Also ich war jetzt nach etwas längerer zwangspause seit 2006 mal wieder am ring und hab mir gerade mal den Thread angetan.
Klar hat mir die Preisentwicklung nicht super gefallen (von den ticketpreisen über 30 Euro für die Nordschleife - das hat auch mal 15 gekostet - bis hin zu essen und Getränken auf dem Gelände, aber es wird einmal alles teurer, also will ich gar nicht Anfangen, mich da groß drüber aufzuregen.
Zu den Getränken meine ich mal gelesen zu haben, dass es ne rechtliche Verpflichtung gibt, auf Großveranstaltungen zumindest ein antialkoholisches Getränk günstiger als Bier anzubieten. Es wurde zwar fast überall auf 3 Euro für alles gesetzt, am zweiten Tag ist mir aber aufgefallen, dass es an nem fast immer leeren kaffeestand auch eistee, shakes und säfte für 2,50 gab - noch immer teuer, aber schon wesentlich besser. Und für +/- 3 Euro essen ist auch im normalen Bereich.
Aber hier gehts ja mehr ums negative:
- Organisation busshuttles: wurde schon viel drüber geschrieben, daher nur kurz: kam mir 05 und 06 wesentlich besser vor. Der Bahnhof am Gelände war eine Grosse Trauben an Leuten, kein ordentliches anstellen möglich. Und sorry: ein Großteil der Probleme wurde durch die Besucher erzeugt: ich glaube Schulkinder haben das besser drauf in Busse einzusteigen als der durchschnittliche ringbesucher. Wo ist das Problem zügig nach hinten durchzugehen und den Bus von hinten zu füllen? Ich hatte den Eindruck manche Leute Fahren da zum ersten mal Bus. Und das waren die, die sich am meisten aufgeregt haben
- Typus Festivalbesucher: muss ich eigentlich unterteilen:
a) moshen um jeden preis: klar ist das die Art, sich bei Rockmusik zu bewegen, aber da hat sich in den letzten Jahren anscheinend viel verändert. Erstmal hab ich viel zu viele Leute gesehen, die einfach nur sinnlos um sich schlagen/schubsen und bei den unpassensten Liedern anfangen (von Balladen bis hin zu werbejingles..). Der gesamteindruck war einfach, dass es den wenigsten Leuten noch um die Musik selbst geht: schade!
b) Rudelverhalten: ich mag da mit 30 schon zu alt für sein, aber ich konnte nach dem ersten Tag schon die nervigen fussball-mäßigen Gesänge nicht mehr hören.
Von "Scheiß Tribüne" über massig andere ziemlich hohle Sprüche. Ich hab keine Ahnung welchen Zweck das erfüllt, irgendein verdrehtes Gefühl von Gemeinschaft? Möchte man leuten mitteilen, dass man betrunken genug ist, um son mist von sich zu geben oder freun sich die leute einfach, sich mal "richtig" gehen zu lassen, weil man sowieso keinen kennt und im Kreise von 3-4 Kumpels endlich mal was laut rufen kann, ohne blöd angeguckt zu werden. Es tut mir leid, wenn ich jetzt irgendwem ans Bein pinkel, aber es gibt immer einen Spinner, der anfängt sowas zu rufen und direkt genug, die da gerne mitmachen. Ich finds persönlich nur störend. Achja, und größere Gruppen, die bei Muse stehen und "Slayer, Slayer, Slayer" während der Musik rufen, warum geht ihr dann nicht einfach zu Slayer und lasst die Leute bei Muse in Ruhe? Aber wie gesagt, es geht anscheinend immer weniger um die Musik selbst. Ich hab das "Ballermann am Ring" Prinzip auch schon in vorigen Posts gelesen und kanns leider Streckenweise nur bestätigen.
Das o.g. Verhalten mal beiseite muß ich zumindest anrechnen, dass das "Gewaltpotential" unverändert niedrig war, also mal abgesehen von den Aggro-Moshpit-Kiddies, die zwar was loswerden wollten, das aber zumindest "friedlich genug" passiert ist.
- Planung der Running Orders: Warum beenden die das Programm an den Bühnen nicht gleichzeitig? Center Stage ist immer um +/- 00:00 Uhr vorbeigewesen und es haben noch teilweise starke Sachen auf den anderen Bühnen gespielt, wodurch es da unnötig voll geworden ist. Ich hätte mir - auch wenn ich jetzt nicht bei Rammstein war - eher ein Knaller-Finale mit denen gewünscht, wonach es dann grandios endet, als nach Rammstein wegzugehen und noch andere Bands zu sehen. Ähnlich war es am Samstag mit Muse..
- Securities: Da hatten wir eigentlich immer Spaß mit bzw. ganz lustige Gespräche, unfreundliche sind uns jetzt direkt nicht begegnet - nur wenig informierte: Am ersten Abend mit dem Busshuttle zurück, sind wir an der richtigen Haltestelle ausgestigen (waren aber vorher zum Gelände gelaufen, daher kannten wir jetzt die Haltestelle direkt nicht). Haben die Secs gefragt, ob wir richtig sind, die haben uns wieder in den nächsten Bus zurückgeschickt und wir sind zur falschen Haltestelle gefahren. Am nächsten Tag zur Haltestelle gelaufen und die richtige war ca 700 Meter vom Zelt entfernt und kürzer, nur nicht ausgeschildert..
Ansonsten: Zu voll! Ich würd gerne 5.000 bis 10.000 Leute weniger am Ring sehen. Ich habs richig genossen, am letzten Abend NICHT bei Rammstein zu stehen, dadurch ist das trotz Regen an der Alternastage zu einem der besten Abende des Festivals geworden
Was die Musikauswahl angeht: Ist halt nicht mehr "Rock" am Ring in dem Sinne, allerdings finde ich, dass ein bisschen Abwechslung gar nicht schadet, der Name ist halt ein Relikt, ähnlich wie beim "GrasPOP", wo nur noch Metal gespielt wird. Trademarks ändert man nicht so leicht, das Programm dafür schon eher. Aber man sieht sowieso nicht alle 90 Bands, mir ist es bisher immer gelungen, ne Playlist zu erstellen, die mich zufriedengestellt hat, daher: alles gut. Nicht über Hip-Hop aufregen - einfach an ne andere Bühne gehen!
Naja das waren die Hauptpunkte, ansonsten eigentlich recht gelungen, bis auf ein paar persönlich negative Sachen (ausgefallene Bands, nasses Zelt am letzten Tag), aber da kann keiner was für