Politik-Thread

eröffnet von FBG am 13.02.2006 14:16 Uhr
6.462 Kommentare - zuletzt von IvanTKlasnic

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Mambo
·  Bearbeitet

Mein Vorsatz im Leben ist ja, bevor man verbal nach unten tritt ganz grundsätzlich immer nochmal kurz zu überlegen, obs nicht nach oben einen passenderen Adressaten gibt. Allein schon weils sonst so furchtbar einfach ist und man damit allein deswegen selten auf dem richtigen Weg ist.

Zum Thema Bürgergeld speziell bin ich einigermaßen geschockt, wie die Unionskampagne da verfängt. Was ich allein am Wochenende auf einer Familienfeier und einem Alte-Freunde-Treffen an Unsinn zum Thema gehört habe. Da werden die Leute sauer ohne auch nur die entfernteste Ahnung haben, wie das Bürgergeld überhaupt funktioniert oder von welchen Größenordnungen wir bei den Regelbedarfen und den ach so hochgejazzten Totalverweigerern sprechen. Da wird sich nicht gescheut, die deutschen Sozialleistungen pauschal als "zu hoch" zu framen, ohne überhaupt ihre Höhe zu kennen.

Im nächsten Moment wird aber ganz selbstverständlich erzählt, dass man das Haus der Eltern jetzt schon überschrieben bekommen hat, weil man weiß ja nie, wenn die mal pflegebedürftig werden und dann das Sozialamt das verwerten will...richtig hart.

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Roggan29
Roggan29


IvanTKlasnic schrieb:


Yertle-the-Turtle schrieb:


Locust schrieb:
Das Problem ist mmn. nicht das zu hohe Bürgergeld, sondern dass viele jobs einfach unterbezahlt sind und manche vollkommen überbezahlt.

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Das ist mir zu einfach gedacht wie auch die vorgeschlagene Lösung den Mindestlohn zu erhöhen. Es muss ein gesunder Abstand zwischen Nicht-Arbeiten, einfacher Arbeit ohne Verantwortung und anspruchsvoller Arbeit da sein.
Wenn man bei "No-Brainer" Jobs wie an der Kasse sitzen irgendwann 25-30€ verdient passt das Verhältnis zu anspruchsvollen Jobs nicht mehr.

Für mich ist das am ehesten noch über die Lohnsteuer, Steuersatz und Freibeträge zu regeln. Die Schweiz bekommt es ja auch irgendwie hin, dass man dort mit viel Netto nachhause geht.

Passives Einkommen wie Kapitalerträge, Spekulationsgewinne etc. sollte man stärker versteuern, dafür bei der "klassischen" Arbeit die Steuern reduzieren um das Arbeiten attraktiv zu machen.

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Mit deinem Vorschlag hilft du aber gerade denen, bei denen es zwischen Bürgergeld und Job "knapp" ist, kaum. Denn in dem Lohnbereich zahlst du kaum Lohnsteuer. Auch wehre ich mich gegen deine Beschreibung des Kassenjobs, klar, wenn man das mal 2-3 Stunden macht, ist das chillig, wenn du das aber 8 Stunden am Tag machst, ist das mental ein echt brutaler Job, da können z.B. die meisten IT-Jobs nicht mithalten.

Beim letzten Absatz bin ich aber völlig d'accord.

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Ich glaube nicht das er mit "No-Brainer" meinte das es keine mentale Belastung ist, sondern dass man das ohne Ausbildung / lange Anlernzeit machen kann. Das ist eben auch eine Komponente die bei dem Lohngefüge eine Rolle spielt (und auch weiterhin spielen muss).

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Locust


Mambo schrieb:
Mein Vorsatz im Leben ist ja, bevor man verbal nach unten tritt ganz grundsäztlich immer nochmal kurz zu überlegen, obs nicht nach oben einen passenderen Adressaten gibt. Allein schon weils sonst so furchtbar einfach ist und man damit allein deswegen selten auf dem richtigen Weg ist.

Zum Thema Bürgergeld speziell bin ich einigermaßen geschockt, wie die Unionskampagne da verfängt. Was ich allein am Wochenende auf einer Familienfeier und einem Alte-Freunde-Treffen an Unsinn zum Thema gehört habe. Da werden die Leute sauer ohne auch nur die entfernteste Ahnung haben, wie das Bürgergeld überhaupt funktioniert oder von welchen Größenordnungen wir bei den Regelbedarfen und den ach so hochgejazzten Totalverweigerern sprechen. Da wird sich nicht gescheut, die deutschen Sozialleistungen pauschal als "zu hoch" zu framen, ohne überhaupt ihre Höhe zu kennen.
Im nächsten Moment wird aber ganz selbstverständlich erzählt, dass man das Haus der Eltern jetzt schon überschrieben bekommen hat, weil man weiß ja nie, wenn die mal pflegebedürftig werden und dann das Sozialamt das verwerten will...richtig hart.

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Ja die meisten motzen halt, wenn sie höher belastet werden ohne sich zu fragen was das für einen bedeutet.

Es ist halt ein Unterschied ob man gefahr läuft zu frieren/hungern oder ob man nur 4 statt 5 mal in Urlaub fährt bis hin zu die Yacht wird 2 m. kürzer.

Auch interessant ist in dem Zusammenhang die Belastung durch Bürgergeld anzuprangern aber grundsätzlich ist es gesellschaftlich akzeptabel den Staat zu bescheissen und so viel wie möglich schwarz machen zu lassen

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Yertle-the-Turtle


Roggan29 schrieb:


IvanTKlasnic schrieb:


Yertle-the-Turtle schrieb:


Locust schrieb:
Das Problem ist mmn. nicht das zu hohe Bürgergeld, sondern dass viele jobs einfach unterbezahlt sind und manche vollkommen überbezahlt.

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Das ist mir zu einfach gedacht wie auch die vorgeschlagene Lösung den Mindestlohn zu erhöhen. Es muss ein gesunder Abstand zwischen Nicht-Arbeiten, einfacher Arbeit ohne Verantwortung und anspruchsvoller Arbeit da sein.
Wenn man bei "No-Brainer" Jobs wie an der Kasse sitzen irgendwann 25-30€ verdient passt das Verhältnis zu anspruchsvollen Jobs nicht mehr.

Für mich ist das am ehesten noch über die Lohnsteuer, Steuersatz und Freibeträge zu regeln. Die Schweiz bekommt es ja auch irgendwie hin, dass man dort mit viel Netto nachhause geht.

Passives Einkommen wie Kapitalerträge, Spekulationsgewinne etc. sollte man stärker versteuern, dafür bei der "klassischen" Arbeit die Steuern reduzieren um das Arbeiten attraktiv zu machen.

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Mit deinem Vorschlag hilft du aber gerade denen, bei denen es zwischen Bürgergeld und Job "knapp" ist, kaum. Denn in dem Lohnbereich zahlst du kaum Lohnsteuer. Auch wehre ich mich gegen deine Beschreibung des Kassenjobs, klar, wenn man das mal 2-3 Stunden macht, ist das chillig, wenn du das aber 8 Stunden am Tag machst, ist das mental ein echt brutaler Job, da können z.B. die meisten IT-Jobs nicht mithalten.

Beim letzten Absatz bin ich aber völlig d'accord.

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Ich glaube nicht das er mit "No-Brainer" meinte das es keine mentale Belastung ist, sondern dass man das ohne Ausbildung / lange Anlernzeit machen kann. Das ist eben auch eine Komponente die bei dem Lohngefüge eine Rolle spielt (und auch weiterhin spielen muss).

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Korrekt, mir ist schon auch klar, dass viele Jobs körperlich anstrengender sind oder unfreundlichere Arbeitszeiten haben als im Büro zu sitzen.

Aber du brauchst da halt keine Studienabschlüsse oder hast einen Druck jeglicher Art bzgl. Output, Verantwortung.

Ich möchte hier auch gar nicht irgendwelche Gruppen gegeneinander ausspielen, sondern sage lediglich, dass der finanzielle Abstand zwischen den Gruppen gewahrt werden muss. Wenn ich den Mindestlohn immer wieder anhebe muss das weiter oben auch passieren, sonst befinden wir uns mittelfristig im Sozialismus beim Gehalt.

ralf321
ralf321


Yertle-the-Turtle schrieb:


Roggan29 schrieb:


IvanTKlasnic schrieb:


Yertle-the-Turtle schrieb:


Locust schrieb:
Das Problem ist mmn. nicht das zu hohe Bürgergeld, sondern dass viele jobs einfach unterbezahlt sind und manche vollkommen überbezahlt.

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Das ist mir zu einfach gedacht wie auch die vorgeschlagene Lösung den Mindestlohn zu erhöhen. Es muss ein gesunder Abstand zwischen Nicht-Arbeiten, einfacher Arbeit ohne Verantwortung und anspruchsvoller Arbeit da sein.
Wenn man bei "No-Brainer" Jobs wie an der Kasse sitzen irgendwann 25-30€ verdient passt das Verhältnis zu anspruchsvollen Jobs nicht mehr.

Für mich ist das am ehesten noch über die Lohnsteuer, Steuersatz und Freibeträge zu regeln. Die Schweiz bekommt es ja auch irgendwie hin, dass man dort mit viel Netto nachhause geht.

Passives Einkommen wie Kapitalerträge, Spekulationsgewinne etc. sollte man stärker versteuern, dafür bei der "klassischen" Arbeit die Steuern reduzieren um das Arbeiten attraktiv zu machen.

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Mit deinem Vorschlag hilft du aber gerade denen, bei denen es zwischen Bürgergeld und Job "knapp" ist, kaum. Denn in dem Lohnbereich zahlst du kaum Lohnsteuer. Auch wehre ich mich gegen deine Beschreibung des Kassenjobs, klar, wenn man das mal 2-3 Stunden macht, ist das chillig, wenn du das aber 8 Stunden am Tag machst, ist das mental ein echt brutaler Job, da können z.B. die meisten IT-Jobs nicht mithalten.

Beim letzten Absatz bin ich aber völlig d'accord.

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Ich glaube nicht das er mit "No-Brainer" meinte das es keine mentale Belastung ist, sondern dass man das ohne Ausbildung / lange Anlernzeit machen kann. Das ist eben auch eine Komponente die bei dem Lohngefüge eine Rolle spielt (und auch weiterhin spielen muss).

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Korrekt, mir ist schon auch klar, dass viele Jobs körperlich anstrengender sind oder unfreundlichere Arbeitszeiten haben als im Büro zu sitzen.

Aber du brauchst da halt keine Studienabschlüsse oder hast einen Druck jeglicher Art bzgl. Output, Verantwortung.

Ich möchte hier auch gar nicht irgendwelche Gruppen gegeneinander ausspielen, sondern sage lediglich, dass der finanzielle Abstand zwischen den Gruppen gewahrt werden muss. Wenn ich den Mindestlohn immer wieder anhebe muss das weiter oben auch passieren, sonst befinden wir uns mittelfristig im Sozialismus beim Gehalt.

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Dafür ist dein Arbeitgeber verantwortlich.
Mit Gewerkschaft läuft das wesentlich besser.
Ich weis wie das ist, bei uns geht auch nix(2%) weit entfernt von den 10% die gerade so laufen.

Locust


Yertle-the-Turtle schrieb:


Roggan29 schrieb:


IvanTKlasnic schrieb:


Yertle-the-Turtle schrieb:


Locust schrieb:
Das Problem ist mmn. nicht das zu hohe Bürgergeld, sondern dass viele jobs einfach unterbezahlt sind und manche vollkommen überbezahlt.

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Das ist mir zu einfach gedacht wie auch die vorgeschlagene Lösung den Mindestlohn zu erhöhen. Es muss ein gesunder Abstand zwischen Nicht-Arbeiten, einfacher Arbeit ohne Verantwortung und anspruchsvoller Arbeit da sein.
Wenn man bei "No-Brainer" Jobs wie an der Kasse sitzen irgendwann 25-30€ verdient passt das Verhältnis zu anspruchsvollen Jobs nicht mehr.

Für mich ist das am ehesten noch über die Lohnsteuer, Steuersatz und Freibeträge zu regeln. Die Schweiz bekommt es ja auch irgendwie hin, dass man dort mit viel Netto nachhause geht.

Passives Einkommen wie Kapitalerträge, Spekulationsgewinne etc. sollte man stärker versteuern, dafür bei der "klassischen" Arbeit die Steuern reduzieren um das Arbeiten attraktiv zu machen.

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Mit deinem Vorschlag hilft du aber gerade denen, bei denen es zwischen Bürgergeld und Job "knapp" ist, kaum. Denn in dem Lohnbereich zahlst du kaum Lohnsteuer. Auch wehre ich mich gegen deine Beschreibung des Kassenjobs, klar, wenn man das mal 2-3 Stunden macht, ist das chillig, wenn du das aber 8 Stunden am Tag machst, ist das mental ein echt brutaler Job, da können z.B. die meisten IT-Jobs nicht mithalten.

Beim letzten Absatz bin ich aber völlig d'accord.

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Ich glaube nicht das er mit "No-Brainer" meinte das es keine mentale Belastung ist, sondern dass man das ohne Ausbildung / lange Anlernzeit machen kann. Das ist eben auch eine Komponente die bei dem Lohngefüge eine Rolle spielt (und auch weiterhin spielen muss).

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Korrekt, mir ist schon auch klar, dass viele Jobs körperlich anstrengender sind oder unfreundlichere Arbeitszeiten haben als im Büro zu sitzen.

Aber du brauchst da halt keine Studienabschlüsse oder hast einen Druck jeglicher Art bzgl. Output, Verantwortung.

Ich möchte hier auch gar nicht irgendwelche Gruppen gegeneinander ausspielen, sondern sage lediglich, dass der finanzielle Abstand zwischen den Gruppen gewahrt werden muss. Wenn ich den Mindestlohn immer wieder anhebe muss das weiter oben auch passieren, sonst befinden wir uns mittelfristig im Sozialismus beim Gehalt.

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Da will doch wohl keiner widersprechen. Aber dein Blickwinkel ist verkehrt.
Du zeigst mit dem Finger vom 3. in dem 1. Stock oder EG.
Schau aber mal nach oben. Da gibts noch massig stockwerke. …Smiley

kato91

Es gibt viele Ansätze, wie man mehr Geld reinholen könnte. Höhere Spitzensteuersätze, Deckelung der Renten nach oben, Erbschaftssteuer usw., und zwar alles in Größenordnungen, wo es nicht den Mittelstand trifft, sondern die Leute, die wirklich Asche haben. Da könnte man Milliarden reinholen, ohne dass der Wohlstand des Landes akut gefährdet ist. Aber klar, viele regen sich lieber über "die da unten" auf, bei denen es nix zu holen gibt. Sanktionen haben im Zweifel auch nur Kriminalität und noch mehr soziales Elend zur Folge - und diese Folgen aufzufangen durch Wohnungslosenhilfe und andere Unterstützungsmöglichkeiten kosten ebenfalls wieder Steuermittel. Aber hier wurde auch schon viel zum Thema gesagt - alleine die Seminare der Beamtin, wir Reiche noch mehr sparen können, sind total krank.

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IvanTKlasnic


Yertle-the-Turtle schrieb:


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Locust schrieb:
Das Problem ist mmn. nicht das zu hohe Bürgergeld, sondern dass viele jobs einfach unterbezahlt sind und manche vollkommen überbezahlt.

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Das ist mir zu einfach gedacht wie auch die vorgeschlagene Lösung den Mindestlohn zu erhöhen. Es muss ein gesunder Abstand zwischen Nicht-Arbeiten, einfacher Arbeit ohne Verantwortung und anspruchsvoller Arbeit da sein.
Wenn man bei "No-Brainer" Jobs wie an der Kasse sitzen irgendwann 25-30€ verdient passt das Verhältnis zu anspruchsvollen Jobs nicht mehr.

Für mich ist das am ehesten noch über die Lohnsteuer, Steuersatz und Freibeträge zu regeln. Die Schweiz bekommt es ja auch irgendwie hin, dass man dort mit viel Netto nachhause geht.

Passives Einkommen wie Kapitalerträge, Spekulationsgewinne etc. sollte man stärker versteuern, dafür bei der "klassischen" Arbeit die Steuern reduzieren um das Arbeiten attraktiv zu machen.

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Mit deinem Vorschlag hilft du aber gerade denen, bei denen es zwischen Bürgergeld und Job "knapp" ist, kaum. Denn in dem Lohnbereich zahlst du kaum Lohnsteuer. Auch wehre ich mich gegen deine Beschreibung des Kassenjobs, klar, wenn man das mal 2-3 Stunden macht, ist das chillig, wenn du das aber 8 Stunden am Tag machst, ist das mental ein echt brutaler Job, da können z.B. die meisten IT-Jobs nicht mithalten.

Beim letzten Absatz bin ich aber völlig d'accord.

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Ich glaube nicht das er mit "No-Brainer" meinte das es keine mentale Belastung ist, sondern dass man das ohne Ausbildung / lange Anlernzeit machen kann. Das ist eben auch eine Komponente die bei dem Lohngefüge eine Rolle spielt (und auch weiterhin spielen muss).

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Korrekt, mir ist schon auch klar, dass viele Jobs körperlich anstrengender sind oder unfreundlichere Arbeitszeiten haben als im Büro zu sitzen.

Aber du brauchst da halt keine Studienabschlüsse oder hast einen Druck jeglicher Art bzgl. Output, Verantwortung.

Ich möchte hier auch gar nicht irgendwelche Gruppen gegeneinander ausspielen, sondern sage lediglich, dass der finanzielle Abstand zwischen den Gruppen gewahrt werden muss. Wenn ich den Mindestlohn immer wieder anhebe muss das weiter oben auch passieren, sonst befinden wir uns mittelfristig im Sozialismus beim Gehalt.

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Bin ich Grundsätzlich dabei, allerdings muss der Abstand nicht nur gewahrt werden, sondern muss wieder zurück auf die Verhältnisse von vor 30 Jahren. Die Spitze ist in den letzten Jahren dem Rest der Gesellschaft völlig enteilt, und das sind ja auch genau die Leute, welche das Geld aus dem Wirtschaftskreislauf entfernen und damit der Wirtschaft langfristig Schaden. Was grundsätzlich völlig paradox ist, weil sie auch am Meisten davon profitieren würden, wenn sie dies nicht Täten, außer man denkt nur in Quartalen und nicht langfristig oder interessiert sich nicht dafür, dass man selber mehr hat, sondern nur dafür, dass der Abstand zwischem einem und den anderen größer wird. Wenn Achim als "Harzer" und Bärbel, die bei Netto an der Kasse sitzt, 10% mehr hat, dann legt die das doch nicht auf die Kante, dass geht zurück in den Wirtschaftskreislauf und kurbelt die Wirtschaft an. Finds immer lustig, dass diese Argumente immer von den Parteien kommen, die angeblich ein so gutes Wirtschaftsverständnis haben, wenn jeder, der auch nur ein Fünkchen von dem Thema versteht, weiß, dass das kompletten Müll ist, was die labern.

MinistryOfDeath
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IvanTKlasnic schrieb:


Yertle-the-Turtle schrieb:


Roggan29 schrieb:


IvanTKlasnic schrieb:


Yertle-the-Turtle schrieb:


Locust schrieb:
Das Problem ist mmn. nicht das zu hohe Bürgergeld, sondern dass viele jobs einfach unterbezahlt sind und manche vollkommen überbezahlt.

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Das ist mir zu einfach gedacht wie auch die vorgeschlagene Lösung den Mindestlohn zu erhöhen. Es muss ein gesunder Abstand zwischen Nicht-Arbeiten, einfacher Arbeit ohne Verantwortung und anspruchsvoller Arbeit da sein.
Wenn man bei "No-Brainer" Jobs wie an der Kasse sitzen irgendwann 25-30€ verdient passt das Verhältnis zu anspruchsvollen Jobs nicht mehr.

Für mich ist das am ehesten noch über die Lohnsteuer, Steuersatz und Freibeträge zu regeln. Die Schweiz bekommt es ja auch irgendwie hin, dass man dort mit viel Netto nachhause geht.

Passives Einkommen wie Kapitalerträge, Spekulationsgewinne etc. sollte man stärker versteuern, dafür bei der "klassischen" Arbeit die Steuern reduzieren um das Arbeiten attraktiv zu machen.

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Mit deinem Vorschlag hilft du aber gerade denen, bei denen es zwischen Bürgergeld und Job "knapp" ist, kaum. Denn in dem Lohnbereich zahlst du kaum Lohnsteuer. Auch wehre ich mich gegen deine Beschreibung des Kassenjobs, klar, wenn man das mal 2-3 Stunden macht, ist das chillig, wenn du das aber 8 Stunden am Tag machst, ist das mental ein echt brutaler Job, da können z.B. die meisten IT-Jobs nicht mithalten.

Beim letzten Absatz bin ich aber völlig d'accord.

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Ich glaube nicht das er mit "No-Brainer" meinte das es keine mentale Belastung ist, sondern dass man das ohne Ausbildung / lange Anlernzeit machen kann. Das ist eben auch eine Komponente die bei dem Lohngefüge eine Rolle spielt (und auch weiterhin spielen muss).

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Korrekt, mir ist schon auch klar, dass viele Jobs körperlich anstrengender sind oder unfreundlichere Arbeitszeiten haben als im Büro zu sitzen.

Aber du brauchst da halt keine Studienabschlüsse oder hast einen Druck jeglicher Art bzgl. Output, Verantwortung.

Ich möchte hier auch gar nicht irgendwelche Gruppen gegeneinander ausspielen, sondern sage lediglich, dass der finanzielle Abstand zwischen den Gruppen gewahrt werden muss. Wenn ich den Mindestlohn immer wieder anhebe muss das weiter oben auch passieren, sonst befinden wir uns mittelfristig im Sozialismus beim Gehalt.

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Bin ich Grundsätzlich dabei, allerdings muss der Abstand nicht nur gewahrt werden, sondern muss wieder zurück auf die Verhältnisse von vor 30 Jahren. Die Spitze ist in den letzten Jahren dem Rest der Gesellschaft völlig enteilt, und das sind ja auch genau die Leute, welche das Geld aus dem Wirtschaftskreislauf entfernen und damit der Wirtschaft langfristig Schaden. Was grundsätzlich völlig paradox ist, weil sie auch am Meisten davon profitieren würden, wenn sie dies nicht Täten, außer man denkt nur in Quartalen und nicht langfristig oder interessiert sich nicht dafür, dass man selber mehr hat, sondern nur dafür, dass der Abstand zwischem einem und den anderen größer wird. Wenn Achim als "Harzer" und Bärbel, die bei Netto an der Kasse sitzt, 10% mehr hat, dann legt die das doch nicht auf die Kante, dass geht zurück in den Wirtschaftskreislauf und kurbelt die Wirtschaft an. Finds immer lustig, dass diese Argumente immer von den Parteien kommen, die angeblich ein so gutes Wirtschaftsverständnis haben, wenn jeder, der auch nur ein Fünkchen von dem Thema versteht, weiß, dass das kompletten Müll ist, was die labern.

Zitat anzeigen


Danke, dass du das ansprichst. Die volkswirtschaftliche Betrachtung hat mir im Podcast tatsächlich auch ein wenig gefehlt. Mittlerweile gibt es einige wissenschaftliche Arbeiten, die belegen, dass der Mindestlohn bzw. seine außerplanmäßigen Erhöhungen sich positiv auf die Beschäftigung auswirkt und für mehr Wirtschaftswachstum sorgt. Auch angesichts der zurückliegenden Inflation ist eine Erhöhung auf mindestens 14 Euro längst überfällig. Dass dadurch der Lohnabstand zu Berufen mit akademischer Qualifizierung zu klein wird, halte ich ehrlich gesagt für ein Schreckgespenst.

Bei dieser Art von Berufen sind die finanziellen Anreize ohnehin sekundär. Vielmehr ist die intrinsische Motivation von Bedeutung. Andernfalls ließe sich der große Andrang auf soziale Berufsfelder auch gar nicht erklären.

Einen wichtigen Punkt, den du noch ansprichst, Maßnahmen im unteren Lohnsegment fließen zu großen Teilen sowieso wieder in den Staatshaushalt, weil sie, wie du richtig festgestellt hast, direkt wieder reinvestiert werden. Wohingegen Steuergeschenke im mittleren und oberen Segment erstmal zur Seite gelegt werden und das Wirtschaftswachstum ausbremsen (und damit den gesellschaftlichen Wohlstand schmälern). Im schlimmsten Fall wandern sie über kostspielige Urlaube, Geldanlagen, etc. ins Ausland und der deutsche Staat hat gar nichts davon...

Aus diesem Grund sind steuerliche Erleichterungen auch kontraproduktiv, abgesehen davon, dass der Niedriglohnsektor davon kaum profitiert. Ich würde ohnehin für ein bedingungsloses Grundeinkommen plädieren. Dann müsste man sich auch über Bürgergeld und Rente keine Gedanken mehr machen. Stattdessen würde man den Verwaltungsoverhead auf Mindestmaß reduzieren. Finanzieren ließe sich das Ganze relativ simpel über die bereits genannten Maßnahmen (Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer, etc.). Davon würden tatsächlich auch die wohlhabenden Leute profitieren, weil es die Absätze ankurbelt, eine klassische Win-Win Situation. Es ist nämlich völlig irrelevant, wer die Leistung erwirtschaftet, wichtig ist nur, dass sie wieder in den Wirtschaftskreislauf zurück fließt.

Das, was wir in den letzten 40 Jahre in der westlichen Hemisphäre sehen, lässt sich eigentlich nur mit Ignoranz und Inkompetenz "wirtschaftsliberaler" Kräfte erklären. Die heutige Politik (Stichwort Schuldenbremse) wird dafür sorgen, dass unser Wirtschaftssystem mittelfristig kollabiert. Immerhin, das Klima wird es freuen...

IvanTKlasnic


MinistryOfDeath schrieb:

Das, was wir in den letzten 40 Jahre in der westlichen Hemisphäre sehen, lässt sich eigentlich nur mit Ignoranz und Inkompetenz "wirtschaftsliberaler" Kräfte erklären. Die heutige Politik (Stichwort Schuldenbremse) wird dafür sorgen, dass unser Wirtschaftssystem mittelfristig kollabiert. Immerhin, das Klima wird es freuen...

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Naja gibt schon noch eine weitere Erklärung: Akzelerationismus.

Für diejenigen, die nicht wissen, was das ist, ich will keinen Roman schreiben, daher nur grob: Demzugrunde liegt der Glaube (und genau darum handelt es sich, einen Glauben, gibt wenig Evidenz dafür und viel dagegen), dass es nach Kriesen immer besser wird als vor den Kriesen und es daher gut ist, absehbare Kriesen nicht zu verhindern, sondern so schnell wie möglich herbei zu führen. Damit der darauffolgende Aufschwung ebenfalls so schnell wie möglich kommt. Das Problem: Um dieses System aus der Datenlage ablesen zu können muss man allerdings sehr verallgemeinen und dann immer noch einen Teil derDaten ignorieren.

Dennoch bekennen sich nicht wenige CEO's, gerade im Silicon Valley, zu diesem Konzept. Und dementsprechend versuchen sie sowohl sich vor dem nächsten Kollaps in eine möglichst gute Lage zu bringen, als auch diesen so schnell wie möglich herbei zu führen. Und klar ist auch, selbst wenn es danach nicht wieder besser wird, diese Leute haben von dem Kollaps relativ wenig zu befürchten, was für uns Ottonormalbürger hingegen sehr anders ist.

Locust


MinistryOfDeath schrieb:


IvanTKlasnic schrieb:


Yertle-the-Turtle schrieb:


Roggan29 schrieb:


IvanTKlasnic schrieb:


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Locust schrieb:
Das Problem ist mmn. nicht das zu hohe Bürgergeld, sondern dass viele jobs einfach unterbezahlt sind und manche vollkommen überbezahlt.

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Das ist mir zu einfach gedacht wie auch die vorgeschlagene Lösung den Mindestlohn zu erhöhen. Es muss ein gesunder Abstand zwischen Nicht-Arbeiten, einfacher Arbeit ohne Verantwortung und anspruchsvoller Arbeit da sein.
Wenn man bei "No-Brainer" Jobs wie an der Kasse sitzen irgendwann 25-30€ verdient passt das Verhältnis zu anspruchsvollen Jobs nicht mehr.

Für mich ist das am ehesten noch über die Lohnsteuer, Steuersatz und Freibeträge zu regeln. Die Schweiz bekommt es ja auch irgendwie hin, dass man dort mit viel Netto nachhause geht.

Passives Einkommen wie Kapitalerträge, Spekulationsgewinne etc. sollte man stärker versteuern, dafür bei der "klassischen" Arbeit die Steuern reduzieren um das Arbeiten attraktiv zu machen.

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Mit deinem Vorschlag hilft du aber gerade denen, bei denen es zwischen Bürgergeld und Job "knapp" ist, kaum. Denn in dem Lohnbereich zahlst du kaum Lohnsteuer. Auch wehre ich mich gegen deine Beschreibung des Kassenjobs, klar, wenn man das mal 2-3 Stunden macht, ist das chillig, wenn du das aber 8 Stunden am Tag machst, ist das mental ein echt brutaler Job, da können z.B. die meisten IT-Jobs nicht mithalten.

Beim letzten Absatz bin ich aber völlig d'accord.

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Ich glaube nicht das er mit "No-Brainer" meinte das es keine mentale Belastung ist, sondern dass man das ohne Ausbildung / lange Anlernzeit machen kann. Das ist eben auch eine Komponente die bei dem Lohngefüge eine Rolle spielt (und auch weiterhin spielen muss).

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Korrekt, mir ist schon auch klar, dass viele Jobs körperlich anstrengender sind oder unfreundlichere Arbeitszeiten haben als im Büro zu sitzen.

Aber du brauchst da halt keine Studienabschlüsse oder hast einen Druck jeglicher Art bzgl. Output, Verantwortung.

Ich möchte hier auch gar nicht irgendwelche Gruppen gegeneinander ausspielen, sondern sage lediglich, dass der finanzielle Abstand zwischen den Gruppen gewahrt werden muss. Wenn ich den Mindestlohn immer wieder anhebe muss das weiter oben auch passieren, sonst befinden wir uns mittelfristig im Sozialismus beim Gehalt.

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Bin ich Grundsätzlich dabei, allerdings muss der Abstand nicht nur gewahrt werden, sondern muss wieder zurück auf die Verhältnisse von vor 30 Jahren. Die Spitze ist in den letzten Jahren dem Rest der Gesellschaft völlig enteilt, und das sind ja auch genau die Leute, welche das Geld aus dem Wirtschaftskreislauf entfernen und damit der Wirtschaft langfristig Schaden. Was grundsätzlich völlig paradox ist, weil sie auch am Meisten davon profitieren würden, wenn sie dies nicht Täten, außer man denkt nur in Quartalen und nicht langfristig oder interessiert sich nicht dafür, dass man selber mehr hat, sondern nur dafür, dass der Abstand zwischem einem und den anderen größer wird. Wenn Achim als "Harzer" und Bärbel, die bei Netto an der Kasse sitzt, 10% mehr hat, dann legt die das doch nicht auf die Kante, dass geht zurück in den Wirtschaftskreislauf und kurbelt die Wirtschaft an. Finds immer lustig, dass diese Argumente immer von den Parteien kommen, die angeblich ein so gutes Wirtschaftsverständnis haben, wenn jeder, der auch nur ein Fünkchen von dem Thema versteht, weiß, dass das kompletten Müll ist, was die labern.

Zitat anzeigen


Danke, dass du das ansprichst. Die volkswirtschaftliche Betrachtung hat mir im Podcast tatsächlich auch ein wenig gefehlt. Mittlerweile gibt es einige wissenschaftliche Arbeiten, die belegen, dass der Mindestlohn bzw. seine außerplanmäßigen Erhöhungen sich positiv auf die Beschäftigung auswirkt und für mehr Wirtschaftswachstum sorgt. Auch angesichts der zurückliegenden Inflation ist eine Erhöhung auf mindestens 14 Euro längst überfällig. Dass dadurch der Lohnabstand zu Berufen mit akademischer Qualifizierung zu klein wird, halte ich ehrlich gesagt für ein Schreckgespenst.

Bei dieser Art von Berufen sind die finanziellen Anreize ohnehin sekundär. Vielmehr ist die intrinsische Motivation von Bedeutung. Andernfalls ließe sich der große Andrang auf soziale Berufsfelder auch gar nicht erklären.

Einen wichtigen Punkt, den du noch ansprichst, Maßnahmen im unteren Lohnsegment fließen zu großen Teilen sowieso wieder in den Staatshaushalt, weil sie, wie du richtig festgestellt hast, direkt wieder reinvestiert werden. Wohingegen Steuergeschenke im mittleren und oberen Segment erstmal zur Seite gelegt werden und das Wirtschaftswachstum ausbremsen (und damit den gesellschaftlichen Wohlstand schmälern). Im schlimmsten Fall wandern sie über kostspielige Urlaube, Geldanlagen, etc. ins Ausland und der deutsche Staat hat gar nichts davon...

Aus diesem Grund sind steuerliche Erleichterungen auch kontraproduktiv, abgesehen davon, dass der Niedriglohnsektor davon kaum profitiert. Ich würde ohnehin für ein bedingungsloses Grundeinkommen plädieren. Dann müsste man sich auch über Bürgergeld und Rente keine Gedanken mehr machen. Stattdessen würde man den Verwaltungsoverhead auf Mindestmaß reduzieren. Finanzieren ließe sich das Ganze relativ simpel über die bereits genannten Maßnahmen (Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer, etc.). Davon würden tatsächlich auch die wohlhabenden Leute profitieren, weil es die Absätze ankurbelt, eine klassische Win-Win Situation. Es ist nämlich völlig irrelevant, wer die Leistung erwirtschaftet, wichtig ist nur, dass sie wieder in den Wirtschaftskreislauf zurück fließt.

Das, was wir in den letzten 40 Jahre in der westlichen Hemisphäre sehen, lässt sich eigentlich nur mit Ignoranz und Inkompetenz "wirtschaftsliberaler" Kräfte erklären. Die heutige Politik (Stichwort Schuldenbremse) wird dafür sorgen, dass unser Wirtschaftssystem mittelfristig kollabiert. Immerhin, das Klima wird es freuen...

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Bin da bei dir nur sehe ich keinerlei Hoffnung. Aktuell sind wir weit davon entfernt und müssen hoffen , dass die Rechtspopulisten
möglichst klein bleiben.
Dafür müssen wir wohl mit einer wiedererstarkten Union leben, einer Partei die Deutschland stagnieren ließ und durch Vetternwirtschaft geglänzt hat.
Die Parteispitze betreibt zudem erschreckenden Populismus.

Die persönliche Gier der Superreichen ist so groß damit sie teure seminare bezahlen um den Staat zu bescheissen und die Mitmenschen weiter schröpfen.
Das Finanzministerium unterstützt dies (was passiert eigentlich mit den einnahmen?) und es wird weitgehend geduldet. Wie schon die ganzen Machenschaften zuvor.

Dafür regt man sich über die untersten Schichten auf und
viele Wähler, wählen zum eigenen
Nachteil.

Ziemlich schlechte Aussichten

IvanTKlasnic

wieder mal ein wunderbares Video zum Thema Ostdeutschland von Alex, vertieft den einen oder anderen Punkt, den ich hier im Thread schonmal erwähnt habe (z.B. den Zusammenhang zwischen Frauenmangel und AFD)

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