Politik-Thread

eröffnet von FBG am 13.02.2006 14:16 Uhr
6.462 Kommentare - zuletzt von IvanTKlasnic

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Yertle-the-Turtle
18.05.2023 21:23

Natürlich hätte ich es nicht anders gemacht. Die Boomer können ja nichts dafür, dass sie in einer anderen Zeit gelebt / gearbeitet haben. Sie stehen für mich nur exemplarisch für den Generationenkonflikt.

0 Nachhaltigkeitsgedanke, gute Rente mit früherem Eintritt und man hat als (obere) Mittelschicht sein Häusle, 2 Autos und fährt 5 mal im Jahr in Urlaub wenn man nicht gerade Golf oder Tennis spielt.

Lanz & Precht haben das Thema Boomer in einer Podcastfolge thematisiert. Ich bekomm die Inhalte im Detail nicht mehr zusammen, aber der Konsens war das es niemand so gut hatte und haben wird wie die Boomer, also unsere Eltern.

BraveNewWorld
18.05.2023 21:45

Es sind wahrscheinlich "Boomer" die dir die Wohnung vermieten und das wird natürlich umgelegt. Wenn es der Staat zahlt, zahlt man es eben über die Steuer. So wie es momentan diskutiert wird schlägt es wohl auf den Wohlstand von allen direkt und indirekt.
Und wenn wir in Deutschland Gas einsparen führt das noch nicht mal unbedingt zu weniger CO2 Ausstoß weltweit, solange die Fördermengen nicht sinken, wie in diesem Thread bereits in einem verlinkten Artikel von Heiner Flassbeck diskutiert. Sinkt aufgrund der geringeren Nachfrage in einem global reichen Land der Preis, was zu höherem Verbrauch in Schwellenländern führt. Wenn die Reformen in Deutschland nicht intelligent und handwerklich sauber gemacht werden, sind wir am Ende noch ein negatives Vorbild und bewirken das Gegenteil dessen was wir wollen bzgl. CO2 Ausstoß.

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hermes81
19.05.2023 09:39·  Bearbeitet


Yertle-the-Turtle schrieb:
Natürlich hätte ich es nicht anders gemacht. Die Boomer können ja nichts dafür, dass sie in einer anderen Zeit gelebt / gearbeitet haben. Sie stehen für mich nur exemplarisch für den Generationenkonflikt.

0 Nachhaltigkeitsgedanke, gute Rente mit früherem Eintritt und man hat als (obere) Mittelschicht sein Häusle, 2 Autos und fährt 5 mal im Jahr in Urlaub wenn man nicht gerade Golf oder Tennis spielt.

Lanz & Precht haben das Thema Boomer in einer Podcastfolge thematisiert. Ich bekomm die Inhalte im Detail nicht mehr zusammen, aber der Konsens war das es niemand so gut hatte und haben wird wie die Boomer, also unsere Eltern.

Zitat anzeigen



Das ist aber jetzt extremst polemisch.

Meine Eltern haben auch ein Eigenheim. Mein Vater (studiert) ging über 30 Jahre lang, 6 Tage die Woche arbeiten. Luxusreisen gab es nicht. Überschüssiges Geld wurde in die Bildung der Kinder gesteckt.

Aber klar, die bösen "Boomer" hatten es halt gut und versauen der Generation z die Zukunft. Die debattiert gerade über die 4 Tage Woche ...

Sorry, aber das ist inhaltlich einfach nur ein extrem schwacher Beitrag von dir.

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Mambo
19.05.2023 10:35·  Bearbeitet

Das Thema „Boomer“ ist meines Erachtens mit das krasseste Beispiel für fehlgehende Diskussionen.

Ich sehe das wie viele hier und finde es wäre völlig falsch, denen jetzt Vorwürfe à la „Ihr habt das Ganze doch verbockt“/“Eure Generation war doch die mit dem fossilen Wachstum“ etc. an den Kopf zu werfen. Denn wie viele schon gesagt haben: Die wussten es (erstmal) lange auch nicht besser, die wurden auch in eine Welt geboren, die damals noch ganz anderen Regeln und Erwartungen folgte. In der auch gesellschaftliche Anerkennung noch viel viel mehr von Auto und Haus abhing, als die progressive Millenial-Hälfte sich das vorstellen kann. Das sind natürlich Dinge, die man verinnerlicht.

Allerdings muss ich auch sagen: Ich hab personalisierte Vorwürfe à la „Ihr seid schuld!“ von Klimaschützer-Seite auch ehrlich gesagt nie gehört. Ich glaube eher, dass die Boomer die oft hören, ohne dass sie so gesagt werden. Das sieht z.B. auch Grönemeyer so, der hat das letztens ganz gut in dem Neubauer-Podcast erklärt.
Das Problem ist halt: Der Wissensstand hat sich in den letzten 30 Jahren gravierend verändert und heute ist klar, dass vieles unsere Lebensgrundlagen zerstört, was die Boomer als Teil ihres Lebenswerkes betrachten. Und das ist zwar natürlich eine knochenharte Erkenntnis, um die ich niemanden beneide. Weil: Jedenfalls die allermeisten sind eben auch nur den Erwartungen ihrer Zeit gefolgt und fragen sich heute, wieso das falsch gewesen sein soll.

Aber es ist eben nicht nur eine harte, sondern auch eine notwendige Erkenntnis. Und das ist auch der Punkt, an dem die Boomer sich meines Erachtens unfassbar schwach verhalten. Ich habe volles Verständnis, dass es schwer ist, in gesetztem Alter Gewissheiten in Frage zu stellen, dass auch viele ihr Leben lang in ein vielleicht kaum klimataugliches Haus investiert haben etc. Das ist schwer, das ist anstregend, das wird viel Kreativität brauchen, da niemanden so zu belasten, dass er es (wirklich) nicht stemmen kann.

Aber sorry - ich kann mir doch jetzt nicht diesen billigen Weg aussuchen, einfach die Augen zu verschließen und die jungen Leute als verrückte Idioten hinzustellen. Und im Gegensatz zu den oben genannten Vorwürfen gegen die Boomer, hab ich genau das tatsächlich schon tausendmal gehört - natürlich jeweils ohne eigene Lösungs- (und nicht Besitzstandswahrungs)-vorschläge. Die "Gaga-Grünen", die letzte Generation als „neue RAF“, die verrückte Neubauer, der Filz-Habeck und überhaupt ist die Ricarda Lang ja so dick. Mein Gott, das ist so unendlich billig, diesen Weg zu gehen und sich nur noch gegenseitig selbst in einer Lebensweise zu bestärken, von der jeder tief im Innern weiß, dass sie nicht mehr zu rechtfertigen ist. Das ist, was ich nicht verstehe.

Und das ist ja auch ein Punkt, der meines Erachtens in der Diskussion völlig unzulässig verdreht wird. FFF hatte Anfangs überhaupt nix gegen Boomer (wen die Historie interessiert: hört mal die Neubauer-Folge von Hotel-Matze). Das waren einfach Kids, die gedacht haben „Krass, wie wenig da passiert – aber wenn wir ein paar Monate unsere Elterngeneration aufrütteln, dann müssen die das ja auch kapieren, was notwendig ist, und dann machen sie mit.“ Die konnten sich überhaupt nicht vorstellen, welchen Angriffen sie (FFF, nicht die Boomer!) ausgesetzt sein würden weil sie das überhaupt nicht für denkbar hielten, wie kirre sich die Boomergeneration (natürlich mehrheitlich, nicht alle) verhalten würde, wenn man sie mit schlichten wissenschaftlichen Erkenntnissen konfrontiert.

Und ganz ehrlich: Das schockiert auch mich bis heute. Im nächsten Umfeld.
Die nettesten Menschen in der Verwandschaft, die ihr halbes Leben nur für ihre Familienmitglieder gelebt haben, sind gleichzeitig nicht bereit, über die kleinsten Veränderungen nachzudenken, damit ihre Enkel auch vernünftig leben können.
Das kommt mir so richtig nach kindlicher Trotzphase vor, wie die sich teilweise mit den hanebüchensten Ausreden gegen jeden Fortschritt wehren. Da sag ich "wenns notwendig ist, bin ich gern bereit in einer kleinen Wohnung zu leben" und die sagen mir ernsthaft "Glaub ich dir nicht." Und da kann man jetzt wieder sagen „Man muss die noch zarter anfassen, die Lebensleistung ist ein sensibles Thema“ – aber ich finde die Wahrheit ist: Nicht die jungen sind da in der Bringschuld, sondern die Boomer wären - und zwar seit Jahren - damit an der Reihe, endlich mal mit diesem billigen Getöse aufzuhören und endlich mal in der Realität anzukommen.

Wieso kann man nicht ehrlich sein und sagen:
„Man das ist echt kacke, ich hätte mir meinen Lebensabend anders vorgestellt, aber es nutzt ja nichts. Es ist wies ist und ihr werdet auch nen Planeten brauchen. Also packen wirs zusammen an und bauen das Land so um, dass das funktioniert.“?

Und das tun sie eben nicht. Da muss man sich nur mal die Altersstruktur der Wahlergebnisse anschauen und gucken, was die Boomer für eine „Klimapolitik“ wählen. Und ich finde das ist ein verantwortungsloses Vorgehen der Boomer, das mittlerweile echt einiges an Antipathie gegen sie als Generation rechtfertigt. Nicht ihr früheres Leben, nicht ihr heutiger Wohlstand – ihre heutigen mehrheitlichen Entscheidungen im hier und jetzt.

blubb0r
19.05.2023 11:57

100%ige Zustimmung.

Aber das musst du jetzt noch um die globale Komponente erweitern, dass unser Wohlstand auf fossilen Energieträgern UND dem Rücken der Entwicklungs- und Schwellenländer fußt.
Jetzt mit dem Finger auf die zu zeigen und "aber die machen das auch" zu sagen, hilft natürlich null.


Ich bin da aber fatalistisch unterwegs, das werden wir niemals gebacken kriegen als Weltgemeinschaft.

Mambo
19.05.2023 12:03

Ich glaube auch, dass das "als Weltgemeinschaft" aktuell sehr schwierig wird.

Aber wenn sich die jungen Generationen in den einzelnen Ländern verantwortlich fühlen (was ich schon kommen sehe) und es jeweils auf ihre Art schaffen würden die alten mitzunehmen (da hab ich mehr Sorge), dann käme ja am Ende auch ein Großteil der Weltgemeinschaft raus.

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hermes81
19.05.2023 12:04


Mambo schrieb:
Und das tun sie eben nicht. Da muss man sich nur mal die Altersstruktur der Wahlergebnisse anschauen und gucken, was die Boomer für eine „Klimapolitik“ wählen. Und ich finde das ist ein verantwortungsloses Vorgehen der Boomer, das mittlerweile echt einiges an Antipathie gegen sie als Generation rechtfertigt. Nicht ihr früheres Leben, nicht ihr heutiger Wohlstand – ihre heutigen mehrheitlichen Entscheidungen im hier und jetzt.

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Dann muss man aber ebenso fair sein und mal betrachten, wie weit Wunschdenken und gelebte Lösungen bei Generation z so auseinaderklaffen.
Nur mal grün zu wählen oder sich deppert an die Straße kleben löst exakt welches Problem? Keines.

idR haben junge Menschen heutzutage mit 25 einen bescheideneren co² Fußabdruck als es bspw. meine Eltern je haben werden.
Die sind nicht mit dem hippen, 14L Diesel schluckenden VW California mal 8 Wochen durch Skandinavien getourt um coole Insta Posts zu verfassen.
Die mussten nicht nach dem Abi erstmal ne Runde um Welt jetten um sich zu finden. Die hatten nicht den Anspruch an 4x Urlaub im Jahr.
Die fliegen nicht wegen eines Konzerts Ihrer Lieblingsband durch Europa.

Will sagen: Mir ist das viel zu billig diese Generation für sämtliche Versäumnisse verantwortlich zu machen.

Frau Neubauer & co. vermarkten sich geschickt. Passt in die heutige Zeit, wo gute Bilder ganze Stories bilden.
Du sprichst vieles richtig an.
Aber die (oftmals) gelebte Doppelmoral und Scheinheiligkeit derjenigen die "Boomer" an die Wand stellen, die gehört halt auch dazu.

Mambo
19.05.2023 12:08·  Bearbeitet

Ja gut, aber du machst ja gerade, wogegen ich argumentiert habe. Ich hab gesagt, niemand sollte Boomer persönlich verantwortlich machen. Genauso wenig hilfreich ist es aber, wie du jetzt über die Generation Z redest.

Die Frage ist nicht "Was habt ihr bisher gemacht und war das super ethisch und konsequent?", sondern "Bist du heute bereit zusammen umzusteuern?".

Das ist das Relevante - und da sehe zumindest ich die Generation Z meilenweit vor den Boomern. Klar hat jede Generation ihre eigenen Baustellen - aber dagegen wehren, überhaupt etwas anzugehen tun sich gerade überwiegend die Boomer und nicht die Jungen.

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Yertle-the-Turtle
19.05.2023 12:14

Auch von mir 100% Zustimmung für den tollen Beitrag von Mambo.

Ich bin etwas überrascht - auch wenn ich polemisch schreibe - wie schnell man hier die Boomer in Schutz nimmt. Wie Mambo treffend erklärt geht es mir auch nicht um das was damals war, sondern wie man sich ab heute verhält, wobei es mir mehr um das Thema Wohlstand als Klima ging. Aber diese Themen lassen sich heute auch gar nicht mehr so richtig trennen.

Der Refrain "Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist, es wär' nur deine Schuld, wenn sie so bleibt" ist doch nicht nur für die Jugend heute relevant, sondern für jeden Einzelnen.

Ich kann nur aus Beobachtungen aus meiner Bubble sprechen, was selbstverständlich nicht als repräsentative Marktstudie durchgeht. Ich sehe Boomer, die in München ein Einfamilienhaus kaufen konnten, obwohl nur der Vater gearbeitet hat und die Mutter 5 Stunden die Woche Yoga Unterricht gibt. Es gehört nämlich auch zur Wahrheit, dass ein gutes Gehalt lange Zeit für die Familie gereicht hat und heute beide Partner Vollzeit arbeiten müssen um über die Runden zu kommen.

Ich sehe Rentner, die Ihren wohlverdienten! Lebensabend beim Tennis spielen auf den Kanaren oder Golfen in Portugal verbringen.

Was ich nicht sehe ist bei den Boomern die ich kenne die Einsicht, dass Ihr Wohlstand ein Privileg ist und alle an einem Strang packen müssen um für die folgenden Generationen die Erde nicht komplett verbrannt zu hinterlassen.

Es funktioniert einfach nicht, dass man bei sämtlichen Diskussionen die Boomer und Rentner ausklammert weil die ja ach so viel gearbeitet haben und jetzt Ihre Rente genießen sollen.

Mambo
19.05.2023 12:20


Yertle-the-Turtle schrieb:
(...)
Was ich nicht sehe ist bei den Boomern die ich kenne die Einsicht, dass Ihr Wohlstand ein Privileg ist und alle an einem Strang packen müssen um für die folgenden Generationen die Erde nicht komplett verbrannt zu hinterlassen.

Es funktioniert einfach nicht, dass man bei sämtlichen Diskussionen die Boomer und Rentner ausklammert weil die ja ach so viel gearbeitet haben und jetzt Ihre Rente genießen sollen.

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Genau das. Right in the feels.

BraveNewWorld
19.05.2023 12:23


hermes81 schrieb:


Mambo schrieb:
Und das tun sie eben nicht. Da muss man sich nur mal die Altersstruktur der Wahlergebnisse anschauen und gucken, was die Boomer für eine „Klimapolitik“ wählen. Und ich finde das ist ein verantwortungsloses Vorgehen der Boomer, das mittlerweile echt einiges an Antipathie gegen sie als Generation rechtfertigt. Nicht ihr früheres Leben, nicht ihr heutiger Wohlstand – ihre heutigen mehrheitlichen Entscheidungen im hier und jetzt.

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Dann muss man aber ebenso fair sein und mal betrachten, wie weit Wunschdenken und gelebte Lösungen bei Generation z so auseinaderklaffen.
Nur mal grün zu wählen oder sich deppert an die Straße kleben löst exakt welches Problem? Keines.

idR haben junge Menschen heutzutage mit 25 einen bescheideneren co² Fußabdruck als es bspw. meine Eltern je haben werden.
Die sind nicht mit dem hippen, 14L Diesel schluckenden VW California mal 8 Wochen durch Skandinavien getourt um coole Insta Posts zu verfassen.
Die mussten nicht nach dem Abi erstmal ne Runde um Welt jetten um sich zu finden. Die hatten nicht den Anspruch an 4x Urlaub im Jahr.
Die fliegen nicht wegen eines Konzerts Ihrer Lieblingsband durch Europa.

Will sagen: Mir ist das viel zu billig diese Generation für sämtliche Versäumnisse verantwortlich zu machen.

Frau Neubauer & co. vermarkten sich geschickt. Passt in die heutige Zeit, wo gute Bilder ganze Stories bilden.
Du sprichst vieles richtig an.
Aber die (oftmals) gelebte Doppelmoral und Scheinheiligkeit derjenigen die "Boomer" an die Wand stellen, die gehört halt auch dazu.


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Provokante These: der oder die durchschnittliche Grünen-Wählerin hat einen deutlich höheren CO2 Fußabdruck als die oder der durchschnittliche CSU-Wähler.

MinistryOfDeath
MinistryOfDeath
19.05.2023 12:29


BraveNewWorld schrieb:


hermes81 schrieb:


Mambo schrieb:
Und das tun sie eben nicht. Da muss man sich nur mal die Altersstruktur der Wahlergebnisse anschauen und gucken, was die Boomer für eine „Klimapolitik“ wählen. Und ich finde das ist ein verantwortungsloses Vorgehen der Boomer, das mittlerweile echt einiges an Antipathie gegen sie als Generation rechtfertigt. Nicht ihr früheres Leben, nicht ihr heutiger Wohlstand – ihre heutigen mehrheitlichen Entscheidungen im hier und jetzt.

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Dann muss man aber ebenso fair sein und mal betrachten, wie weit Wunschdenken und gelebte Lösungen bei Generation z so auseinaderklaffen.
Nur mal grün zu wählen oder sich deppert an die Straße kleben löst exakt welches Problem? Keines.

idR haben junge Menschen heutzutage mit 25 einen bescheideneren co² Fußabdruck als es bspw. meine Eltern je haben werden.
Die sind nicht mit dem hippen, 14L Diesel schluckenden VW California mal 8 Wochen durch Skandinavien getourt um coole Insta Posts zu verfassen.
Die mussten nicht nach dem Abi erstmal ne Runde um Welt jetten um sich zu finden. Die hatten nicht den Anspruch an 4x Urlaub im Jahr.
Die fliegen nicht wegen eines Konzerts Ihrer Lieblingsband durch Europa.

Will sagen: Mir ist das viel zu billig diese Generation für sämtliche Versäumnisse verantwortlich zu machen.

Frau Neubauer & co. vermarkten sich geschickt. Passt in die heutige Zeit, wo gute Bilder ganze Stories bilden.
Du sprichst vieles richtig an.
Aber die (oftmals) gelebte Doppelmoral und Scheinheiligkeit derjenigen die "Boomer" an die Wand stellen, die gehört halt auch dazu.


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Provokante These: der oder die durchschnittliche Grünen-Wählerin hat einen deutlich höheren CO2 Fußabdruck als die oder der durchschnittliche CSU-Wähler.

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Woran machst du das fest?

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Yertle-the-Turtle
19.05.2023 12:31

Und sorry wenn meine Beiträge sarkastisch oder polemisch sind. Aber das Thema Immobilie fuckt mich einfach nur ab und triggert mich.

Meine Partnerin und ich haben beide ein Diplom, Jobs im Konzern mit ordentlichem Gehalt. Ich wüsste nicht was ich im Leben hätte "besser" machen können von den Dingen die ich beeinflussen kann (Ausbildung, Jobwahl, Geld sparen).

Und trotzdem reift langsam die Erkenntnis, dass dieser Weg in Bayern nicht mehr ausreicht um uns und unserem Kind ein Zuhause zu kaufen.

Da staut sich gerade Frust und Neid auf einfach zu wissen es reicht nicht, weil man 10 Jahre zu spät geboren wurde oder nicht mit einem hohen Erbe beglückt wird.

Der FFF muss es da noch viel extremer gehen mit Anfang 20. Wenn hier die böse 4-Tage Woche gefordert wird ist das zu Teilen sicher auch der Resignation geschuldet im Leben noch etwas nennenswertes aufbauen zu können.

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blubb0r
19.05.2023 12:38

Wovor man halt auch bei der ganzen Diskussion nicht die Augen verschließen darf:
Klimaschutz ist ein "Luxus-"Problem.

Ist jetzt überspitzt formuliert, aber wenn ich Schiss habe, morgen nichts zu Essen zu bekommen, habe ich keinen Kopf, mir um übermorgen Gedanken zu machen.

Und da greift für mich die Diskussion zu wenig auf. Klar, durch Klimaschutz werden einige Dinge teurer, aber wie werden die Leute aufgegriffen, die es aktuell schon schwer haben.
Da hilft das Argument "in 30 Jahren wird es für dich noch schlimmer, wenn du dich heute nicht einschränkst" nicht.

Das greifen die Radikalen geschickt auf und da kriegen die Parteien der Mitte allesamt (zumindest aus meiner Sicht) keine passende Kommunikation.

Ist ja auch immer ein beliebter Punkt bzgl. Kritik bei FFF und Letzte Generation. Da sitzen zu 90% Leute aus weißen Akademiker-/Obere Mittelschicht-Haushalten

Mambo
19.05.2023 12:43·  Bearbeitet


Yertle-the-Turtle schrieb:
Und sorry wenn meine Beiträge sarkastisch oder polemisch sind. Aber das Thema Immobilie fuckt mich einfach nur ab und triggert mich.

Meine Partnerin und ich haben beide ein Diplom, Jobs im Konzern mit ordentlichem Gehalt. Ich wüsste nicht was ich im Leben hätte "besser" machen können von den Dingen die ich beeinflussen kann (Ausbildung, Jobwahl, Geld sparen).

Und trotzdem reift langsam die Erkenntnis, dass dieser Weg in Bayern nicht mehr ausreicht um uns und unserem Kind ein Zuhause zu kaufen.

Da staut sich gerade Frust und Neid auf einfach zu wissen es reicht nicht, weil man 10 Jahre zu spät geboren wurde oder nicht mit einem hohen Erbe beglückt wird.

Der FFF muss es da noch viel extremer gehen mit Anfang 20. Wenn hier die böse 4-Tage Woche gefordert wird ist das zu Teilen sicher auch der Resignation geschuldet im Leben noch etwas nennenswertes aufbauen zu können.

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Ich seh das ehrlich gesagt schon an mir, dass ich denke "Wenn ich jetzt Karriere mache und viel Geld verdiene, finanziere ich damit vor allem auch zwei Rentner, die - jedenfalls im Durchschnitt - gerade gegen alles ankämpfen, was mir wichtig ist.". Wenn du dann noch ein Mensch bist, der sich aus Materiellem ohnehin nicht allzu viel macht, fragst du dich echt, ob das Sinn macht.

Zu Blubb0r:
Das ist völlig richtig. Aber in meinen Augen ein Grund, dass die Wohlhabenden - auf Staaten- wie auf persönlicher Ebene - in Sachen Klimaschutz erst recht vorangehen und die notwendigen Entwicklungen vorantreiben müssen.

Zu Locust:
Ja ich glaube auch, dass der "Zwischengeneration" da eine große vermittelnde Aufgabe zukommt. Ich seh mich da auch, wenn auch etwas näher an den Jüngeren als den Boomern. Aber für die GenZ ist das glaube ich auch einfach der völlig unverständliche Horror, was gerade von Boomerseite passiert.

Zur Gesamtheit:
Tolle Diskussion hier! Wenn das miteinander Reden überall so funktionieren würde, wären wir viel weiter.Smiley

BraveNewWorld
19.05.2023 12:43


MinistryOfDeath schrieb:


BraveNewWorld schrieb:


hermes81 schrieb:


Mambo schrieb:
Und das tun sie eben nicht. Da muss man sich nur mal die Altersstruktur der Wahlergebnisse anschauen und gucken, was die Boomer für eine „Klimapolitik“ wählen. Und ich finde das ist ein verantwortungsloses Vorgehen der Boomer, das mittlerweile echt einiges an Antipathie gegen sie als Generation rechtfertigt. Nicht ihr früheres Leben, nicht ihr heutiger Wohlstand – ihre heutigen mehrheitlichen Entscheidungen im hier und jetzt.

Zitat anzeigen



Dann muss man aber ebenso fair sein und mal betrachten, wie weit Wunschdenken und gelebte Lösungen bei Generation z so auseinaderklaffen.
Nur mal grün zu wählen oder sich deppert an die Straße kleben löst exakt welches Problem? Keines.

idR haben junge Menschen heutzutage mit 25 einen bescheideneren co² Fußabdruck als es bspw. meine Eltern je haben werden.
Die sind nicht mit dem hippen, 14L Diesel schluckenden VW California mal 8 Wochen durch Skandinavien getourt um coole Insta Posts zu verfassen.
Die mussten nicht nach dem Abi erstmal ne Runde um Welt jetten um sich zu finden. Die hatten nicht den Anspruch an 4x Urlaub im Jahr.
Die fliegen nicht wegen eines Konzerts Ihrer Lieblingsband durch Europa.

Will sagen: Mir ist das viel zu billig diese Generation für sämtliche Versäumnisse verantwortlich zu machen.

Frau Neubauer & co. vermarkten sich geschickt. Passt in die heutige Zeit, wo gute Bilder ganze Stories bilden.
Du sprichst vieles richtig an.
Aber die (oftmals) gelebte Doppelmoral und Scheinheiligkeit derjenigen die "Boomer" an die Wand stellen, die gehört halt auch dazu.


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Provokante These: der oder die durchschnittliche Grünen-Wählerin hat einen deutlich höheren CO2 Fußabdruck als die oder der durchschnittliche CSU-Wähler.

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Woran machst du das fest?

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Grünen Wähler im Schnitt wohlhabendender und urbaner, was wohl mit CO2 Ausstoß korreliert. Ansonsten anekdotische Evidenz bei mir, dass es eher die klassischen CSU Wähler auf dem Land sind die sich nicht für Umweltschutz interessieren jedoch kaum verreisen und die Grünen-Wähler die dauernd um die Welt jetten und mehr konsumieren. Müsste man aber mal untersuchen. Ich meine nur man muss vorsichtig sein, gute Gesinnung bedeutet nicht unbedingt weniger schädliches Verhalten.

BraveNewWorld
19.05.2023 12:45


Yertle-the-Turtle schrieb:
Und sorry wenn meine Beiträge sarkastisch oder polemisch sind. Aber das Thema Immobilie fuckt mich einfach nur ab und triggert mich.

Meine Partnerin und ich haben beide ein Diplom, Jobs im Konzern mit ordentlichem Gehalt. Ich wüsste nicht was ich im Leben hätte "besser" machen können von den Dingen die ich beeinflussen kann (Ausbildung, Jobwahl, Geld sparen).

Und trotzdem reift langsam die Erkenntnis, dass dieser Weg in Bayern nicht mehr ausreicht um uns und unserem Kind ein Zuhause zu kaufen.

Da staut sich gerade Frust und Neid auf einfach zu wissen es reicht nicht, weil man 10 Jahre zu spät geboren wurde oder nicht mit einem hohen Erbe beglückt wird.

Der FFF muss es da noch viel extremer gehen mit Anfang 20. Wenn hier die böse 4-Tage Woche gefordert wird ist das zu Teilen sicher auch der Resignation geschuldet im Leben noch etwas nennenswertes aufbauen zu können.

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Bin ich bei dir! Mit dem Unterschied, dass ich befürchte durch die ineffizienten staatlich verordneten Umbaumaßnahmen wird es noch unerschwinglicher für mich.

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snookdog
snookdog
19.05.2023 13:02


Cody schrieb:
Fenster, Dämmung, Dach, Wärmepumpe und Fußbodenheizung und der Spaß kostet je nach Größe des Hauses locker 100.000 bis 200.000 Euro. Aber hey, es gibt ja 20/30 Prozent Zuschuss. Und wer kein Geld hat, der kann es ja schließlich verkaufen. Aber klar, nur Panikmache Smiley

Zitat anzeigen


Ah nochmal schön nachgelabert. Dann muss ich doch nochmal posten, obwohl ich bei einigen Beiträgen hier absolut keine Lust mehr habe, mich zu beteiligen. Da kann ich auch zum örtlichen Stammtisch.

Mal ganz abgesehen davon, dass die hier kursierenden Kosten selbst für einen Altbau absurd sind (der SWR hatte dazu mal eine ganz gute Reportage: Odysso: Wärmepumpe im Altbau - geht das?, würde ich gerne wissen, wo es kostenlose Gasheizungen gibt wenn die alten Geräte ausgetauscht werden müssen? Laut GEG müssen alte Öl- und Gasheizungen mit Konstanttemperaturtechnik nach 30 Jahren nämlich eh ausgetauscht werden. Das Gesetz dazu stammt aus der Groko-Zeit. Nur Aufschrei gab es damals keinen. Der Preisunterschied in der Anschaffung einer Luftwärmepumpe zu einer Gaszentralheizung entspricht auch ungefähr der Förderung, die man erhält.

Zur oft als unabdingbar angesehenen Sanierung: Das Frauenhofer Institut hat in einer Studie festgestellt, dass eine Sanierung erst bei einem Heizwärmeverbrauch von 150 kWh zwingend nötig ist. Selbst ohne Fußbodenheizung ist eine Wärmepumpe deutlich effizienter als eine Gasheizung. Quelle: www.tagesschau.de - Bei den Erfahrungsberichten frage ich mich schon, ob einzelne Heizungsbauer hier eine Goldgrube sehen? Ich würde da auf jeden Fall noch eine Zweitmeinung einholen.

Die Bundesregierung fördert in den nächsten beiden Jahren den Ausbau von Fernwärme übrigens mit 3 Mrd Euro. Damit sollte der Ausbau von Fermwärme in Städten deutlich schneller vorangehen. Auch das trägt zur Sozialverträglichkeit bei.

Zu guter Letzt noch ein Punkt, der mir in der Diskussion grundsätzlich zu kurz kommt: Strom können wir bereits klimaneutral produzieren, Öl und Gas nicht. Bei letzteren sind wir auf den Import aus Ländern angewiesen, die von Diktatoren regiert werden . Dass die Abhängigkeit von Russland problematisch wird, hat man durchaus kommen sehen und dennoch wurde Nord Stream 2 weiterhin vorangetrieben als gäbe es keine Alternative. Wer möchte, kann sich dazu gerne mal eine Bundestagsrede von Annalena Baerbock aus dem September 2020 ansehen: Bundestagsrede: Nord Stream 2

hermes81
19.05.2023 13:06


Mambo schrieb:
Die Frage ist nicht "Was habt ihr bisher gemacht und war das super ethisch und konsequent?", sondern "Bist du heute bereit zusammen umzusteuern?".

Das ist das Relevante - und da sehe zumindest ich die Generation Z meilenweit vor den Boomern. Klar hat jede Generation ihre eigenen Baustellen - aber dagegen wehren, überhaupt etwas anzugehen tun sich gerade überwiegend die Boomer und nicht die Jungen.

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Naja, da gehen unsere Wahrnehmungen offenbar eklatant auseinander.
Die "Jungen" sind weitaus besser darin sich zu vermarkten und in Szene zu setzen.
Aber die größten Schreihälse haben nicht immer vollumfänglich Recht.

Wie gesagt, die Doppelmoral dieser Generationen in Anspruch (an andere) und eigene Lebensweise, die passt für mich (oftmals) überhaupt nicht zusammen. Sind ja nicht nur die bösen "Boomer" die fliegen/Auto fahren etc.

BraveNewWorld
19.05.2023 13:15


snookdog schrieb:


Cody schrieb:
Fenster, Dämmung, Dach, Wärmepumpe und Fußbodenheizung und der Spaß kostet je nach Größe des Hauses locker 100.000 bis 200.000 Euro. Aber hey, es gibt ja 20/30 Prozent Zuschuss. Und wer kein Geld hat, der kann es ja schließlich verkaufen. Aber klar, nur Panikmache Smiley

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Ah nochmal schön nachgelabert. Dann muss ich doch nochmal posten, obwohl ich bei einigen Beiträgen hier absolut keine Lust mehr habe, mich zu beteiligen. Da kann ich auch zum örtlichen Stammtisch.

Mal ganz abgesehen davon, dass die hier kursierenden Kosten selbst für einen Altbau absurd sind (der SWR hatte dazu mal eine ganz gute Reportage: Odysso: Wärmepumpe im Altbau - geht das?, würde ich gerne wissen, wo es kostenlose Gasheizungen gibt wenn die alten Geräte ausgetauscht werden müssen? Laut GEG müssen alte Öl- und Gasheizungen mit Konstanttemperaturtechnik nach 30 Jahren nämlich eh ausgetauscht werden. Das Gesetz dazu stammt aus der Groko-Zeit. Nur Aufschrei gab es damals keinen. Der Preisunterschied in der Anschaffung einer Luftwärmepumpe zu einer Gaszentralheizung entspricht auch ungefähr der Förderung, die man erhält.

Zur oft als unabdingbar angesehenen Sanierung: Das Frauenhofer Institut hat in einer Studie festgestellt, dass eine Sanierung erst bei einem Heizwärmeverbrauch von 150 kWh zwingend nötig ist. Selbst ohne Fußbodenheizung ist eine Wärmepumpe deutlich effizienter als eine Gasheizung. Quelle: www.tagesschau.de - Bei den Erfahrungsberichten frage ich mich schon, ob einzelne Heizungsbauer hier eine Goldgrube sehen? Ich würde da auf jeden Fall noch eine Zweitmeinung einholen.

Die Bundesregierung fördert in den nächsten beiden Jahren den Ausbau von Fernwärme übrigens mit 3 Mrd Euro. Damit sollte der Ausbau von Fermwärme in Städten deutlich schneller vorangehen. Auch das trägt zur Sozialverträglichkeit bei.

Zu guter Letzt noch ein Punkt, der mir in der Diskussion grundsätzlich zu kurz kommt: Strom können wir bereits klimaneutral produzieren, Öl und Gas nicht. Bei letzteren sind wir auf den Import aus Ländern angewiesen, die von Diktatoren regiert werden . Dass die Abhängigkeit von Russland problematisch wird, hat man durchaus kommen sehen und dennoch wurde Nord Stream 2 weiterhin vorangetrieben als gäbe es keine Alternative. Wer möchte, kann sich dazu gerne mal eine Bundestagsrede von Annalena Baerbock aus dem September 2020 ansehen: Bundestagsrede: Nord Stream 2

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Einfache Verständnisfrage: wenn der Umbau hin zu Wärmepumpen stand jetzt zu Einsparungen führt, warum muss man den dann mit Druck durchsetzen? Würde sich der Umbau schnell durch Einsparungen amortisieren, hätte man einen guten Investmentcase und die Investoren würden doch Schlange stehen?

Dass das (noch) nicht so ist zeigt doch dass der Umbau sich noch nicht lohnt, da der Strom und die Wärmepumpen (noch) zu teuer sind. Nicht vergessen wir haben mit die höchsten Strompreise der EU.

Wäre es doch schon effizient, würde ich mir aus Sicht der Politik doch überlegen wie privates Kapital in die Finanzierung von Umbaumaßnahmen fließen kann. Könnte man damit Geld verdienen, gäbe es Investoren und es könnten sich neue Geschäftsmodelle entwickeln die den Umbau finanzieren und man hätte die ganze Diskussion nicht. Aber vielleicht übersehe ich etwas.

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snookdog
snookdog
19.05.2023 14:18


BraveNewWorld schrieb:


snookdog schrieb:


Cody schrieb:
Fenster, Dämmung, Dach, Wärmepumpe und Fußbodenheizung und der Spaß kostet je nach Größe des Hauses locker 100.000 bis 200.000 Euro. Aber hey, es gibt ja 20/30 Prozent Zuschuss. Und wer kein Geld hat, der kann es ja schließlich verkaufen. Aber klar, nur Panikmache Smiley

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Ah nochmal schön nachgelabert. Dann muss ich doch nochmal posten, obwohl ich bei einigen Beiträgen hier absolut keine Lust mehr habe, mich zu beteiligen. Da kann ich auch zum örtlichen Stammtisch.

Mal ganz abgesehen davon, dass die hier kursierenden Kosten selbst für einen Altbau absurd sind (der SWR hatte dazu mal eine ganz gute Reportage: Odysso: Wärmepumpe im Altbau - geht das?, würde ich gerne wissen, wo es kostenlose Gasheizungen gibt wenn die alten Geräte ausgetauscht werden müssen? Laut GEG müssen alte Öl- und Gasheizungen mit Konstanttemperaturtechnik nach 30 Jahren nämlich eh ausgetauscht werden. Das Gesetz dazu stammt aus der Groko-Zeit. Nur Aufschrei gab es damals keinen. Der Preisunterschied in der Anschaffung einer Luftwärmepumpe zu einer Gaszentralheizung entspricht auch ungefähr der Förderung, die man erhält.

Zur oft als unabdingbar angesehenen Sanierung: Das Frauenhofer Institut hat in einer Studie festgestellt, dass eine Sanierung erst bei einem Heizwärmeverbrauch von 150 kWh zwingend nötig ist. Selbst ohne Fußbodenheizung ist eine Wärmepumpe deutlich effizienter als eine Gasheizung. Quelle: www.tagesschau.de - Bei den Erfahrungsberichten frage ich mich schon, ob einzelne Heizungsbauer hier eine Goldgrube sehen? Ich würde da auf jeden Fall noch eine Zweitmeinung einholen.

Die Bundesregierung fördert in den nächsten beiden Jahren den Ausbau von Fernwärme übrigens mit 3 Mrd Euro. Damit sollte der Ausbau von Fermwärme in Städten deutlich schneller vorangehen. Auch das trägt zur Sozialverträglichkeit bei.

Zu guter Letzt noch ein Punkt, der mir in der Diskussion grundsätzlich zu kurz kommt: Strom können wir bereits klimaneutral produzieren, Öl und Gas nicht. Bei letzteren sind wir auf den Import aus Ländern angewiesen, die von Diktatoren regiert werden . Dass die Abhängigkeit von Russland problematisch wird, hat man durchaus kommen sehen und dennoch wurde Nord Stream 2 weiterhin vorangetrieben als gäbe es keine Alternative. Wer möchte, kann sich dazu gerne mal eine Bundestagsrede von Annalena Baerbock aus dem September 2020 ansehen: Bundestagsrede: Nord Stream 2

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Einfache Verständnisfrage: wenn der Umbau hin zu Wärmepumpen stand jetzt zu Einsparungen führt, warum muss man den dann mit Druck durchsetzen? Würde sich der Umbau schnell durch Einsparungen amortisieren, hätte man einen guten Investmentcase und die Investoren würden doch Schlange stehen?
Dass das (noch) nicht so ist zeigt doch dass der Umbau sich noch nicht lohnt, da der Strom und die Wärmepumpen (noch) zu teuer sind. Nicht vergessen wir haben mit die höchsten Strompreise der EU.
Wäre es doch schon effizient, würde ich mir aus Sicht der Politik doch überlegen wie privates Kapital in die Finanzierung von Umbaumaßnahmen fließen kann. Könnte man damit Geld verdienen, gäbe es Investoren und es könnten sich neue Geschäftsmodelle entwickeln die den Umbau finanzieren und man hätte die ganze Diskussion nicht. Aber vielleicht übersehe ich etwas.

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Von welchem Druck sprichst du denn? Die Umrüstung ist bis 2045 (in Worten: zweitausendfünfundvierzig) vorgeschrieben und selbst da gibt es noch Ausnahmen und Härtefallregelungen. Das sind 22 Jahre.

Der Markt alleine wird es nicht regeln, weil sich im Öl- und Gaspreis die Wahrheit noch nicht widerspiegelt und wenn es doch soweit ist, ist das Geschrei groß und die Bundesregierung muss mit Steuergeldern subventionieren oder deckeln. Solange keine Anreize geschaffen werden, frühzeitig umzurüsten, passiert das nicht.

Man benötigt eigentlich auch keine Glaskugel um zu sehen, dass Heizen mit Gas und Öl in Zukunft deutlich teurer wird. Der CO2 Preis wird sich bis 2026 verdoppeln und das ist dann auch erst der Anfang. Viele Menschen handeln aber nicht mit entsprechendem Weitblick oder können es aus finanziellen Gründen nicht, was absolut verständlich ist. Darum ist es meiner Meinung nach der absolut richtige Weg, den Schaden jetzt mit einem entsprechenden Gesetz abzuwenden und durch Förderung für die Sozialverträglichkeit zu sorgen.

BraveNewWorld
19.05.2023 14:57


snookdog schrieb:


BraveNewWorld schrieb:


snookdog schrieb:


Cody schrieb:
Fenster, Dämmung, Dach, Wärmepumpe und Fußbodenheizung und der Spaß kostet je nach Größe des Hauses locker 100.000 bis 200.000 Euro. Aber hey, es gibt ja 20/30 Prozent Zuschuss. Und wer kein Geld hat, der kann es ja schließlich verkaufen. Aber klar, nur Panikmache Smiley

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Ah nochmal schön nachgelabert. Dann muss ich doch nochmal posten, obwohl ich bei einigen Beiträgen hier absolut keine Lust mehr habe, mich zu beteiligen. Da kann ich auch zum örtlichen Stammtisch.

Mal ganz abgesehen davon, dass die hier kursierenden Kosten selbst für einen Altbau absurd sind (der SWR hatte dazu mal eine ganz gute Reportage: Odysso: Wärmepumpe im Altbau - geht das?, würde ich gerne wissen, wo es kostenlose Gasheizungen gibt wenn die alten Geräte ausgetauscht werden müssen? Laut GEG müssen alte Öl- und Gasheizungen mit Konstanttemperaturtechnik nach 30 Jahren nämlich eh ausgetauscht werden. Das Gesetz dazu stammt aus der Groko-Zeit. Nur Aufschrei gab es damals keinen. Der Preisunterschied in der Anschaffung einer Luftwärmepumpe zu einer Gaszentralheizung entspricht auch ungefähr der Förderung, die man erhält.

Zur oft als unabdingbar angesehenen Sanierung: Das Frauenhofer Institut hat in einer Studie festgestellt, dass eine Sanierung erst bei einem Heizwärmeverbrauch von 150 kWh zwingend nötig ist. Selbst ohne Fußbodenheizung ist eine Wärmepumpe deutlich effizienter als eine Gasheizung. Quelle: www.tagesschau.de - Bei den Erfahrungsberichten frage ich mich schon, ob einzelne Heizungsbauer hier eine Goldgrube sehen? Ich würde da auf jeden Fall noch eine Zweitmeinung einholen.

Die Bundesregierung fördert in den nächsten beiden Jahren den Ausbau von Fernwärme übrigens mit 3 Mrd Euro. Damit sollte der Ausbau von Fermwärme in Städten deutlich schneller vorangehen. Auch das trägt zur Sozialverträglichkeit bei.

Zu guter Letzt noch ein Punkt, der mir in der Diskussion grundsätzlich zu kurz kommt: Strom können wir bereits klimaneutral produzieren, Öl und Gas nicht. Bei letzteren sind wir auf den Import aus Ländern angewiesen, die von Diktatoren regiert werden . Dass die Abhängigkeit von Russland problematisch wird, hat man durchaus kommen sehen und dennoch wurde Nord Stream 2 weiterhin vorangetrieben als gäbe es keine Alternative. Wer möchte, kann sich dazu gerne mal eine Bundestagsrede von Annalena Baerbock aus dem September 2020 ansehen: Bundestagsrede: Nord Stream 2

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Einfache Verständnisfrage: wenn der Umbau hin zu Wärmepumpen stand jetzt zu Einsparungen führt, warum muss man den dann mit Druck durchsetzen? Würde sich der Umbau schnell durch Einsparungen amortisieren, hätte man einen guten Investmentcase und die Investoren würden doch Schlange stehen?
Dass das (noch) nicht so ist zeigt doch dass der Umbau sich noch nicht lohnt, da der Strom und die Wärmepumpen (noch) zu teuer sind. Nicht vergessen wir haben mit die höchsten Strompreise der EU.
Wäre es doch schon effizient, würde ich mir aus Sicht der Politik doch überlegen wie privates Kapital in die Finanzierung von Umbaumaßnahmen fließen kann. Könnte man damit Geld verdienen, gäbe es Investoren und es könnten sich neue Geschäftsmodelle entwickeln die den Umbau finanzieren und man hätte die ganze Diskussion nicht. Aber vielleicht übersehe ich etwas.

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Von welchem Druck sprichst du denn? Die Umrüstung ist bis 2045 (in Worten: zweitausendfünfundvierzig) vorgeschrieben und selbst da gibt es noch Ausnahmen und Härtefallregelungen. Das sind 22 Jahre.

Der Markt alleine wird es nicht regeln, weil sich im Öl- und Gaspreis die Wahrheit noch nicht widerspiegelt und wenn es doch soweit ist, ist das Geschrei groß und die Bundesregierung muss mit Steuergeldern subventionieren oder deckeln. Solange keine Anreize geschaffen werden, frühzeitig umzurüsten, passiert das nicht.

Man benötigt eigentlich auch keine Glaskugel um zu sehen, dass Heizen mit Gas und Öl in Zukunft deutlich teurer wird. Der CO2 Preis wird sich bis 2026 verdoppeln und das ist dann auch erst der Anfang. Viele Menschen handeln aber nicht mit entsprechendem Weitblick oder können es aus finanziellen Gründen nicht, was absolut verständlich ist. Darum ist es meiner Meinung nach der absolut richtige Weg, den Schaden jetzt mit einem entsprechenden Gesetz abzuwenden und durch Förderung für die Sozialverträglichkeit zu sorgen.

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Wenn man eine Heizung hat die älter als 30 Jahre ist, muss sie ab 2024 getauscht werden, und nicht 2045, oder verstehe ich das falsch?

Und wenn man jetzt tauschen muss zahlt man massiv drauf, da man mit den Einsparungen nicht die hohen Kosten refinanzieren kann. Und das stellt für viele ein sehr großes Problem dar, so wie ich verstehe, auch wenn ich selbst nicht betroffen bin. Das mag innerhalb der nächsten 10 Jahre anders werden wenn Wärmepumpen günstiger und Gas teurer wird. Aber stand jetzt verstehe ich es als Druck der zu einem ineffizienten Outcome führt. Aber vielleicht habe ich falsche Annahmen?

BraveNewWorld
19.05.2023 14:59


Locust schrieb:


snookdog schrieb:


Cody schrieb:
Fenster, Dämmung, Dach, Wärmepumpe und Fußbodenheizung und der Spaß kostet je nach Größe des Hauses locker 100.000 bis 200.000 Euro. Aber hey, es gibt ja 20/30 Prozent Zuschuss. Und wer kein Geld hat, der kann es ja schließlich verkaufen. Aber klar, nur Panikmache Smiley

Zitat anzeigen


Ah nochmal schön nachgelabert. Dann muss ich doch nochmal posten, obwohl ich bei einigen Beiträgen hier absolut keine Lust mehr habe, mich zu beteiligen. Da kann ich auch zum örtlichen Stammtisch.

Mal ganz abgesehen davon, dass die hier kursierenden Kosten selbst für einen Altbau absurd sind (der SWR hatte dazu mal eine ganz gute Reportage: Odysso: Wärmepumpe im Altbau - geht das?, würde ich gerne wissen, wo es kostenlose Gasheizungen gibt wenn die alten Geräte ausgetauscht werden müssen? Laut GEG müssen alte Öl- und Gasheizungen mit Konstanttemperaturtechnik nach 30 Jahren nämlich eh ausgetauscht werden. Das Gesetz dazu stammt aus der Groko-Zeit. Nur Aufschrei gab es damals keinen. Der Preisunterschied in der Anschaffung einer Luftwärmepumpe zu einer Gaszentralheizung entspricht auch ungefähr der Förderung, die man erhält.

Zur oft als unabdingbar angesehenen Sanierung: Das Frauenhofer Institut hat in einer Studie festgestellt, dass eine Sanierung erst bei einem Heizwärmeverbrauch von 150 kWh zwingend nötig ist. Selbst ohne Fußbodenheizung ist eine Wärmepumpe deutlich effizienter als eine Gasheizung. Quelle: www.tagesschau.de - Bei den Erfahrungsberichten frage ich mich schon, ob einzelne Heizungsbauer hier eine Goldgrube sehen? Ich würde da auf jeden Fall noch eine Zweitmeinung einholen.

Die Bundesregierung fördert in den nächsten beiden Jahren den Ausbau von Fernwärme übrigens mit 3 Mrd Euro. Damit sollte der Ausbau von Fermwärme in Städten deutlich schneller vorangehen. Auch das trägt zur Sozialverträglichkeit bei.

Zu guter Letzt noch ein Punkt, der mir in der Diskussion grundsätzlich zu kurz kommt: Strom können wir bereits klimaneutral produzieren, Öl und Gas nicht. Bei letzteren sind wir auf den Import aus Ländern angewiesen, die von Diktatoren regiert werden . Dass die Abhängigkeit von Russland problematisch wird, hat man durchaus kommen sehen und dennoch wurde Nord Stream 2 weiterhin vorangetrieben als gäbe es keine Alternative. Wer möchte, kann sich dazu gerne mal eine Bundestagsrede von Annalena Baerbock aus dem September 2020 ansehen: Bundestagsrede: Nord Stream 2

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Ich hab mir ein Angebot machen lassen vor 2 Jahren

WP+PV rund 65.000€
laufende Kosten ca. 140€/Monat
Ein kredit macht ungefähr 1% der Summe, wenn man ihn bekommt.

Also ca. 800€/Monat

Gasheizung inklusive WW WP rund 10.000€ Laufende Kosten
laufende kosten ca. 325€/ Jahr

Hier gleiches Beispiel ca.

425€/ Monat

Also etwa das doppelte.
Insgesamt schon heftige Summen.
Diese 325€ waren mal 150€
Großes Problem dabei ist scheinbar dass die Lebensdauer der Wärmepumpe
im Schnitt geringer ist.



Das Problem würde sich zumindest aber einigermaßen verringern lassen, wenn der Staat sich nicht noch am eingespeisten Strom bereichern wollen würde.

Ich hab mich lange damit beschäftigt und mich auch vom Landratsamt beraten lassen. Die waren aber auch ratlos.

Ideal ist mmn. das bei mir mit Holz zu kompensieren und den Gasverbrauch zu reduzieren was ich auch vor habe, wird aber nicht als erneuerbare Enegie anerkannt.

Anreize sind übrigens ein sehr gutes Instrument.
Die Regelungen sind sonst viel zu pauschal da man natürlich nicht pauschal sagen kann das sich ne WP nicht lohnt. Man muss aber den Einzelfall betrachten .

Fernwärme sehe ich auch als Lösung bei mir bzw. im Ort bei uns weil auch viel mit der Höhenlage (kälter, mehr schnee) zu tun hat. Das kann ich aber nicht beeinflussen

Zitat anzeigen


Wann wärst du denn gezwungen eine WP einzubauen? Versuche das Ganze Thema besser zu verstehen und mir einen Überblick zu verschaffen, auch wenn ich selber nicht betroffen bin. Aber vielleicht möchte ich ja auch mal irgendwann ein Haus Smiley

IvanTKlasnic
19.05.2023 15:07


BraveNewWorld schrieb:


MinistryOfDeath schrieb:


BraveNewWorld schrieb:


hermes81 schrieb:


Mambo schrieb:
Und das tun sie eben nicht. Da muss man sich nur mal die Altersstruktur der Wahlergebnisse anschauen und gucken, was die Boomer für eine „Klimapolitik“ wählen. Und ich finde das ist ein verantwortungsloses Vorgehen der Boomer, das mittlerweile echt einiges an Antipathie gegen sie als Generation rechtfertigt. Nicht ihr früheres Leben, nicht ihr heutiger Wohlstand – ihre heutigen mehrheitlichen Entscheidungen im hier und jetzt.

Zitat anzeigen



Dann muss man aber ebenso fair sein und mal betrachten, wie weit Wunschdenken und gelebte Lösungen bei Generation z so auseinaderklaffen.
Nur mal grün zu wählen oder sich deppert an die Straße kleben löst exakt welches Problem? Keines.

idR haben junge Menschen heutzutage mit 25 einen bescheideneren co² Fußabdruck als es bspw. meine Eltern je haben werden.
Die sind nicht mit dem hippen, 14L Diesel schluckenden VW California mal 8 Wochen durch Skandinavien getourt um coole Insta Posts zu verfassen.
Die mussten nicht nach dem Abi erstmal ne Runde um Welt jetten um sich zu finden. Die hatten nicht den Anspruch an 4x Urlaub im Jahr.
Die fliegen nicht wegen eines Konzerts Ihrer Lieblingsband durch Europa.

Will sagen: Mir ist das viel zu billig diese Generation für sämtliche Versäumnisse verantwortlich zu machen.

Frau Neubauer & co. vermarkten sich geschickt. Passt in die heutige Zeit, wo gute Bilder ganze Stories bilden.
Du sprichst vieles richtig an.
Aber die (oftmals) gelebte Doppelmoral und Scheinheiligkeit derjenigen die "Boomer" an die Wand stellen, die gehört halt auch dazu.


Zitat anzeigen


Provokante These: der oder die durchschnittliche Grünen-Wählerin hat einen deutlich höheren CO2 Fußabdruck als die oder der durchschnittliche CSU-Wähler.

Zitat anzeigen


Woran machst du das fest?

Zitat anzeigen


Grünen Wähler im Schnitt wohlhabendender und urbaner, was wohl mit CO2 Ausstoß korreliert. Ansonsten anekdotische Evidenz bei mir, dass es eher die klassischen CSU Wähler auf dem Land sind die sich nicht für Umweltschutz interessieren jedoch kaum verreisen und die Grünen-Wähler die dauernd um die Welt jetten und mehr konsumieren. Müsste man aber mal untersuchen. Ich meine nur man muss vorsichtig sein, gute Gesinnung bedeutet nicht unbedingt weniger schädliches Verhalten.

Zitat anzeigen


Bei mir ist die anekdotische Evidenz was das verreisen angeht genau anders rum. Auch das urbanere Menschen mehr Energie verbrauchen ist verkehrt. Eigentlich sogar weniger, aber der Unterschied ist so Minimal, dass man ihn vernachlässigen kann. Nur das Einkommen ist wirklich relevant. Fakt ist aber auch, dass es urban leichter ist, klimaschonend zu leben, wenn man denn acht darauf gibt.

blubb0r
19.05.2023 15:21·  Bearbeitet


Mambo schrieb:


Zu Blubb0r:
Das ist völlig richtig. Aber in meinen Augen ein Grund, dass die Wohlhabenden - auf Staaten- wie auf persönlicher Ebene - in Sachen Klimaschutz erst recht vorangehen und die notwendigen Entwicklungen vorantreiben müssen.

Zitat anzeigen



Ja, aber da hast du ja trotzdem genau diese Diskrepanz. Dann gehen die Leute aus den Brennpunkten hin und sagen "die Reichen, die da oben kümmern sich nicht um 'meine' Probleme, was kümmert mich Klima, wenn ich morgen nix zu essen habe".
Das Vorangehen der Wohlhabenden IST das Problem in der Diskussion.

Das greift die AfD gerne auf als "Partei des kleinen Mannes", garniert es noch mit so leicht-polemisierenden Themen wie "Gender-Gaga" und zack, schon hast du neue Wählergruppen erschlossen. Übrigens ist das auch der Grund, warum Wagenknecht so polarisiert.

Du darfst die aktuellen Themen nicht vernachlässigen, auch wenn sie ganzheitlich gesehen nicht so wichtig sind, wie der Klimaschutz bzw. vielleicht sogar diesen Themen entgegenwirken.

Das passiert aber auf politischer und medialer Eben, man spielt fachfremde Themen (was hat Gendern mit Klima zu tun?) gegeneinander aus.


edit:
Versteh mich nicht falsch, ich hab keine Ahnung, was man da machen kann. Aber daran wird das alles scheitern bzw. dadurch haste die AfD bei weiterem Fokus aufs Klima irgendwann bei 20-30%.
Sieht man aktuell ganz gut. Gibt eigentlich nix zum Thema Flüchtlinge, Russland-freundlich sind die AfDeppen auch und trotzdem hängen die über 10%, weil die die Kontraposition zum Klima besetzen, was genug zuspruch findet.

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