Rock am Ring 2015

Sold out

Ich glaube das grade bei Rock am Ring bereits ein großer Teil nicht mehr studiert sondern bereits arbeitet. Für mich persönlich würde das einfach trotz vorhandenem Geld nicht in Frage kommen, ein Festival, das eine 2-Klassen-Gesellschaft vor der Bühne anbieten würde, würde für mich relativ sicher auch nicht in Frage kommen.

Wenn ich mir das Ring-Publikum der letzten Jahre angugge, kann ich mir teilweise nur schwer vorstellen, dass ein Großteil überhaupt schon die weiterführende Schule abgeschlossen hat ...
Ich persönlich halte den experience-Preis auch für übertrieben und würde ihn nicht zahlen. Genau so wie ich keine 500€ für coldplay im e-Werk ausgeben würde.
Aber es gibt so Leute und wenn sie es wollen, sollen sie es machen.

Dass ich nie FOS-Festival Tickets kaufe, würde ich für mich persönlich allerdings nicht ausschließen.

Wenn so Tickets mal angeboten werden sind die ganz schnell weg. Nur stellt sich mir dann die Frage, ob der Verkauf danach nicht stark ins stocken gerät. Ich weiß nicht ob sich das Wirtschaftlich lohnen würde.

Ich seh das ganze wie die meisten hier: Von mir aus kanns soviele Extras für Zusatzgeld geben, wie sichs Marek ausdenken kann. Auch kürzere Wege, Strom etc für Extrageld find ich ok, aber was das eigentliche Konzerterlebnis angeht darf das in meinen Augen nicht auf Kosten der Normalbesucher gehen. Deren Chancen nach vorne zu kommen um 1500 Plätze zu mindern weil andere sichs leisten können geht garnich und schadet nebebei mit Sicherheit auch der Stimmung vorne.

Genauso daneben find ichs, das ganze mit den FOS-Tickets jetzt erst bekannt zu geben. Ob ich ein (in Konzert-Hinsicht) Zwei-Klassen-Festival besuchen will oder nicht ist schon ne Frage, die bei meiner Kaufentscheidung eine Rolle spielt.

Mal ne Meinung zum FOS-Zugang:

Ich habe ja schon vor einigen Monaten geschrieben das MLK auf kurz oder lang dies bei Rock am Ring einführen wird. MLK ist ein gewinnorientiertes Unternehmen und warum sollten die nicht versuchen mit wenig Aufwand nicht mehr Geld zu verdienen. Das Konzept läuft - nach anfänglichen Befürchtungen in der Branche- sehr gut; bei sehr sehr vielen Stadionkonzerten bzw. großen Hallenkonzerten gibt es VIP-Bereiche vorne an der Bühne, Golden Circle oder wie sie sonst so bezeichnet werden. Mit wenig Aufwand für den Veranstalter gibt's maximale Erträge. Und jetzt mal ganz ehrlich- so ein FOS-Zugang hat doch nur Vorteile, man muss sich halt nur überlegen ob es das für man/frau wert ist. Machen doch alle auch bei anderen Konzerten.

Bei gewinnorientierten Festivalveranstalter gibt es keine "Gleichheit" des Publikums- von wegen "wir sind der Ring und so..." . Wer Gleichheit will kann zum Fusion fahren- übrigens ein sehr empfehlenswertes Festival.

Also ich will jetzt nicht auf alles einzeln wieder eingehen, aber vielleicht mal ein paar Dinge evtl. deutlicher formulieren. Die kurze Version: Rhapsode hat mich garnicht verstanden, FBG wohl schon

Ich meckere nicht über lange Wege und nahe oder ferne Eingänge. Ich würde auch lange Wege und Umstände inkauf nehmen, so wie all die Jahre am Ring.

Hier ist es nunmal so, dass ich mir kurze Wege und einiges andere erkaufen kann. Wenn ich also bereit bin das zu tun, warum sollte ich nicht?

Die Vorteile von VIP reichen mir vollkommen, ich bin am abklären, ob ich Experience buchen, aber meinen eigenen Krempel bei VIP aufbauen kann. Experience deswegen, weil man in die vorderen Bereiche darf und ich auf stundenlanges Gedränge oder Bühne aus gefühlten 4 km Entfernung keinen Bock hab. Haben andere auch nicht, schon klar, aber dann muss mans halt bezahlen oder warten bis mans mal bezahlen kann. Hätt ich vor zehn Jahren auch nicht gekonnt. Das Geld dafür ist nicht vom Himmel gefallen, das habe ich mir mit meinem Job verdient. Und der Job hat auch eine Vorgeschichte, wie z.B. Studium. Statt Urlaub oder sonstwas gönnen wir uns halt RaR zu Konditionen, die angeboten werden und die reichen uns mehr als vollkommen.

Ich lasse mich eben gerade nicht als reich und faul abstempeln, nur weil ich dieses Angebot wahrnehme.

Was ich mit meinem Hotelbeispiel verdeutlichen wollte war, dass die Problematik in allen Bereichen des Lebens besteht. Angebot und Nachfrage ist genau das Thema, wie überall.

Ist es nicht irgendwie das gleiche, ob man bezahlt um da vorne hinzugehen oder ob man früher da ist?
Also einmal investiere ich Geld, bei dem anderen investiere ich Zeit. Ob einem die Zeit / das Geld das ganze Wert ist, darf doch jeder für sich selbst entscheiden.
Ich stand auch oft genug weiter hinten und hatte trotzdem viel Spaß bei den Bands. Eben weil es mir nicht wert war stundenlang anzustehen um die Bands aus den vorderen Reihen zu verfolgen.
Auf anderen Festivals war das übrigens auch möglich, war wohl eher der Situation am Ring geschuldet, dass das an der Center kaum möglich war.

Am schönsten fände ich es, wenn die Fluktuation zwischen dem Bereich vorne und den hinteren Bereichen größer wird. Eben damit ich auch ne Chance hab nach vorne zu kommen ohne dafür (massig) Geld zu bezahlen oder mir den Tag auf dem Gelände zu vertreiben, bei Bands, die mir teilweise nicht gefallen und ich eigentlich lieber auf dem Zeltplatz zum saufen wäre

Ich warte aber erstmal ab wie es dieses Jahr wird und lasse alles mal auf mich zukommen.

Und zum Thema Wege: Wer sich hier über Wege aufregt, der sollte sich an die Wege am Ring erinnern oder sich R'n'H angucken

Vom Zeltplatz bis zum Gelände wird doch wohl kaum einer mehr als 15 oder 20 Minuten laufen müssen - und wenns 25 sind, mir doch egal, mehr Bier :prost:

Ich freu mich auf das neue Gelände und werd die Zeit da genießen.

Danach können wir immer noch fundierte Kritik äußern und darauf hoffen, dass es sich nächstes Jahr vielleicht noch weiter verbessert. Davon das im ersten Jahr an neuem Standort alles perfekt läuft geh ich sowieso nicht aus Und was ist schon perfekt

Hier werden ja Grundfesten erschüttert!
Bisher galt doch: Zeit ist Geld!