Mohammed-Karikaturen, Papst-Rede

eröffnet von NoelGallagher am 02.02.2006 10:39 Uhr
174 Kommentare - zuletzt von Rhapsode

174 Kommentare
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NoelGallagher
03.02.2006 00:47Supporter

Zitat:
HR


Slipknotism schrieb:
Es müsste meiner Meinung nach mehr von nicht-muslimischen terroristischen Aktionen berichtet werden. "Material" dazu ist ja durchaus vorhanden.
HR

Du konntest es wahrscheinlich noch nicht lesen, weil ich es später in meinen Beitrag noch eingefügt habe. Welches Interesse könnte die Presse daran haben, über solche Vorfälle nicht zu berichten? Ich kann leider kein Motiv erkennen.

Welche terroristischen Aktionen meinst du denn z.B.?[addsig]

Kaan
Kaan
03.02.2006 01:00AdminSupporter

Zum Beispiel meine ich vieles was rund um den Tschetschenien Konflikt geschieht. Als wirklich präsent in den Medien würde ich das nicht gerade bezeichnen, obwohl das ein heikles Thema ist, welches von gesteigertem Interesse sein sollte.

Auch den Terror der von der baskischen Untergrundorganisation ETA ausgeht empfinde ich als meist nur beiläufig erwähnt.

Während bei islamistischen Anschlägen oftmals minutenlang und in aller Ausführung in den Nachrichten berichtet wird, finden Anschläge der ETA im Vergleich sehr viel weniger Platz in der Sendezeit.

Ich weiß nicht, was der Grund dafür sein könnte, wahrscheinlich das öffentliche Interesse. Ich glaube, dass ein islamistischer Anschlag mehr Aufsehen erregt als ein baskischer oder tschetschenischer. Es sei denn es ist ein großes Thema wie in Beslan oder im Moskauer Theater. Edit: Und von den beiden ist meiner Erfahrung nach nur das Unglück im Moskauer Theater im Gedächtnis der Menschen hängengeblieben, während sich viele noch an eine Menge mehr islamistischer Anschläge erinnern, die bei weitem nicht so viele Opfer gefordert haben.

Ich will die Anschläge von Islamisten ja auch nicht verharmlosen, das keineswegs. Aber ich meine, dass der Terror weltweit verbreitet ist, und nicht nur in der muslimisch geprägten Welt. Und das sollte auch angesprochen werden.
[addsig]

NoelGallagher
03.02.2006 14:36Supporter

Jordanischer Chefredakteur wagt Abdruck der Karikaturen - und fliegt

Der Chefredakteur der jordanischen Zeitung "Shihan" ließ drei der heiß umstrittenen Mohammed-Cartoons drucken und stellte in seinem Kommentar die Frage: Was ist schlimmer? Solche Bilder oder Selbstmordanschläge? Seine Herausgeber antworteten mit seiner sofortigen Entlassung.

Spiegel Online

Recht interessant zu lesen der Artikel.[addsig]

RiotGrrrrl
03.02.2006 16:09

grad auf zdf in den nachrichten erkunden die grad mal, wieso erst nach 3 monaten solche proteste aufkommen

angeblich soll eine delegation durch die islamische welt gezogen sein und hat ganz andere und provokantere karrikaturen gezeigt, zu protesten aufgerufen und protest und hass geschürt.

viele der momentanen protestanten wissen nichtmal, um was für karrikaturen es geht.


in vielen islamischen zeitungen erschienen unterdessen berichte, in denen dazu aufgerufen wurde, mit diesen zeichnungen objektiv umzugehn und sich quasi zu beruhigen und zivilisiert zu verhalten, was jetz aber auch nicht mehr zieht..


also bevor ich mich jetz weiter auf die eine oder die andere seite stelle, möchte ich bitte einmal die wahrheit wissen!! scheiß medien Smiley[addsig]

NoelGallagher
03.02.2006 16:29Supporter

"Entschuldigt Euch nicht!"

Er wurde in pakistanischen Koran-Schulen erzogen - nun fordert der Schriftsteller Ibn Warraq in einem Essay für SPIEGEL ONLINE vom Westen: Entschuldigt Euch nicht! Der Streit um die Mohammed-Karikaturen werfe die wichtigste Frage unserer Zeit auf: nach dem Recht auf freie Meinungsäußerung.

Das Essay [addsig]

NoelGallagher
03.02.2006 16:53Supporter

Viele, auch gegenüber den westlichen Zeitungen sehr kritische, Pressekommentare gibt es bei Stern.de Irgendwie kann ich das nicht direkt verlinken. Smiley Der Artikel heißt "Pressestimmen II:
Europa diskutiert die Mohammed-Karikaturen".

Ich finde diese Diskussionen unheimlich gut und wichtig, auch wenn Religion natürlich stets ein heikles Thema ist. Für mich ist es aber weiterhin klar, dass Presse/Karikaturen/Satire alles darf, was nicht gegen Gesetz verstößt.

Das sehen aber auch einige ganz anders:

Udo Steinbach: Mohammed-Karikaturen sind "eine gezielte Provokation"

Interessantes Interview mit dem Vorsitzenden des Deutschen Journalistenverbandes

Zitat:
HR

"In Deutschland hätte das die Grenzen überschritten"
HR

Polititische Hintergründe bei DeutscheWelle.de[addsig]

NoelGallagher
03.02.2006 23:38Supporter

Zitat:
HR


RiotGrrrrl schrieb:
grad auf zdf in den nachrichten erkunden die grad mal, wieso erst nach 3 monaten solche proteste aufkommen

angeblich soll eine delegation durch die islamische welt gezogen sein und hat ganz andere und provokantere karrikaturen gezeigt, zu protesten aufgerufen und protest und hass geschürt.
HR

Zitat:
HR

Gelenkte Proteste

Ein Sturm der Empörung, gezielt entfesselt

Als die Karikaturen das erste Mal erschienen, war die Empörung gering - bis sie ein Prediger anfachte: Warum die Massenproteste erst mit vier Monaten Verspätung einsetzten.

Von Christiane Schlötzer

Als die konservative dänische Zeitung Jyllands-Posten am 30. September 2005 zwölf Karikaturen über den Propheten Mohammed veröffentlichte, rechnete das Blatt bereits mit Empörung – das verraten sogar die Zeichnungen.

Ein Cartoon zeigt eine Schultafel. Darauf schreibt ein kleiner Muslim namens "Mohammed Valloyskole, Klasse 7a" in arabischen Lettern: "Die Journalisten von Jyllands-Posten sind ein Haufen reaktionärer Provokateure." So viel Selbstironie wurde nicht verstanden, zumindest nicht von den Vertretern 29 muslimischer Organisationen in Dänemark.

Empörte Leserbriefe an Jyllands-Posten wurden geschrieben, aber die Aufregung der Muslime erzeugte nur mäßigen Wellengang. Ein Sturm wurde daraus erst später.

Wie dies geschah, kann man mittlerweile zumindest in Bruchstücken nachzeichnen, wobei eine besondere Rolle einige Zeichnungen oder Montagen spielen, die niemals in Jyllands-Posten erschienen sind – einem Blatt, das für seinen harten Kurs in der Ausländerfrage bekannt ist.

Dass der Streit in Dänemark nur dahinplätscherte – und auch Premier Anders Fogh Rasmussenihn partout nicht durch ein Treffen mit Botschaftern arabischer und islamischer Staaten aufwerten wollte – frustrierte die muslimischen Gruppen ziemlich.


Wut über Karikaturen, die nie gedruckt wurden

Erst daraufhin entschlossen sich einige verärgerte Muslime zu einer Art Erweckungstrip. An ihre Spitze setzte sich ein Prediger mit radikalem Image: Abu Laban. Die Gruppe reiste im Winter 2005 nach Ägypten und angeblich auch in den Libanon, traf Vertreter der Arabischen Liga sowie muslimische Kleriker und Akademiker.

Dabeihatten die Reisenden ein Dossier zum "Anstieg des Rassismus" in Dänemark. Die Karikaturen sollten als Belege dienen. Aber die Gruppe hatte eben auch Zeichnungen im Gepäck, die wohl nie ein seriöses Medium drucken würde: betende Muslime beim Sex mit Tieren, den Propheten mit Schweinenase und andere Geschmacklosigkeiten. Diese Blätter sollen Muslimen in Dänemark von Unbekannten zugeschickt worden sein.

Jetzt dreht sich der Streit darum, ob die Besucher aus dem kühlen Norden in der heißen arabischen Welt den Eindruck erweckten, auch jene üblen Machwerke seien in Jyllands-Posten erschienen. Ahmed Akkari, der zur dänischen Muslim-Delegation gehörte, hat erklärt, man habe die Zeichnungen "klar getrennt". Dänische Medien berichten aber, die reisenden Aufrührer hätten angegeben, Jyllands-Posten sei eine Zeitung der Regierung und die ganze Sache damit eine Art

Der dänische Journalist Kaare Quist von Ekstra-Bladet glaubt, dass die Leute um Abu Laban und Ahmed Akkari nicht für die 200.000 Muslime in Dänemark sprächen, sondern höchsten für 5.000 bis vielleicht 10.000 Menschen. Zumindest Scharfmacher Akkari rudert inzwischen zurück. "Wir strecken den anderen die Hand aus", sagte er auf einer Pressekonferenz.

Doch nun ist der radikale Geist aus der Flasche und lässt sich so leicht nicht mehr einfangen. Stattdessen hat in der islamischen Welt geradezu ein Wettbewerb in der Radikalisierung der Reaktionen eingesetzt.

Einen neuen Höhepunkt erreichte dieser mit dem Chef der schiitischen Hisbollah im Libanon, Hassan Nasrallah. Die Nachrichtenagentur AFP zitierte Nasrallah mit den Worten: Hätte 1989 "ein Muslim die Fatwa des Imam Khomeini gegen den Ketzer Salman Rushdi ausgeführt", würde sich heute "kein Hetzer trauen, den Propheten zu beleidigen".


Beschwichtigende Gegenstimmen

Selbst gemäßigte Muslime fühlen sich zu Äußerungen gedrängt. Afghanistans Präsident Hamid Karzai kritisierte die Karikaturen als Akt, der nicht wiederholt werden dürfe. Der türkische Premier Tayyip Erdogan sprach von einem Angriff "auf unsere geistigen Werte".

Es gibt aber auch Muslime, die gegen den Strom der radikalen Solidarisierung schwimmen. Die jordanische Zeitung al-Shihan veröffentlichte drei Karikaturen. "Was sorgt für größere Vorurteile gegen den Islam– diese Karikaturen, Bilder von Entführern, die ihren Opfer vor einer Kamera abstechen, oder ein Selbstmordattentäter, der sich auf einer Hochzeitsfeier in Amman in die Luft sprengt?", fragte der Autor Jihad Momani in dem Blatt. "Muslime, seid vernünftig", fügte Momani noch hinzu.

Auch ein paar andere mutige Autoren verwiesen darauf, dass die arabische Welt wichtigere Probleme habe, als sich den Kopf über dänische Karikaturen zu zerbrechen. Und im türkischen Internet konnte man die zwölf Karikaturen auch leicht finden.

Dort, wo alles begann, in Kopenhagen, hielt Iman Abu Laban seine Freitagspredigt ab. Laban nannte den besänftigenden Auftritt des dänischen Premiers am Donnerstag im Sender Al-Arabija "herausragend", ohne dies näher zu erläutern. Kurz zuvor hatte der Prediger sein Mäntelchen noch in den heißen Wind gehängt, den er mit angefacht hat. In einem Interview mit Al-Dschasira hieß er die Boykottaufrufe gegen dänische Waren in der arabischen Welt grundsätzlich gut.
HR

Quelle [addsig]

KuekenMcNugget
KuekenMcNugget
05.02.2006 14:35

Zitat:
HR


Konsulat brennt

Lage in Beirut "außer Kontrolle"

Aus Wut über die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen haben Muslime in der libanesischen Hauptstadt Beirut das Gebäude des dänischen Konsulats in Brand gesetzt.
Weitere Informationen

Einen Tag nach ähnlichen Attacken in der syrischen Hauptstadt Damaskus konnten starke Polizei- und Armeekräfte die militanten Protestierer unter den mehr als 10 000 Demonstranten trotz des Einsatzes von Tränengas und Wasserwerfern nicht unter Kontrolle bringen. Mehrere Demonstranten wurden verletzt. Das Konsulatsgebäude war nach libanesischen Behördenangaben nicht besetzt.

Die Demonstranten griffen auch eine nahe gelegene Kirche sowie das christliche Wohnviertel Ashrafijeh mit Steinwürfen an. Nach Augenzeugenberichten war ein Teil der Demonstranten gegen die umstrittenen dänischen Karikaturen mit der Brandstiftung nicht einverstanden. Ein islamischer Religionsführer sagte: „Wir hatten zu einem friedlichen Protest aufgerufen“. Die Zerstörung sei trotz der Empörung wegen der Beleidigung des Propheten nicht gerechtfertigt.

Dänen sollen das Land verlassen

Das dänische Außenministerium in Kopenhagen hat die Lage in Beirut nach der Konsulatsstürmung als „außer Kontrolle“ eingestuft. Es rief in einer am Sonntag aus Kopenhagen verbreiteten Mitteilung alle Dänen im Libanon auf, ihre Wohnungen nicht zu verlassen, bis eine Ausreisemöglichkeit gefunden sei. Alle Dänen im Libanon wurden gleichzeitig zum Verlassen des Landes aufgerufen.

Dänemarks Außenminister Per Stig Møller sagte zum erneuten Angriff auf eine dänische Vertretung: „Das ist eine sehr kritische Entwicklung.“ Es gehe jetzt um mehr als die umstrittenen Mohammed-Karikaturen. Møller sagte weiter: „Hier sind Kräfte am Werk, die einen Kampf der Kulturen wollen. Daran kann auch den Regierungen der betroffenen Länder nicht gelegen sein.“

Ordnungskräfte wurden attackiert

Der libanesische Ministerpräsident Fuad Siniora sagte zu den Protesten: „Wir glauben, dass es hier nicht um eine Demonstration, sondern um die Destabilisierung der Sicherheit in unserem Land geht.“ Augenzeugen berichteten, dass die Menschenmenge auch uniformierte Ordnungskräfte attackiert und zwei Jeeps in Brand gesteckt hätten. Die Protestierenden riefen bei den Auseinandersetzungen mit der Polizei: „Gott ist groß, unser Prophet ist groß“.

Nach den Botschaftsstürmungen vom Vortag in Damaskus hatte das Außenministerium ebenso wie Norwegen unverzüglich die Evakuierung aller in Syrien lebenden Bürger in Gang gesetzt.

HR

Quelle

[addsig]

martinzinnecker
05.02.2006 14:42

Da muss irgendwas passieren, es kann nicht sein, dass die jeweiligen Länder es nicht schaffen die Botschaften zu beschützen oder, dass sie, wie Syrien, es erst gar nicht versuchen. Politisch ist die Situtation nicht ganz einfach, erstmal würde ich in allen Ländern wo es Proteste gibt als westliches Land die Botschaften leer räumen und alle Mitbürger aus dem Land ausfliegen, es kann nicht sein, dass wegen so ein paar Zeichnungen Menschleben gefährdet werden. Diese randalierden Idioten da unten haben sie doch nicht mehr alle und es versucht kaum ein Politiker da irgendwie Ruhe reinzubringen, teilweise werden die Protestanten ja noch "unterstützt".

heulsuse
05.02.2006 14:43

sowas ist satire, fällt auch unter den begriff "meinungsfreiheit".

meine meinung: alle religionen können mich mal am arsch lecken! nicht weil ich religionen grundsätzlich ablehne, jeder soll an das glauben was er will, aber es gibt immer wieder arschlöcher die den glauben der menschen für ihre eigenen ziele ausnutzen.

KuekenMcNugget
KuekenMcNugget
05.02.2006 15:40

Zitat:
HR


Flächenbrand wegen Karikaturen

Rechtsextreme reiben sich die Hände

Der durch den Karikaturen-Streit entflammte Flächenbrand hat das neuralgische Gebiet der französischen Innenpolitik erreicht: Die Rechtsextremen haben Zuwachs wie nie. Bereits jeder fünfte Franzose sympathisiert nach Umfragen mit der Front National. Die unangenehme Wahrheit der Meinungsforscher.
Weitere Informationen

Von FOCUS-Korrespondent Manfred Weber, Paris

Meinungsforscher sind meist von gänzlich unpolitischer Nüchternheit. Auch deshalb werden viele Umfragen, die Politiker in Auftrag gaben, nie veröffentlicht. In Frankreich, dem Land mit der größten moslemischen Gemeinde Europas, gibt es derzeit ein solches Umfrageergebnis, das in ganz Europa stören könnte.

Das Pariser Institut Ifop ermittelte, dass die Sympathiewerte des Parteiführers der rechtsextremen Front National (FN), Jean-Marie Le Pen, mittlerweile bei 22 Prozent angekommen sind. Jeder fünfte Franzose neigt also dazu, die rechtsextreme Front National zu wählen (im Vergleich zu bereits beunruhigenden zwölf bis 15 Prozent bei vorhergehenden Wahlen).

Overkill an schlechten Nachrichten

Die Interpretation des Ergebnisses lässt kaum diplomatische Floskeln zu: Die Franzosen leiden unter einem Overkill an schlechten Nachrichten: Zuerst die Vorstadtunruhen, dann der Sieg der Hamas, der Atomkonflikt mit dem Iran und nun der gewalttätige Streit um die Mohammed-Karikaturen. Alles Problemlagen, die die verunsicherten Franzosen in die Arme der Rechtsradikalen mit ihren schlichten „Wahrheiten“ treiben.

„Die Rechtsextremen profitieren aber auch von einer Art selbst auferlegtem Maulkorb der etablierten Parteien im Umgang mit Islam-Themen“, sagt Stéphane Rozès vom Institut CSA. „Und zwar auch aus Angst, der Islamophobie bezichtigt zu werden.“

Westliche Demokratien in der Falle

Sein Kollege Frédéric Dabie vom Iftop-Institut bringt das Problem auf einen anderen wenig debattierbaren Punkt: „Der Zulauf der rechtsradikalen Front National ist unabhängig davon, was über die Islamisten-Probleme geredet wird – sondern wie viel darüber geredet wird.“

Einen Ausweg aus der Falle, in der die Politiker der westlichen Demokratien stecken, können die Meinungsforscher kaum weisen: Mit jedem Tag, an dem über fundamentalistische Auswüchse geredet wird, steige vielmehr die Gefahr, dass auch der Normalbürger Ressentiments gegen „den Islam im Allgemeinen“ entwickle, meint Brice Teinturier vom Meinungsforschungsinstitut TNS-Sofres: „Je hysterischer das Thema behandelt wird, desto größer wird diese Gefahr.“
HR

focus.de


[addsig]

RiotGrrrrl
05.02.2006 17:08

Zitat:
HR


KuekenMcNugget schrieb:
[quote]
Flächenbrand wegen Karikaturen

Rechtsextreme reiben sich die Hände

Der durch den Karikaturen-Streit entflammte Flächenbrand hat das neuralgische Gebiet der französischen Innenpolitik erreicht: Die Rechtsextremen haben Zuwachs wie nie. Bereits jeder fünfte Franzose sympathisiert nach Umfragen mit der Front National. Die unangenehme Wahrheit der Meinungsforscher.
Weitere Informationen

Von FOCUS-Korrespondent Manfred Weber, Paris

Meinungsforscher sind meist von gänzlich unpolitischer Nüchternheit. Auch deshalb werden viele Umfragen, die Politiker in Auftrag gaben, nie veröffentlicht. In Frankreich, dem Land mit der größten moslemischen Gemeinde Europas, gibt es derzeit ein solches Umfrageergebnis, das in ganz Europa stören könnte.

Das Pariser Institut Ifop ermittelte, dass die Sympathiewerte des Parteiführers der rechtsextremen Front National (FN), Jean-Marie Le Pen, mittlerweile bei 22 Prozent angekommen sind. Jeder fünfte Franzose neigt also dazu, die rechtsextreme Front National zu wählen (im Vergleich zu bereits beunruhigenden zwölf bis 15 Prozent bei vorhergehenden Wahlen).

Overkill an schlechten Nachrichten

Die Interpretation des Ergebnisses lässt kaum diplomatische Floskeln zu: Die Franzosen leiden unter einem Overkill an schlechten Nachrichten: Zuerst die Vorstadtunruhen, dann der Sieg der Hamas, der Atomkonflikt mit dem Iran und nun der gewalttätige Streit um die Mohammed-Karikaturen. Alles Problemlagen, die die verunsicherten Franzosen in die Arme der Rechtsradikalen mit ihren schlichten „Wahrheiten“ treiben.

„Die Rechtsextremen profitieren aber auch von einer Art selbst auferlegtem Maulkorb der etablierten Parteien im Umgang mit Islam-Themen“, sagt Stéphane Rozès vom Institut CSA. „Und zwar auch aus Angst, der Islamophobie bezichtigt zu werden.“

Westliche Demokratien in der Falle

Sein Kollege Frédéric Dabie vom Iftop-Institut bringt das Problem auf einen anderen wenig debattierbaren Punkt: „Der Zulauf der rechtsradikalen Front National ist unabhängig davon, was über die Islamisten-Probleme geredet wird – sondern wie viel darüber geredet wird.“

Einen Ausweg aus der Falle, in der die Politiker der westlichen Demokratien stecken, können die Meinungsforscher kaum weisen: Mit jedem Tag, an dem über fundamentalistische Auswüchse geredet wird, steige vielmehr die Gefahr, dass auch der Normalbürger Ressentiments gegen „den Islam im Allgemeinen“ entwickle, meint Brice Teinturier vom Meinungsforschungsinstitut TNS-Sofres: „Je hysterischer das Thema behandelt wird, desto größer wird diese Gefahr.“
HR

focus.de



[/quote]

Smiley jetzt macht es mir aber auch langsam echt angst Smiley Smiley[addsig]

Kaan
Kaan
05.02.2006 17:13AdminSupporter

Zitat:
HR


Flächenbrand wegen Karikaturen
Einen Ausweg aus der Falle, in der die Politiker der westlichen Demokratien stecken, können die Meinungsforscher kaum weisen: Mit jedem Tag, an dem über fundamentalistische Auswüchse geredet wird, steige vielmehr die Gefahr, dass auch der Normalbürger Ressentiments gegen „den Islam im Allgemeinen“ entwickle, meint Brice Teinturier vom Meinungsforschungsinstitut TNS-Sofres: „Je hysterischer das Thema behandelt wird, desto größer wird diese Gefahr.“
HR

das ist genau das was ich meinte... selbstverständlich muss darüber berichtet werden, aber die art und weise...

aber 22% ist schon echt heftig... ich kenn die wahlergebnisse der letzten wahl in frankreich nicht, aber sie würden damit sicher zu den stärksten parteien gehören oder? Smiley
[addsig]

NoelGallagher
05.02.2006 20:17Supporter

Also das gerät ja wirklich völlig außer Kontrolle. Einige Organisationen wollen jetzt Gegenkampagnen starten, um "den Westen" zu schocken. Herausragendes Thema sind Juden und die Leugnung des Holocausts, beispielsweise hier.

Mein Eindruck ist, dass dieses Thema vielen Regierungen recht gelegen kommt, um das Volk hinter sich zu vereinen und von innenpolitischen Themen abzulenken. Anders kann ich es mir einfach nicht erklären, dass es fast keine beruhigende Stimmen gibt. Für religiöse Fanatiker ist das jetzt eh das beste, was ihnen passieren konnte. Trotzdem vermisse ich auch hier, leider wieder mal, die Stimmen, die zur Vernunft aufrufen. Es muss doch auch religiöse Führer geben, die nicht radikal sind. Wo sind sie?

Interessantes Interview bei Spiegel Online. Es war mir gar nicht bewusst, dass antisemitische Karikaturen in islamischen Ländern offenbar schon länger an der Tagesordnung sind - wie auch schon der Blogger in einem anderen Posting von mir bestätigte. Diese Tatsache gibt dem leider noch einen weiteren faden Beigeschmack.[addsig]

Henning
06.02.2006 09:40Supporter

In Marokko ist derzeit alels gemäßigt und ruhig, was nicht heißt, daß da jemand drauf hören würde...

Es ist auc himmer viel einfacher den Hetzern zu folgen, die vereinfachen so schön. Für mich ist es echt erschreckend, wie verantwortungslos derzeit gehetzt wird und was nun in Syrien oer so abgeht. Aber das mit dem innenpolitischen Ablenken wird es wohl recht gut treffen, erkennt man gut an den Staaten, wo so etwas passiert.
Kranke Welt.

RiotGrrrrl
06.02.2006 23:26

autsch, raus kommt u.a. sowas (ja, ich gebe zu, ich musste schmunzeln, aber trotzdem Smiley )

Protest-Ticker (1)
Beirut. In einem Beiruter Frühstückscafé entzündete sich heute morgen spontan muslimischer Protest, als ein Gast mit den Worten "Das habe ich nicht bestellt" aufsprang, das Büro des Cafébesitzers anzündete, ein Bild des Cafés verbrannte und anschließend darauf herumtrampelte. Wenig später protestierten Hunderttausende in den Straßen Beiruts gegen die schlecht organisierte Gastronomie im Allgemeinen und schwerhörige Bedienungen im Speziellen.

Protest-Ticker (2)
Kabul. Islamische Proteste wurden gegen die Mittagszeit in Kabul laut, wo ein Imam mit dem Fahrrad über eine Glasscherbe gefahren war und daraufhin einen zerschnittenen Fahrradreifen wechseln mußte. Ein wütender Mob zündete Minuten später überall in Afghanistan Fotos von Fahrrädern an und hüpfte auf Bildern von Glasscherben herum, mehrere Fahrradläden brannten völlig aus. Die taz in einem Kommentar: "Es muß weiterhin erlaubt sein, Fahrrad zu fahren, sicher. Aber nicht alles, was man tun darf, sollte man auch tun!"

Protest-Ticker (3)
Damaskus. Eine Welle der Empörung fegt heute nachmittag durch die Straßen von Damaskus: Per SMS-Kette war in der muslimischen Gemeinde das Gerücht umgegangen, der Mufti sei am Morgen verkehrtherum in seine Hose gestiegen, habe diese daraufhin verbrannt und sei auf verschiedenen anderen Hosen herumgehüpft. Überall in Syrien zündeten daraufhin gläubige Moslems ihre Hosen an und hüpften herum, zum Teil, weil sie die Hosen vor dem Anzünden nicht ausgezogen hatten. Die Frankfurter Rundschau äußerte dazu, Hosen zu tragen sei zwar geschmacklos, aber man könne es nicht rundweg verbieten.[addsig]

NoelGallagher
07.02.2006 11:42Supporter

Zitat:
HR


Es gibt inzwischen auf dutzenden Internetseiten Abbildungen der zwölf ursprünglich von "Jyllands-Posten" gedruckten Bilder. Da kann man schnell erkennen, dass die zusätzlichen besonders beleidigenden drei Cartoons nicht von der dänischen Zeitung stammen.

"Wie können Sie nur den Propheten als Schwein abbilden", fragte ein arabischer Journalist bei CNN den dazu geschalteten Redakteur der dänischen Zeitung. Völlig verblüfft antwortete der: "Das haben wir doch gar nicht getan!" Der Araber fällt ihm ins Wort und sagt: "Ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Wie können Sie nur das Gegenteil behaupten!"
HR

n-tv.de[addsig]

Oberholzklauer
07.02.2006 12:17

Quelle: Focus Online

Geschmackloser Plan

Goldstücke für Holocaust-Karikaturen
| 07.02.06 |

Als Antwort auf die umstrittenen Mohammed-Karikaturen in westlichen Medien hat die größte iranische Tageszeitung einen Karikaturen-Wettbewerb über den Holocaust ausgerufen.
Weitere Informationen

„Die westlichen Zeitungen haben diese gotteslästerlichen Bilder unter dem Vorwand der Pressefreiheit veröffentlicht. Lasst uns sehen, ob sie wirklich meinen, was sie sagen, und auch Bilder über den Holocaust drucken", sagte Farid Mortasawi von der Teheraner Zeitung „Hamschahri“.

Die Zeichner der zwölf besten Cartoons über den Judenmord unter den Nationalsozialisten sollen von „Hamschari“ mit Goldstücken belohnt werden. Ebensoviele Karikaturen über den Propheten Mohammed waren von der dänischen Zeitung „Jyllands-Posten“ gedruckt worden und hatten die Welle der Empörung in der moslemischen Welt ausgelöst.

Teufels-Karikatur mit Judenstern

Eine iranische Zeitung hatte zuvor in ihrer Online-Ausgabe eine Karikatur eines Teufels mit dänischer Flagge und dem Judenstern veröffentlicht. Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad hatte den Holocaust kürzlich als „Mythos“ bezeichnet und die Verlegung des jüdischen Staates nach Deutschland, Österreich oder Alaska vorgeschlagen. Israel müsse von der Landkarte getilgt werden, forderte Ahmadinedschad.

Smiley[addsig]

load
07.02.2006 12:48

Zitat:
HR


RiotGrrrrl schrieb:
Smiley jetzt macht es mir aber auch langsam echt angst Smiley Smiley
HR

Zitat:
HR

Brian86 schrieb:
boah die sache macht mir langsam angst.....Smiley
HR

Panik! PAAANIK! ...

Hat nicht Nostradamus so was wie nen Atomkrieg für 06 vorausgesagt? Paaaaanik!!!
Ich trink da lieber ein Smiley

RiotGrrrrl
07.02.2006 12:51

Zitat:
HR


load schrieb:


Panik! PAAANIK! ...

Hat nicht Nostradamus so was wie nen Atomkrieg für 06 vorausgesagt? Paaaaanik!!!
Ich trink da lieber ein Smiley
HR

Smiley[addsig]

Hubinen
07.02.2006 12:55

Zitat:
HR


load schrieb:

Hat nicht Nostradamus so was wie nen Atomkrieg für 06 vorausgesagt? Paaaaanik!!!

HR

wenn das stimmt, dann bitte erst nach der WM Smiley


... Smiley naja, das Robbie Williams Konzert hät ich auch gerne noch gesehen


...Smiley naja, dann möchte ich meinen Geburtstag auch noch feiern


...Smiley ach ja, Oktoberfest wär dann auch noch cool


Kann man das ganze nicht auf 2007 verschieben Smiley Smiley

[addsig]

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