Luddddi schrieb:
Ich würde die Diskussion hier gerne in 2 Jahren nochmal führen (bzw. geführt sehen, ich hab mich jetzt größtenteils rausgehalten), wenn alle mal ein bisschen Abstand gewonnen haben.
Ich persönlich finde es gut, dass Phil Anselmo nicht auftritt. Noch besser hätte ich es gefunden, wenn er gar nicht gebucht worden wäre, aber ok, dieser Punkt wurde zu Genüge diskutiert und ist jetzt eh nicht mehr rückgängig machbar.
Fatal finde ich es, jetzt hämisch auf den Instamob zu verweisen. Auch hier in der Community gab es von Anfang an sehr viele kritische Stimmen. Dass diese hier, in einem Nischenforum, weniger Gewicht haben als öffentliche Facebook-, Twitter- und Instagramaussagen, sollte selbstredend sein. Natürlich darf man davon ausgehen, dass ohne die Reichweite einiger Insta-Accounts die Wellen vermutlich nie oder erst deutlich später so hochgeschnappt wären. Es ist aber de facto nicht so, als wäre diese Meinung jetzt von ein paar wenigen Influencern erfunden worden, sondern das war auch schon vorher ein Belang vieler Fans, der eben nicht gezielt und aufmerksam genug vertreten wurde.
Ebenso fadenscheinig finde ich es, wenn jetzt (oder auch schon vorher) auf andere Künstler wie Kontra K verwiesen wird. Ich kenne von ihm nichts und interessiere mich nicht für ihn, aber wenn er rechte Ansichten hat, hat er ebenso wenig wie Phil Anselmo was bei Rock am Ring verloren. Das eine mit dem andern zu begründen, ist mMn argumentativ nicht zulässig. Trotzdem möchte ich niemanden davon abhalten, auch potentielle Verfehlungen eines Kontra K oder sonst wem anzuprangern, sofern sie denn belegt oder begründet sind.
Ich kann einerseits gut verstehen, dass die Diskussion gerade jetzt emotional ist, vor allem wenn es sich um eine Lieblingsband handelt, die selten in Europa zu sehen ist. Andererseits kann ich nicht verstehen, wie man sich vor eine Bühne stellen und diesem (einen) Menschen zujubeln kann oder warum man ihn hier/auf Insta/Facebook/sonst wo verteidigt und das Geschehene relativiert - aber auch das ist jedem und jeder freigestellt. Hier möchte ich betonen, dass es durchaus auch sachliche Beiträge von Pantera-Fans gab, allerdings gab es hier auch ziemlich lapidare und relativierende Beiträge von Usern, die zwar politisch eine andere Meinung haben mögen als ich, aber bei denen ich weiß, dass sie deutlich weniger polemisch argumentieren und diskutieren können. Vielleicht können wir das ja mit ein bisschen zeitlichem Abstand nochmal etwas sachlicher aufrollen.
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Ich finde es eher kritisch diese Standards nicht durchzuziehen oder gelten diese nur für Pantera? Das wirkt ja noch unsouveräner als es jetzt schon ist.
Aber ob Kontra K wird davon abhängen, wie die Social Media-Welle sich weiter bewegt. Ich schätze die wird leider abebben.
Man muss aber auch ganz klar Teile der Pro-Canceling-Seite kritisieren, welche nun Pantera-Fans unter Generalverdacht zu stellen, sie sein Rechtsextrem. Das finde ich geht zu weit.