind auch bei der neuen Reise wirtschaftliche Interessen klar im Vordergrund:

Ist doch schon seit jeher so...
Hat nicht auch damals Helmut Kohl in den 80ern gesagt das Wirtschaftliche interessen über den menschenrechten stehen, im bezug auf china

Wollen wir mal ne Liste mit Ländern machen, mit denen man eigentlich keine Geschäfte mehr machen dürfte?
Das ist ja nun wirklich keine neue Entwicklung.

Ich setze mal die USA, China und Russland oben drauf.

Und wäre eine moderne Form des moralischen Imperialismus'.

Die Zeit hat diese Woche nen relativ guten Politikteil, sehr zu empfehlen.

Interview mit den anonym bleibenden Gründern von VroniPlag, Schmidt-Schnauze äußert sich über die deutsche Bank, Regierungsbilanz von Merkel etc.

gerade gekauft

Ein Bericht der ähnlich mein Position wiederspiegelt

Kein Quadriga-Preis für Putin

Die geplante Ehrung Wladimir Putins mit dem Quadriga-Preis ist geplatzt. Nachdem auch Vaclav Havel die Rückgabe seines Preises erwog, hat das Kuratorium die Preisverleihung für dieses Jahr ausgesetzt.

http://www.tagesspiegel.de/politik/kein-quadriga-preis-fuer-putin/4400474.html

Naja, Respekt würd ich dafür nicht aussprechen wollen - Scheinen ja eher unter dem Druck eingeknickt zu sein.

Aber einem Erdogan den Preis für die Kategorie Brücken des Respekts zu verleihen, das delegitimiert den Preis doch vollständig.

ja ok. respekt will ich da auch nicht aussprechen. bin nur froh, dass sie es aufgrund des drucks abgesagt haben

klick
Guter Artikel.

Der Ausschuß steht natürlich blöd dar - allerdings fragt sich, wie sich den Titel noch weiterhin mit Würde tragen könne...
Eine Promotion ist ja im eigentlichen Sinne ein Ausdruck einer gewissen Befähigung, was bei ihr scheinbar nicht vorlag. Aber gerade Außeruniversitär ist sowas ja eher ein Statussymbol.

Ich finds ja ausgesprochen großartig, wie sehr die Medien mitlerweile auch Merkel für ihre Politische "Linie" kritisieren - obwohl sie dafür früher noch als pragmatische Strategin gepriesen wurde.

Heute in der Zeit wieder ein kritischer Artikel, wobei der auch andere mit einschließt.
Selbst Schöneborn hat im Rahmen der Tagesthemen vorgestern Merkel wirklich harsch angegriffen, erlebt man dort auch selten.

der heisst Schönenborn

kann man ja ruhig machen, denn ne "linie" hat sie ja echt nicht.

mal was mir so spontan einfällt:
- steuersenkungen im koalitionsvertrag verankern, obwohl schon 2009 klar war dass wir kein geld haben
- jetzt steuersenkungen für wählerstimmer durchdrücken wollen, obwohl wir immernoch kein geld haben
- miserabeles krisenmanagement + bild-zeitungspopulismus bei der €-krise, und das als chef, der größten EU-Volkswirtschaft
- 2009: yeeeah, mehr atom! 2011: hey, atom ist doof (ohne zuzugeben, dass man 2009 vllt. doch nicht ganz richtig lag)
- pro irakkrieg wegen bush, contra lybien, pro panzer für die saudis .... linie?!?
- tbc

ich bleibe bei dem was ich auch schon anfang 2010 geschrieben habe: schlechteste regierung seit ich die poltik verfolgel. das einzig gute waren die abschaffung der wehrpflicht und der atomausstieg, der aber nicht aus überzeugung sondern wegen den grünen in bawü durchgedrückt wurde.

das dumme ist nur, dass ich gabriel auch überhaupt nicht ausstehen kann ....[addsig]

Das Problem ist ja nicht das, was entschieden wird. Finds auch ein wenig bigott, wie Merkel der Umschwenk in der Atomfrage vorgenommen hat. Im Endeffekt hat sie hier nur den Wählerwillen umgesetzt - Auch wenn da ein wenig Demut gut gewesen wäre, ja.
Vielmehr ist es ein Problem, wie es Präsentiert wird. Ich hab kein Problem damit mir widerstrebende Entscheidungen zu akzeptieren, wenn die Standpunkte standhaft vertreten werden.

Ein Schmidt hat auch oftmals unangenehme Entscheidungen durchdrücken müssen - aber er ist dafür mit Überzeugung eingestanden. Und das macht schon seeeeehr viel aus, auch wenn er nicht immer der erste war, der sich eigene Fehler eingestand

@nima: Richtig, mein Fehler

ja, das ist es ja. man kann nicht nur entscheidungen treffen, die der wähler will. aber wenn man der überzeugung ist, dass man das was man vorhat, richtig ist, dann muss man es auch durchziehen, auch wenn man dafür eine oder gar mehrere wahlen verliert.

gugg dir schröder an: der war & ist der überzeugung dass seine agenda 2010 richtig ist. seine eigene partei war anderer meinung, den wählern hats auch nicht unbedingt gefallen und u.a. deswegen hat er die wahl gegen merkel verloren. aber heute wissen wir: die agenda 2010-reformen waren richtig!

oder der wischi-waschi-kurs mit griechenland. man hätte sich damals ernsthaft überlegen müssen was man will: den griechen ernsthaft helfen oder sie pleite gehen lassen. dafür hätte man alle pro und contras abwägen müssen, aber evt. wählerstimmen aussen vor lassen müssen. und was wurde gemacht? mal so, mal so, dann wieder so - und im endeffekt wurden dadruch milliarden verbrannt ohne dass es den griechen geholfen hat. und dann die 3mrd der banken als erfolg verkaufen wollen - sorry, lächerlich!

das schlimme ist, dass es noch 2 jahre so weiter geht .... wenn wir pech haben mit einer finanzkrise, die die letzte in den schatten stellt (auch wenn dazu die USA-finanzen gehören, worauf merkel keinen einfluss hat)[addsig]