DFB prüft rechtliche Schritte gegen NPD
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Der Deutsche Fußball-Bund prüft rechtliche Schritte gegen die rechtsradikale NPD. Damit reagiert der Verband auf eine Kampagne der Neonazis gegen den deutschen Nationalspieler Patrick Owomoyela von Werder Bremen. Dies bestätigte der DFB gegenüber dem Internetportal tagesschau.de.
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In einem so genannten "WM-Planer" der NPD wird Owomoyelas Bild abgedruckt, in der Bildunterschrift spielen die Verfasser auf provokante Art und Weise auf die deutsch-afrikanische Abstammung der Fußball-Profis an. Auch Werder denkt über ein juristisches Vorgehen gegen die Kampagne nach.
Der Bremer ist nicht der erste deutsche Nationalspieler, der zum Ziel der Nazi-Propaganda geworden ist. Auch der Schalker Gerald Asamoah war schon Ziel der Hasstiraden. Der "Schutzbund Deutschland" aus Halle/Saale und Pritzwalk hatte ein Plakat veröffentlicht, worauf der gebürtige Ghanaer zusammen mit einem fremdenfeindlichen Spruch abgebildet ist. Das Foto wurde nach Androhung rechtlicher Schritte inzwischen durch eine Karikatur des Stürmers ersetzt. Dies berichtet der Internetanbieter "Mut-gegen-rechte-Gewalt.de".
Im Vorfeld der WM sind offenbar zahlreiche Aktionen der Rechtsradikalen in Deutschland geplant. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble will "mit allen Mitteln" dagegen vorgehen.
Auch die FIFA verstärkt ihre Maßnahmen gegen den Rassismus. Seit Samstag ist der abgeänderte Artikel 55 des FIFA-Disziplinarreglements in Kraft, der härtere Strafen bei rassistischen und diskriminierenden Vorfällen ermöglicht. Nun sind auch Punktabzüge oder gar ein Zwangsabstieg möglich.
In der nordostdeutschen Oberliga war es vor Kurzem erneut zu fremdenfeindlichen Auswüchsen gekommen. Beim Spiel Hallescher FC gegen Sachsen Leipzig (2:2 am 25. März) kam es zu massiven rassistischen Schmährufen gegen den Nigerianer Adebowale Ogungbure im Gästetrikot. Dieser ließ sich daraufhin zum Zeigen des Hitler-Grußes hinreißen. Nach dem Schlusspfiff wurde er von HFC-Fans gejagt und gestoßen. Der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) kündigte daraufhin an, in Zukunft "Flagge zeigen zu wollen". Welche Maßnahmen gegen die Verursacher solch rassistischer Pöbeleien ergriffen werden, ist noch nicht bekannt.
kicker.de