13.02.2013 18:58
interessanter kommentar aus der süddeutschen zum fall schavan:
13. Februar 2013 11:34 Fall Schavan
Wenn aus dem Plagiatsvorwurf eine Hetzjagd wird
Die Uni Düsseldorf hat die volle Verantwortung für eine mangelhafte Promotion auf das schwächste Glied abgewälzt, die Doktorandin Annette Schavan. Das ist fatal, denn dadurch geraten wissenschaftliche Arbeiten unter Generalverdacht. Doch ohne Vertrauen keine Kommunikation - und ohne Kommunikation keine Wissenschaft.
Ein Gastbeitrag von Ernst-Ludwig Winnacker
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Gegenseitiges Vertrauen manifestiert sich im Umfeld der Wissenschaft auf vielfältige Weise, darunter auch und besonders im Umgang mit Studierenden. Im konkreten Fall hat die Düsseldorfer Fakultät es sich sehr einfach gemacht. Sie hat ihre Verantwortung in vollem Umfang an das schwächste Glied in der Reihe, nämlich die damals 25-jährige Kandidatin, weitergegeben, statt zu fragen, warum man nicht selbst vor gut dreißig Jahren die Arbeit gelesen und die angeblichen Fehler beim Zitieren bemängelt und korrigiert hat.
Konnte, ja musste nicht die Kandidatin davon ausgehen, dass jemand die Arbeit liest und mit ihr darüber diskutiert?
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sueddeutsche.de
Ernst-Ludwig Winnacker, 71, lehrte mehrere Jahrzehnte Biochemie an der Universität München. Er war Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft und später erster Generalsekretär des Europäischen Forschungsrates.