23.04.2015 11:03
Na, da weiß ich ja, was ich heute zu tun habe.
eröffnet
am 16.10.2004 00:30 Uhr
115 Kommentare - zuletzt von Stebbard
Na, da weiß ich ja, was ich heute zu tun habe.
Passend dazu:
Der Bierdurst der Deutschen lässt nach
Gestern haben wir ja schon gemeinsam herausgefunden, dass der Deutsche sein Bier gerne nach Feierabend auf der Couch trinkt. Heute lernen wir: Er trinkt immer weniger von dem Gerstengebräu.
Laut Statistischem Bundesamt flossen 2014 täglich im Schnitt 22 Millionen Liter die Kehlen herunter. Das bedeutet: 8 Milliarden Liter im Jahr und etwas weniger als im Vorjahr
Dafür geht der Trend zu qualitativ hochwertigen Produkten.
Craaft-Beer
Also an mir liegt der geringe Konsum sicher nicht
Wir machen heute Bier Blindverkostung
euch allen herzlichst alles Gute zum wichtigsten Feiertag des Jahres
Pflanzenschutzmittel Glyphosat im Bier
Die höchste Belastung gab es laut Umweltinstitut bei Bier der Marke Hasseröder, in der sich 29,74 Mikrogramm Glyphosat pro Liter nachweisen ließ. Die niedrigste Belastung wies mit 0,46 Mikrogramm die Marke Augustiner Helles auf. Auch diese Menge liegt aber noch deutlich über dem Trinkwassergrenzwert, der für einzelne Pflanzenschutzmittel bei 0,1 Mikrogramm liegt. Für Bier gibt es keinen
Selbst die höchsten Werte von rund 30 Mikrogramm pro Liter seien jedoch so niedrig, dass die rechnerisch resultierende Aufnahmemenge bei einem Erwachsenen mehr als 1000-fach niedriger liegen würde als die derzeit als unbedenklich geltenden Aufnahmemengen, teilte das BfR auf Anfrage mit. "Um gesundheitlich bedenkliche Mengen von Glyphosat aufzunehmen, müsste ein Erwachsener an einem Tag rund 1000 Liter Bier trinken."
Und dann ist man schon tot, lange bevor das Glyphosat anfangen kann Wirkung zu zeigen.
Geil ist es trotzdem nicht... Und mal wieder taucht in so einer Meldung der Name Monsanto auf...
Kaan schrieb:
Geil ist es trotzdem nicht... Und mal wieder taucht in so einer Meldung der Name Monsanto auf...
Topf schrieb:
Selbst die höchsten Werte von rund 30 Mikrogramm pro Liter seien jedoch so niedrig, dass die rechnerisch resultierende Aufnahmemenge bei einem Erwachsenen mehr als 1000-fach niedriger liegen würde als die derzeit als unbedenklich geltenden Aufnahmemengen, teilte das BfR auf Anfrage mit. "Um gesundheitlich bedenkliche Mengen von Glyphosat aufzunehmen, müsste ein Erwachsener an einem Tag rund 1000 Liter Bier trinken."
Jetzt mal unabhängig zum Thema der "wahrscheinlichen" oder "nicht-wahrscheinlichen" Zusammenhänge zwischen Glyphosat und Krebserkrankungen:
Gestern Abend auch ein längeres Feature zu dem Thema bei NDR.Info gehört, bei dem auch noch einmal darauf hingewiesen wurde, dass Trinkwasser egtl. ein schlechter Richtwert ist, da Getreideprodukte vom Prinzip her wesentlich höhere Konzentrationen aufweisen als es Trinkwasser tut, da der Kontakt einfach wesentlich intensiver ist.
Entsprechend sind die Richtwerte bei solchen Produkten (über die Sinnhaftigkeit kann ich natürlich nichts sagen) auch weitaus höher als bei Trinkwasser und bewegen sich häufig im mg/kg und nicht im Mikrogramm-Bereich. Daher ja auch die Hochrechnung der Behörden mit den 1000 Liter Bier pro Tag. Entsprechend liegt die tägliche Dosis, die ein Mensch vertragen kann, bei 0,3 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag.
Dennoch sollte sich eine Gesellschaft fragen, ob sie die Frage der Zulassung oder Nicht-Zulassung solcher Produkte davon abhängig machen sollte, ob eine Schädlichkeit noch nicht nachgewiesen wurde - vielleicht sollte es eher der Maßstab sein, dass der Hersteller eine Unbedenklichkeit hat nachweisen lassen.
@Stebbard: die Rechnerei bringt Dir aber nichts, weil Du a) nicht weißt, wieviel Du vom dem Zeugs noch über andere Nahrungsmittel zu Dir nimmst und b) Du Deinen Körper den ganzen Tag auch mit diversen anderen Gitter und Schadstoffen belastest und nicht wissen kannst, wann Dein ganz individueller Organismus ausklingt.
Natürlich ist das alles wichtig, daher ja auch mein letzter Satz. Ebenso kann ich natürlich nicht beurteilen, ob oder ab wann das bedenklich ist - das ist fernab meiner Kompetenz, will ich auch gar nicht einschätzen.
Es erscheint aber durchaus sinnvoll, die Sinnhaftigkeit des Trinkwassers als Referenzwert zu hinterfragen, ebenso wie der wissenschaftliche Aufbau ziemlich ungenügend ist. Man sollte nicht vergessen, dass hinter der Studie ein NGO mit ziemlich klarer politischer Agenda steckt, der nicht unbewusst eben diese Referenz zum Trinkwasser gewählt hat, um die Brisanz des Befundes zu verstärken. Eine Pressemitteilung mit dem Inhalt, dass man Rückstände gefunden habe, die aber um einen enorm hohen Faktor unter den gängigen Grenzwerten für Getreideprodukte liegen, hätte wohl kaum ein Presseecho bezweckt. Dabei sollte es egtl. zu erwarten sein, dass Rückstände gefunden werden, wenn das Mittel in der Praxis eingesetzt wird.
Das heißt nicht, dass man nicht über Sinn und Zweck, Gefahren und Sicherheiten beim Einsatz von Glyphosat nicht streiten dürfe - das ist aber ein anderes Thema, das wir (wohl) auch nicht beantworten können. Und darüber sagt auch der Fund von Rückständen in dieser niedrigen Dosis nichts aus - schon gar nicht bei einem Getränk, dessen Alkoholgehalt bereits Krebsfördernd wirken kann.
Von daher würde ich das mit ein paar Tagen Abstand bislang so resümieren, dass es natürlich ein interessanter Befund ist, der aber durchaus erwartbarer und auch nicht sonderlich signifikant ist.