Der NEWS-Thread

eröffnet von svenf am 23.02.2007 21:16 Uhr
9.548 Kommentare - zuletzt von JestersTear

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Rhapsode
Rhapsode
24.01.2016 19:33

Hier aus Wuppertal (auch ne große Lehramts-Uni) kann ich solche Erfahrungen auch nicht bestätigen. Allgemein wird hier weniger über Politik im Allgemeinen als über die Bildungspolitik im Speziellen diskutiert (insb. über das Thema Inklusion).

Dass viele Lehrer sich nicht für Politik interessieren, wundert mich dagegen wenig. Was hier zu heutigen Zeiten alles durch die Lehramtsstudiengänge geschleust wird, da fehlt es nicht nur an Allgemeinbildung in höchstem Maße, sondern zu immer größeren Teilen auch an Fachkenntnis. Als ich etwa neulich in nem Seminar saß, sollte eine Person eine Aufgabe präsentieren (wohlgemerkt eine Woche Vorbereitungszeit!), die theoretisch ein Achtklässler lösen können sollte. Was die Person dabei fabriziert hat, da verging mir Hören und Sehen...
Hier bei uns ist man froh, wenn man es irgendwie durch den Bachelor schafft, denn darin ist nahezu das ganze fachspezifische Studium verpackt. Anschließend erwarten einen im Master dann Ringelpiez und Topfschlagen (auch bekannt als Bildungs"wissenschaften"). Und auch iim Bachelor gibt es z.T. Fächer, für die der Abschluss verschenkt wird. In Germanistik ist es nicht mehr nötig, ein Buch zu lesen, um den Kurs dafür mit 1,x abzuschließen (also wie beim Abitur inzwischen), in Philosophie sitzt man zwei Drittel der Leistungen einfach nur ab. In Mathematik werden essenzielle Grundlagenmodule nicht mehr zu den Pflichtmodulen gezählt, weil sie für Lehramtskandidaten "zu schwer" seien. Historiker müssen keine Originalquellen mehr lesen können. Für Romanistik ist die Sprachgeschichte anscheinend entfallen. Man könnte jetzt ewig so weitermachen.
Kurzum: Die ganzen neuen Richtlinien und Anforderungen führen dazu, dass eine Klientel von Lehramtsstudenten (die es natürlich schon immer gab) sich immer weiter vergrößert und deren Hauptziel nicht darin besteht, Kinder und Heranwachsende zu erziehen und zu bilden, sondern einfach einen sicheren Job, der auch nicht allzu schlecht bezahlt wird, zu ergattern.

Das klingt jetzt extrem polemisch, und ich habe derartige Aussagen auch früher für reinste Polemik gehalten. Mittlerweile muss ich einsehen, dass da schon etwas dran ist. Bauchschmerzen krieg ich regelmäßig dabei, wenn ich teilweise sehe, was da in die Schulen geschickt wird. Glücklicherweise kenn ich immer noch eine Menge Studenten, auf die das in keinster Weise zutrifft. Diese sind allerdings nicht minder verärgert.

Insofern wundere ich mich auch nicht darüber, wenn Lehrer unpolitisiert sind. Das passt nämlich wunderbar in genau dieses Schema der Ignoranz.

roxar
roxar
24.01.2016 19:52

Ganz ehrlich, welche von den "essentiellen Grundlagenmodulen" in Mathe braucht ein Lehrer wirlich und vollständig um Schulmathematik unterrichten zu können?

Wenn ich sehe dass die bei uns im Master teilweise sowas wie Numerische Lineare Algebra hören, dann frag ich mich schon welchen Sinn das für einen Lehramtsmathematiker hat. Und auch die Grundlagenvorlesungen (LA I + II und Ana I + II) reichen doch weit über das hinaus was ein Mathelehrer normal braucht.

Natürlich ist es für einen Mathelehrer gut, mehr als das unbedingt nötige zu wissen. Aber ich glaub schon dass es sinnvoller wäre Lehrämtlern eigens zugeschnittene Vorlesungen anzubieten anstatt sie in die fachwissenschaftlichen Veranstaltungen reinzustecken. Ein Lehrer muss nunmal kein Wissenschaftler sein.

Und was Bildungswissenschaften angeht... Auch wenn du es als Ringelpitz mit Topfschlagen abtust ist es doch eigentlich wichtig für einen zukünftigen Lehrer oder?

Es mag sein, dass die Bildungswissenschaften an Unis unzureichend gelehrt werden. Das hat aber dann auch irgendwo eher damit zu tun, dass Lehramt an der Uni etwas stiefmütterlich behandelt wird oder?

Ich sehe irgendwie nicht wie du das mit Ignoranz (von Seiten der Lehrer) und schlussendlich mit Desinteresse bzgl Politik in Verbindung bringst.

Nachricht geändert von roxar am 24.01.2016 19:57 Uhr

Emperor
24.01.2016 20:02

Also meine Erfahrung aus dem Lehramtsstudium: grundsätzlich kann ich Rhapsode da zustimmen. Das Lehramtsstudium ist leider auch bei uns in Gi komplett an allem vorbei und es ist nahezu unmöglich sich da nicht irgendwie durchzumogeln. Zu allem Überfluss werden die Studenten dann noch in irgendwelche Bachelorvorlesungen gesteckt, die komplett an der Lehrerrealität vorbei sind und absolut irrelevant sind. Das ist natürlich fachbereichsspezifisch, in Geographie ist das nicht so sehr der Fall wie in Germanistik, andere Fächer kann ich jetzt nicht beurteilen.

Rhapsode
Rhapsode
24.01.2016 20:11

Bei uns entfällt jetzt LA2 Bernd. Das meinte ich übrigens mit "Grundlagenmodul", nämlich ein Grundlagenmodul. Und wenn ich sehe, dass man teilweise im Abi auch mit sowas wie Dreh-und Spiegelungsmatrizen hantiert, seh ich den Sinn von LA2 doch eher gegeben.

Und ich weiß nicht, ob man bei euch im Lehramtsmaster wirklich Num.LA hören muss, oder einige das einfach freiwillig belegen. Falls Ersteres der Fall ist, würde ich das aber darauf zurückführen, dass ihr in Münster ohnehin einen sehr sehr großen Schwerpunkt auf numerische Mathematik legt. Bei uns kommt man (veralteter Stand) bereits durch, wenn man neben Ana1+2, LA1+2, Einführung Stochastik einfach so ne billige Zahlentheorie-, ne billige Statistik- und eine x-beliebige Einführungsvorlesung im beliebigen Bereich (z.B. Topologie, Algebra, Funktionentheorie, FunkAna, Numerik 0, Lineare Optimierung...) macht. Damit war es das an echten Mathevorlesungen für diee Lehramtsleute bei uns. Und nur weil man übrigens mal eine Vorlesung "Einführung in die Algebra" oder "Einführung in die Funktionentheorie" gehört hat, ist man damit noch lange kein Fachwissenschaftler. Leute, die ein vernünftiges Mathestudium hinter sich haben, können selbst bei Themen, die sie nicht kennen sollten, einfach mal ins Schulbuch gucken und werden es dann sofort verstehen.

Ich hab z.B. ne Facharbeit in Mathe geschrieben, da musste meine Lehrerin auch verstehen können, was Ringe und Moduln und so was sind.

Und ich will der Bildungswissenschaft per se nicht ihre Existenzberechtigung absprechen, sondern der Art und Weise, wie diese zumindest hier praktiziert wird (den Unterschied hast du ja schon erkannt). Das, was ich gesagt habe, war übrigens kein "Abtun", wie du es nennst. Ich habe in solchen Seminaren Übungen durchführen müssen, das hab ich mal nem (noch sehr jungen) Dozenten einfach wiedergegeben, woraufhin er mir sagte: "Wissen sie, was ich gemacht hätte? Ich wäre aufgestanden mit der Ansage, dass ich hier gerne wie ein erwachsener Mensch behandelt werden möchte!" Ich werde an dieser Stelle jetzt nicht ausführlicher, aber ich kann auch logisch und rational begründen,warum das, was wir da gemacht haben, tatsächlich Unsinn war. Nur noch ein letztes Bonbon: Meinen Praktikumsbericht habe ich lediglich mit Smileys und Ausrufezeichen kommentiert zurückerhalten.

Wichtiger als BiWis (und auch wohl das, worauf du eher abzielst) finde ich ohnehin die Fachdidaktik. Hier müssten viel mehr Leistung erbracht werden können.

€: Und wie ich das miteinander in Verbindung bringe? Weil das häufig (nicht immer) Leute sind, die sich im Grunde für überhaupt nichts begeistern können, erst recht nicht für Politik. Das ist auch klar: Wenn du noch nichtmal soviel Motivation hast, dich eingehender als unbedingt notwendig und teilweise nichtmal das (nochmal: Stichwort Germanistik-Student der zuletzt ein Buch in der Schule gelesen hat. Und das ist keine Übertreibung, sondern hier bisweilen wirklich Realität) mit einem Fach auseinanderzusetzen, das du vllt. 40 Jahre lang unterrichten wirst, wieso solltest du dann die Motivation besitzen, dich großartig und vor allem sinnvoll in politischen Debatten einzuklinken (dazu gehört auch ordentliches Informieren über komplexe Themen etc.)?

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sunjb
25.01.2016 00:22

"Haben wir eignetlich Lehrer hier?"

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Bin im Sommer vermutlich fertig hier mit einem Lehramtsstudium in Bayern. Mich wundern die Beobachtungen nicht. Das liegt aber vor allem daran, dass generell SEHR viele Menschen gegenwärtig Lehramt studieren. Bei der Germanistik/Anglistik hier liegt das Verhältnis bei ca. 8-10 Lehramtsstudenten zu 1 Bachelorstudenten. Das sich unter vielen hundert Menschen pro Semester auch viele Idioten, oder auch einfach nur sehr konservative Menschen befinden, ist logisch.

"Aber geht halt um absolute Überforderung im Bildungswesen"

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Einer der vielen Gründe, warum sich der durchschnittliche Lehramtsstudent hierbei nicht einbringt ist folgender: Niemand von uns hat eine realistsiche Jobperspektive an den Schulen im Bundesland. In anderen Bundesländern haben viele nicht einmal eine Perspektive ins Referendariat (Teil der Ausbildung) zu kommen. Die Probleme des Bildungswesens sind so breit und umfassend, dass einem die Flüchtlinge nicht als höchste Priorität erscheinen. Warum hört man bis heute nicht, dass die Zahl der Flüchtlinge, die in Bayern ankommt zu einer verstärkten Einstellung von Lehrern führt? Warum wird parallel hier debattiert (2.2. ist Lesung im Landtag). das Referendariat zulassungsbeschränkt zu machen?

"Man muss sich dafür auch mal die Zahlen anschauen, die Gewerkschaft der Lehrer rechnet im laufendem Schuljahr mit 300000 Flüchtlingen als neue Schüler, bei ca. 12 Millionen Schülern sind das 2,5% also ungefähr 0,5-1 Schüler pro Klasse. Wenn man dann sieht das die Schülerzahlen in den letzten 10 Jahren um ungefähr 10% geschrumpft sind wird das unser Schulsystem schon nicht zum Kollabieren bringen. "

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Hat dieses Schrumpfen der Schülerzahlen aber zu einer kleineren Klassengröße geführt? Nein. Man hat einfach weniger neue Lehrer eingestellt und ist heute, wie vor 40 Jahren bei einer Klassengröße von +/- 30 Schülern in der Sekundarstufe 1. Es ist außerdem davon auszugehen, dass diese 300.000 nicht im selben Maße auf das Gymnasium in der Provinz gehen, wie sie auf die Haupt-/Mittelschule in Ballungszentren gehen. Und dann ist man eben schon schnell bei 3+ Schülern pro Klasse.


"Was hier zu heutigen Zeiten alles durch die Lehramtsstudiengänge geschleust wird, da fehlt es nicht nur an Allgemeinbildung in höchstem Maße, sondern zu immer größeren Teilen auch an Fachkenntnis. "

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Völlig richtig. Man hört halt oft, dass man das als einziges "studieren durfte" (kein NC und so). Letztlich ein Resultat von unseren 42+% Abiturienten pro Jahrgang. Wer Dschungelcamp kuckt, hat ja bei David gesehen, was so ein Abiturient manchmal eben auch drauf hat. Ich denke aber das das Argument nicht ganz zieht - zumindest hier in Bayern nicht. Ich nenne mal vier Gründe dagegen.
1. "geschleust" wird man vielleicht, aber ein Teil merkt auch in 5 Jahren, dass das alles eher nix wird und bricht ab (nicht wenige)
2. Hier gibt es noch ein Staatsexamen, und da wird auch niemand mehr "geschleust" (Durchschnittsnote im Literaturwissenschaftlichen Examen in Deutsch ist unterhalb einer 4).
3. nach dem Staatsexamen folgen 2 Jahre Referendariat, welches neben der enormen Arbeitsbelastung von bis zu 17 Stunden eigenverantwortlichem Unterricht, auch durch die ausgesprochen strenge Bewertung zu einer hohen Abbrecher- / Durchfallquote führt.
4. Wer nach 10-12 Semestern Studium, mind. 8 4stündigen Examensklausuren, 4 Semestern Referendariat dann eine 1,x hat, hat Chancen eingestellt zu werden. Je nach Fächerkombi bewegen wir uns da im Bereich von 1,0-1,1, was bayernweit zu 10 Verbeamtungen bei 400 Bewerbern führt.

-> "durchgeschleust" ist einfach nicht zutreffend. Vielleicht bis zum Bachelor. dann aber auch nicht mehr.

"Anschließend erwarten einen im Master dann Ringelpiez und Topfschlagen (auch bekannt als Bildungs"wissenschaften")."

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Selten dumme Idee das Lehramtsstudium überhaupt in Bachelor/Master zu trennen. Hier gibt es 270 ECTS, dann ein Examen. Fertig aus. Mit dem Examen kann man promovieren, sprich man ist dem Master-Absolventen gleichgestellt. Topfschlagen hatte ich noch keins.

"Und auch iim Bachelor gibt es z.T. Fächer, für die der Abschluss verschenkt wird. In Germanistik ist es nicht mehr nötig, ein Buch zu lesen, um den Kurs dafür mit 1,x abzuschließen (also wie beim Abitur inzwischen), "

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Das ist halt bisschen die Oma-Erna-Sicht. "Germanisten lesen 3000 Bücher" Hat mich auch überrascht, dass man damit potenziell durchkommen würde. Aber ist halt die Frage, wie man Erwachsene Menschen zwingen will. Ich behaupte auch mal, dass der eine oder andere BWL-ler (mal abgesehen vom Bulimie-Lernen in der Woche vor der Klausur) relativ wenig liest / lernt / schafft für seinen Bachelor-Abschluss. Eigentlich träum ich da ein bisschen von einer eigenverantwortlichen Bereitschaft die Sachen (und mehr) zu lesen, denn (s.o.) spätestens im Referendariat fällt einem das sowas von auf die Füße. NIEMAND kann hier behaupten 5*45 Minuten in einer 12. Klasse, 5*45 Minuten in einer 8. Klasse und 5*45 Minuten in einer 5. Klassse JEDE Woche aus dem Ärmel zu schütteln, wenn man parallel noch den Literaturkanon aufbauen muss.


"Kurzum: Die ganzen neuen Richtlinien und Anforderungen führen dazu, dass eine Klientel von Lehramtsstudenten (die es natürlich schon immer gab) sich immer weiter vergrößert und deren Hauptziel nicht darin besteht, Kinder und Heranwachsende zu erziehen und zu bilden, sondern einfach einen sicheren Job, der auch nicht allzu schlecht bezahlt wird, zu ergattern. "

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Zeig mir den sicheren Job, den ich mit einem Staatsexamen mit einer 2,0 oder so, tatsächlich bekomme.

"Bauchschmerzen krieg ich regelmäßig dabei, wenn ich teilweise sehe, was da in die Schulen geschickt wird."

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Aber auch erstmal nur für 2 Jahre.


" Ein Lehrer muss nunmal kein Wissenschaftler sein. "

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Das ist so nicht richtig, finde ich. Ich kann nicht ohne irgendein tieferes Verständnis der Literaturgeschichte, der Zeitgeschichte, der verschiedenen literararischer Gattungen, Strömungen, Autoren, etc. sinnvoll Unterricht geben. Ich kann nicht effizient Unterricht vorbereiten, wenn ich keine wissenschaftlichen Arbeitstechniken gelernt habe. Ich kann nicht unterrichten, wenn ich genauso schlau wie meine Schüler sind. Zumindest nicht in einer 12. Klasse. Ich kann auch überhaupt nicht beurteilen, was ein Schüler in seinem Abitur schreibt, wenn ich selbst auf dem Abiturniveau bin. In Mathe mag es da ja abstruse Überqualifikationen geben, aber in jedem Fach, wo es weniger auf konkretes Wissen sondern mehr auf die Verknüpfung von diesem ankommt, ist man total verloren ohne diese universitäre Bildung.


"Zu allem Überfluss werden die Studenten dann noch in irgendwelche Bachelorvorlesungen gesteckt, die komplett an der Lehrerrealität vorbei sind und absolut irrelevant sind. "

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Für Bachelor-Leute ist das dann aber relevant? Was arbeiten die dann später? Wenn sie z.B. Germanistik studieren? Da backen sie Brezeln auf oder fahren Taxi. Für wen macht man überhaupt solche Vorlesungen, wenn nicht für Multiplikatoren wie zukünftige Lehrer oder Wissenschaftler...

"Wenn du noch nichtmal soviel Motivation hast, dich eingehender als unbedingt notwendig und teilweise nichtmal das (nochmal: Stichwort Germanistik-Student der zuletzt ein Buch in der Schule gelesen hat. Und das ist keine Übertreibung, sondern hier bisweilen wirklich Realität) mit einem Fach auseinanderzusetzen, das du vllt. 40 Jahre lang unterrichten wirst, wieso solltest du dann die Motivation besitzen, dich großartig und vor allem sinnvoll in politischen Debatten einzuklinken (dazu gehört auch ordentliches Informieren über komplexe Themen etc.)? "

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Der wird unter dieser Vorraussetzung weder 40 Jahre lang unterrichten.

Rhapsode
Rhapsode
25.01.2016 21:29

Sorry erstmal für die verspätete Antwort. Komme in letzter Zeit erst abends dazu, was zu schreiben.


sunjb schrieb:


"Was hier zu heutigen Zeiten alles durch die Lehramtsstudiengänge geschleust wird, da fehlt es nicht nur an Allgemeinbildung in höchstem Maße, sondern zu immer größeren Teilen auch an Fachkenntnis. "

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Völlig richtig. Man hört halt oft, dass man das als einziges "studieren durfte" (kein NC und so). Letztlich ein Resultat von unseren 42+% Abiturienten pro Jahrgang.

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Ein anderer Aspekt, von dem ich bei mir häufig gehört habe, ist, dass man vorzugsweise nur ein Fach unterrichten wolle und dann notgedrungen ja noch ein zweites Fach brauche und sich da dann etwa standardmäßig "Deutsch" anbiete. Man kann sich unter den Umständen schon fragen, wie sinnvoll das ist, für ein Lehramtsstudium beinahe zwingend (wenn man nicht nen Quereinstieg macht) zwei Fächer studieren zu müssen. Dass man sich das aus guten Gründen überlegt hat, ist mir schon bewusst, aber vielleicht ist auch in diesem Punkt eine Reform möglich und nötig.

Ich denke aber das das Argument nicht ganz zieht - zumindest hier in Bayern nicht. Ich nenne mal vier Gründe dagegen.
[...]
-> "durchgeschleust" ist einfach nicht zutreffend. Vielleicht bis zum Bachelor. dann aber auch nicht mehr.

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Jetzt geb ich ganz ehrlich zu, dass das eine undifferenzierte Behauptung von mir war - hinsichtlich das "hier". Es klang als würde ich ganz Deutschland meinen, und ich glaube, ich habe mir das beim Schreiben auch gedacht. Da wir einen Bildungsföderalismus pflegen, sollte ich darauf verweisen, dass ich mit "hier" NRW meine. Gerade in Bayern ist da ja Vieles anders (nicht unbedingt immer besser, aber anders). Das Staatsexamen läuft endgültig in ein zwei Jahren aus, in meiner Generation kennt das schon keiner mehr.

Entsprechend sind die Umstände der Dinge, über die ich spreche, ganz andere. Begeistert sind von der Umstellung auf Bachelor/Master von der Dozentenseite - relativ fachübergreifend - die wenigsten, und das nicht etwa hauptsächlich deswegen, weil sie insgeheim böse Sadisten sind, die keinen Studenten bestehen lassen wollen. Ach und zu deinem ersten Punkt: Ist natürlich klasse, wenn du selbst zugestehst, dass man vielleicht anfangs durchgeschleust wird, man aber spätestens nach 5 Jahren dann eh aufgibt, wenn man nix drauf hat. Ich würde es ja eher begrüßen, wenn man - sollte man für den gewählten Studiengang ungeeignet sein - dies eher früher als später mitbekommt. Das würde nämlich für alle Seiten Zeit und Nerven (und Geld) sparen.

"Anschließend erwarten einen im Master dann Ringelpiez und Topfschlagen (auch bekannt als Bildungs"wissenschaften")."

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Selten dumme Idee das Lehramtsstudium überhaupt in Bachelor/Master zu trennen. Hier gibt es 270 ECTS, dann ein Examen. Fertig aus. Mit dem Examen kann man promovieren, sprich man ist dem Master-Absolventen gleichgestellt. Topfschlagen hatte ich noch keins.

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Wie schon erwähnt: Mit der Abschaffung des Staatsexamens sind nicht viele Leute glücklich. Ich kann allerdings sagen, dass das Bachelor/Master System hier in Wuppertal wenigstens so intelligent aufgebaut ist, dass man i.d.R. im Bachelor das reine Fachstudium macht. Dadurch hatte ich die Chance, nach dem Bachelor noch in den Fachmaster zu wechseln. Allerdings beginnt man mittlerweile, auch das nach und nach umzukrempeln...

Bezüglich der Biwis werd ich jetzt doch mal ein wenig ausholen, um mal für alle ein paar (von vielen) greifbare Beispiele zu bieten. Diese beziehen sich jetzt mal alle auf ein wöchentliches Begleitseminar zu nem Schulpaktikum, das ich selbst besucht habe (also kein "der Freund von nem Freund hat erzählt, dass...). Es sei der Vollständigkeit halber aber erwähnt, dass das Praktikum sehr gewinnbringend und sinnvoll war.

1) Jede Sitzung fand im Stuhlkreis statt und zu Beginn sollte man sich aus nem Beutel einen weißen Stein (um gute Laune auszudrücken) oder einen schwarzen Stein (um schlechte Laune auszudrücken) ziehen. Es hat nicht lange gedauert, bis ich mir wie bei den AA´s vorgekommen bin.

2) Einmal sollte jeder im Kurs sein persönliches Schlüsselerlebnis (sic!) nennen, das einen dazu bewegt hat, Lehrer zu werden. Dafür gingen 30 Minuten drauf. Ich habe es mir verkniffen zu sagen, wie idiotisch ich diese Frage finde, da es sich hierbei nicht zwingend um einen Zeitpunkt, sondern möglicherweise um einen ganzen Entscheidungsprozess handeln könnte. Ergebnis war auch, dass sich ein guter Teil der Leute irgendwas aus den Fingern gesaugt hat.

3) In einer anderen Übung, bei der es um Selbsteinschätzung geht, sollte jeder bei einer längeren Reihe von Eigenschaften ankreuzen, wie sehr er die jeweilige bei sich erfüllt sieht. Anschließend gab es dann diese Übung mit dem inneren und dem äußeren Kreis, bei dem sich immer zwei gegenüberstehen und nach ner gewissen Kommunikationszeit der innere Kreis sich um drei Plätze dreht, damit dasselbe Spielchen nochmal starten kann. Der eine sollte dabei anfangen, aufzulisten, welche Eigenschaften er bei sich besonders ausgeprägt sieht. Dann sollte das Gegenüber, dem man noch nie vorher begegnet ist, angeben, ob die Einschätzung so stimmig ist, oder nicht...

4) Wie ich bereits erwähnt habe, habe ich einen Praktikumsbericht zurückerhalten, der mit nichts Anderem kommentiert war als mit Smileys und Ausrufezeichen. Hinten dran war noch ein Bewertungsbogen, bei dem einfach alles mit "sehr gut" angekreuzt war - interessanter Weise auch bei einem inhaltlichen Punkt, den ich aus Platzgründen nahezu komplett aus dem Bericht entfernt habe... Ich habe mir das weder ausgedacht, noch ist das in irgendeiner Form übertrieben. Ich wünschte von ganzem Herzen, es wäre so.

Schlussendlich muss ich dazu sagen, dass kein einziger Teilnehmer des Seminars von sich behauptet hat, irgend einen Mehrwert davon gehabt zu haben. Als das Praktikum begann, waren alle genauso ins kalte Wasser geschmissen, als hätten sie am Seminar gar nicht teilgenommen. Als der Wunsch bestand, konkrete Problemsituationen im Seminar zu thematisieren, wurde versprochen, dies in den letzten Sitzungen zu tun. Hat man aber nicht.


"Und auch iim Bachelor gibt es z.T. Fächer, für die der Abschluss verschenkt wird. In Germanistik ist es nicht mehr nötig, ein Buch zu lesen, um den Kurs dafür mit 1,x abzuschließen (also wie beim Abitur inzwischen), "

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Das ist halt bisschen die Oma-Erna-Sicht. "Germanisten lesen 3000 Bücher"

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Das ist Blödsinn und das weißt du auch. Als ob ich dergleichen wirklich voraussetzen würde. Was ich allerdings voraussetze, ist doch, dass ich in nem Seminar zu E.T.A. Hoffmanns "Der Sandmann" beispielsweise das relativ kurze Stück zumindest einmal durchgelesen habe. Mittlerweile habe ich aber unabhängig voneinander von 5 (?) Germanistikstudentinnen gehört, dass diese Voraussetzung nicht mehr gegeben ist. Wenn das denn so ist, muss man sich halt auch nicht darüber wundern, dass so viele Dullis so ein Fach studieren...

Ich häng mich doch auch gar nicht nur an der Lesebereitschaft auf, das ist nur ein konkretes Beispiel. Aber ich kann schon die Hände über den Kopf zusammenschlagen, wenn angehende Deutschlehrer im Grammatikkurs die Frage stellen, was denn nochmal der Konjunktiv sei. Das ist ähnlich wie in Mathematik der Masterstudent, der nächstes Jahr ins Ref geht und eine Gleichung der Form x/y=a/b nicht nach einer der Unbekannten auflösen kann. Da frag ich mich einfach ernsthaft, wie genau so etwas möglich sein kann.

Das istHat mich auch überrascht, dass man damit potenziell durchkommen würde. Aber ist halt die Frage, wie man Erwachsene Menschen zwingen will. Ich behaupte auch mal, dass der eine oder andere BWL-ler (mal abgesehen vom Bulimie-Lernen in der Woche vor der Klausur) relativ wenig liest / lernt / schafft für seinen Bachelor-Abschluss. Eigentlich träum ich da ein bisschen von einer eigenverantwortlichen Bereitschaft die Sachen (und mehr) zu lesen, denn (s.o.) spätestens im Referendariat fällt einem das sowas von auf die Füße. NIEMAND kann hier behaupten 5*45 Minuten in einer 12. Klasse, 5*45 Minuten in einer 8. Klasse und 5*45 Minuten in einer 5. Klasse JEDE Woche aus dem Ärmel zu schütteln, wenn man parallel noch den Literaturkanon aufbauen muss.

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Das mit der Eigenverantwortlichkeit kann man knicken, seitdem entsprechende Studiengänge zur Berufsausbildung mutiert sind. Ich wurde schon manchmal sehr mitleidig beäugt, weil ich ne Handvoll Zusatzmodule gemacht habe, die ich mir nicht mehr anrechnen konnte. Zum Glück ist mir das noch zu Gute gekommen. Und zu deinem letzten Punkt: Wie ich schon gesagt habe: Fällt das erst im Ref auf, ist mir das viel zu spät.


"Kurzum: Die ganzen neuen Richtlinien und Anforderungen führen dazu, dass eine Klientel von Lehramtsstudenten (die es natürlich schon immer gab) sich immer weiter vergrößert und deren Hauptziel nicht darin besteht, Kinder und Heranwachsende zu erziehen und zu bilden, sondern einfach einen sicheren Job, der auch nicht allzu schlecht bezahlt wird, zu ergattern. "

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Zeig mir den sicheren Job, den ich mit einem Staatsexamen mit einer 2,0 oder so, tatsächlich bekomme.

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Ob sie den auch wirklich bekommen, ist tatsächlich fraglich, vielen Studierenden auch erstmal nicht wichtig (was ich tatsächlich sogar gut heiße). Nur: Sind sie erstmal verbeamtet, haben sie ausgesorgt. Und das schwebt Vielen noch immer vor, auch wenn die Zahl der Verbeamtungen immer weiter zurück geht.

"Bauchschmerzen krieg ich regelmäßig dabei, wenn ich teilweise sehe, was da in die Schulen geschickt wird."

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Aber auch erstmal nur für 2 Jahre.

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Würd ich so nicht unbedingt unterschreiben. Bei den tatsächlich sehr harten Lehrerprüfungen wird immer mehr auf Didaktisches geachtet. Ich mein ganz ehrlich: Wie sehr kannst du fachlich in dieser Musterstunde, die einige vielleicht nen Monat vorher vorbereiten, auch tatsächlich verkacken?.


"Wenn du noch nichtmal soviel Motivation hast, dich eingehender als unbedingt notwendig und teilweise nichtmal das (nochmal: Stichwort Germanistik-Student der zuletzt ein Buch in der Schule gelesen hat. Und das ist keine Übertreibung, sondern hier bisweilen wirklich Realität) mit einem Fach auseinanderzusetzen, das du vllt. 40 Jahre lang unterrichten wirst, wieso solltest du dann die Motivation besitzen, dich großartig und vor allem sinnvoll in politischen Debatten einzuklinken (dazu gehört auch ordentliches Informieren über komplexe Themen etc.)? "

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Der wird unter dieser Vorraussetzung weder 40 Jahre lang unterrichten.

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Wunschdenken. Gegenbeispiele finden sich zuhauf.

Freddy31
Freddy31
28.01.2016 19:32

Ich weiß nicht inwiefern der ursprüngliche Fall hier bekannt war, aber Anfang des Jahres soll in der Parkanlage um den Mannheimer Wasserturm (mitten im Stadtzentrum) und immer recht belebt gegen 19 Uhr eine 41-jährige Frau mit einem Messer bedroht und vergewaltigt worden sein. Es wurde öffentlich per Beschreibung und Phantombild nach dem "nordafrikanisch oder arabisch aussehenden" Täter gesucht.

Das Thema bestimmte hier seit etwa zwei Wochen die lokalen Medien und auch so die generellen Gesprächsthemen. Es wurden wohl auch bereits u.a verschärfte Video-Überwachung und erhöhte Polizeipräsemz beschlossen (oder zumindest auf politischer Ebene intensiv diskutiert)

Nun heute diese Meldung auf der Website des Mannheimer Morgen, dass das vermeintliche Opfer möglicherweise alles nur erfunden hat...man muss mal noch die Entwicklung der nächsten Tage abwarten und darf jetzt auch nicht vorschnell in die andere Richtung urteilen, aber so oder so ist das durchaus harter Tobak und sehr spannend...

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Stebbard
28.01.2016 19:41

Das sind ja leider Ereignisse bzw. Vorgänge, die man zuletzt häufiger liest - und die Beispiele aus Wismar und Berlin zeigen, dass es beide Seiten betrifft. In der derzeitigen Stimmung verbreitet sich sowas einfach ungemein schnell, und da fragt auch 2-3 Tage danach kaum noch einer, ob das noch stimmt, weil bereits der nächste Fall über die Kanäle getrieben wird.

In Kiel ist derzeit auch große Stimmung, da herausgekommen ist, dass die Staatsanwaltschaft im vergangenen Oktober die Maßregel ausgegeben hat, dass Kleinstdelikte von Flüchtlingen nicht verfolgt werden - was natürlich nachdem es an die Öffentlichkeit gekommen ist ein gefundenes Fressen für Union, Presse und natürlich die AfD/*Gida-Gruppe gewesen ist. Der Hintergrund war übrigens, dass man ohnehin keine rechtliche Handhabe hat, solange die Personen nicht registriert sind, weshalb der Aufwand kaum in einem Verhältnis zur Tat steht (es geht hier bspw. um Ladendiebstahl). Das ist natürlich eine pragmatische, aber äußerst kontroverse Entscheidung, die daher auch relativ schnell wieder einkassiert wurde, ohne dass dies jedoch bei der Polizei in Kiel angekommen ist, die dann scheinbar weiter danach handelte (es ging aber um ca. 20 Fälle).

Im Normalfall wäre das eine kleine Mitteilung gewesen, aber heute ist das ein großes Politikum. Bleibt nur zu hoffen, dass sich das irgendwie und irgendwann mal wieder ein wenig ordnet - alleine die Hoffnung darauf habe ich nicht unbedingt.

roxar
roxar
28.01.2016 19:54

So ne Geschichte gibts auch hier in der Ecke:


Frau gesteht Falschaussage: Sexualdelikt nur vorgetäuscht
Eine 29-jährige Frau aus Borken hat in der letzten Woche für viel Wirbel gesorgt, als sie eine versuchte Vergewaltigung anzeigte. Der Täter sei mutmaßlich nordafrikanischer Herkunft, beschrieb sie der Polizei. Jetzt gestand sie: Die Tat war erfunden.
(aus: Westfälische Nachrichten)

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Einfach nur ekelhaft. Hoffentlich wird sowas hart bestraft.

Stebbard
28.01.2016 19:58

Hier übrigens noch mal ein wirklich lesenswerter Artikel zum Vorfall aus Berlin von Stefan Niggemeier

Aber alle haben es sich doch vorstellen können!

Es gab keinen Toten. Die Geschichte, die ein Helfer des Vereins „Moabit hilft“ auf Facebook teilte, dass ein von ihm betreuter syrischer Flüchtling beim endlosen Warten vor dem Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) krank wurde und dann starb, war erfunden. Das ist, wie „Tagesspiegel“-Chefredakteur Lorenz Maroldt heute im „Checkpoint“ schreibt, keine Katastrophe. Eine Katastrophe wäre es gewesen, wenn da tatsächlich ein Mensch gestorben wäre. Die Lüge ist nur ein Drama. Aber in der Art, wie das alles gestern eskalierte, erst die Wut und die Trauer, dann der Zweifel und der Verdacht – da konnte es für einen Augenblick fast schon erscheinen, als wäre das der schlimmstmögliche Ausgang: Dass sich die Geschichte als falsch herausstellt. Dabei ist es nur der zweitschlimmstmögliche Ausgang.

weiter auf Übermedien.de

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DiebelsAlt83
DiebelsAlt83
28.01.2016 20:15Supporter


roxar schrieb:
So ne Geschichte gibts auch hier in der Ecke:


Frau gesteht Falschaussage: Sexualdelikt nur vorgetäuscht
Eine 29-jährige Frau aus Borken hat in der letzten Woche für viel Wirbel gesorgt, als sie eine versuchte Vergewaltigung anzeigte. Der Täter sei mutmaßlich nordafrikanischer Herkunft, beschrieb sie der Polizei. Jetzt gestand sie: Die Tat war erfunden.
(aus: Westfälische Nachrichten)

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Einfach nur ekelhaft. Hoffentlich wird sowas hart bestraft.

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Ganz ehrlich? Ich will die tatsächlichen Zahlen der Vorfälle aus der Silvesternacht und die Zahl derer, die jetzt im Nachhinein auf solch einen Zug springen lieber gar nicht wissen, so erbärmlich ist sowas.

Kaan
Kaan
29.01.2016 13:45AdminSupporter

Und noch so ein Fall, aber nicht irgendeiner:

Handy-Daten offenbaren Lüge
Lisa verbrachte die Nacht beim Freund
(...)
Das Mädchen war für 30 Stunden verschwunden und hatte danach von einer Entführung und Vergewaltigung durch eine Gruppe "südländisch aussehender" Männer erzählt. Der Fall rief zuletzt auch den russischen Außenminister Sergej Lawrow auf den Plan, der den deutschen Behörden vorwarf, die Vergewaltigung durch Migranten bewusst vertuschen zu wollen.
(...)

Zitat anzeigen



n-tv.de

Nikrox
Nikrox
29.01.2016 13:55Supporter

Unfassbar wie eine 13(!!)-jährige auf so eine Idee kommen kann. Einfach nur traurig

Dazu wieder mal ein brutaler Gegenfall:

In Baden-Württemberg haben Unbekannte eine scharfe Handgranate auf eine bewohnte Erstaufnahmestelle geworfen. Die Waffe explodierte nicht, die Polizei ließ sie sprengen.

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ZEIT Online

Und ein passender Kommentar auf dem ZEIT-blog

Handgranate + Flüchtlingsheim = Neonazi?

“Baden-Württemberg: Unbekannte werfen scharfe Handgranate auf Flüchtlingsheim”, titelt Spiegel Online.
“Unbekannte werden Handgranate auf Flüchtlingsunterkunft”, lautet die Headline bei den Kollegen von ZEIT ONLINE.
Ich finde, die Zeile müsste eher lauten: “Versuchter Terroranschlag in Baden-Württemberg”. Denn wer eine Handgranate entsichert und auf das Gelände eines Gebäudes wirft, in dem 170 Menschen leben, handelt wie ein Terrorist.

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Quelle

KleineJule
29.01.2016 14:01

jap, das mit dem terroranschlag seh ich auch so... man kann das kind auch einfach mal beim namen nennen, aber das passiert ja echt sehr selten in den medien leider...

bei "versuchter terroranschlag in baden-württemberg" würden wohl viele auch erstmal kurz durchdrehen... aber es würd sicher auch klicks und somit geld generieren

guitar-fish
29.01.2016 14:04

Was sagt denn Alice Schwarzer zu den ganzen vorgetäuschten Vergewaltigungen?

Passt wohl nicht in ihr Weltbild, dass jeder Mann(und vor allem Muslime) ein Teufel ist.


Durch die zunehmenden Vergewaltigungsvorwürfe wird es immer schwerer den wahren Opfern zu glauben. Und das ist iwie schlimm.

roxar
roxar
29.01.2016 14:11

Fehlt in deinem zweiten Satz ein nicht?


Kaan schrieb:
Und noch so ein Fall, aber nicht irgendeiner
[...]

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Den sexuellen Missbrauch scheints ja in dem Fall trotzdem gegeben zu haben

Lange vor dem Verschwinden des Mädchens hatte es offenbar sexuellen Kontakt zu einem Türken und zu einem Deutschtürken gegeben.

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Domme95
29.01.2016 14:23Veranstalter

Bei dem versuchten Terror Anschlag fehlt nur noch die klassische Aussage "ob es sich um ein fremdenfeindliches Motiv Handelt ist nicht bekannt.". Ich verstehe es nicht wer so ein Heim versucht zu zerstören was für ein Motiv sollte man den haben außer fremdenfeindlich.

Nikrox
Nikrox
29.01.2016 14:45Supporter


Domme95 schrieb:
Bei dem versuchten Terror Anschlag fehlt nur noch die klassische Aussage "ob es sich um ein fremdenfeindliches Motiv Handelt ist nicht bekannt.". Ich verstehe es nicht wer so ein Heim versucht zu zerstören was für ein Motiv sollte man den haben außer fremdenfeindlich.

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Die Aussage gabs von der Polizei schon. Steht glaub auch im ZEIT Artikel.

Edit: Doch nicht. Dann hab ich das wo anders gelesen. Spiegel?!
Edit2: Beim Spiegel steht, dass die Ermittlungen ergeben müssen, ob es sich um einen rechtsradikalen Hintergrund handelt. Also doch nicht ganz dein Satz.

roxar
roxar
29.01.2016 14:52

Dass die Polizei sich da mit Mutmaßungen und öffentlichen Äußerungen erstmal zurückhält ist mehr als verständlich.

TheRealFarinU
29.01.2016 23:24

Wow. Die Flüchtlingskrise hat jetzt dazu geführt das ich mich mit meinem Vater um halb 12 Nachts zuhause gegenseitig anschreie.

blubb0r
29.01.2016 23:26

Och, bei uns wird neuerdings zu Hause auch etwas lautstärker diskutiert, habe ich fest gestellt, als ich ein paar Tage bei meinen Eltern war.

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