Hallo, ich gehöre der schon etwas älteren Generation an und war schon beim ersten Rock am Ring und bin seit dem fast jedes Jahr dabei. Mittlerweile sind wir Green Camper, weil man ja im Alter auch mal seine Ruhe haben will. Ich will hier auch mal meinen Senf dazu geben.
1. Green Camping war am Anfang auf D6/D7. Diejenigen, die wenig Müll hinterlassen, bekommen einen besseren Platz - ok. Dann war Green Camping in Mendig weit weg, aber zumindest am Rand - ok. Jetzt ist Green Camping in Nürburg - weit weit weg - die Leute sind immer noch Cool , aber dass ich dann noch für den Bus bezahlen soll - nicht mehr ok, das müsste im Preis mit drin sein. Das sind Zusatzkosten, die müssen im Preis mit drin sein.
2. In den Anfangsjahren war Rock am Ring mehr eine lokale Marke. Aus fast jedem Eifeldorf um den Ring kamen Gruppen und hatten ihren Spass. Mittlerweile ist Rock am Ring eine nationale Marke geworden, da ist das Publikum auch schwieriger zu bekommen, weil auch die Konkurrenz national viel größer geworden ist.
3. Die Preise haben es in sich. Für viele jüngere Menschen ist es nicht mehr finanzierbar, bzw. diese sind nicht bereit 200,- Euro hinzulegen, bei dem breiten Freizeitangebot, was sonst noch finanziert werden soll. Schüler (Auszubildende) in meinen Klassen haben deutlich gesagt, dass sie dafür kein Geld haben. Und die Preise vor Ort hatten es schon immer in sich. Einziges Plus: Der LIDL.
4. Ich glaube auch, dass die fehlende Medienpräsenz von Fernsehen und Radio, die Marke Rock am Ring schwächt. Liveübertragungen auf MTV und Rockpalast haben den Wunsch geschürt, da will ich auch hin. Nur Bilder im Stream oder einzelne ausgewählte Konzerte haben nicht die Wirksamkeit, wie jeden Tag 6 Stunden Fernsehen vom Ring. Und ob BigFM der richtige Radiopartner ist, mag ich auch zu bezweifeln.
5. Ob solche dekadenten Zusätze wie Expierience sein müssen, stelle ich auch mal in Frage. Wenn ich unten Menschen sich im Whirl-pool amüsieren sehen, dann frage ich mich, was hat das mit Rock-am-Ring zu tun. Klar die Kuh wird solange gemolken wie es geht. Solange Menschen bereit sind das zu bezahlen - ok. Aber die Frage ist, ob das normale Publikum nicht eher durch solche Dinge abgeschreckt wird.
6. Als letztes sind natürlich die vielen "Regelungen" wie Aggregate, Ampelsystem vor der Center, Mitnahme von eigenen Getränken usw. alle dem Profitstreben geschuldet.
Trotzdem freue ich mich auf Rock am Ring 2018, mittlerweile fahren meine Kinder mit und ganz viele Freunde. Aber ich werde irgendwann auch der Kommerzialisierung einmal Good Bye sagen. Das Lineup dieses Jahr finde ich super, den Kommerz allerdings nicht mehr.