Alle Kommentare von Mambo

1.335 Kommentare

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Mambo
13.01.2024 20:29·  Bearbeitet


Stiflers_Mom schrieb:
Die Sportis waren heute im Rahmen der "Jeder nur eine Tour" im Karlstorbahnhof in Heidelberg. Ich mach es kurz: Sie werden für immer eine endsympathische Truppe bleiben, deren Musik aus den Nullerjahren mir sehr viel bedeutet. Ich liebe es, dass Peter nicht singen kann, ich liebe ihre ständigen Verspieler und ich mag ihr Dummgeschwätz von Zeit zu Zeit. Sie nehmen sich und ihre Musik nicht immer ernst, das macht es eigentlich meistens zu einem erfrischenden Erlebnis. Man muss es halt wollen

Leider wurde durch den ein oder anderen Radiohit mit fragwürdigem Sound ein seltsames Publikum angelockt, das mir gerade in den Jahren vor der Pause oft die Konzerte verhagelt hat. Ich war eine Zeit lang oft bei den Sportis, hatte dann aber gegen Ende einen ziemlichen Überdruss und nicht mehr den Spaß, den ich einst an ihrem fehlenden Talent hatte.
Oftmals war ich mit den Setlisten nicht glücklich - das war heute anders. Mit "Komm schon", der guten Seite, "Fast wie von selbst" und jüngeren Perlen wie "Frühling" oder dem Titel vom nächsten Kapitel war ich sehr, sehr happy und konnte über den ein oder anderen Buh-Song hinwegsehen. Der Anfang war etwas abfallend aber sonst war das ein hervorragender Abend, der mich an alte Zeiten erinnert hat und der mich ins Grübeln bringt, ob ich nicht noch nach Kaiserslautern fahre Ende vom Monat (wer Tickets über hat ). Die Band hat auf jeden Fall spürbar Bock, das war in der Vergangenheit nicht immer so. Gerade bei den alten Songs fühlte sich das sehr, sehr gut an heute.

Ich mache hier abschließend einen konstruktiven Lösungsvorschlag für das Dilemma der Band:
Ab sofort wird jede Location doppelt bespielt, einmal am Mittag und einmal am Abend.

Der Mittag ist für alle Radiofans und Kinder, die gerne mal musikalische Grausamkeiten wie "Das Geschenk" abfilmen möchten, um es in die Familien-WhatsApp-Gruppe zu stellen und die bei "Ein Kompliment" schmusen wollen.

Der Abend wird nur mit der Diskographie der Nullerjahre befüllt und richtet sich an Menschen, die bei einem leichten Moshpit nicht in Todesangst verfallen. Ich würde ihn touren, sofort und ohne lange zu Überlegen.

Zitat anzeigen


Oh mein Gott ja!

Eine "Alles bis Burli"-Tour wäre echt ein Traum. Gibt kaum eine Band, bei der es für mich so einen klaren Cut gab.

Hängt aber sicher sehr mit der Single-Auswahl und dem damit verbundenen Publikumswechsel zusammen. Auch auf den neueren Sachen fand ich immer mal wieder einzelne Songs stark - aber live brauch ich nur die Nuller.

Mambo
11.01.2024 12:55

Es geht ja nicht darum zu sagen, dass Klimaschutz existenzbedrohend ist, sondern ihn im Gegenteil so zu gestalten, dass er das gerade nicht ist - aber eben auch ohne die Herausforderung beim ersten Rucken aufzugeben.

Wir kommen ja aktuell garnicht in Lösungsdiskussionen. Ob bei Klima oder bei anderen Themen.

Du versuchst ein Haushaltsloch zu stopfen - das geht nur mit Kürzen oder Mehrbelasten. Wenn du dann aber eine Gesellschaft hast, in der das erste Kürzen oder das erste Mehrbelasten dazu führt, dass die Leute gleich die Demokratie in Frage stellen - dann ist da was in der Haltung der Leute zum Staat ins Rutschen geraten. Und genau das Rutschen wird mE durch die Politik gerade eher befeuert als dass ihm gegensgesteuert wird. Geht mir um ein ganz grundsätzliches "Es kann auch mal schwierig werden und dann müssen wir das auch zusammen fair hinkriegen".

Mambo
11.01.2024 12:13·  Bearbeitet

Sehe ich ganz ähnlich.

Deswegen fand ich auch die Positionierung der Parteien vor der letzten Bundestagswahl größtenteils erbärmlich. Damals war Klima noch das große Thema, aber das Thema ist nicht das entscheidende, bildet hier nur das Beispiel:

Es war eine Sache, die enorme Herausforderungen bereithält und man hätte schon da als verantwortungsvoller Demokrat die Leute einschwören müssen. Man hätte erklären müssen, was notwendig wird und wieso. Das hat Habeck versucht - man erinnere sich an den "Es wird voller Zumutungen sein"-Talkshowauftritt. Aber leider auch fast nur er - und der war nicht mal Kanzlerkandidat. Insbesondere Laschet und leider leider - was mE sein größtes Versäumnis ever ist - auch Scholz, sind auf den Schlafwagen aufgesprungen. "Kriegen wir alles hin und niemand wird irgendwas davon spüren". Das ist das Bedienen genau der Kunden- statt Staatsbürgermentalität, die wir nicht brauchen.

Dass das bei Laschet wie Scholz gelogen war, das wusste jeder, der drüber nachdachte, immer. Aber viele haben es eben nicht kritisch hinterfragt und stehen jetzt - subjektiv zurecht - da und sagen "Moment mal, Klimaschutz sollte doch nichts kosten, Olaf - wieso kostet es mich denn jetzt was?". Das war einfach alles ein Beispiel für politische Verantwortungslosigkeit aus kurzfristigem Interesse. Hätten auch Union, FDP und SPD - die im Wahlkampf alle 1,5 Grad betont haben - ehrlich erklärt, was dafür notwendig ist und ehrlich für den ihrer Sichtweise nach besseren Weg gestritten (ehrlich = nicht wie beim Verschweigen der Folgen der Co2-Preis-Lösung), dann hätten wir eine ganz andere Lage heute.

Dann hätte man wirklich eine Mehrheit auf eine gemeinsame Herausforderung einschwören können und würde über den Weg streiten. Stattdessen beschränkt man sich lieber darauf, einfach immer gegen die Maßnahme zu sein, die die einzige Partei, die überhaupt Maßnahmen vorschlägt, gerade vorschlägt. Super verantwortungsvolles Vorgehen. Und so ist es bei ganz vielen anderen Themen eben auch. Man könnte auch konstruktiv über Haushaltslöcher und deren Stopfen diskutieren, man könnte konstruktiv diskutieren, wie man Putin am besten entgegentritt. Ob man die Arm-Reich-Schere verringern muss und wenn ja was der beste Weg ist. Lösung gegen Lösung, möge die bessere sich durchsetzen.

Aber wenn das Grundversprechen ein "Jedenfalls wird niemand irgendwas davon im Geldbeutel merken" bleibt, dessen Einlösung die Zeiten aber nicht mehr hergeben - dann ist völlig klar, dass das in enttäuschte Erwartung, in Wut und irgendwann in einen AfD-Wahlsieg münden wird. Es wird schlicht nicht in jeder Phase für jeden immer mehr im Geldbeutel werden könnten - und Politiker müssten jetzt in ihren Aussagen und ihrem politischen Verhalten die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Menschen das verstehen und der Laden trotzdem demokratisch bleibt.

Und ganz ehrlich , ich glaube wenn die Demokratie hier scheitern sollte - was unendlich schlimm wäre -, dann vermutlich weil die Mehrzahl der Demokraten es aus kurzfristigem Eigeninteresse nicht hinbekommen haben, an diesem entscheidenden Punkt umzusteuern und ihrer Verantwortung gerecht zu werden.

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Mambo
11.01.2024 10:51·  Bearbeitet

Viele gute Beiträge hier

Für mich sind sehr viele der Probleme Auswüche eines verschieden gelagerten Verantwortungsmangels. Der zeigt sich an fast allen genannten Punkten:

- Der Frage "Was macht man mit dem Geld":
Es ist echt grotesk, ständig Leuten zuzuhören, wie traurig es ist, dass die Innenstädte aussterben, die aber gleichzeitig ganz selbstverständlich sämtliche Produkte bei Amazon und sämtliche Tickets direkt bei Eventim bestellen. Ja da gibts mal einzelne, die man anders nicht kriegt, aber machen wir uns nix vor - fast jeder könnte mehr vor Ort besorgen wenn ihm das wirklich wichtig wäre. Und damit seinen Anteil leisten, dass die Städte eben nicht aussterben und die Jobs vor Ort eben nicht verloren gehen. Macht aber kaum jemand weil die kleine individuelle Bequemlichkeit bzw. Ersparnis halt dann doch wichtiger ist als die eigene Verantwortung.

- Das genannte Anspruchsdenken:
Nur ein persönliches Beispiel: Ich habe vor ein paar Jahren für mich beschlossen, grundsätzlich aus ökologischen Gründen nicht mehr fliegen zu wollen. Mag sein, dass es irgendwann mal ne Ausnahme gibt, keine Ahnung. Aber für mich war das als es für mich mal klar war, gar nicht schwer. Im Gegenteil eher spannend. Man glaubt ja garnicht, was man mit Zügen, Campern, Fahrrad und zu Fuß alles erleben kann, was man gar nicht auf dem Zettel hatte als man noch "Guter Urlaub = Fliegen" im Kopf hatte. Ich hätte aber auch nie gedacht, wie krass der gesellschaftliche Sog ist, wie anders die Reaktion nach dem Urlaub im Büro ist, wenn man in Südfrankfreich statt Madagascar war. Da muss man extrem überzeugt sein, um da nicht beeinflusst zu werden. Sehe ich auch bei meinen Reisepartnern, das ist wie ein ständiger Wechsel zwischen "Krass, das gerade war die beste Reise meines Lebens" und nach ein paar Tagen im eigenen Job "Ohne Fliegen ist irgendwie alles nix".

- Das Verhältnis vieler Bürger zum Staat:
Auch da sieht man das Problem an jeder Ecke. Hier hatte Precht während der Pandemie mal sehr den Punkt getroffen - diese Kundenmentalität, die immer auch eine Verneinung eigener Verantwortung ist. Nicht "WIr alle müssen jetzt einen Weg finden, das Land zukunftsfähig zu gestalten" sondern "DIE nehmen MIR was weg und jetzt bin ich sauer", kein eigener Gegenvorschlag, nix. Demokratie hat halt wirklich eine Unwucht, wenn manche in der Kabine versuchen, die beste Entscheidung für das große Ganze zu treffen, andere aber nur den individuellen Vorteil für sich suchen. Und vor allem, wenn man aufgrund kleiner persönlicher Verluste bereits bereit ist, Demokratiefeinde zu unterstützen.

- Das Verhältnis der Ampelparteien untereinander:
Auch hier: Kein Unterhaken, kein "wir müssen das zusammen hinkriegen". Stattdessen immer dasselbe Drehbuch: Nächtliche Einigung - Ermüdete Pressekonferenz - 15 Minuten später stellt der erste den Kompromiss selbst in Frage. Weil er merkt, dass das individuell mehr Applaus bringt als Kompromisse mal zu verteidigen und die Regierung mal nicht von innen zu beschädigen. Jetzt kann man wieder sagen "Individuell mehr Applaus bringt das ja auch nur, weil die Wähler nur auf den individuellen Vorteil schauen". Ja, aber Verantwortungskarussell kann man immer spielen. Man könnte aber als Minister auch eine eigene Verantwortung für das Gelingen der Regierung wahrnehmen und die vor allem auch mal höher Gewichten als die Chance auf die nächste Schlagzeile.

Insgesamt glaube ich, dass die 90er und 2000er als Jahrzehnte neoliberaler Erzählungen die Leute Richtung Ich-Interesse und weg von eigener Verantwortung getrieben haben - und in den Scherben stehen wir jetzt, denn das macht ein konstruktives Agieren von Demokratien in Krisensituationen leider extrem schwierig. Und vor allem wird man so immer jede Auseinandersetzung mit Autokratien verlieren, weil die - wenn Demokratien immer einknicken sobald irgendjemand ein paar Euro weniger hat - immer den längeren Atem haben werden.

Aber aktuell ist das so. Und die dem Problem zugrundeliegenden Abstiegsängste kommen ja nicht aus der Luft, sondern aus dem erlernten Blickwinkel, seine Mitmenschen als Konkurrenten wahrzunehmen und nur deswegen ständig Angst zu haben, im großen Wettbewerb zum Verlierer zu werden. Wäre unser soziales Netz, unsere soziale Anerkennung nicht so verdammt abhängig vom Gehalt und gekauften Statussymbolen, von (vermeintlichen) "Gewinnern und Verlieren", sondern vielleicht ein Stück weit einfach per se da und wenn abhängig, dann vom Verhalten, vom Charakter, von der Wahrnehmung eigener Verantwortung - dann könnte das alles auch ganz anders sein.

Mambo
05.01.2024 10:54·  Bearbeitet


Locust schrieb:


Mambo schrieb:


IvanTKlasnic schrieb:


Helmut-Seubert schrieb:


IvanTKlasnic schrieb:


Locust schrieb:
Bei kleineren kann ich mir das nur schwer vorstellen. Man braucht ne gewisse Menge und Nachfrage.

Slipknot ist schon ne große oder größere Band aber war zuletzt auch nicht mehr so gefragt, spielen hier aber in einer Halle mit 15.000 Kapazität.

Man verkündet sehr früh (1 Jahr vorher) und nimmt ein Kontingent einfach raus. Nehmen wir mal an 2.000 Stehplatztickets werden einfach nicht mit verkauft und
man suggeriert, dass die Veranstaltung im Grunde ausverkauft ist.
Damit lässt man bei dem ein oder anderen durchaus ne gewisse Panik aus und wertet die Veranstaltung auf.
Man bietet aber noch spezielle "Top Tickets" über ein horrenden Preis.

Hier 285€ statt 90€.

Die 90€ hätten bei 2.000 Tickets 180.000€ gebracht. Wenn man jetzt 630 dumme findet über sagen wir mal 10 Monate hat man die 180.000€ auch und könnte die weiteren 1370 Tickets zu not auch für 50€ über Lucky Dip verramschen und hat 68.500€ mehr eingenommen.

Nur mal ne grobe Rechnung zu Veranschaulichung. Man betreibt hier eigentlich nen Schwarzhandel. Das ist ne Schweinerrei.

Ich werde da nicht mit machen und da ich ja sehr informiert bin kann ich mir im Normalfall auch regulär Tickets kaufen, was ich auch hier hätte machen können. Die meisten Leute sind aber nicht so tief im Thema.
Allerdings sehe ich hier auch die Bands in der Pflicht, da hier ihre Fans komplett abgezockt werden. Also genau die Leute die ihnen Ihren Status ermöglich haben.

Zitat anzeigen


Jap sehe ich genauso, für mich ne. Grund Bands nicht mehr anzuschauen, wird mich aber hoffentlich nicht so sehr betreffen, da ich ja z.B. bei FOS u.ä. auch kategorisch raus bin (sofort nicht FOS und stehtplatz quasi den selben Preis haben - es also organisatorische Gründe hat)

Zitat anzeigen


Wobei man sagen muss, dass FOS ja "wenigstens" einen "Mehrwert" hat.
Bei Guns´n Roses in Hannover habe ich mir auch FOS2 gegönnt damals, weil ich auf Grund von Arbeit und Anreise nicht früh da sein konnte, um bei 40.000 Leuten im normalen hinteren Stehplatzbereich ohne Stress nach vorne zu kommen...

Über "Dynamic Pricing"/Weitergaberestriktionen haben allen voran aber Ticketmaster in der Tat einen Großteil des "Schwarzmarktes" übernommen... Kommt wahrschinlich allen (TM, Veranstalter, Managment/Band) zu Gute - aber nicht den "ehrlichen" Käufern/Fans.

Zitat anzeigen


hab auch nie gesagt, dass FOS keinen Mehrwert hat. Ich habe auch kein Problem mit der Existenz von underschiedlichen Bereichen, sondern mit dem Preisunterschied zwischen denen. Wenn der Preis von FOS einen mehr oder weniger "symbolisch" höheren Preis hätte (max. 10€ zwischen FOS1 und normalen Stehplatz), hätte ich damit auch absolut kein Problem, das wollte ich mit "organisatorische Gründe" ausdrücken.

Ist für mich ne Frage von Prinzip, wenn Bands der Meinung sind, dass das Notwendig ist, dann geh ich halt lieber zu 2 kleinen Bands auf Clubkonzerte und nehme da Merch mit.

Edit: würde man jetzt mit den FOS tickets querfinanzieren und z.B. im Oberrang (signifikante) Mengen an Tickets anbieten, die deutlich unter dem üblichen Preis in der Venue liegen, hätte ich damit übrigens auch kein Problem. Ist für mich halt ne Frage der Sozialverträglichkeit.

Zitat anzeigen


Seh ich genauso.

Mögen möglichst viele Konzerte möglichst lange Orte bleiben, an denen nicht die Kohle entscheidet, wer vorne steht. Hab bis heute kein FoS-Ticket gekauft.

Langfristig befürchte ich eine Entwicklung wie beim Fußball...aufgrund kleiner individueller Vorteile machen genug Fans eine insgesamt nachteilige Entwicklung so lange mit, bis am Ende der Gewinn zu Ende maximiert und das, was die Sache mal ausgemacht hat, kaputt ist.

Zitat anzeigen


Im Fußball gibt es halt einr organisierte Fanszene die lautstark sich beschwert wenn die Ticketpreise durch die Decke gehen. Aber die sind halt auch immer da und liefern gratis Marketing.

Aber der Fussball ist halt massentauglich und das ist das Problem.

Betroffen sind ja bei Konzerten v.a. auch die großen und ich mach das gleiche wie beim fußball. Da gucke ich auch lieber 3. Liga statt erste im Stadion

Zitat anzeigen


Aber die Events, bei denen wir von FoS reden, sind ja gerade die, bei denen die Massentauglichkeit ähnlich is

Die Fanszene ist beim Fußball natürlich ungleich besser organisiert - aber auch bei denen ist der Einfluss in den wichtigsten Fragen sehr begrenzt, denn auch da ist es so, dass niemand ernsthaft fürchtet, dass relevante Teile wirklich dauerhaft wegbleiben würden.

Solange man das nicht organisiert kriegt, ist man da letztlich in beiden Bereichen machtlos.

Mambo
05.01.2024 09:50·  Bearbeitet


IvanTKlasnic schrieb:


Helmut-Seubert schrieb:


IvanTKlasnic schrieb:


Locust schrieb:
Bei kleineren kann ich mir das nur schwer vorstellen. Man braucht ne gewisse Menge und Nachfrage.

Slipknot ist schon ne große oder größere Band aber war zuletzt auch nicht mehr so gefragt, spielen hier aber in einer Halle mit 15.000 Kapazität.

Man verkündet sehr früh (1 Jahr vorher) und nimmt ein Kontingent einfach raus. Nehmen wir mal an 2.000 Stehplatztickets werden einfach nicht mit verkauft und
man suggeriert, dass die Veranstaltung im Grunde ausverkauft ist.
Damit lässt man bei dem ein oder anderen durchaus ne gewisse Panik aus und wertet die Veranstaltung auf.
Man bietet aber noch spezielle "Top Tickets" über ein horrenden Preis.

Hier 285€ statt 90€.

Die 90€ hätten bei 2.000 Tickets 180.000€ gebracht. Wenn man jetzt 630 dumme findet über sagen wir mal 10 Monate hat man die 180.000€ auch und könnte die weiteren 1370 Tickets zu not auch für 50€ über Lucky Dip verramschen und hat 68.500€ mehr eingenommen.

Nur mal ne grobe Rechnung zu Veranschaulichung. Man betreibt hier eigentlich nen Schwarzhandel. Das ist ne Schweinerrei.

Ich werde da nicht mit machen und da ich ja sehr informiert bin kann ich mir im Normalfall auch regulär Tickets kaufen, was ich auch hier hätte machen können. Die meisten Leute sind aber nicht so tief im Thema.
Allerdings sehe ich hier auch die Bands in der Pflicht, da hier ihre Fans komplett abgezockt werden. Also genau die Leute die ihnen Ihren Status ermöglich haben.

Zitat anzeigen


Jap sehe ich genauso, für mich ne. Grund Bands nicht mehr anzuschauen, wird mich aber hoffentlich nicht so sehr betreffen, da ich ja z.B. bei FOS u.ä. auch kategorisch raus bin (sofort nicht FOS und stehtplatz quasi den selben Preis haben - es also organisatorische Gründe hat)

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Wobei man sagen muss, dass FOS ja "wenigstens" einen "Mehrwert" hat.
Bei Guns´n Roses in Hannover habe ich mir auch FOS2 gegönnt damals, weil ich auf Grund von Arbeit und Anreise nicht früh da sein konnte, um bei 40.000 Leuten im normalen hinteren Stehplatzbereich ohne Stress nach vorne zu kommen...

Über "Dynamic Pricing"/Weitergaberestriktionen haben allen voran aber Ticketmaster in der Tat einen Großteil des "Schwarzmarktes" übernommen... Kommt wahrschinlich allen (TM, Veranstalter, Managment/Band) zu Gute - aber nicht den "ehrlichen" Käufern/Fans.

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hab auch nie gesagt, dass FOS keinen Mehrwert hat. Ich habe auch kein Problem mit der Existenz von underschiedlichen Bereichen, sondern mit dem Preisunterschied zwischen denen. Wenn der Preis von FOS einen mehr oder weniger "symbolisch" höheren Preis hätte (max. 10€ zwischen FOS1 und normalen Stehplatz), hätte ich damit auch absolut kein Problem, das wollte ich mit "organisatorische Gründe" ausdrücken.

Ist für mich ne Frage von Prinzip, wenn Bands der Meinung sind, dass das Notwendig ist, dann geh ich halt lieber zu 2 kleinen Bands auf Clubkonzerte und nehme da Merch mit.

Edit: würde man jetzt mit den FOS tickets querfinanzieren und z.B. im Oberrang (signifikante) Mengen an Tickets anbieten, die deutlich unter dem üblichen Preis in der Venue liegen, hätte ich damit übrigens auch kein Problem. Ist für mich halt ne Frage der Sozialverträglichkeit.

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Seh ich genauso.

Mögen möglichst viele Konzerte möglichst lange Orte bleiben, an denen nicht die Kohle entscheidet, wer vorne steht. Hab bis heute kein FoS-Ticket gekauft.

Langfristig befürchte ich eine Entwicklung wie beim Fußball...aufgrund kleiner individueller Vorteile machen genug Fans eine insgesamt nachteilige Entwicklung so lange mit, bis am Ende der Gewinn zu Ende maximiert und das, was die Sache mal ausgemacht hat, kaputt ist.

Mambo
04.01.2024 12:02

Hätte sie gern noch gesehen, aber andererseits wirds auch zunehmend traurig, da zuzuschauen.
Wäre mir bei denen aber auch nie sicher, ob sie nicht doch irgendwann wieder für ein paar Festivals aufkreuzen.

Mambo
30.12.2023 22:12·  Bearbeitet

Klingt in dem ersten Zeilen sehr sehr nach Armin. Ich glaube auch, dass er das ist - Alligatoah singt ja auch im Video erst ab dem Chorus und ab da ändert sich wenn du mich fragst auch die Stimme.

Mambo
22.12.2023 17:57·  Bearbeitet

Neuer Song "Silvester". Ich krieg ihn nicht von Youtube hier eingebunden, aber irgendjemand schaffts bestimmt.

Bisher echt brutal stark, was von dem neuen Album kam.

Mambo
15.12.2023 13:49·  Bearbeitet

Wollte auch gerade sagen - ACDC kann das auch 4 Wochen vorher ankündigen wenn sie wollen. Ist nicht bequem für die Fans, aber ausverkauft wirds auch dann am ersten Tag.

Mambo
09.12.2023 11:04

Puuh also das für 90€ finde ich echt schwach. War mir eigentlich sicher, dass Less than Jake oder Mad Caddies dabei sind. So interessiert mich eigentlich nur Nofx wirklich.

Icon1Madpad77 gefällt das
Mambo
08.12.2023 13:18


Madpad77 schrieb:


Stiflers_Mom schrieb:
Bei der Live-Übertragung von RaR 2007 auf MTV habe ich erstmalig meinen Eltern eröffnet, dass ich da ab sofort hinfahren werde. Ihre Begeisterung hielt sich in Grenzen.

Erinnere mich auch noch an eine Übertragung vom Campus Festival Bielefeld, wo sich bei der Bloodhound Gang angepinkelt wurde. Ich habe die begeisterte Menschenmasse gesehen und wusste schlagartig, dass das Erlebnisse sind, die ich unbedingt machen möchte. Leute wie Markus Kavka waren Legenden für mich. Und das war definitiv alles erst Richtung Mitte der Nullerjahre - also auch da hat man noch einen großen Impact auf junge Teenies gehabt.

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Meine Mutter bekommt heut noch die Krise , wenn sie was von RAR sieht !! „Soviele Menschen?! So eng ? Da würde ich Panik bekommen?!“
Seit 30 Jahren die selbe Leier !

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Haha, meine Oma hatte in manchen Jahren wirklich die komplette Übertragung geschaut weil sie hoffte, ihre Enkel im Fernsehen zu sehen.

Das war der Wahnsinn, wenn die hinterher mit ihren fast 90 Jahren kommentiert hat, was ihr wie gefallen hat (Metal wars nicht.).

Icon1Stiflers_Mom gefällt das
Mambo
08.12.2023 09:47·  Bearbeitet

Definitiv, bei den Hosen RaR 2004 haben wir mit zig Leuten zu Hause mitgefiebert und natürlich auf VHS aufgenommen - bis heute mit Abstand mein meistgesehenes Konzert. Auch 2005 die ganze Geschichte mit dem Überraschungsauftritt und die Ankündigung von Depeche Mode 2006 durch die Moderatoren dabei. Der kam im Folgejahr dann auch. Da wurde immer noch den halben Tag übertragen und in den Pausen moderiert und Interview geführt, da war man richtig dabei von zu Hause aus.

Aber auch abseits vom Ring war MTV da noch groß. Die American Idiot-Zeit bei Green Day, die Geräusch bei den Ärzten, Smacksmash bei den Beatsteaks, Got the Noise bei den Donots, Zurück zum Glück (und die eigene FoS-Serie) der Hosen - das war alles 2004/05 und noch ganz normale MTV-Zeit. Erst bei den Folgealben wurde das Musikfernsehen weniger relevant.

Icon1PlugInBaby gefällt das
Mambo
07.12.2023 10:37

Letztlich wird doch fast jeder neue Head erstmal in Frage gestellt und sobald er mal da war erscheint der Slot dann schnell normal. Ausnahme natürlich 30StM.

Mambo
04.12.2023 11:10


Marull schrieb:
Irgendwie kommt mir die Angleichung der Augustfestivals diesmal noch stärker vor, als in den letzten beiden Saisons...
Gibts jemanden der da Statistik führt?

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Beim Rocco muss man immer etwas zittern, weil es einen Tag weniger hat. Meistens sind die Kracher aber dabei.

Mambo
02.12.2023 01:04·  Bearbeitet

Glaube als Band wars der einzige - aber Kuddel hatte jedenfalls auch schon einzelne Appearances mit gemeinsamen Hosensongs auf Donots-Shows, Vom ist auch schon öfter aufgetaucht. Andersrum auch Ingo bei DTH.

Aber ist ja was ich meine. Das sind tolle Specials und wenns passiert passierts - aber wenn man anfängt damit zu rechnen macht mans sich selbst kaputt und auch objektiv mindestens unwahrscheinlicher.

Icon1MisterCrac gefällt das
Mambo
30.11.2023 15:26

Für mich persönlich wäre Lenny eine starke Buchung.

Klar ist er nicht mehr der aktuellste, aber dennoch ein wahnsinnig erfolgreicher Künstler. Zudem dürften die wenigsten Besucher ihn schon mal live gesehen haben - finde ich interessanter als die x-te Headlineshow von Metallica.

Mambo
30.11.2023 09:26

Vielleicht war es auch nicht so geplant und einer von ihnen ist doch grad nicht 100% fit und man beobachtet das noch etwas

Andererseits ist es für Band und Veranstalter doch völlig egal. Ist eh in Minuten ausverkauft und die verlorenen Zinsen kommen zur Not drauf und ändern daran nix.

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