Politik-Thread

eröffnet von FBG am 13.02.2006 14:16 Uhr
6.462 Kommentare - zuletzt von IvanTKlasnic

6.462 Kommentare
« Seite 108 von 259 »
martinzinnecker
24.09.2013 14:31


hermes81 schrieb:


martinzinnecker schrieb:
Ich hoffe alle die hier rot rot grün fordern sind sich 100% klar was das bedeutet und haben nicht nur den Wunsch dass sich irgendwas ändert.

Zitat anzeigen



Chance & Risiko zugleich

Ich sehe halt auch was schwarz/gelb aus "meinem" Bundeskreis gemacht hat.
Das ist nicht weniger irre als das was in Berlin passiert,
Von daher, auf Bundesebene sind die Linken vermutlich noch zu gefährlich, wobei ich da halt zumindest mal das Gespräch suchen würde.
Same procedure as ...


Zitat anzeigen



Was haben die Regierungen in RLP, BaWü, Hamburg und Berlin gemacht?
In mind. zwei von drei Fällen gehören die Leute strafrechtlich belangt.

Die Beispiele kann man überall bringen.

Ich halte es mal mit Konstantin Wecker. Der fasst das mMn sehr gut zusammen:

28,5% der Wahlberechtigten haben gar nicht erst gewählt. Dazu kommen 15,8% für Parteien, die im nächsten Bundestag gar nicht vertreten sein werden - unter den Erstwähler betrifft das fast jede vierte abgegebene Stimme!

Zitat anzeigen



Wie schonmal gesagt, wer nicht wählen geht ist selbst schuld.

Auf der anderen Seite muss man sich auch fragen ob das Ergebnis bei 95% Wahlbeteilgung ein anderes gewesen wäre, sind irgendwelche Wählergruppen zu Hause geblieben und wenn waren es nicht vielleicht frustrierte ehemalige FDP Wähler?
Reine Spekulation, normalerweise kann man, wenn man es mathematisch betrachtet davon ausgehen, dass es keine entscheidenden Veränderungen bei einer höheren Wahlbeteiligung gegeben hätte.
Dass viele junge Wähler nicht im Bundestag vertreten sind liegt natürlich auch mit an den Piraten, aber das selbe könnte man über Selbstständige sagen und nur weil hier viele jung und wenige selbstständig sind macht es das nicht besser.

Und wir haben eine starke Einflussnahme der Medien und Konzerne erlebt. BILD am Tag vor der Wahl in alle Haushalte. Die Deutsche Post schickt via "EinkaufAktuell" ein CDU-Wahlplakat auf der Titelseite durch die Gegend. Dazu das Sperrfeuer gegen LINKE und Piraten. Ich fand, es war einfach unsäglich, wie die Wähler hier teilweise unverhohlen manipuliert wurde.

Zitat anzeigen



Die Einflussnahme gibt es von allen Seiten, sich da zu beschweren weil andere lauter rufen ist nicht fair.
Von einem Sperrfeuer gegen Linke und Piraten habe ich nichts mitbekommen, das war im Falle der FDP was ganz anderes auch wenn es da, vielleicht mehr als bei anderen, selbst verschuldet war.


Der eher konservative Österreichische "Standard" schreibt: "Hurra, Angela Merkel darf Europa weiter kaputt machen. Aber was ist die Katastrophe der Merkel-Politik? Dass ihre Austeritätspolitik Europa Jahre der Stagnation eingebrockt, die Krise prolongiert und die Euro-Mitgliedsstaaten gegeneinander aufgehetzt hat."

Zitat anzeigen



Zum einen würde ich die Meinung einer österreichischen Zeitung nicht überbewerten was die Europapolitik in Deutschland angeht zum anderen wird das Wahlergebnis im Großteil Europas begrüßt.

Ich kann sehr gut verstehen, dass viele ein Problem damit haben wenn Deutschland so vorne weg geht in Sachen Europapolitik, auch aus geschichtlichem Hintergrund, aber, und um es mal ganz blöd auszudrücken, einer muss das Arschloch sein.
Ich finde die Europapolitik richtig und leider alternativlos, ein schlimmes Wort, aber man hat hier nicht zum Wohle von Deutschland und gegen Europa agiert wie es manche gerne darstellen möchten.

Es wurden schon viele Fehler in der Europapolitik begangen bevor Angela Merkel an der Macht war, das wurde damals von allen Seiten begrüßt im In- und Ausland, für die Fehler mussten jetzt alle bezahlen.
Der Euro stand von Beginn an auf wackeligen Beinen und irgendwann hat es dann mal geknallt als man gemerkt hat dass es in einigen Staaten nicht so weiter geht.

Ja, es ist leider wahr: das Wahlergebnis zeigt auch, wie sehr die Solidarität in dieser Gesellschaft auf den Hund gekommen ist. Das ist bitter.

Zitat anzeigen



Nur weil nicht jeder links wählt bedeutet es, dass diese Wähler etwas gegen die Solidarität in unserem Land haben.
Es wird oft so dargestellt, dass CDU-Wähler zu denen gehören die denjenigen die auf staatliche Hilfe angewiesen sind etwas wegnehmen möchten, das ist ein falsches Bild.

Allerdings erlaube ich mir schon den Hinweis, dass Rot-Rot-Grün eine Mehrheit von 4 Sitzen im neuen Bundestag hat. Kann die SPD mit ihrer Ausschließeritits nach links vielleicht endlich mal aufhören? Und wenn das nicht geht: dann verweigert Euch wenigsten einer neuen großen Koalition und macht Euch nicht schon wieder zum Steigbügelhalter der lächelnden Kanzlerin!

Zitat anzeigen



Natürlich wünscht sich ein Konstantin Wecker eine Regierung die eher weiter von der Mitte nach links rückt statt andersherum, ist ja auch ok.
Auch der Wunsch dass es keine große Koalition geben soll ist dann verständlich wenn man befürchtet, dass der linke Flügel der SPD in solch einer Regierung untergeht, er sieht aber nicht, dass man statt Opposition zu machen die Möglichkeit hat eigene Konzepte durchzusetzen, mitzugestalten und die CDU ein Stück nach links zu verschieben, anders als es in den letzten 4 Jahren der Fall war.

Alles in allem sehe ich keinerlei Anlaß, von unserem #AufrufzurRevolte abzurücken.Ganz im Gegenteil! Mich hat das gestrige Wahlergebnis darin bestärkt, dass die Opposition, die wir zur wirklichen Veränderung brauchen, eine außerparlamentarische Opposition sein muss.

Zitat anzeigen



Natürlich kann man sich gegen die Regierung auflehnen, ist ja auch das gute Recht jedes Bürges wenn es friedlich passiert.
Wenn er sich wünscht, dass die Menschen z.b. auf die Strasse gehen und protestieren soll das passieren, ein Mittel in der Demokratie was ich sehr begrüße, allerdings befürchte ich, dass er da etwas weit weg von der Realität ist, so sehr ich Konstantin Wecker auch respektiere, viel zu sehr liest man, besonders im letzten Abschnitt mehr Frust und Enttäuschung über das Wahlergebnis als eine tatsächliche Aufarbeitung.

martinzinnecker
24.09.2013 14:39

Trotz des Rückzugs vom Fraktionsvorsitz: Trittin will sich an Koalitionsgesprächen beteiligen und gibt sich kampfeslustig: "Über Sondierungsgespräche entscheidet nicht CSU. Die werden Kathrin und ich mit führen.

Zitat anzeigen



Das ist wohl seine letzte Chance, "für" die Grünen eine Regierungsbeteiligung verhandeln, ein Ministerposten für ihn selbst und er wäre noch ganz gut aus der Sache rausgekommen.

Die Anführungszeichen um das für stehen dort weil ich denke, dass er seiner Partei damit keinen Gefallen tun wird.

Stebbard
24.09.2013 17:45

ch finde die Europapolitik richtig und leider alternativlos, ein schlimmes Wort, aber man hat hier nicht zum Wohle von Deutschland und gegen Europa agiert wie es manche gerne darstellen möchten.

Zitat anzeigen



please proceed, governor!

roxar
roxar
24.09.2013 21:15


Stebbard schrieb:
Ich hoffe nicht, dass es Boris Palmer wird, der ja eher für den rechten Rand der Grünen steht und somit auch einer der Befürworter von Schwarz-Grün ist.

Zitat anzeigen



Naja... Die Grünen achten da ja immer sehr drauf dass sie die Lager alle bedienen
Es sind ja so einige neue Posten zu vergeben
Den von dir erwähnten aus SH kenne ich zB garnicht... Kann ich mir kein Urteil drüber erlauben.

Die-Peking-Ente
25.09.2013 03:41


Rhapsode schrieb:


guitar-fish schrieb:


martinzinnecker schrieb:
Ich hoffe alle die hier rot rot grün fordern sind sich 100% klar was das bedeutet und haben nicht nur den Wunsch dass sich irgendwas ändert.

Zitat anzeigen



guckt einfach nach Berlin was Rot/Rot aus einer Stadt mit riesigen Potenzial macht...

Zitat anzeigen


guckt euch einfach mal Brandenburg an, wo Rot-Rot Schulden abbaut.

Ganz ehrlich: Es ist vollkommen egal, ob Schwarz-Rot, Schwarz-Gelb, Schwarz-Grün, Rot-Grün, Ampel, Jamaica, oder eben auch Rot-Rot-Grün. Alle möglichen Konstellationen bieten ihre Vor-und Nachteile. Der Untersschied besteht nur darin, wo man persönlich seine Prioritäten setzt. Leute, die etwa Union wählen (und zwar nicht nur wegen des Personenkults um Merkel), sind halt mit dem Status Quo im Groben zufrieden und möchten eben "keine Experimente" eingehen. Ich dagegen sehe großen Reformbedarf besonders bei der Pflege (weil meine Ma in der Altenpflege arbeitet, und man da schon so Einiges mitbekommt, was einfach gar nicht geht), beim Arbeitsmarkt (Stichwort Leih-und Zeitarbeit und Festverträge) Bildung und Soziales. Und ich sehe bei der Union einfach nicht genug Impulse, sich dagegen einzusetzen. Zu einem großen Teil hat man sogar den Eindruck, dass die solche Probleme gar nicht kennen (siehe etwa Merkel in der Wahlarena im Gespräch mit dem Leiharbeiter, der seit 10 Jahren schon in Leiharbeit ist. Merkel O-Ton: "Das ist mir so in der Form noch nicht bekannt")
Ich finde es grundsätzlich albern, immer wieder den Untergang des Abendlandes heraufzubeschwören, nur wenn die und die an die Macht kommen. Das ist für mich reinste Stammtischpropaganda und sonst gar nichts. Ich mein, ich behaupte doch jetzt auch nicht, dass ich auswandern würde, wenn die Union alleine regieren würde (was für mich wirklich der absolute Worst-Case wäre, da ich sogar mit der FDP noch deutlich mehr gemeinsam habe). Außerdem hätte die Linkspartei soo einen großen Einfluss in diesem Gespann ja auch nicht (wenn es jetzt nur an denen liegen soll) und wer aufgepasst hat, konnte schon beobachten, wie sehr sich die Linke auf die SPD zubewegt hat (nicht andersrum), und genau so sollte es auch sein.
Und um nicht falsch verstanden zu werden: Jetzt zu diesem Zeitpunkt halte ich Rot-Rot-Grün auch für eine schlechte Lösung, weil es mit einem Glaubwürdigkeitsproblem für die SPD und die Grüne endet, was beide Parteien nun wirklich nicht gebrauchen können. Ich finde nur bedauerlich, dass man von vorneherein schon jegliches Gespräch verweigert hat, und für mich bedeutet das auch eine Aushöhlung der Demokratie (man muss ja in den Gesprächen nicht zu einer Einigung kommen, aber wenigstens wäre es zu versuchen). Ich bin mittlerweile auch davon überzeugt, dass sich diese Ausschließeritis spätestens 2017 erledigt hat.
Also von mir aus sollen die jetzt große Koallition machen, aber die SPD muss sich teuer verkaufen und auch während der Regierung ordentlich Druck machen, damit da erstens aus meiner Sicht politisch mal was zustande kommt und zweitens die SPD 2017 nicht noch weiter im Nirvana versinkt. Ich hoffe auch, dass die Linken unter der großen Koallition weiter ihren pragmatischen Kurs einfahren und sich nicht wieder radikalisieren.

Zitat anzeigen



Würde noch anfügen das Rot-Rot-Grün auch mit ihren Hauchdünnen Vorsprung ein Problem hätten, da jeder eben auf jeden angewiesen ist. Schade das die Linkspartei nicht einen etwas größeren Abstand zu den Grünen gewonnen hat (also prozentuell), das wäre das richtige Signal für die SPD gewesen...
Ansonsten stimme ich Rhapsode wie immer zu !

roxar
roxar
25.09.2013 09:40

Unverdrossen werben die Spitzen der Linkspartei für ein rot-rot-grünes Bündnis, dabei haben SPD und Grüne diesem eine klare Absage erteilt. Die Vorsitzende der Linken, Katja Kipping, versucht es nun mit einer Mindestlohn-Initiative. Sie hat Sozialdemokraten und Grüne dazu aufgefordert, die gemeinsame Mehrheit im Bundestag zu nutzen und rasch einen gesetzlichen Mindestlohn zu beschließen.

Zitat anzeigen



Interessanter Ansatz

Wobei ich mal vermute, dass auch Merkel selbst sich dazu hinreißen lassen würde

Rhapsode
Rhapsode
25.09.2013 09:49


martinzinnecker schrieb:

Wie schonmal gesagt, wer nicht wählen geht ist selbst schuld.

Auf der anderen Seite muss man sich auch fragen ob das Ergebnis bei 95% Wahlbeteilgung ein anderes gewesen wäre, sind irgendwelche Wählergruppen zu Hause geblieben und wenn waren es nicht vielleicht frustrierte ehemalige FDP Wähler?
Reine Spekulation, normalerweise kann man, wenn man es mathematisch betrachtet davon ausgehen, dass es keine entscheidenden Veränderungen bei einer höheren Wahlbeteiligung gegeben hätte.
Dass viele junge Wähler nicht im Bundestag vertreten sind liegt natürlich auch mit an den Piraten, aber das selbe könnte man über Selbstständige sagen und nur weil hier viele jung und wenige selbstständig sind macht es das nicht besser.

Zitat anzeigen


Ich finde das ist in der Tat eine sehr interessante Frage. Ich hab neulich noch in ner Sendung der ARD noch gesehen, dass der größte Anteil der Nichtwähler, wenn er wählen würde, einer "roten" Partei die Stimme geben würde. Weiß ich jetzt auch nicht, ob das stimmt, allerdings merke ich schon durch Gespräche mit bestimmten Leuten, dass unter den Nichtwählern viele ehemalige SPD-Anhänger sind, die einfach durch die Schröder-Regierung komplett vergrault wurden. Da kommen dann oft auch Sätze her, wie: "Ist ja sowieso egal, wen ich wähle, für mich kleinen Arbeiter wirds eh nicht besser!"


Die Einflussnahme gibt es von allen Seiten, sich da zu beschweren weil andere lauter rufen ist nicht fair.
Von einem Sperrfeuer gegen Linke und Piraten habe ich nichts mitbekommen, das war im Falle der FDP was ganz anderes auch wenn es da, vielleicht mehr als bei anderen, selbst verschuldet war.

Zitat anzeigen

Seh ich grundsätzlich auch so, besonders den Linken wurde ja viel Spielraum gelassen, für sich Werbung zu machen. Allerdings halte ich mich an Lammert, der es ja zutiefst bedenklich findet, so kurz vor der Wahl noch Umfragen zu veröffetlichen, denn das ist tatsächlich manipulativ.



Ich kann sehr gut verstehen, dass viele ein Problem damit haben wenn Deutschland so vorne weg geht in Sachen Europapolitik, auch aus geschichtlichem Hintergrund, aber, und um es mal ganz blöd auszudrücken, einer muss das Arschloch sein.
Ich finde die Europapolitik richtig und leider alternativlos, ein schlimmes Wort, aber man hat hier nicht zum Wohle von Deutschland und gegen Europa agiert wie es manche gerne darstellen möchten.

Zitat anzeigen


Ja, das ist ein schlimmes Wort, vor allem, weil es nicht stimmt. Anstatt Griechenland mit Spardiktaten kaputt zu wirtschaften, wo ungerechterweise auch hauptsächlich wieder die "kleinen" Leute dort betroffen sind, hätte man sich auch gemeinsam mit Griechenland überlegen können, wo wirkklich effizient Kosten einzusparen sind (Rüstung z.B.), wo dagegen Mehreinnahmen zu machen sind, sprich durch ein vernünftiges Finanzamt (gut, das ist ja auch angeraten worden). Ein Abkommen mit der Schweiz zu treffen, damit nicht alle Gelder griechischer Millionäre sich dort verstecken können, um ja nichts beitragen zu müssen, wäre der Sache wohl auch dienlich gewesen.



Nur weil nicht jeder links wählt bedeutet es, dass diese Wähler etwas gegen die Solidarität in unserem Land haben.
Es wird oft so dargestellt, dass CDU-Wähler zu denen gehören die denjenigen die auf staatliche Hilfe angewiesen sind etwas wegnehmen möchten, das ist ein falsches Bild.

Zitat anzeigen


richtig, dieses Gut- und Böse-Denken bringt keinen weiter. Außerdem sind 10% der CDU-Stimmen eh nur Merkels Deutschlandkettchen zu verdanken.


Auch der Wunsch dass es keine große Koalition geben soll ist dann verständlich wenn man befürchtet, dass der linke Flügel der SPD in solch einer Regierung untergeht, er sieht aber nicht, dass man statt Opposition zu machen die Möglichkeit hat eigene Konzepte durchzusetzen, mitzugestalten und die CDU ein Stück nach links zu verschieben, anders als es in den letzten 4 Jahren der Fall war.

Zitat anzeigen


Da muss ich dir mal ausdrücklich recht geben, genau so seh ich es nämlich auch (mit dem Zusatz, dass ich das natürlich von der SPD auch erwarten würde und nicht nur blinde Loyalität wie in der letzten großen Koallition)

Rhapsode
Rhapsode
25.09.2013 09:51


roxar schrieb:

Unverdrossen werben die Spitzen der Linkspartei für ein rot-rot-grünes Bündnis, dabei haben SPD und Grüne diesem eine klare Absage erteilt. Die Vorsitzende der Linken, Katja Kipping, versucht es nun mit einer Mindestlohn-Initiative. Sie hat Sozialdemokraten und Grüne dazu aufgefordert, die gemeinsame Mehrheit im Bundestag zu nutzen und rasch einen gesetzlichen Mindestlohn zu beschließen.

Zitat anzeigen



Interessanter Ansatz

Wobei ich mal vermute, dass auch Merkel selbst sich dazu hinreißen lassen würde

Zitat anzeigen



interessant, genau so hatte ich mir das auch in etwa vorgestellt. Hier sieht man ja übrigens sehr gut den immer pragmatischeren Kurs der Linkspartei. Nur weiter so

roxar
roxar
25.09.2013 14:39

Spiegel Artikel über eine Rede von Kubicki

Der 61-Jährige hatte am Montagabend den Delegierten eines Kleinen Parteitags der Nord-FDP mitgeteilt, dass er Vizechef der Liberalen werden möchte.

Zitat anzeigen



Und was mich besonders freut:

Die bisherige Fixierung der FDP auf die Union erklärte Kubicki für beendet.

Zitat anzeigen



Das hört sich doch schonmal gut an
Muss nur noch das komplette Programm der Partei geändert werden

martinzinnecker
25.09.2013 14:50


roxar schrieb:
Spiegel Artikel über eine Rede von Kubicki

Der 61-Jährige hatte am Montagabend den Delegierten eines Kleinen Parteitags der Nord-FDP mitgeteilt, dass er Vizechef der Liberalen werden möchte.

Zitat anzeigen



Und was mich besonders freut:

Die bisherige Fixierung der FDP auf die Union erklärte Kubicki für beendet.

Zitat anzeigen



Das hört sich doch schonmal gut an
Muss nur noch das komplette Programm der Partei geändert werden

Zitat anzeigen



Das wäre zu viel, aber ein paar Alleinstellungsmerkmale können nicht schaden.

Irgendwer von der FDP hat richtig gesagt dass sie den Wählern keinen Grund gegeben haben die FDP statt der CDU zu wählen.

Jede Partei sollte ihr eigenes Programm haben und sich nicht nach anderen richten, zusammenarbeiten kann man dann mit denen wo es passt.
Aber macht euch nicht zu viel Hoffnung, die FDP wird immer näher an der CDU sein und sich kaum nach links orientieren.

alex-der-grosse
25.09.2013 15:12

Ich glaube vielmehr, die FDP sollte gar nicht darauf schauen, was die CDU macht, sondern sich an den liberalen Wurzeln orientieren. Wenn es also Dopplungen zur CDU gibt, ist das doch super, weil es Gemeinsamkeiten für die Zusammenarbeit mit der CDU gibt. Wichtig bleibt aber, dass die FDP sich weg von der Klientelpolitik (der Eindruck ist ja nicht ohne Grund entstanden), weg von einer Steuersenkungspartei, weg vom Handlanger der CDU hin zu einer liberalten Partei entwickelt. Das Problem zur Zeit ist nicht die CDU sondern vielmehr die eigene Unfähigkeit eigene Ideale zu vertreten.

martinzinnecker
25.09.2013 15:25

Ja, sag ich doch.

Das Problem ist nur dass der Ruf zur Zeit dermaßen zerstört ist dass selbst wenn sie sich in einigen Punkten für den Mittelstand einsetzen ihnen Klientelpolitik vorgeworfen wird, ein Problem was z.B. die Linke nicht so hat.

Ich hab es schon öfter gesagt eine "normale" liberale Partei im Bundestag schadet uns nicht, muss ja nicht in der Regierung sein, finde auch eine grüne Partei wichtig auch wenn ich sie nie wählen würde.
Wüsste mal gerne wie viele der 4,8% schon taktische Stimmen waren, dann wüsste man auch wie weit die tatsächlich vom Bundestag weg sind.

roxar
roxar
25.09.2013 15:32

Ich meinte damit auch eigentlich nur, dass sie sich wieder deutlich mehr um verfassungs- und sozialliberale Themen kümmern muss... Das stand viel zu deutlich hinter dem ganzen Wirtschaftsliberalismus zurück.
Und die Aufkündigung der Fixierung auf die Union ist mir doch ein deutliches Zeichen dafür, dass zumindest sozialliberale Themen wieder etwas mehr in den Fokus rücken könnten.
Würde der Partei und der Politik allgemein sicher gut tun

Rhapsode
Rhapsode
25.09.2013 15:57


roxar schrieb:
Spiegel Artikel über eine Rede von Kubicki

Der 61-Jährige hatte am Montagabend den Delegierten eines Kleinen Parteitags der Nord-FDP mitgeteilt, dass er Vizechef der Liberalen werden möchte.

Zitat anzeigen



Und was mich besonders freut:

Die bisherige Fixierung der FDP auf die Union erklärte Kubicki für beendet.

Zitat anzeigen



Das hört sich doch schonmal gut an
Muss nur noch das komplette Programm der Partei geändert werden

Zitat anzeigen



Das klingt doch schon mal gut

Und ich bin da ganz bei Martin: Obwohl ich die FDP wohl nie wählen werde, möchte ich auch gerne dauerhaft eine liberale Partei im Bundestag vertreten haben, allerdings tatsächlich mit dem Zusatz, dass sich diese Liberalität nicht allein auf den Wirtschaftsbereich beschränken sollte, wie Roxar richtigerweise geschrieben hat. Was das angeht, haben sie nämlich in dieser Regierung kaum was beigetragen (von ihrem Abstimmungsverhalten in der Homo-Ehen Diskussion ganz zu schweigen), und ich finde, so wirtschaftsliberal per definitionem war das ja nun auch nicht, was die gemacht haben. Schließlich wurden ja hauptsächlich große Konzerne unterstützt (zumindest ist das mein Eindruck gewesen, man darf mich da aber gern korrigieren).
Naja, schlechter Wahlkampf und keine erkennbaren Alleinstellungsmerkmale haben zu diesem Ergebnis geführt. Ein Schritt in die sozialliberale Richtung würde ich persönlich sehr begrüßen, vor allem weil ich den Eindruck habe, dass uns sowas im Parteienspektrum noch fehlt (ok, die Piraten, aber lassen wir das...). Und Kubicki in ner hohen Position kann der Partei nur gut tun. Mir ist der Mann auch sympathisch.

DiebelsAlt83
DiebelsAlt83
27.09.2013 12:10Supporter

Im Wahlkreis Essen III werden wegen dem knappen Ergebnis und Unstimmigkeiten die circa 150.000 Stimmzettel neu ausgezählt. Hab ich gerade in der Tagesschau App. gelesen.

roxar
roxar
28.09.2013 12:17

Regierungsbildung: Seehofer wettert gegen SPD-Basisvotum zu Großer Koalition
Schon bezeichnend, was dieser Provinzfürst für ein Verständnis von Demokratie hat

Und im Übrigen auch, was die Medien so über "Machtkampf" etc. bei den Grünen schreiben... Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, dass mehrere Leute für solche Parteiposten kandidieren und man eine Wahl hat... Jedenfalls besser als einen einzigen Kandidaten durchzuwinken und dann Lobeshymnen auf 99,999% Zustimmung zu singen
Deshalb ist es auch eigentlich schade, dass die Lemke nicht für den Parteivorsitz kandidiert.

Rhapsode
Rhapsode
28.09.2013 18:15

Du magst ihn ja nicht, aber Pispers hat dazu mal einen schönen Satz geprägt: Treten mehrere Kandidaten an, sprechen die Medien von einer Kampfkandidatur; wenn nur einer antritt, heißt es Wahl...

PastorOfMuppets
PastorOfMuppets
29.09.2013 10:37Supporter

Plagiatsvorwürfe gegen Steinmeier wegen seiner Doktorarbeit von 1991, er spricht von absurden Vorwürfen.

sunjb
29.09.2013 11:59

Och nicht schon wieder.
Ist das eigentlich so, dass diese Leute nun nach und nach jeden überprüfen und das quasi dann nach 2 Monaten Prüfung immer ein Treffer ist?

Oder gibts auch zwischendrin mal eine Doktorarbeit ohne Plagiate....?

Stebbard
30.09.2013 14:15

klar, bei vielen Arbeiten (bspw. von Angela Merkel) war nichts zu beanstanden.

Bei den meisten Fällen handelte es sich auch nicht um ein Plagiat, auch wenn es die Web2.0-Gemeinde und in dem Fahrwasser die Presse gerne so gehabt hätte. Oftmals (zuletzt bspw. im Fall Lammers) war es einfach nur schlampige bzw. unsaubere Arbeit, was nicht die Arbeit als solche in Frage stellt, sondern lediglich den Nutzen.

martinzinnecker
30.09.2013 14:30


Stebbard schrieb:
klar, bei vielen Arbeiten (bspw. von Angela Merkel) war nichts zu beanstanden.

Bei den meisten Fällen handelte es sich auch nicht um ein Plagiat, auch wenn es die Web2.0-Gemeinde und in dem Fahrwasser die Presse gerne so gehabt hätte. Oftmals (zuletzt bspw. im Fall Lammers) war es einfach nur schlampige bzw. unsaubere Arbeit, was nicht die Arbeit als solche in Frage stellt, sondern lediglich den Nutzen.

Zitat anzeigen



Das ist es, ein Plagiat ist es jetzt gleich schon wenn eine Quellenangabe einen Zahlendreher drin hat.

Je nachdem worum es sich bei so einer Doktorarbeit geht sind die Quellenangaben fast so umfangreich wie die Arbeit selbst, da wird dann nach Fehlern gesucht und normalerweise findet man diese auch.

Stebbard
30.09.2013 14:45

Nein, das stimmt aber so auch nicht und ich bezweifle, dass die meisten Dissertationen einen substantiellen Quellenfundus haben. Die speisen sich oftmals nur aus Literatur und Darstellungen.

Auch ging es in den meisten Fällen schon um weitaus mehr als um 'Zahlendreher'. Im Falle von Lammert lag der Fehler da, dass er zwar korrekt Angegeben hat, auf welche Literatur er sich bezieht, jedoch ungeprüft Behauptungen oder Zitate dieser Übernahm. Das ist kein 'Betrug' wie im Falle KTzG, also auch kein Plagiat, sondern einfach schlampige Arbeit, welche dazu führt, dass seine Arbeit kaum einen wissenschaftlichen Gehalt hat. Blöderweise ist dies aber in den Politikwissenschaften eine sehr verbreitete Praxis, was mich immer wieder beim lesen von Artikeln ärgert. Wie oft selbst ich schon auf sowas gestoßen bin...

Bei Lammert wunderte man sich aber primär darüber, dass das Thema für eine Dissertation ausreicht, da es bestenfalls die Anforderungen an eine Magisterarbeit erfüllt. Aber da spielt auch ein wenig der Hintergrund an der RUB eine Rolle.

martinzinnecker
30.09.2013 14:57

Ich habe das schon etwas überspitzt gesagt, allerdings gab es im Fall von KTzG doch so ne Website wo die User selbst nach nicht mit Quellenangaben versehenen Zitaten suchen konnten, das zeigt mir in welche Richtung das geht und hat auch meine Einstellung zu diesen Vorwürfen verändert, so sehe ich das alles nicht mehr so extrem wie es dargestellt wird bis tatsächlich handfeste Beweise des Betrugs vorliegen.

Natürlich ist es ziemlich heftig wenn der wisschenschaftliche Gehalt einer Doktorarbeit fehlt oder zumindest angezweifelt werden kann, hier muss man dann aber auch den Prüfern einen Vorwurf machen, anscheinend haben doch sehr viele eine Doktorarbeit zugelassen die wie du sagst nie den Anforderungen entsprach.

Anzeige
Anzeige