Rock am Ring: Quo vadis?

Festival Forum: Diskussion zu Rock am Ring 2023 (u.a. mit Die Toten Hosen, Foo Fighters, Kings Of Leon)

eröffnet von Stiflers_Mom am 09.05.2018 11:27 Uhr
701 Kommentare - zuletzt von CoolProphet

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StonedHammer
StonedHammer
10.05.2018 07:08Admin


mehlsack schrieb:


blubb0r schrieb:
@stonie:
FKP verzeihen die Stammgäste eher Fehler, eben wegen der Kommunikation.
MLK hat gefühlt einen Großteil der Stammgäste verloren. Sieht man ja auch hier.

Diskussion legt Fehler offen, Fehler können korrigiert werden.
Aber MLK diskutiert nicht und ist nicht Willens, Fehler einzugestehen. Die müssten ein Gremium aus 10-15 Leuten Gründen, die "an der Basis" sitzen und wissen, wo der Schuh drückt und wie man das beheben kann.


Denn wie gesagt, das Booking ist nicht das Problem.

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Oder halt einfach mal auf Social Media anfangen mit den Leuten in den Dialog zu treten. Früher war MLK doch auch immer cool, weil er auf den Zeltplatz gegangen ist und mit den Leuten gesprochen hat - warum passiert das auf den reichweitenstarken Kanälen nicht?

MLK kommt mir - auch bedingt durch die schlimmen Aussagen vom letzten Jahr - nur noch vor, wie ein verbitterter alter Mann, der sieht wie sein Projekt stirbt aber nicht versteht, dass man sich viele Probleme selbst erschaffen hat. Es fing schon alles damit an, dass man sich auf das Niveau der Grüne Hölle Rock Leute begeben hat, anstatt einfach schon damals mit guter Orga, geilem Lineup und guter Qualität zu antworten. Da hat sich schon offenbart, dass MLK von Kommunikation bzw Außenwahrnehmung nichts versteht.

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man muss aber auch sagen, beim umzug nach mendig war nicht nur das infield top, wo man sich drauf freute, sondern auch das auftreten im vorfeld, da war nämlich schon eine gespürte kommunikation da, man hat uns das gelände gut verkauft, trailer und sonstige aktionen, (denk nur dran wie wir hier deag zerissen haben und mlk gelobt haben, nicht nur weil die deag den leeren platz gekrallt hatte) auch die vermarktung, eh jungs man darf kein aggi/glas und so mitnehmen (und hier gab es ja eine wirkliche auflage wegen!) aber dafür haben wir uns folgendes ausgedacht, campingplätze mit strom, das war schon gut, vorallem gabs sowas nicht überall (auch heute nicht), nur sowas auf ein gelände bringen, wo man es nie brauchte war dann ziemlicher bullshit und auch die unterstützung vom blitzopfer, dass war ja eben mehr als nur ein bühnenauftritt.

und auch des line up in mendig war mit dem ersten auftritt von foos ziemlich gut, auch 2016 war mit peppers, black sabbath eine gute mischung die viele wollten, nur trat ja nicht alles auf, genau wie letztes jahr -.- (aber dafür konnte mlk ja nichts)

diesen anfang sollte man halt nicht verdrängen, dat war das was alle immer vermisst hatten, aber es kam bämbämbäm ein schlag in die fresse nach dem anderen und irgendwie war dann alles wieder beim alten und gefühlt noch schlimmer. wir als gast haben unwetter, unwetter, sogar vorallem falschen terror so weggesteckt wie wir festivalsfreaks eben sind und die meisten denken eh das war letztes jahr, aber als veranstalter sieht sowas ja ganz anders aus und spürt man nicht nur bei unkosten und co, den es gibt ja nicht nur uns (red hier immer von uns als user) sondern gesamt um die 80.000 und noch das alles drumrum. und nicht alle sind so drauf wie wir, für viele war schon nach dem ersten regenabbruch, eher das rückhaltende verhalten spürbar, weil es meiste eben eventpuplikumsmitläufer sind (und bleiben) und dafür die muss meist alles superdupper sein Smiley

Alaskaboy
10.05.2018 08:11

Um zum Thema line up zurückzukommen. Viele hier aus dem Saarland fahren wegen dem line up und den geringeren Kosten zum Graspop oder zum Download nach Frankreich. Früher waren diese Leute auch bei RaR anzutreffen. Die haben den deutschen Festivals schon den Rang abgelaufen, was das line up angeht. Objektiv gesehen.

runnerdo
runnerdo
11.05.2018 12:36Supporter

Sowas wie Green oder Rock n Roll wieder abzuschaffen wäre auch nicht richtig.
Da geht es um die Preisentwicklung, das richtige Maß an Tickets und kontinuität des Standortes der Kategorie. Das gilt auch für Caravan.

Ich bin mir sicher, ihr macht das. Smiley

Obwohl es wirklich keine leichte Aufgabe ist, das vernünftig zu formulieren. Ich, mit meiner Rechtschreibung, sollte mich da ganz weit von fern halten Smiley

laufmaus59
11.05.2018 13:05Supporter

Die Aufteilung in verschiedene Camping-Kategorien finde ich vollkommen ok. Schwierig ist halt die Platzgestaltung, da durch die Boxengasse und Begrenzung zur Tribüne der Kreativität schon Grenzen gesetzt sind.

Die Ticketpreise sind schon sportlich und für manche Interessenten echt teuer, da auch die Verpflegung auf dem Gelände ebenfalls teuer ist.... Man muss sich jedoch darüber im klaren sein, dass MLK damit Geld verdienen müsste, sonst wars das...

Freddy31
Freddy31
11.05.2018 13:15·  Bearbeitet


runnerdo schrieb:
Sowas wie Green oder Rock n Roll wieder abzuschaffen wäre auch nicht richtig.
Da geht es um die Preisentwicklung, das richtige Maß an Tickets und kontinuität des Standortes der Kategorie. Das gilt auch für Caravan.

Ich bin mir sicher, ihr macht das. Smiley
Obwohl es wirklich keine leichte Aufgabe ist, das vernünftig zu formulieren.
Ich, mit meiner Rechtschreibung, sollte mich da ganz weit von fern halten Smiley

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Ohne jetzt die ganze Diskussion im Detail verfolgt zu haben: Das Thema Ticketpreis ist halt ein "Teufelskreis" und die Frage ist so ein bisschen wo es anfängt...

Denn die Ticketpreise sind ja letztlich ein Mittel für den Veranstalter Gewinn zu machen. 80.000 verkaufte Karten zu 150€ sind halt weniger Einnahmen als 70.000 für 200€...was da dann auch mit reinspielt (und den Punkt meine ich eher mit Teufelskreis): Wie entwickeln sich die Gagen der Bands? Wenn die "großen Bands" immer mehr Gage wollen, dann müssen die Veranstalter das entweder via Ticketpreis wieder reinholen oder sie buchen die Bands nicht mehr (wodurch die Zuschauer im Endeffekt auch wieder unglücklich sind und dann gegebenenfalls trotz günstigem Ticketpreis auch fern bleiben)...

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Stiflers_Mom
Stiflers_Mom
11.05.2018 13:27·  BearbeitetAdminSupporter

@Burnitdown: ja, der Brief soll öffentlich sein. Es ist nur mit den Chefs von hier bislang nicht geklärt, ob wir das Forum als Plattform (in Form eines geschlossenen Threads zB) nutzen können, oder ob das nicht gewollt ist. Falls dem so sein sollte, suchen wir uns ggf. eine Alternative bzw. legen das via Facebook an.

Was die ungünstigen Umstände entspricht - auch da hast du recht. Da war viel Unglück dabei, ein Aspekt, den man vielleicht richtigerweise so auch erwähnen sollte.

@ runnerdo: auch wer nicht mitschreibt, kann sich gut einbringen Smiley Wir werden uns definitiv an den Kommentaren hier bedienen und freuen uns über jeden, der vielleicht per PN noch einen besonders betonenswerten Aspekt parat hat - zögert nicht. Wer mitarbeiten will, ist willkommen! Smiley

Zum Thema Abschaffen der Camping-Segmente: stimme ich dir zu, ist Schwachsinn. Aber die Leistung sollte eben auch in einer Relation zum Preis stehen oder eben als zusätzliches "Upgrade" parat stehen - denn das Aggregatsverbot am Nürburgring ist nunmal selbst auferlegt.

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ironman
11.05.2018 15:01·  Bearbeitet


BurnItDown schrieb:
Man wird vor vollendet Tatsachen gestellt, welche zum Teil kurzfistig kommunizert werden oder auch die Hintergründe dazu nicht genügend und plausibel erklärt werden. Warum sind Aggregarte nicht mehr erlaubt? Wieso gibt es jetzt seperate Campingtickets?

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Also teilweise findet man nach einigem suchen ja sogar selbst Antworten. Aggregate sind offiziell z.B. deshalb nicht mehr erlaubt:

14. Naturschutz
Umwelt und Natur sind zu schützen. Rücksichtnahme auf Flora und Fauna ist höchstes Gebot. Stromaggregate können daher nicht zugelassen werden; die Nutzung ist behördlich untersagt. Es ist strengstens untersagt, wassergefährdende Stoffe in den Boden einzubringen.

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http://www.rock-am-ring.com/agb

Aber ich geb dir vollkommen recht dass man das alles mal besser direkt kommunizieren würde. Problem ist nur dass man sich dann in Zeiten von Social Media ja auch direkt für die z.T. fragwürdigen Regelungen rechtfertigen müsste. Zum Beispiel warum das Verbot von Aggregaten aus angeblichen Naturschutzgründen für RaR gilt, für andere Veranstaltungen wie z.B. das 24h-Rennen jedoch nicht... Von daher glaub ich sogar dass man diese Infos bewusst irgendwo in den AGBs versteckt hat.

Zum Thema separate Campingtickets, Änderungen an den Campingplätzen, usw. wollte ich auch mal noch was sagen weil's hier scheinbar noch nicht alle mitbekommen haben. Der Grund für diese Änderungen ist schlichtweg dass MLK als Veranstalter dieses Jahr gar nicht mehr selbst für die Organisation vom Camping verantwortlich ist, sondern der Nürburgring als Verpächter:

Aber mit Geld lässt sich in der heutigen Zeit vieles richten. Und wenn der eine dann akzeptiert, dass man im Fall Mendig geschlossene Verträge auch am Nürburgring einhalten muss (wie mit Lidl z.B.), dann muss der andere eben auch akzeptieren, dass die Nürburgring-Nordschleife an diesem Festival-Wochenende nicht mehr Parkplatz sein kann, weil der neue Besitzer an diesem Festival-Wochenende zusätzliche Einnahmen mit der Durchführung von Touristenfahrten generieren möchte.

Aber in 2017 war man in der Geschäftsleitung der damals noch "capricorn Nürburgring GmbH" schon nach dem durchgeführten Festival überrascht, wie viel Polster- und andere Möbelstücke z.B. die Besucher zurück gelassen hatten. Da hat man dann mit der Beseitigung des ganzen Gerümpels trotz eigentlich angemessener Mieten für den Festival-Veranstalter dann Geld dazu getan. - Wird hinter vorgehaltener Hand geflüstert.

Natürlich hat man gleichzeitig mit den erstmals an diesem Veranstaltungswochenende durchgeführten Touristenfahrten richtig Geld verdient. Aber das sollte schließlich auch ein Zusatzgeschäft werden und die Überschüsse daraus sollten nicht für die Räumung der Camping- und Parkplätze von Abfall, Kleinmöbeln und alten Kühlschränken dienen müssen.

Also hat man sich für 2018 darauf verständigt, dass der neue Nürburgring-Pächter das Camping- und Park-Geschäft selber macht. Aber dann so, dass etwas übrig bleibt.

Zitat anzeigen


motor-kritik.de

Diese Sachen lassen sich also sogar noch weniger MLK direkt ankreiden, als viel mehr dem Nürburgring. Die Frage ist eher warum man das seitens MLK überhaupt aus der Hand gibt und den Nürburgring dann mit seinen Änderungen (B5=Rock'n'Roll, C1-3=rein Camping + B9=rein Parken, usw.) weitere Kundschaft vergraulen lässt. Aber ja, auch hier wär's mal besser gewesen das selbst direkt so zu kommunizieren anstatt die Öffentlichkeit darüber im Unklaren zu lassen.


BurnItDown schrieb:
Allerdings sehe ich auch, dass MLK in den letzten Jahren manche Sachen nicht in die Karten gespielt hat. Z.B. [...] der Fehler bei dem Securityunternehmen 2017.

Zitat anzeigen


Auch hier scheint es noch Aufklärungsbedarf zu geben:

Kein Sprengstoff, keine Waffen, kein Plan
Was führte zur Unterbrechung des Rockfestivals am Nürburgring? Die Rekonstruktion eines Großeinsatzes, der im Kleinen begann.

[...]

Und die Sache mit dem falschen Namen auf dem "Rock am Ring"-Pass? Jusuf S. aus "Warzenburg" hatte ein Mitarbeiter des Festivals notiert. Der Name des Syrers Mohammad Yusef Z. klingt ganz ähnlich. Und Z. ist im Stadtteil Watzenborn im hessischen Pohlheim gemeldet. Offensichtlich ein Missverständnis, denn Z. - im Juni 2015 als Flüchtling nach Deutschland gekommen - spricht so gut wie kein Deutsch.

In seiner Vernehmung bei der Polizei schildert er später, wie leicht er auf das "Rock am Ring"-Gelände gekommen ist: Da sei ein Büro gewesen, Männer in Anzügen hätten ihn nach seinem Namen und seinem Wohnort gefragt, einen Ausweis habe er nicht vorzeigen müssen. Z. bekommt den Pass mit der Aufschrift "Staff 1296".

Zitat anzeigen


www.spiegel.de

Unter'm Strich hat es MLK also sogar selbst verbockt und nicht das Sicherheitsunternehmen. Und das dürfte auch der Grund sein, warum man sich im Hause Lieberberg in der Nachbereitung an der Stelle auch plötzlich extremst bedeckt gehalten hatte, während im Verlauf des Festivals noch peinliche Wutreden geschwungen wurden. Es gab nach der Aufarbeitung keine Stellungnahme mehr, geschweige denn eine Entschuldigung, einfach NICHTS.

Insgesamt hat man halt einfach den Eindruck dass MLK bei vielen Themen lieber den Schwanz einzieht und einfach gar nichts dazu sagt, bevor man sich u.U. der Kritik und den unangenehmen Fragen der zahlenden Kundschaft/potentieller neuer Kundschaft/der Presse/etc. stellen, oder gar selbst irgendwelche Fehler eingesteht muss. Und wenn's dann gar nicht mehr anders geht gibt's immer alles auf den allerletzten Drücker, in der Hoffnung dass der zu erwartende Shitstorm dann möglichst gering ausfallen möge. Transparenz, Kommunikation und vor allem auch der Dialog wären hier viel besser statt diese ewige Totschweigerei und würden mit Sicherheit auch dem angekratzten Image helfen.

Stiflers_Mom
Stiflers_Mom
11.05.2018 15:09·  BearbeitetAdminSupporter

Kurze Zwischenfrage zum persönlichen Verständnis: Warum geht das mit den Aggregaten dann beim 24h Rennen, aber nicht bei RaR, wenn es eh der Verpächter regelt? Smiley

ironman
11.05.2018 15:14·  Bearbeitet

Ich denke mal es geht einfach rein um's Geld. Man hat halt durch Mendig den Strom (bzw. das Rock'n'Roll Camping allgemein) als zusätzliche Einnahmequelle für sich erschlossen und das dann mit auf den Nürburgring übernommen. Dass der vermeintliche Umweltschutz als Grund nur vorgeschoben ist dürfte mit Hinblick auf andere Veranstaltungen wie das 24h-Rennen ja klar sein. Aber das würde natürlich niemand offen zugeben...

Icon1dieelle gefällt das
runnerdo
runnerdo
11.05.2018 15:14Supporter

Du meinst die Stromgeneratoren ?
Der Absatz steht, meine ich, einfach unverändert seit Mendig dadrin.

Roggan29
Roggan29
11.05.2018 15:18

Der Satz mit dem Naturschutz ist doch nur ein überbleibsel von Mendig. Und weil die Leute mehr Geld für Rock'n Roll zu zahlen bereit sind, warum dann die Regelung wieder rückgängig machen?

Wenn es wirklich Naturschutz wäre, wäre das bei keiner Veranstaltung am Nüburgring mehr erlaubt.

Im Endeffekt bin ich auch der Meinung das der Rückgang zum Nüburgring am Ende mehr Kosten verusacht haben wird (aufgrund des Verkaufrückgangs), als die Zusatzkosten für die neuen Auflagen, die man in Mendig hätte bereitstellen müssen. Da wird teilweise nur noch kurzfristig für das kommende Jahr kalkuliert und alles weitere mit Flickenschusterei geflickt (zumindest bekommt man den Eindruck bei den undurchsichtigen Ticketkategorien + kurzfristigen Regeländerungen + Weg vom Ring und wieder zurück zum Ring innerhalb von drei Jahren...)

ironman
11.05.2018 15:22

Ja, das steht da unverändert seit Mendig. Aber sicher nicht weil man rein zufällig vergessen hat genau den Absatz für den Nürburgring wieder rauszunehmen. Schließlich taugt das ja noch gut als Rechtfertigung für das Verbot von Aggregaten am Ring damit man Rock'n'Roll Camping buchen muss wenn man Strom haben will Smiley

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Stiflers_Mom
Stiflers_Mom
11.05.2018 15:32AdminSupporter


ironman schrieb:
Ja, das steht da unverändert seit Mendig. Aber sicher nicht weil man rein zufällig vergessen hat genau den Absatz für den Nürburgring wieder rauszunehmen. Schließlich taugt das ja noch gut als Rechtfertigung für das Verbot von Aggregaten am Ring damit man Rock'n'Roll Camping buchen muss wenn man Strom haben will Smiley

Zitat anzeigen


Alles gut, die Profit-Sache war mir die ganze Zeit klar. Ich dachte nur, du wolltest das mit deinem vorherigen Post legitimieren, dass MLK dafür ja garnichts kann. Daher mein Nachhaken Smiley

Freddy31
Freddy31
11.05.2018 15:36·  Bearbeitet

Mal ganz allgemein gefragt: Wenn MLK mit der Ausrichtung von Rock am Ring rote Zahlen schreibt, aber der Hauptkritikpunkt "Profitgier" ist...ist dann nicht doch sehr absehbar worauf das rausläuft? Oder anders gefragt: Was wären denn konkrete und zielführende Verbesserungsvorschläge, die "beiden Seiten" unterm Strich wirklich etwas nützen?

Stiflers_Mom
Stiflers_Mom
11.05.2018 15:39·  BearbeitetAdminSupporter


Freddy31 schrieb:
Mal ganz allgemein gefragt: Wenn MLK mit der Ausrichtung von Rock am Ring rote Zahlen schreibt, aber der Hauptkritikpunkt "Profitgier" ist...ist dann nicht doch sehr absehbar worauf das rausläuft? Oder anders gefragt: Was wären denn konkrete und zielführende Verbesserungsvorschläge, die "beiden Seiten" unterm Strich wirklich etwas nützen?

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Das Hauptanliegen ist eher rauszuarbeiten, warum die Leute fernbleiben. Gründe zu suchen, warum man nicht ausverkauft oder generell mehr Tickets verkauft. Und da wiederum ist alles miteinander verwoben. Die Verhältnismäßigkeit ist nur einfach nicht mehr gegeben.

Das soll hier nicht die Lösung aller Probleme sein, das können wir auch weiß Gott nicht liefern, aber das, was aus Fanssicht ganz offenbar nicht rundläuft, soll einfach zusammengefasst werden. Wir sind alle keine Fachleute, kennen alle keine internen Daten und trotzdem haben sich viele Dinge (auch abseits des Geldes) sehr negativ gewandelt oder erhärtet.

Freddy31
Freddy31
11.05.2018 15:48

Das Problem scheint ja aber zu sein, dass selbst ein ausverkauftes Festival nicht (mehr) profitabel ist...wie ich vorhin schon so plump vorgerechnet habe: 70.000 x 200€ sind mehr als 80.000 x 150€...und 70.000 x 200€ PLUS Zusatzeinnahmen durch neue Kategorien und Extra-Kosten die es vorher nicht gab sind noch mehr...und offenbar kommt unterm Strich immernoch kein Gewinn für den Veranstalter bei rum...

Also nicht falsch verstehen, ich sehe eure Punkte absolut, aber das Ganze ist halt nicht zielführend wenn da nicht auch was konstruktives dabei ist und zumindest irgendeine Idee wie man denn doch irgendwie die Interessen beider Seiten unter einen Hut bringen könnte...weil das soll/muss ja das Ziel des Ganzen sein, oder?

Weil es kann ja nicht das Ziel sein, dass MLK am Ende "offenlegt", dass Gewinnmaximierung (oder Verlustminimierung) der Grund dieser Änderungen und Maßnahmen ist und sie trotz allem noch keinen Gewinn machen. Das wäre ein vielleicht das ehrliche und offen kommunizierte Statement, aber was hat man dann davon?

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blubb0r
11.05.2018 15:54

Ach, ums Geld geht's z.B. mir nur bedingt. Die fehlende Kommunikation ist ja der Hauptkritikpunkt. Hier wurden ja viele Punkte angesprochen, da wird sicherlich nicht jedes Mal die Antwort sein "wir machen sonst nicht genug Geld".

Wie transparente Kommunikation auch in schwierigen Zeiten (inkl Preiserhöhung) geht, zeigt ja FKP mit HuSo. Da hat man Verständnis und hält dem Festival die Treue.

Die Leute hier lieben den Ring trotz aller schwächen. Und man möchte mit ihm reden, ihm helfen, wieder auf die Beine zu kommen.

Hat ein bisschen was von ner Selbsthilfegruppe Smiley

ironman
11.05.2018 18:21·  Bearbeitet


Freddy31 schrieb:
Das Problem scheint ja aber zu sein, dass selbst ein ausverkauftes Festival nicht (mehr) profitabel ist...

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Hmm, wie kommst du darauf Smiley Das würde ja bedeuten dass der Veranstalter von vorne herein vollkommen falsch kalkuliert. Nach über 30 Jahren Rock am Ring sollte MLK wenigstens das ja im Griff haben. Die Verluste aus den letzten Jahren trotz hoher Zuschauerzahlen bishin zum Ausverkauf kamen ja auch nicht durch Fehlkalkulation zustande, sondern waren bedingt durch äußere Faktoren:

- der (mehr oder weniger) zwangsweise Umzug nach Mendig samt teurer Neu-Planung
- die Notwendigkeit im 1. Jahr in Mendig wegen Platzmangel zusätzliche Flächen anzumieten (Fehlplanung ja, Fehlkalkulation nein)
- der Festivalabbruch und die aufwendige Wiederherstellung des Festivalgeländes im 2. Jahr Mendig aufgrund des Wetters
- die sicher nicht so schnell geplante Rückkehr zum Nürburgring wegen gesteigerter Umweltauflagen in Mendig
- der Abbruch Freitags am Nürburgring 2017 wegen Terrorverdacht

Im 1. Jahr Mendig wäre man aufgrund des Umzugs auch mit ner schwarzen Null zufrieden gewesen. Und wäre danach jedes Jahr alles glatt gelaufen, würde sich das Problem mit den roten Zahlen sicher so auch nicht stellen. Mit anderen Worten: das Festival wäre dann sehr wohl profitabel gewesen...


Freddy31 schrieb:
wie ich vorhin schon so plump vorgerechnet habe: 70.000 x 200€ sind mehr als 80.000 x 150€...und 70.000 x 200€ PLUS Zusatzeinnahmen durch neue Kategorien und Extra-Kosten die es vorher nicht gab sind noch mehr... und offenbar kommt unterm Strich immernoch kein Gewinn für den Veranstalter bei rum...

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Also mit 70.000 Leuten hat man am Nürburgring auch vor dem Umzug nach Mendig noch keinen Gewinn gemacht. Es wurde vor dem Umzug nach Mendig mal irgendwo in nem Interview von MLK gesagt und dass der Nürburgring aufgrund der Gegebenheiten die teuerste Location Deutschlands sei und dass man mit dem kalkulierten Ticketpreis mind. 70.000 Gäste braucht um überhaupt Null auf Null zu sein.

Und das gilt im Jahr 2018 mit gestiegenen Kosten für Künstlergagen, Sicherheit, usw. wohl mehr als je zuvor. Und dafür muss dann aber auch alles glatt laufen (s.o.) und bei ner maximalen Kapazität von 85.000 ist die Gewinnspanne jetzt auch nicht sooo riesig groß. Zumal das Festival im Moment ja auch noch die Verluste aus den Vorjahren auszugleichen hat.

Und das Festival finanziert sich ja sowieso auch nicht über die Tickets alleine. Neben den Einnahmen aus Sponsoring, Broadcasting Verträgen, usw. sind auch die Einnahmen aus der Gastronomie und Merchandising ein nicht zu unterschätzender Faktor. 10.000 Leute mehr oder weniger machen hier über 3 Tage Festival schon eine ganze Menge aus um einen etwaigen Gewinn zu erzielen...

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Mambo
12.05.2018 00:08·  Bearbeitet


Mambo schrieb:
Ich würde da noch ein paar Aspekte hinzuziehen:

Das ganze Gehype heutzutage ist in meinen Augen viel viel kurzlebiger als früher. Es geht bei der Entscheidung für die Nachkommenden wohl weniger drum, über Jahre von älteren vom legendären Ring gehört zu haben, als um die BIlder des letzten Jahres, die man bei Instagram gesehen hat. Und da hat der Ring kurzfristig aufgrund der Unwetter / des Terrorabbruchs ziemlich gelitten - es kamen einfach weniger Meldungen, die einen zum Dabei-sein-wollen verleiten.

Hinzu kommt die erneute Verlegung - man hat gerade Mendig erfolgreich mit Wahnsinns Bildern als "Field of Dreams" aufgebaut, die immensen Vorteile vermarktet, die Nachteile des Rings betont - und kriecht dann kleinlaut zurück. Rock am Ring in Nürburg ist aber jetzt gefühlt eine völlig andere Veranstaltung, als die mit Riesenrad und Vulkan-Image von der 2015/16 erzählt wurde und das merkt man aktuell am fehlenden Legendenruf von RaR.

Auch die Headliner dieses Jahr sind nicht die großen Fanzieher. Die Foo's schon, Gorillaz von mir aus auch - aber sonst. Muse ist groß, aber eher ne Musikkenner-Band, schlägt in ne andere Kerbe als die das Ring-Publikum zum zahlreichen Kartenkauf bewegenden Kapellen. 30StM ist überhaupt kein Headliner.

Ich halte auch die neue Ticketpolitik für abschreckend. Für die Masse nichtmal so sehr wegen immer höherem Kommerzanteil, sondern weil das "Rundum-Sorglos-Feeling" verloren geht. Man hat sich früher einfach ein Ticket gekauft und da war alles drin. Ab aufs Festival und in die andere Welt.
Heute entsteht beim Bestellen eher die Sorge, ob man alles bedacht hat, ob nicht noch en Park-, Camp-, Atemluft- oder was auch immer Ticket fehlt.

Der erste günstig klingende Konzertpreis erübrigt sich ganz fix wenn man die Endkosten im Ticketshop sieht und dann immens negativ überrascht wird. Ich glaub da hat man sich auf lange Sicht sehr verzockt weil man durch zuviel offensichtliche Gewinnmaximierung den jahrelang aufgebauten Legendenstatus kaputtmachen wird. Man fühlt sich immer weniger als Teil einer großen Festivalfamilie - und immer mehr als "einer in einer Masse von 80.000 Kunden" - mit exakt den Rechten, die man individuell gekauft hat.

Gerade auch durch die Camping-Trennung. RaR hat immer vom Zeltplätze durchstreifen und all den Wahnsinn erkunden gelebt. Heute muss man an jeder Ecke überlegen, ob man dahinter mit seinem Bändchen überhaupt Zugang hat. Wenn ich mich auf nem Rock-Festival nicht mehr sorglos mit den gerade kennengelernten Leuten zum Pavillion-Bier treiben lassen kann, sondern erstmal checken muss, ob wir auch in der gleichen Klasse reisen, dann muss in der Prioritätensetzung des Veranstalters etwas extrem schief gelaufen sein.

Auch dadurch ist das große "Wir sind für 3 Tage alle gleich auf nem Riesenfestival"-Gefühl nicht mehr da. Das findet man jetzt auf Taubertal, Open Flair, Rocco del Schlacko etc. Ich glaube das ist viel entscheidender als der günstigere Preis dort an sich.

Zitat anzeigen


Ich hatte mich vor paar Monaten ja schonmal zu dem nun wieder aktuellen Thema ausgelassen, daher nochmal zitiert, gerne auch für den Brief. Bitte nicht wieder den streitbaren Headliner-Teil diskutieren jetzt, das hatten wir damals schon.

Noch zusätzlich, was mir heute noch einfiel:

Ich glaube einfach ein immenser Teil liegt auch an DIngen, für die MLK nix kann. Die ganzen Verlegungen die Image-Schäden durch Wetter/Terroralarm, die fehlenden "RaR2016/RaR2017-war-geil-guck-dir-das-diesjahr-mal-an"-Geschichten.

Auch der Nürburgring ist einfach nicht mehr so legendär, seit da keine Formel 1 mehr stattfindet. Überhaupt ist die Formel 1 auch erheblich weniger populär als in den 90/2000ern. Durch beides ist es etwas deutlich weniger besonderes, dass am Nürburgring ein Festival ist. Ich konnte bei meinem ersten RaR - obwohl selbst kein Motorsportfan - es kaum glauben, gerade auf der Rennstrecke zu stehen. Ich glaube allein das hat schon viele angezogen und der Effekt fällt jetzt mMn weitgehend weg.

Ich bin, wie oben zu lesen, ein großer Gegner der Campingplatzteilung. Es macht für mich das eigentlich wichtige an einem Festival zunichte: Dass 80.000 völlig gleichberechtigte Leute (vom Maurer bis zum Prof!), die in Konstellationen, die sich sonst nie ergeben würden, zusammenkommen und 5 krasse Tage voller spontaner Erlebnisse haben.

Aber auch abseits von mir, ich komm bisher ja eh: Ich hab auch überhaupt keinen Bock mehr, Leute wie früher Ende Mai à la "Komm, kauf dir en Ticket und spring spontan bei unserer RaR-Gruppe auf!" zu überreden. Da ist mit einfach in den Situationen, in denen diese Ideen aufkommen - abends in der Kneipe - schon zu kompliziert zu erklären, wer welches Ticket braucht. Und allein dieses Bild im Online-Shop schreckt natürlich spontan überlegende unschlüssige potenzielle Erstgäste massiv ab, die Angst kriegen, das falsche zu kaufen. Ich würd mir son Ticket auch nicht mehr wie früher von Verwandten zu Weihnachten oder Geburtstag schenken lassen, weil mir das Risiko zu hoch wär, dass ich dann nicht die selbe Kategorie krieg.

Das mag auf viele übertrieben wirken, aber: Bei mir selbst geht wirklich schon beim Ticketkauf mit diesen "Welcher meiner Bekannten wird wohl welches Camping haben...und welches Ticket brauch ich zusätzlich"-Gedanken die erste Euphorie gleich wieder den Bach runter. Die war früher mit "(All-in-One-)Ringticket gekauft - geil - bald gehts los" jedes Jahr riesig. Ich will an diesem Wochenende loslassen und nicht alle paar Meter überlegen, wo meine individuell gekauften Zutrittsrechte enden. Ich will beim Ticketkauf in Vorfreude schwelgen. Wenn ich en Produkt mit 200 individuellen Möglichkeiten abwägen will, geht ich zu Subway.

Aber selbst wenn man meint, das machen zu müssen, dann muss es auch funktionieren. Wenn ich teurere RnR-Tickets verkaufe muss sichergestellt sein, dass die Vorteile genutzt werden können. Sonst sind der Ärger, die dadurch bleibende schlechte Erinnerung bei den Gästen, der Shitstorm und der langfristige Image-Schaden vorprogrammiert.

Wir hatten 2015 sogar RocknRoll-Camping, und das allein wegen den viel kürzeren Wegen vom Parkplatz zum Camp - Strom war für uns da kaum genutzter überflüssiger Luxus. Was war? Wir kamen nicht mal mehr Donnerstagsmittags (!) auf die RockNRoll-Parkplätze, für faktisch die allein wir pro Person 30 (?) Euro Aufpreis gezahlt hatten.. Sowas geht einfach 0 klar. Genau wie das Leute in bezahlten Aufpreis-Bereichen (oder auch im General!) trotz Ticket keinen Zeltplatz kriegen.

Ob ich den Festivalcharakter für kurzfristige Profite wirklich so massiv verändern will, wie ich es mit einer Campingdifferenzierung tue, ist die eine Frage. Aber in jedem Fall kann ich sowas nur einführen wenn es komplett durchdacht ist...und insbesondere wenn für Unwägbarkeiten die nötigen Überkapazitäten bereitstehen und nicht zulasten der der Aufpreiszahler auch noch gepokert wird. Wobei ich zur Ehrenrettung sagen muss, dass ich die Zeltplatzfindung 2017 am Nürburgring erheblich angenehmer fand als in Mendig.

Auch ein Punkt ist natürlich das extrem gewachsene Festivalangebot. Das schließt dann an das eben genannte an. Früher war der Gedankengang im Bekanntenkreis klar: "Festival mit großen Bands dieses Jahr? Ja? Ok, lass zum Ring fahren - X, Y, und Z wollen - natürlich - auch zum Ring".

Heute eher: "Wirklich Ring oder doch Southside...wobei Rocco und Tauberthal ham auch schon starke LineUps". Und auch wenn man Ring favorisiert, greift kein "X, Y, Z wollen auch hin" weil man selbst wenn die auch den Ring gewählt haben immer noch nicht weiß, welche Campingkategorie sie haben. Da ist einfach viel zu viel Gedenke und Geplane nötig, bevor man heute am Ring Freunde trifft. Dasses die vielen Festivals heute gibt freut mich und dafür kann auch MLK nix - aber der sehr harte letzte Schritt ist eben selbst eingebrockt.

Icon2urinellaund anderen gefällt das
blubb0r
12.05.2018 00:18

Den Formel 1 Teil halte ich persönlich für Quatsch, beim Rest bin ich völlig bei dir.

Der RaR Campingplatz war etwas, was sonst nur mit höchstens z.B. dem Stehblock im Fußballstadion vergleichbar war. Alle Altersklassen, Geschlechter, Typen vereint in einem Raum mit einer gemeinsamen Liebe: Musik (jaa..... und Alkohol und Party).

Das ist nicht mehr gegeben.

Küstenknappe
Küstenknappe
12.05.2018 00:28

Ich bin "Spätberufener" und war letztes Jahr das erste Mal am Ring. Und zunächst fand ich unglaublich auf was für organisatorische Mängel ich zunächst entdecken durfte.

Das begann mit meiner nachträglichen Anreise auf den Caravan-Platz C6. Im Vorfeld gab es mehrere unterschiedliche Aussagen zur nachträglichen Anreise mit PKW, mein Wohnwagen war nämlich schon ein Tag vor mir auf dem Platz. Vor Ort: Keiner wusste was, keiner wollte eine Aussage machen. Letztlich bin ich mit dem PKW und 3 Insassen auf den Caravan-Platz gekommen (die Plakette klebte auf dem Wohnwagen), ohne Fahrzeugkontrolle, ohne Ticketkontrolle. Für mich war es erfreulich, es hätte so aber eigentlich nie möglich sein dürfen!

Busshuttle: eigentlich Unglaublich, da denkt man die machen das seit Jahren, das läuft schon. Falsch gedacht. An der Haltestelle C6 (die letzte auf der Route gelb) kamen nur volle Busse an wo sich noch höchsten 3-5 leute reinquetschen konnten, wenn überhaupt. Auf die grandiose Idee auch mal einen leeren Bus zu den hinteren Haltestellen zu schicken kamen die Strategen erst am Sonntag.........

Haltestelle am Ringwerk zumindest am Freitag-Nachmittag: Ein einziges Chaos durch Ein- und Ausstieg an einer Stelle. Die aus den Bus wollten kamen fast nicht raus weil alles voll mit Menschen stand die vom Lidl kamen und zurück zum Platz wollten. Die Leute aus dem Bus mussten sich zwischen Bus und Absperrgitter durchquetschen (was wenn dort jemand gestürzt wäre?) und wurden von den Security´s auch noch Richtung Hotel geschickt, was aber eine Sackgasse war weil der Durchgang am Hotel vorbei gesperrt war!

Die Lösung ist doch so einfach: zwei Haltepunkte: der erste nur zum Aussteigen, am besten beim Fußgängerübergang (der als solches natürlich nicht ausgeschildert war). Der leere Bus fährt dann 20m weiter zum zweiten Haltpunkt (Richtung ende Sackgasse vorm Hotel), hier dann nur Einstieg. Die Leute in die verschiedenen Richtungen sind getrennt, die ganze Situation ist entzerrt.

Busflatrate-Bändchen gab es dort übrigens auch nicht, obwohl das an der Haltestelle C6 gesagt wurde. Keiner konnte sagen wo es die gibt. Wir sind dann "Schwarz" zurückgefahren, hat eh keinen Interessiert bei dem Gedrängel.

Ab diesen Zeitpunkt habe ich beschlossen meinen gesunden Menschenverstand besser ausgeschaltet zu lassen und nicht weiter nachzudenken.......

Roggan29
Roggan29
12.05.2018 09:37


alterverwalter schrieb:
Hey Leute,

ich muss jetzt auch mal meinen Senf dazu geben. Gleich vorweg: Ich liebe Rock am Ring. Ich fahre seit 15 Jahren hoch und habe dort alles mitgemacht. Fast jeden Campingplatz, jedes Wetter, jede Bändchenfarbe, jede Zone auf der Center. Wir hatten da oben doch die besten Zeiten ever. Gewitter, Hitze, Frost, lange Wege, kalte Duschen, ausgefallene Konzerte, Terrorwarnung - das war uns doch alles egal. Jahreshöhepunkt, Karte im Dezember gekauft, fertig.

Dieses Jahr habe ich aus 2 Gründen kein Ticket: Erstens schlechteste Headliner ever, zweitens Neuordnung der Ticket und Parksituation. Es hat noch nie eine Neuerung in dem Bereich ohne Chaos und Ärger bei RaR gegeben und die aktuelle Situation gibt mir Recht.

Vergleichen wir es mal mit einem Lokal und du bist der Stammtisch. Wie jeden Freitag gehst du mit deinen Kumpels ins Lokal und kurz bevor du da bist wird dir gesagt, dass du ab jetzt an genau diesem Tisch nur noch Cola trinken darfst und die Biertische woanders sind (so war das damals mit dem Greencamping auf den D-Plätzen). Biste erstmal sauer und überlegst dir wo du dein Bier trinkst. Bleibst aber natürlich treu.

Jetzt in 2018 wurde das Lokal einmal um 3 Straßen verlegt, einmal zurück verlegt, das Bier schmeckt weniger gut als sonst, deine Kumpels gehen woanders saufen und es gibt Tische, an denen man kein Bier trinken darf, Tische mit nur O-Saft, Tische wo man stehen muss und du darfst nicht zwischen den Tischen wechseln. Die Regeln an den Tischen macht auch nicht der Wirt, das macht jetzt ein extra eingeteilter Tischkellner. Und weil es jetzt zu wenige Biertrinker gibt, die auf den Quatsch noch Lust haben, wird die Cola-Bier Fläche mit der Hälfte des Biertisches vergrößert.

Und jetzt mal ehrlich: Wundern die sich denn wirklich, dass Rock am Ring nicht mehr der Selbstläufer von vor 10 Jahren ist? Wo man Mittwochs morgens auf D5 kam und dann einfach 5 Tage feiern konnte, egal auf welchem Campingplatz? Wo alle das Gleiche Bändchen hatten? Alle "Stammkunden" auf den D-Plätzen bezahlen ja auch Frühanreisetickets und den ganzen Quatsch, weil man ja auch sieht dass die Festival-Orga und alles teurer wird etc. Mehr Müllpfand usw. - sind wir aufgeschlossen, alles machbar. Aber diese spontanen vollendeten Tatsachen und tausende Campingzonen sind einfach scheiße. Gepaart mit der neuen Orga, der Trennung von Campen und Festival und der alljährlichen Verarsche bei der Begründung (mal ein "spontan eintretender Feiertag", mal "Wasserschutz, den es beim 24h Rennen nicht gibt, mal "Anwohnerschutz und daher Green Campen auf D") - all das hat das Festival langsam aber sicher gekillt, und das sind selbstgemachte Probleme unabhängig von Wetter, Terror oder sonst was.

Fall es RaR nächstes Jahr noch gibt komme ich gerne wieder. Mit ganz einfachen Mitteln bin ich dabei: KISS (und damit meine ich Keep it Short and Simple, nicht die Band). Campen und Festival auf einem Ticket, vernünfitger Preis, Green auf D9, Aggregate erlaubt, Frühanreisemöglichkeit). Dann sind auch wieder Bands, Wetter, Arbeit etc. scheißegal!

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100% Agree. Mehr gibts dazu nicht zu sagen.

@Küstenknappe
Ich war auch ein Leidtragener von C6 Smiley
Am Freitag war es uns auch zu blöd, da sind wir zu Fuß gegangen. Samstag/Sonntag hingegen war die Busfahrt kein Problem, wobei ich dazu sagen muss, dass wir recht früh auf dem Gelände waren. Abends war es sicherlich schlimmer.

Aber das sind genau solche Punkte, die ich einfach nicht verstehe. Klar ist RaR ein großes Festival und der oranganisatorische Aufwand riesig. Aber immerhin haben die Veranstalter auch entsprechende Erfahrung dadrin (eigentlich) und da kann ich einfach nicht verstehen wie Jahr aufs Jahr immer wieder grober organisatorischer Unfug passiert. Das kann eigentlich nur daran liegen, dass alles an Sub-Unternehmer ausgelagert wird und da jedes Jahr andere Hilfskräfte am Start sind. Der Leidtragene ist dann leider der Besucher.

MattHerandez
12.05.2018 11:26

Dann gebe ich einfach auch mal meinen Senf dazu. Im Prinzip wurde ja alles schon gesagt, kurz zusammengefasst sieht es doch so aus:

- Neukunden zu werben wahr sehr schwierig durch die (nur teilweise selbstverschuldeten) Ausfälle der letzten Jahre. Sowohl mit den zwei Jahren in Mendig (wetterbedingt), als auch letztes Jahr (Rammsteinausfall) konnte man keine Werbung machen. Wer einmal dort war, hatte genug

- Stammkunden wurden gleichzeitig vergrault. Die wechselnen Campingbereiche, die krassen Ticketsteigerungen (speziell dieses Jahr) und neuen Regelungen (vom Tetrapak(0,5l ist schneller zu kontrollieren als 1l) bis zum Aggregat (24h Rennen darf es sie geben, bei RAR nicht)) waren nicht förderlich für die Stammkunden. Und traditionell werden in den letzten Wochen dann noch besondere Steine in den Weg geworfen (letztes Jahr gar kein Tetrapak zuerst, dieses Jahr für RocknRoll die Splittung von B5),

Da braucht man sich nicht zu wundern wenn die Leute sich auf dem Markt umschauen oder gar nicht mehr zu einem Festival gehen

Aus meiner persönlichen Erfahrung muss ich kurz noch 2016 ansprechen:

- Wenn ich mich richtig erinnere, wurde eine Stunde vor dem Gewitter am Freitag in der App gewarnt, aber erst 10-15 Minuten vorher auf dem Gelände (Durchsagen von der Bühne). Da war es zu spät... Ich wäre pünktlich zum Ende des Gewitters am Zelt gewesen...

- Samstags wollte ich die erste Band sehen, war sehr früh am Eingang. Der Einlass verzögerte sich, mehrmals wurde durchgesagt, wegen Verbesserungsmaßnahmen auf dem Gelände, was ja auch teilweise stimmte. Aber der eigentliche Grund war wieder die Wettersituation und die Absage des Mittagsprogramm. Dies habe ich nicht in der ersten Reihe am Eingang vom Personal erfahren, sondern 10-15 Minuten früher über meinen Bruder per SMS. So sieht keine gelungene Kommunikation aus, wenn man vor dem Eingang durch das Personal belogen wird.
Zur Klarstellung: Ich will nicht die Absagen durch das Wetter kritisieren, sondern nur die Kommunikation!

- Sonntags dann das Chaos beim Abbau, bei zu gutem Wetter, wo man erst zu spät mit der Wasserverteilung angefangen hat. Das sich Autos festfahren, war auch schon Donnerstag Abend klar, wo ich auf einem Parkplatz geparkt habe, wo die einzige Ausfahrt der höchste Punkt des Feldes war...

Eine einfache Verbesserung für die Wetterproblematik wäre zwischen den Acts ein kleiner Wetterbericht, Temperaturverlauf der nächsten Stunden und Regenradar. Die Wetter-Homepages werden mit Sicherheit nicht mehr zahlen als andere Topsponsoren, der Mehrwert für den Kunden bzw. Festivalbesucher wäre aber enorm...

Icon1BROmageddon gefällt das
Mambo
12.05.2018 12:42

Eine einfache Verbesserung für die Wetterproblematik wäre zwischen den Acts ein kleiner Wetterbericht, Temperaturverlauf der nächsten Stunden und Regenradar. Die Wetter-Homepages werden mit Sicherheit nicht mehr zahlen als andere Topsponsoren, der Mehrwert für den Kunden/Festivalbesucher wäre aber enorm...

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Also die Idee find ich richtig richtig gut. Würde vermutlich auch schnell zu ner spaßigen Sache mit den Publikumsreaktionen etc. Und bei Gefahr ist man eben gewarnt. Wer ängstlicher bei Gewitter ist, kann sich früh überlegen ob er riskiert, dasses hier trifft.

TheBlind
TheBlind
12.05.2018 13:21

Nun, so wie ich das durchhöre sind Viele die nicht kommen bzw. mit einem gewissen Unbehagen 2018 anreisen werden, hadern im Grunde an den gleichen Dinge:

- bei den Preisen die abgerufen werden hat man als KUNDE gewisse Erwartungen und Ansprüche. Das Festival kostet keine 80 Euro mehr, wo man dann mit Dixie und IBC zufrieden war, oder mit irgendwelchen Graupen als Head sich abgefunden hat. Das Wochenende geht richtig ins Geld und konkurriert mit anderen Freizeitaktivitäten (Urlaub z.B.) und anderen Festivals/Konzerten. Gib ich viel Geld aus, erwarte ich auch viel, d.h. optimale Organisation, ansprechende Bands/Heads, Annehmlichkeiten wie kurze Wege, kostenlose Busshuttles, Strom oder die Erlaubnis eines Aggregates, saubere Duschen und WCs z.B.

Zu dem Aggregaten: da ich aus der chemischen Industrie komme, weiß ich das Behörde gerne mal mit dem Arsch an der Wand entlang laufen. D.h. werden Erlaubnise und Betriebsgenehmigungen neu ausgegeben, dann wird nach allen möglichen Richtlinien, Verordnungen und Gesetze geschaut und alles neu interpretiert. D.h. eine Veranstaltung kann durch längeres Bestehen an dem gleichen Ort Bestandsschutz haben und somit geringere Auflagen haben als eine Neugenehmigung am gleichen Ort. Das mag das Problem sein, aber auch hier, die Leute würden es verstehen wenn man das kommuniziert und ggf. Lösungen anbietet (Strom auch auf GC z.B.)

Zu dem Brief: das Hauptaugenmerk ist schon richtig gewählt, meiner Meinung nach, das mit den LineUp sollte aber auch in einem Nebensatz erwähnt werden, weil es neben dem persönlichen Geschmack auch eine Kernkompetenz des Festivals ist und 2018 für eine größere Menge Leute sehr wohl ausschlaggebend ist/war nicht zu kommen. Wie es einer mit seinem Kneipenbeispiel schon versucht hat zu visualisieren: wenn ich als Kneipe kein Bier mehr anbiete sondern nur noch Säfte und Milch, dann mag das ein Teil der Leute gefallen, aber einen anderen (großen) Teil eben nicht. Es fungiert ja als Kneipe und nicht als Milchbar.

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