Finster schrieb:
Ich habe auch schon überlegt, eine E-Mail an Rock am Ring zu schreiben. Aber wenn hier ein offener Brief geschrieben werden sollte, gebe ich gerne meinen Senf dazu.
Kurz zu meiner Gruppe: 13 Personen (7 Männer, 6 Frauen) - Alter: 18-26 - Rock'n'Roll Camping (B5)
Anreise:
+ Ausschilderung und Einweisung auf Parkplätze ohne Probleme.
- Es wurde zivilisiert eine Schlange gebildet und als der Einlass öffnete brach Chaos aus - Am Ende hat sich die Schlange für niemanden gelohnt. Aus "First Come First Serve" wurde "Survival Of The Fittest", die Ordner zuckten mit den Schultern. (Im Grunde wie jedes Jahr)
- Im Vorfeld machten sich viele Sorgen wegen des Ticket-Swaps. Am Ende wurde nicht danach gefragt. Manche mit geswapten Tickets bekamen keine Goodies. Manche ohne geswapte Tickets bekamen Goodies - ein "Wieso bekomme ich nichts?" hat gereicht.
Campingplatz Kontrollen:
- Es wurden nur die Bändchen gecheckt. Gepäck wurde nicht kontrolliert, es hätte alles geschmuggelt werden können. Erst ab Freitag wurde in mein Duschzeug und unsere Lidl-Einkäufe hereingeschaut.
Klar, es geht schneller. Aber es ist auch unsicherer für alle.
Campingplatz:
+ Wege waren sichtbar gekennzeichnet und der Platz war sauber.
+ Möglichkeit, Freunde auf den General-Plätzen zu besuchen.
- Licht beim Stromaggregat war 24/7 an - obwohl man sich als modern und umweltfreundlich verkaufen will (Cashless, Geschirr- & Becherpfand, diverse Verbote in AGB & FAQ, Ausleih-Zelte und Zeltrecycling).
- Zeltplatznachbarn hatten ihr Pavillon erst auf dem Weg aufgebaut und die Stewards/Ordner reagierten nur nach ein paar Spaziergängen - haben uns in der Zeit aber für eine Acryl-Shisha angemeckert, die eigentlich erlaubt sein müsste und in den Vorjahren keine Probleme machte.
- Anhänger auf dem Zeltplatz: Während wir vom Parkplatz aus schleppen durften, hatten einzelne Gruppen wohl ihren Anhänger (mit Zugkugelkupplung & Zugrohr) als Bollerwagen deklariert und auf den Zeltplatz gebracht. Entweder sind die Ordner unfähig gewesen oder man hat einfach unerlaubt den Zaun kurz zur Seite geschoben.
Sanitäranlagen (Duschen & Toiletten):
+ Lage der Sanitäranlage war Top!
+ Caravan-Sanitäranlage als Alternative.
+ Sanitäranlagen waren sauber.
- Kommunikation zum Thema "Wassertoiletten" - Laut Instagram-Story zum Thema Duschflatrate: "Gilt auch für Wassertoiletten"; Cashless-Seite zum Thema Duschflat: "Gilt für die Sanitäranlagen"; am Ende konnte sie jeder nutzen. Gut für alle ohne Duschflat. Schlecht für die, die sich die Flat nur deswegen geholt haben.
- Probleme mit den besagten Wassertoiletten - Die Spülung war mehrmals defekt (in allen Kabinen gleichzeitig!), die Nutzung war jedoch weiterhin erlaubt, wodurch die Klos zusätzlich verstopft und überfüllt wurden. Die Schlange war lang und ich konnte in der Zwischenzeit zu den anderen Sanitäranlagen gehen, um mein Geschäft abzuwickeln.
Vorschlag: Mehr Sanitäranlagen oder schnellere Problemlösung (auch bei Nacht!)
- Kommunikation zum Thema "Duschen" - Die Lage im Ahrtal ist vorher bekannt gewesen und von daher ist die Schließung der Duschen bis 6 Uhr nachvollziehbar. Die spontane Ankündigung dessen ist jedoch enttäuschend, besonders für Nacht-Duscher.
Shuttlebus:
- Kontrollen nicht vorhanden gewesen; Wir haben öfter mitbekommen, dass Besucher ohne Bändchen mitgefahren sind und sich danach darüber gefreut haben. Hätte ich fürs Shuttle bezahlt, würde ich mir verarscht vorkommen.
/ Maskenpflicht? Persönliche Meinungen hin oder her, aber gilt in RLP nicht Maskenpflicht in Bussen? (Ich weiß, klingt heuchlerisch, wenn man mit tausenden Menschen vor der Bühne kuschelt)
Festivalgelände Kontrollen:
/ Wie immer. Mal so, mal so.
Festivalgelände:
+ Cashless: Einfache Aufladung, schnelles Bezahlen, kleinere Schlangen.
- Auch Cashless: Ankündigung relativ kurzfristig und chaotisch gewesen (z.B.: Erst nur Kreditkarten als Zahlungsmittel). In einem Land in dem viele keine KK besitzen und auf Bargeld & Datenschutz wert legen eine krasse Änderung, vor allem weil es das einzige(!) Zahlungsmittel vor Ort ist. Ausnahme: Lidl.
/ Pfand auf Becher & Geschirr: Idee? Super. Pfandkosten? Zu hoch.
- Hätte mir mehr Trinkwasserstellen gewünscht.
- Preise. Hierzu haben schon genug Leute etwas gesagt.
- Neue Bühnennamen. Wie oft denn noch!?
- (großes Minus) Sound. Green Day (HEADLINER!) im C-Bereich war eine Katastrophe, wir haben die Songs teilweise über unsere Smartphones abgespielt und es war lauter als die Lautsprecher vorne. Die Crowd vor der Bühne hat vieles übertönt. Das war aber nicht die einzige Band mit Tonproblemen. Irre ich mich, oder gabs vor der Mandora-Stage dieses Jahr eine Reihe an Lautsprechern weniger? Gab jedenfalls auch keine öffentliche Entschuldigung wegen des Sounds.
- Bild war teilweise asynchron... mehr als gewöhnlich.
- Ausgang aus A-Bereich der Utopia Stage war laut einigen aus meiner Gruppe schrecklich - bin selbst seitdem dem RaR wieder am Nürburgring ist kein einziges Mal dort vorne gewesen, also kenne ich keine Details.
Kommunikation:
/ Während des Events wurde aktiver kommuniziert als in den Vorjahren (z.B. B-Platz Shuttle fährt nicht wegen Leuten auf Fahrbahn, Wetter-Updates, Dusch-Info). Das bringt bei schlechtem Empfang leider wenig.
Vorschlag: Durchsagen & Infotafeln am Eingang und Sanitäranlagen
- Wir haben Rock am Ring mehrfach über Instagram kontaktiert (mal mit einfachen Fragen, mal mit persönlichen Anliegen) und nie eine Antwort erhalten. Sehr ausbaufähig. Das hat über Facebook in den Vorjahren gut funktioniert.
Abreise:
+ Notausgänge zum Abtransport geöffnet. Ansonsten wie gewohnt.
Bonus:
+ Lidl RockStore: Wie immer Top! Kritik zum Sortiment sollte sich eher an Lidl richten.
- TikTok als Partner. Die App stand oft in der Kritik, weil sie Minderheiten diskriminiert; Bubbles schafft; Kinder ungeeigneten Content zeigt; Kritik an China zensiert, aber gefährliche Trends erlaubt; Daten sammelt und der chinesischen Regierung gibt; etc. - Die App ist nicht umsonst in einigen Ländern verboten, selbst die EU und Australien halten TikTok unter der Lupe und haben schon ein Verbot in Betracht gezogen. Die USA haben unter Trump ein Verbot geplant, welches Biden wieder rückgängig machte (kurz darauf hat er diese Entscheidung jedoch angezweifelt).
- Ausgang vom Festivalgelände: Nachdem alles vorbei ist, wollen alle zu ihren Zelten. Am Haupteingang staut sich dann alles Richtung Rock Square zusammen. Einige aus meiner Gruppe kommen aus Duisburg und haben sich - unabhängig voneinander - an die Loverparade 2010 zurückerinnert. Die letzten Jahre war es nicht der Fall. Vielleicht sollte das Ticket-Kontingent wieder runtergefahren werden.
Man hat zwar Spaß gehabt, aber Kritik fühlt sich dieses Jahr besonders angebracht an.
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Da kann ich diverse Punkte nicht unterschreiben.
B5 Rnr
Schlange: es waren zwei Schlangen vor dem Eingang, da haben sich soweit auch alle dran gehalten ( wir waren gegen 10 Uhr da)
Goodies: bei uns hat auch nur jeder was gekriegt, der auch geswapped hat.
Kontrolle: ich hatte alles in einer klaren Ikea Kiste, von daher gute Einsicht da wurde mal grob drüber geguckt, in mein pa rack wurde auch mal reingeguckt. Auch meine Freunde wurden zumindest sporadisch kontrolliert.
Ordner: waren soweit immer freundlich, haben sich bei uns um die Rettungswege bemüht.
Toiletten: fand ich wie bereits oben beschrieben zu wenig, gerade mit dem Thema als kein Wasser mehr da war.
Glücklicherweise waren noch mehr dixis da.
Zum Gelände an sich hab ich soweit keine einwende zu deiner Sicht, allerdings war die Ausgangs Situation einfach nur voll, aber friedlich. Da war nicht ein bisschen Stress vorhanden.
Edit:
die absolute VOLLKATASTROPHE waren die Strom Verteiler auf rnr. Es waren viel zu wenig Steckdosen zur Verfügung. Wir waren mit drei Gruppen in einer Steckdose. Da muss dringend nachgebessert werden