Mohammed-Karikaturen, Papst-Rede

eröffnet von NoelGallagher am 02.02.2006 10:39 Uhr
174 Kommentare - zuletzt von Rhapsode

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Valmont
Valmont
08.02.2006 09:35

Zitat:
HR


martinzinnecker schrieb:
Ich will nicht wissen was los wäre wenn wir hier in Deutschland auf der Straße Flaggen anderer Länder verbrennen würden und Botschaften anzünden würden.
HR

probiers doch mal aus.. fahr mal nach neu-kölln und zünd da mal ein paar nah-ost flaggen an.. ich geb dir keine 5minuten Smiley[addsig]

load
08.02.2006 09:46

Man müsste doch das Problem bei den Wurzeln anpacken: Diese verdammten, kleinen Flaggenverkäufer Smiley Hmm. Andererseits steht ja wohl bei jeder Flagge in Europa "made in iran" drauf... Smiley

Oberholzklauer
08.02.2006 12:44

ist zwar nur ein kleiner teil der sich auf die karikaturen bezieht, aber finde ich doch interessant den artikel:

Quelle: Spiegel online

"Grüne und Türken-Verbände bilden rassistische Allianz"

Von Anna Reimann

Die türkische Anwältin und Autorin Seyran Ates übt heftige Kritik an grüner Integrationspolitik und türkischen Verbänden in Deutschland. Immer wieder wird sie dafür auch angefeindet - ihren Mut hat sie noch nicht verloren.

Berlin - Seyran Ates sitzt an dem schweren Holztisch in ihrem Anwaltsbüro in Berlin-Mitte und trinkt schwarzen Tee. Die Leitz-Ordner in den Regalen tragen Aufschriften wie "Zwangsheirat" - das "Z" prangt übergroß darauf. Es sei ein Riesenkompliment gewesen, als jemand sie mal "die türkische Alice Schwarzer" genannt habe, sagt sie und lacht.

Seyran Ates: "Türkische Verbände und die Grünen haben Integration verhindert"
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SPIEGEL ONLINE
Seyran Ates: "Türkische Verbände und die Grünen haben Integration verhindert"
Die 42-jährige Anwältin ist in der Türkei geboren und als Kind türkischer Gastarbeiter in Berlin aufgewachsen. Aus Angst vor unsittlichen Einflüssen ist sie in ihrer Jugend von den Eltern oft extrem eingeschränkt worden. "Es waren die wilden 68er, die sexuelle Revolution, die bei meinen Eltern ein schräges Deutschlandbild hinterlassen haben. Meine Eltern haben sich große Sorgen gemacht", sagt Ates.

Von den Fesseln ihres strengen Elternhauses hat sich Ates früh befreit. Heute verteidigt sie als Anwältin vor allem türkische Frauen und bekommt dabei hautnah mit, wie Frauen unterdrückt werden, aber auch wie abgeschnitten von der deutschen Gesellschaft Migrantenfamilien in Berlin leben.

Kampf gegen "Wattebäuschchenwerfer"

Was sie mitbekommt, prangert sie an - Seyran Ates, die Frau mit den weichen Gesichtszügen und den harten Worten. Wie kaum jemand anderes traut die Sozialdemokratin sich, Kritik an der türkischen Community in Berlin zu äußern und an der mangelnden Integration der Migranten in Deutschland. Sie weiß, dass es ihr eher als anderen gestattet wird, Kritik zu üben. "Meine Arbeit und meine eigenen Erlebnisse geben mir eine gewisse Authentizität."

Auch bei den jüngsten Debatten um die Deutschpflicht an einer Berliner Schule und den "Muslim-Test" in Baden-Württemberg kann Ates nicht schweigen. Besonders die Reaktionen auf die Deutschpflicht an einer Berliner Schule haben ihre Meinung über die selbsterklärten Ausländerfreunde bestätigt. Grüne und türkische Verbände, die die Deutschpflicht reflexartig verurteilten, bilden in Ates' Augen "eine böse, integrationsfeindliche und rassistische Allianz".

Viele von ihnen seien "Multi-Kulti-Fanatiker und Wattebäuschchenwerfer, die die Minderheit dumm halten und bevormunden wollen". Ates sagt das sehr bedacht und ernst. Ihre Hände liegen fest und ruhig auf dem Tisch, als sie die Anklage formuliert: "Die türkischen Verbände müssen ihre eigene Verantwortung für die Nicht-Integration der Mehrheit der hier lebenden Türken und Kurden übernehmen."

Die Anwältin spricht aus eigener Erfahrung: Sie selbst hat ihre Karriere allein der Tatsache zu verdanken, dass sie Deutsch sprechen konnte. "Ich habe das Glück gehabt, dass ich damals auf meiner Schule im Wedding die einzige Türkin war - deshalb habe ich überhaupt nur so gut Deutsch gelernt", erzählt sie.

Ates kämpft dafür, dass auch andere Probleme, mit denen sich Schüler, Eltern und Lehrer täglich auseinandersetzen, endlich klar benannt werden. Was etwa soll ein Lehrer einem Vater sagen, der seine Tochter nicht am Schwimmunterricht teilnehmen lassen will - aus religiösen Gründen, wie er sagt? "Erst einmal muss akzeptiert werden, dass wir in einem säkularen Staat leben", meint Ates. "Danach erst kommen die Antworten auf Fragen der religiösen Gefühle. Wenn wir die Trennung zwischen Staat und Religion voraussetzen, dann ist es einfach so, dass es staatliche Aufgaben gibt, zu denen die Bildung gehört. Bildung auch für untere Schichten ist eines der höchsten Güter, das wir erreicht haben."

Es sei keine Verletzung der religiösen Gefühle, wenn Jungs und Mädchen in allen Fächern, die notwendig sind, um das Heranwachsen zu einem selbständigen Individuum zu gewährleisten, zusammen unterrichtet werden. Eltern müsse entgegnet werden: "Hier geht es nicht darum, die Jungfräulichkeit Ihrer Tochter zu gefährden, sondern darum, dass Ihre Tochter auch Schwimmen lernt, denn das ist lebensnotwendig und hat auch etwas mit sozialer Kompetenz und Entwicklung von Selbstbewusstsein zu tun." Klipp und klar müsse vor Augen geführt werden, wozu dieser Unterricht ist.

Richtige Fragen, falscher Ort

Selbst den hochumstrittenen "Muslim-Test", mit dem in Baden-Württemberg muslimische Einbürgerungsbewerber befragt werden sollen, will Ates nicht pauschal verurteilen. Bei der Einbürgerung sei er natürlich "Blödsinn", weil mit ehrlichen Antworten nicht zu rechnen sei. Aber über viele der 30 Fragen könne beispielsweise in Integrationskursen diskutiert werden, denn 17 von ihnen betreffen Frauenrechte.

Als Tochter sehr gläubiger Muslime hat Ates auch in ihrer eigenen Familie über die Mohammed-Karikaturen diskutiert. Sicher, ihre Eltern seien verletzt, aber ohne eigentlich zu wissen, wie die Karikaturen aussehen, erzählt sie. Dass die Ausschreitungen in vielen arabischen Ländern etwas mit verletzten Gefühlen zu tun haben, glaubt Ates nicht: "Die Karikaturen sind vorgeschoben. Sie werden missbraucht und zum Anlass dafür genommen, die anti-westliche Politik aufs Tableau zu bringen." Die einfachen Bürger hätten extremen Hass, weil sie dementsprechend geschult seien oder sie gingen auf die Straße, weil sie von anderen dazu fremdbestimmt wurden. "Fremdbestimmte Massenbewegung, das ist auch bei Sekten und Diktaturen vorzufinden", sagt Ates.

Auch in dieser Situation seien die türkischen Verbände und die Grünen keine guten Berater: "Sie sind mitverantwortlich für die verhärteten Fronten, weil sie alles immer schön zugedeckelt haben. Wir brauchen eine Politik des offenen direkten Wortes."

Es sei nicht wahr, dass die Diskussion über Integration inzwischen offener geführt werde. Daran habe auch der Ehrenmord an der jungen Türkin Hatun Sürücün vor einem Jahr in Berlin nichts geändert. "Bei Trennung Mord" ist der Titel eines Vortrags, den Ates bald halten wird. Genau davor hätten viele ihrer Mandantinnen große Angst. "Das heißt nicht, dass so viele getötet werden, aber die Furcht davor ist da", sagt Ates.

Sie selbst arbeitet schon lange nicht mehr "mit der Angst", wie sie sagt. "Ich lasse mich dadurch nicht in meiner Arbeit behindern", sagt sie, und ihr Blick bleibt einen Augenblick länger in der Ferne hängen.

"Nicht reden dürfen, ist wie tot zu sein"

Angst um sie haben anscheinend eher die anderen. Neulich, bevor sie in einer Talkshow etwas zum Islam sagen sollte, hat ihre Mutter sie angerufen: "Kind, guck mal, die ganze Welt ist in Aufruhr. Wenn du da jetzt was Falsches sagst, dann könnten sie dich töten."

"Aber, Mama, wenn ich nicht reden kann, dann ist das wie tot zu sein", hat Seyran entgegnet. Und dass es ihr überhaupt nicht darum gehe, etwas gegen den Islam zu sagen, für den sie "großen Respekt" habe. Sie selbst sei zwar nicht religiös, aber gläubig - eine "Kultur-Muslimin" wenn man so wolle. "Ich glaube an eine höhere Macht, an Nächstenliebe, an die Menschlichkeit." Sie könne aber nicht in aller Eindeutigkeit sagen, dass sie sich zum Islam bekenne oder auch zu einer anderen Weltreligion, weil keine Religion großes Engagement für die Gleichberechtigung der Geschlechter zeige.

Manchmal muss die Sozialdemokratin bei ihrem Kampf für Integration und Frauenrechte gegen Leute kämpfen, die eigentlich auf ihrer Seite stehen. "Ich fühle mich politisch links und in der Frauenpolitik haben die Grünen auch etwas geschafft, wobei auch hier teilweise mit zweierlei Maß gemessen wurde." Trotzdem fällt ihr keiner von den Grünen oder aus der SPD ein, den sie für einen wirklich mutigen Politiker hält, der sich vernünftig zu Integrationsfragen äußert. Nur den CDU-Politiker Heiner Geißler lobt sie. Der sei der Einzige, der die multi-kulturelle Gesellschaft begreife. Auf den solle man hören.

Auch wenn viel diskutiert wird bei Ates und ihren Eltern, meistens einigen sie sich schließlich. Denn es gehe um Menschlichkeit, um gemeinsame Werte. Wenn ihre Mutter sie bittet, den Islam zu verteidigen, sagt sie ihr, wie viel Respekt sie vor der Religion habe und dass sie niemals gegen den Islam kämpfen würde. "Mama, ich sage den Leuten, dass du für mich den Islam vorlebst." Und am Ende würden auch ihre Eltern es einsehen: "Wir sind eine Einheit gegen die, die den Islam missbrauchen."

[addsig]

nima
13.02.2006 11:43AdminSupporter

iran-now.de

Zitat:
HR



Deutsche Debatte erreicht Iran: Empörung über Fußball-Karikatur

Im Iran sorgt erneut eine Karikatur für Empörung: Der «Tagesspiegel» hatte eine Zeichnung veröffentlicht, in der iranische Fußballer Bombengürtel tragen.

Eine Karikatur im Berliner «Tagespiegel» hat im Iran für Aufregung gesorgt. Die Sportzeitung «90» bezeichnete die Zeichnung am Sonntag als «schamlos» und rief den iranischen Fußballverband auf, gegen die Karikatur einen harschen Protest einzulegen. «Es ist jetzt klar, dass die Deutschen von den Zionisten beeinflusst sind und sich zu deren Vogelscheuche degradiert haben», schreibt das Blatt.

Der «Tagesspiegel» hatte am Freitag eine Karikatur veröffentlicht, in der die iranischen Spieler mit umgeschnallten Bombengürteln neben Bundeswehrsoldaten in einem deutschen Fußballstadion stehen. «Warum bei der WM unbedingt ... die Bundeswehr zum Einsatz kommen muss!!», lautet die Überschrift der Karikatur.

Kritik am Bundeswehreinsatz

Der «Tagesspiegel» rechtfertigte die Karikatur, der Zeichner Klaus Stuttmann habe die Diskussion über einen Einsatz der Bundeswehr in den Stadien während der Fußball-WM thematisiert - den er ablehne. In einer Erklärung der Zeitung heißt es: «Um ironisch-überspitzt die Unnötigkeit eines solchen Einsatzes zu verdeutlichen, sagt Stuttmann mit seinen zeichnerischen Mitteln: Die Bundeswehr müsse eingesetzt werden, weil die iranischen Fußballer bewaffnet oder als Selbstmordbomber antreten würden.«
Man bedauere die iranische Reaktion und könne sie uns nur mit mangelnder Vertrautheit mit der innenpolitischen Debatte in Deutschland erklären, heißt es weiter. Schon ein einziger Blick auf diese Karikatur zeige die ganze Absurdität. »Selbstverständlich wollten weder Herr Stuttmann noch der «Tagesspiegel» die Integrität der iranischen Fußballer in Frage stellen.«




HR

pressefreiheit hin oder her, aber jetzt noch öl ins feuer zu schütten... Smiley[addsig]

chaos_is_me
13.02.2006 11:55



Zitat:
HR



Deutsche Debatte erreicht Iran: Empörung über Fußball-Karikatur

Im Iran sorgt erneut eine Karikatur für Empörung: Der «Tagesspiegel» hatte eine Zeichnung veröffentlicht, in der iranische Fußballer Bombengürtel tragen.

Eine Karikatur im Berliner «Tagespiegel» hat im Iran für Aufregung gesorgt. Die Sportzeitung «90» bezeichnete die Zeichnung am Sonntag als «schamlos» und rief den iranischen Fußballverband auf, gegen die Karikatur einen harschen Protest einzulegen. «Es ist jetzt klar, dass die Deutschen von den Zionisten beeinflusst sind und sich zu deren Vogelscheuche degradiert haben», schreibt das Blatt.

Der «Tagesspiegel» hatte am Freitag eine Karikatur veröffentlicht, in der die iranischen Spieler mit umgeschnallten Bombengürteln neben Bundeswehrsoldaten in einem deutschen Fußballstadion stehen. «Warum bei der WM unbedingt ... die Bundeswehr zum Einsatz kommen muss!!», lautet die Überschrift der Karikatur.

Kritik am Bundeswehreinsatz

Der «Tagesspiegel» rechtfertigte die Karikatur, der Zeichner Klaus Stuttmann habe die Diskussion über einen Einsatz der Bundeswehr in den Stadien während der Fußball-WM thematisiert - den er ablehne. In einer Erklärung der Zeitung heißt es: «Um ironisch-überspitzt die Unnötigkeit eines solchen Einsatzes zu verdeutlichen, sagt Stuttmann mit seinen zeichnerischen Mitteln: Die Bundeswehr müsse eingesetzt werden, weil die iranischen Fußballer bewaffnet oder als Selbstmordbomber antreten würden.«
Man bedauere die iranische Reaktion und könne sie uns nur mit mangelnder Vertrautheit mit der innenpolitischen Debatte in Deutschland erklären, heißt es weiter. Schon ein einziger Blick auf diese Karikatur zeige die ganze Absurdität. »Selbstverständlich wollten weder Herr Stuttmann noch der «Tagesspiegel» die Integrität der iranischen Fußballer in Frage stellen.«




HR


Smiley ja ne, is klar


ich finds albern, übertrieben und echt unnötig...wie nima schon sagte, pressefreiheit hin oder her, dass musste nun echt nich sein Smiley

[addsig]

Gerry
18.02.2006 09:16

Zitat:
HR


Karikaturen-Streit

Müntefering symbolisch gehängt

Proteste gegen Mohammed-Karikaturen in Pakistan

Berlin/Islamabad - Dänemark hat wegen der gewalttätigen Proteste gegen die Mohammed-Karikaturen auch seine Botschaft in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad bis auf weiteres geschlossen. Ein Sprecher begründete den Schritt am Freitag mit Sicherheitsbedenken, nachdem bei den Demonstrationen gegen die zuerst in Dänemark erschienenen Zeichnungen mehrere Menschen ums Leben gekommen waren.

In der pakistanischen Peshawar wurden symbolisch mehrere Puppen gehängt, die unter anderen den deutschen Vizekanzler Franz Müntefering und den dänischen Ministerpräsidenten Anders Fogh Rasmussen darstellen sollen. Unklar blieb, warum sich der Protest gegen den in Pakistan eher unbekannten Vizekanzler richtete. Die Puppen trugen keinerlei erkennbare Gesichtszüge.

Kopfgeld auf Karikaturen-Zeichner ausgesetzt

Ebenfalls in der nordwestpakistanischen Stadt Peshawar setzte der Vorsitzende der zentralen Mohabat-Khan-Moschee, Malana Yousaf Qureshi, am Freitag ein Kopfgeld von 25 000 Dollar auf die Zeichner der Mohammad-Karikaturen aus. Das werde "die Menschen ermutigen, Gotteslästerer zu töten".

Clinton kritisiert Zeichnungen

Der frühere US-Präsident Bill Clinton kritisierte unterdessen die Veröffentlichung der Zeichnungen als "einen Fehler". Der frühere US-Präsident Clinton sagte nach einem Treffen mit dem pakistanischen Premierminister Shaukat Aziz in Islamabad, religiöse Gefühle müssten "unter allen Umständen" auch von Medien respektiert werden. Auch die Präsidentin des deutschen Goethe-Instituts, Jutta Limbach, warnte vor einem einseitigen westlichen Blick auf die Auseinandersetzung.

Für 53 Prozent der Bundesbürger ist laut ZDF-Politbarometer im Karikaturen-Streit der Schutz der Pressefreiheit wichtiger als die Rücksichtnahme auf religiöse Wertvorstellungen. 37 Prozent sprachen sich dagegen für den Vorrang religiöser Wertvorstellungen aus, wie die Umfrage ergab. (ha/dpa)
HR

NoelGallagher
04.03.2006 23:26Supporter

Mohammed-ASCII-Codes:

Muhammad (((:~{>

Muhammad playing Little Orphan Annie
(((8~{>

Muhammad as a pirate
(((P~{>

Muhammad on a bad turban day
))):~{>

Muhammad with sand in his eye
(((;~{>

Muhammad wearing sunglasses
(((B~{>

Muhammad giving the raspberry.
(((:~{P>

Quelle[addsig]

NoelGallagher
15.09.2006 19:03Supporter

ARABISCHE REAKTIONEN

Islamisten beuten Papst-Rede für Propaganda aus

Von Yassin Musharbash

Für Qaida-nahe Islamisten ist mal wieder alles ganz einfach: Der Papst startet einen neuen Kreuzzug. In Internet-Foren wird eifrig diskutiert. Die vorherrschende Meinung: Benedikt hat den Propheten beleidigt - er muss sich entschuldigen.

Berlin - Was auch immer Papst Benedikt XVI. wirklich gemeint hat, und wie genau auch immer die arabischen Übersetzer der Nachrichtenagenturen seine Vorlesung wiederzugeben versuchen - für einige Internet-Nutzer, Zeitungleser und Kommentatoren in der islamisch-arabischen Welt ist das Ergebnis schon klar: Das Oberhaupt der Katholiken plant einen neuen Kreuzzug. Zumindest vereinzelte Stimmen der Vernunft weisen aber auf den historischen und theologischen Zusammenhang der Papst-Vorlesung hin.

In seiner Vorlesung hatte Benedikt XVI. einen historischen Dialog aus dem 14. Jahrhundert zwischen einem Perser und einem byzantinischen Kaiser zitiert, in dem der Kaiser nichts Gutes an der Sendung des Propheten Mohammed zu erkennen vermag. Im Diskussionsforum der panarabischen Tageszeitung "Asharq al-Awsat" kommentieren vor allem Leser aus Saudi-Arabien und den USA den sehr sachlichen Beitrag des Blattes über die Vorlesung. Aus dem Kontext gelöst, wirken die Sätze des Papstes offenbar auf viele Muslime als Vorwurf, der Islam sei eine gewalttätige Religion. Ein Ägypter fordert eine Entschuldigung. Der Jordanier Husam Mutlaq schreibt wütend: "Der Vatikan hat sich für seine Unterstützung beziehungsweise sein Schweigen gegenüber dem Holocaust entschuldigt. Aber wie steht es um die direkte Teilnahme an den Kreuzzügen? Da hören wir keine Entschuldigung!"

Es gibt auch andere Töne: "Ich danke der Zeitung für die Klarstellung des Vatikans, dass der Papst nicht das Ziel hatte, den Islam und den Propheten anzugreifen", schreibt Leila Waly aus den USA. Ähnlich Osama Mustafa aus Saudi-Arabien: "Der erste Mann des Vatikans hatte nicht vor, den Islam anzugreifen. Er gab einen Dialog wieder."

Empörung auch bei deutschen Islamisten

Viele offizielle Organisationen haben den Papst inzwischen hart kritisiert -vom pakistanischen Parlament bis zum türkischen Amt für Religionsangelegenheiten. Einige der Stellungnahmen erinnerten dabei fatal an den Karikaturen-Streit - Islamisten nehmen häufig den Volkszorn auf, um ihre eigene Popularität zu steigern.

Dieser Verdacht drängt sich zum Beispiel bei dem einflussreichen Fernsehprediger Yusuf al-Qaradawi auf - einem Mann mit deutlich islamistischen Tendenzen, derzeit immerhin Vorsitzender der Internationalen Union der Religionsgelehrten. Im Gespräch mit al-Dschasira protestierte er: Der Islam kenne den Dschihad nur zur Selbstverteidigung und schätze die Vernunft sehr hoch. Benedikt XVI. hatte andere islamische Strömungen wiederzugeben versucht, die Gottes Wege für derart unergründlich halten, dass menschliche Vernunft auf sie nicht anwendbar sei. Qaradawi ist einer jener jetzt Hochempörten, die sonst selbst nicht zimperlich sind: So hat der Gelehrte in der Vergangenheit gesagt, die Säkularisierung sei im Westen nötig gewesen (und nur dort), um den Menschen aus den Fesseln des Christentums zu befreien. Denn dieses sei unzulänglich, weil nicht wirklich auf Gott hingewandt. Das kann man als ziemlich fundamentalen Angriff auf das Christentum werten.

In Deutschland echauffierte man sich über den Papst erwartungsgemäß zuerst beim Redaktionsteam von "Muslim-markt", einem islamistischen Internet-Portal. Der Papst habe sich zum "Werkzeug des Kulturkampfes" gemacht, stand dort zu lesen. Und: Vernunft spiele eine große Rolle in der islamischen Theologie. Das ist absolut richtig - wurde vom Papst allerdings auch nicht in Frage gestellt.

"Wir werden Rom erobern"

Besonders einseitig werden die Zitate des Papstes in Internet-Foren debattiert, die dem Terrornetz al-Qaida nahe stehen. Dort legt kaum ein Leser gesteigerten Wert darauf, den Kontext zu kennen: Das bloße Gerücht, "der Hund aus dem Vatikan" habe "den Propheten beleidigt", reicht, um die übrigen Teilnehmer zu hasserfüllten Äußerungen anzustacheln.

Der Kern der Nachricht im Dschihadisten-Web lautet schon jetzt nur noch so: "Der Papst hat über den Propheten gelästert und gesagt, er bringe nur Schlechtes." Aus der historisch-theologischen Argumentation des Papstes, dem Ringen um die Klarstellung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen den Religionen ist eine plumpe, wüste Beleidigung geworden.

Schon kann beobachtet werden, wie sich ein Missverständnis verbreitet - womöglich absichtsvoll. Radikale Internet-Nutzer schaukeln sich in Stimmung: "Wir werden Rom erobern", droht einer mit dem Namen "Abu Ahmad al-Schami". Die simple Analyse von "al-Mu'tazz bi-l-Islam" lautet: "Es ist ein Kreuzzug, es ist ein Kreuzzug, es ist ein Kreuzzug."

Im Karikaturen-Streit im Frühjahr hatte die Empörung von Islamisten in mehreren Ländern zu gewalttätigen Protesten geführt und zu einem wochenlangen Dänemark-Boykott. Sogar die Qaida-Führung rief zu Anschlägen auf. Ein pakistanischer Student aus Nordrhein-Westfalen versuchte, den "Welt"-Chefredakteuer anzugreifen, weil das Blatt einige der Spottbilder aus Dänemark nachgedruckt hatte. Auch die deutschen Kofferbomber sollen Berichten aus dem Libanon zufolge durch die Karikaturen radikalisiert worden sein.

Können die Benedikt-Zitate eine genauso große Wirkung entfalten? Noch ist das nicht abzusehen. Zu erwarten ist aber, dass Islamisten Öl ins Feuer zu gießen versuchen. Weil die komplexe, dichte Vorlesung des Papstes sehr leicht zu entstellen ist, werden es die Hetzer leichter haben als jene, die an sachlicher Auseinandersetzung interessiert sind.

Spiegel.de

Na das kann ja wieder heiter werden. Smiley[addsig]

Deekayone
15.09.2006 19:13

Mir wäre es schon recht wenn die großen der verschiedenen religionen einfach mal die fresse halten damit manche leute die es nicht so mit dem denken haben auf falsche gedanken kommen.
[addsig]

Matzee
15.09.2006 20:23

ich find die reaktionen übertrieben, das geht einem langsam auf den sack, deren empfindlichkeit. gibt auch genug hohe islam-people (was ein ausdruck..) die weit schlimmeres über die "westliche welt" (was kammscherereien) sagen.

The_Game
15.09.2006 21:39

Wenn man papst ist sollte man schon aufpassen was man sagt, weil doch ein paar leute zuhören könnten und das eventuell für wichtig befinden.

Für mich ist die Rede überhaupt nicht mit den Karikaturen vergleichbar. Das hat hier nix mit humor zu tun oder sonst was. Sowas kann man, besonders nicht jetzt und ganz besonders nicht wenn man in einem solchen amt ist, sagen.

Das war ein totaler Fehltritt.

Ich möchte mal sehen wie die Katholiken reagieren wenn wichtige personen des islam über jesus herziehen. Is ja nich so dass das iergendwer in der kirche gesagt hätte.

nima
15.09.2006 22:15AdminSupporter

als ich das gestern im videotext gelesen habe, dachte ich schon ob er jetzt einen knall hat. aber als ich den ausschnitt gesehen habe, hat sich für mich alles geklärt. es war nur ein zitat. von daher kann ich die ganze aufregung nicht verstehen Smiley[addsig]

Matzee
16.09.2006 04:56

Zitat:
HR


nima schrieb:
als ich das gestern im videotext gelesen habe, dachte ich schon ob er jetzt einen knall hat. aber als ich den ausschnitt gesehen habe, hat sich für mich alles geklärt. es war nur ein zitat. von daher kann ich die ganze aufregung nicht verstehen Smiley
HR
ok, die auswahl des zitates, aber trotzdem: das ist typisch für diese art von aufregung in diesem glaubensbereich: Aus dem Zusammenhang gerissen. nerv

nima
16.09.2006 09:49AdminSupporter

nur damit es keine verwechslungen gibt. mit "aufregung" meinte ich die aufregung der islamischen welt und nicht die der ringrocker Smiley[addsig]

FBG
16.09.2006 11:22Supporter


Türkischer Politiker vergleicht Papst mit Hitler
Der Ärger über die jüngsten Äußerungen von Papst Benedikt XVI. nimmt kein Ende. Jetzt verglich ein Politiker der türkischen Regierungspartei den Pontifex mit Mussolini und Hitler.
Die Nachrichtenagentur AP zitiert den Politiker mit: "Der Papst wird der Geschichte in Kategorien wie Hitler oder Mussolini in Erinnerung bleiben." Der Papst hatte während einer Rede einen christlich-byzantinischen Kaiser aus dem 14. Jahrundert zitiert.
In dem Zitat behauptete der Kaiser, dass Mohammed nur Schlechtes und Inhumanes vorgebracht hätte. Auch in anderen Teilen der muslimischen Welt kommt es zu immer neuen Protesten.


quelle

gibts mittlerweile eigentlich noch jemand, der nicht mit hitler verglichen wurde ??[addsig]

rigobert
16.09.2006 11:28

Zitat:
HR


FBG schrieb:

gibts mittlerweile eigentlich noch jemand, der nicht mit hitler verglichen wurde ??
HR

Mutter Theresa würd ich sagen.
Wobei ich mir da auch nicht zu 100% sicher bin.

Matzee
16.09.2006 13:02

"Der "Hürriyet"-Autor Mehmet Yilmaz kritisierte, wenn Bardakoglu den gesamten Redetext gekannt hätte, wäre ihm klar geworden, dass sich der Papst von den Zitaten aus dem Mittelalter distanziert habe. "Es kommt mir so vor, als ob niemand von jenen in der islamischen Welt, die den Papst wegen seiner Rede attackieren, die Papst-Rede auch gelesen haben", schrieb Yilmaz."

Smiley

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,437392,00.html


16.09.2006 14:08

Da das Thema jetzt in aller Munde ist, mei Meinung:

Ohne jetzt ein Wort gelesen zu haben (sorry, wenn es für mache nicht nachvollziehbar ist):

Der Papst, und ALLES, was mit Religion zu tun hat, ist mir scheiß egal.


Danke für die Aufmerksamkeit. Smiley Smiley

Droogandleader
16.09.2006 14:09

Es scheint halt leider im Interesse einiger LEute zu sein durch gezielte Desinformation gegen die westliche Welt und das Christentum zu hetzen.

Brian86
17.09.2006 12:07

Zitat:
HR


ISLAM-STREIT

Experten befürchten Anschlag auf Papst Benedikt

Sicherheitsexperten reagieren alarmiert auf die Drohungen gegen Papst Benedikt XVI.: Im Vatikan regt sich indes Kritik an Benedikts Regensburger Rede. Tenor: Mit Johannes Paul II wäre das nicht passiert.
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Rom/Hamburg/Ankara - Sicherheitspolitiker und Terrorexperten befürchten, dass Papst Benedikt XVI. nach seinen umstrittenen Äußerungen über den Islam von Gewalt bedroht ist. "Es ist zu befürchten, dass die zu pauschale Kritik des Papstes am Islam irrationale Reaktionen auslöst und ihn in das Visier des islamistischen Extremismus bringt", sagte Max Stadler (FDP), stellvertretender Vorsitzender des Innenausschusses im Bundestag, der "Bild am Sonntag".

Auch Rolf Tophoven, Leiter des Essener Instituts für Terrorismusforschung, erwartet eine weitere Zuspitzung der Lage. Radikale islamistische Kräfte benutzten die Aussagen des Papstes, um die Massen in der arabischen Welt gegen den Westen und die katholische Kirche aufzuhetzen. "Auch Propaganda kann töten und fanatisierte militante Islamisten zu Aktionen gegen den Papst animieren", sagte er der Zeitung. "Die Gefährdungslage für den Papst hat sich verändert."

Hamburgs Innensenator Udo Nagel sagte, dass es "zurzeit bestimmte Proteste aus muslimischen Kreisen" gebe. "Es ist nie auszuschließen, dass sich einzelne Extremisten oder andere Einzeltäter durch diese Proteste angestachelt fühlen, Gewalt auszuüben."

Udo Steinbach, Leiter des Hamburger Orient-Instituts, hält sogar einen Mordaufruf gegen den Papst für denkbar. "Ich halte es für durchaus möglich, dass nun ein durchgeknallter Imam, der die Vorlesung des Papstes nicht verstanden hat, eine Fatwa gegen ihn ausspricht, so wie es Chomeini gegen den Schriftsteller Salman Rushdie getan hat." Der iranische Revolutionsführer hatte 1989 zur Tötung Rushdies aufgerufen, nachdem der Schriftsteller sein Buch "Satanische Verse" veröffentlicht hatte.

"Mit Karol Wojtyla wäre das nicht passiert"

Vor dem sonntäglichen Angelus-Gebet wurden die Sicherheitsvorkehrungen in der päpstlichen Sommerresidenz Castel Gandolfo erheblich verstärkt. Laut "Bild am Sonntag" wurde am Samstag ein Überflugverbot verhängt, das von Awacs-Flugzeugen überwacht werde. Am Luftwaffenstützpunkt Praia a Mare stehe ein Abfangjäger bereit. Die Zugangskontrollen zum Castel seien verstärkt, die Sternwarte auf dem Gelände für Besucher gesperrt worden. Der Papst wird am heutigen Sonntag um 12 Uhr bei dem Gebet erstmals seit seiner Vorlesung öffentlich auftreten.

Der Streit um die Äußerungen des Papstes hat offenbar dazu geführt, dass erstmals seit seiner Wahl im April 2005 im Vatikan Kritik an Benedikt XVI. laut wird. Die Turiner Zeitung "La Stampa" berichtete von "Missstimmung in der Kurie". Das Blatt zitiert ein Kurienmitglied mit den Worten: "Mit Karol Wojtyla (Papst Johannes Paul II.) wäre das nicht passiert."

Anlass der Proteste in der muslimischen Welt waren von Benedikt während seines Bayern-Besuchs zitierte Aussagen des byzantinischen Kaisers Manuel II. Palaiologos, denen zufolge der Prophet Mohammed "nur Schlechtes und Inhumanes" in die Welt gebracht habe.

Marokkanischer König zieht Botschafter ab

Nach der Empörung bei Muslimen in aller Welt ließ Benedikt mitteilen, dass er seine Wortwahl bedauere. Staatssekretär Tarcisio Bertone, der Außenminister des Vatikans, erklärte: Die Haltung des Papstes zum Islam stehe in Einklang mit der Lehre der Kirche, die "die Muslime achtet, die den einen Gott lieben". Deshalb sei der Papst "sehr bestürzt", dass Teile seiner Rede so geklungen haben könnten, dass sie die Gefühle gläubiger Muslime verletzten. Diese Passagen seien "so interpretiert worden, wie es nicht der Absicht" der Papstes entspreche, erklärte Bertone.

Der islamistischen Moslembruderschaft in Ägypten reicht das jedoch nicht aus - die Vereinigung fordert eine persönliche Entschuldigung des Pontifex. Marokkos König Mohammed VI. hat gar die Abberufung des marokkanischen Botschafters im Vatikan angeordnet und dem Papst eine Protestnote übermittelt. Wie aus Palastkreisen in Rabat verlautete, hob Mohammed VI. in dem Schreiben die Tugenden des Islams hervor.

Türkei hält an Einladung Benedikts fest

Die Türkei hält trotz des Streits an der Einladung Benedikts XVI. für Ende November fest. Aus Sicht der Türkei sei "von irgendwelchen Änderungen" am geplanten Besuch des Papstes "keine Rede", sagte Außenminister Abdullah Gül in Ankara. Die Äußerungen des Papstes bezeichnete Gül als "unglücklich", besonders zu einer Zeit, in der sich die Welt um Annäherung und Verständnis zwischen den Religionen und Kulturen bemühe.

Offenbar als Reaktion auf die Äußerungen wurden am gestrigen Samstag in den palästinensischen Gebieten fünf Kirchen angegriffen. Allein im Westjordanland wurden vier Kirchen verschiedener christlicher Glaubensrichtungen beschossen und mit Brandsätzen beworfen. Verletzt wurde niemand. Der palästinensische Innenminister Said Sijam äußerte einen verstärkten Schutz für Kirchen an. Eine Gruppe namens Löwen des Monotheismus teilte in einem Telefonanruf bei der Nachrichtenagentur AP mit, auf diese Weise solle gegen die jüngsten Äußerungen von Papst Benedikt XVI. über den Islam protestiert werden.
HR


Smiley Das wird noch was....Smiley[addsig]

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