Rocco del Schlacko Festival 2023

Festival Forum: Diskussion zu Rocco del Schlacko 2023 (u.a. mit Broilers, Marteria, Peter Fox)

eröffnet von Luddddi am 21.10.2022 00:28 Uhr
83 Kommentare - zuletzt von Mambo

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Sabine66
14.08.2023 13:21

Hallo, war am WE beim Rocco del Schlacko. Ganz großes Lob. War ein super Festival top organisiert geniale Stimmung. Das einzige ärgerliche war, das man Shuttleservice zahlen musste. Normalerweise ist so etwas im Kartenpreis mit enthalten. Das Deutschlandticket wurde nicht akzeptiert und ein Busticket wurde nicht ausgestellt. Vielleicht als Anregung fürs nächste Jahr.

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Stiflers_Mom
Stiflers_Mom
14.08.2023 21:39·  BearbeitetAdminSupporter

Ein paar Zeilen zu meinem Saarland-Intermezzo am Freitag:

Puh, ja, hat sich nicht so viel getan dort. Kann mich leider den Berichten über das anstrengende Publikum nur anschließen. Fairerweise muss man allerdings sagen, dass es dort schon immer so ist - verändert hat sich also per se erstmal nichts.

Verändert hat sich auch nichts bei dem unterirdischen Essensangebot auf dem Festival. Hier gibt es nicht die üblichen Festival-Foodtrucks, die von Handbrot bis Falafel allerhand Köstlichkeiten anbieten: Hier wird noch selbst "gekocht" bzw. man hat das Essen in eigener Hand. Konkret bedeutete das, dass es neben Fleisch vom Schwenkgrill, selbstgebackener Blechpizza und "Schnitzelburger" (Ein Schnitzelweck mit Salatblatt) keinerlei wirklichen Alternativen abseits von Veggie-Pendants gab. Das war nicht nur lieblos, sondern auch wenig lecker. Würde ich da mehrere Tage zubringen, wäre das ein enormes Problem. Nach einem komplett verbackenen Stück Pizza bin ich lieber hungrig geblieben und habe auf der Weiterfahrt den erstbesten Megges angesteuert. Finde so ein Essensangebot im Jahr 2023 einfach nicht mehr zeitgemäß. Für mich gehört das Bummeln durch die Essensstände zum Festivalerlebnis dazu und ich esse das Festivalessen auch gerne, freue mich sogar darauf. Bratwurst ist jetzt einfach nicht der kulinarische Meilenstein, der mich glücklich macht. Schwaches Angebot in meinen Augen.

Weiter mit schwach: Die Tokens, wie hier bereits erwähnt. Finde ich einfach nur nervig und sehe, abseits von Abzocke (Leute die Tokens nicht zurückgeben, versteckte teure Preise) keinen klugen Grund für solch ein System. Wie oft Leute vor mir nicht genügend Tokens hatten oder diese gerade nicht fanden war nicht mehr feierlich und sicher nicht erheblich besser als mit Bargeld. Ein nerviges Relikt, das das Festival abwertet.

Ebenfalls schwach waren die Ordner im Graben am Freitag, die reihenweise Crowdsurfer zu Boden fallen ließen, weil sie schlicht keine Ahnung hatten, wie man sie wieder absetzt. Das war fahrlässig und hat alleine direkt vor mir 15 Leute zu Fall gebracht im Laufe des Abends. Wasser verteilt wurde bei 30 Grad und praller Sonne für die vorderen Reihen auch nicht - auch das fahrlässig.

Nun zu den Bands. Da ich nur für das dicke B vor Ort war, hielt ich mich den ganzen Tag vor der Hauptbühne auf. Das Booking für diese Bühne war vom Mix her recht wild, aber das Rocco-Publikum schien das zu schätzen. Nach jeder Band herrschte reger Publikumswechsel, was durchaus der Stimmung guttat.

- Van Holzen: Kannte ich vorher nur vom Namen und war erstaunt, weil ich mir irgendwie etwas ganz anderes darunter vorgestellt habe. Die Burschen erinnerten mich sehr stark an Heißkalt, die man irgendwie mit Kettcar durch den Mixer gejagt hat. Höre ich auf jeden Fall nochmal rein.
- Rikas: Jop, genau das ist so zu 100 Prozent überhaupt nicht meine Musik. Die circa 80 Leute, die dem Konzert dann beiwohnten, sahen es aber anders.
- Fjort: Ganz nett, hat gut unterhalten. Hätte ihnen mehr Publikum gewünscht, aber bei der prallen Sonne am Freitagnachmittag überlegt man sich eben zwei mal, ob man schon aufs Gelände geht.
- Frank Turner & The Sleeping Souls: Wie immer sehr sympathisch, mir aber wie immer auch ne Nummer zu seicht. Wenn man Frank reden hört, könnte man meinen, er sei der härteste Punkrocker weit und breit. Dann hopst er halt doch nur mit seiner Akustikgitarre umher Smiley Super sympathischer Typ, aber im Endeffekt mir einfach zu lasch. Dennoch eine sehr kurzweilige Show, die man auf Festivals immer mitnehmen kann und die viele Fans hat.
- Sido: Sido als Co-Head vor den Broilers, schon eine recht gewagte Platzierung. Nach Frank Turner verließen dementsprechend auch alle Leute den vorderen Bereich um den Platz den Zahnspangen zu überlassen. Das ist jetzt keine überspitzte Metapher, sondern Realität: Plötzlich war es sehr, sehr jung vor der Bühne und die "Zahnspangen glitzerten", wie Sido selbst erwähnte. Ja, was will man sagen: Sido hat das Publikum beleidigt, die Massen gegeneinander aufgewiegelt, politisch unkorrekte Scherze gemacht und nebenbei noch seine zahlreichen Hits feilgeboten. Dazwischen immer wieder die obligatorischen "Dadadadaaaaada" Chöre. Schuldig im Sinne der Anklage: Uns hats formidabel unterhalten und ich bin immer noch beeindruckt davon, wo in meinem Hirn die ganzen Strophen von alten Aggro-Songs abgelegt waren, die ich fehlerfrei mitrappen konnte Smiley
Fand ihn jedenfalls eine erfrischende Buchung auf einem Festival und war im Verlauf des Wochenendes mehrfach eklatant schlechter unterhalten.
- Zu den Broilers gleich mehr im Tourthread.

Fazit: Für einen Tag ist das Rocco verkraftbar, alles darüber hinausgehende würde ich partout meiden wollen.

kato91
14.08.2023 21:47


Stiflers_Mom schrieb:
Ein paar Zeilen zu meinem Saarland-Intermezzo am Freitag:

Puh, ja, hat sich nicht so viel getan dort. Kann mich leider den Berichten über das anstrengende Publikum nur anschließen. Fairerweise muss man allerdings sagen, dass es dort schon immer so ist - verändert hat sich also per se erstmal nichts.

Verändert hat sich auch nichts bei dem unterirdischen Essensangebot auf dem Festival. Hier gibt es nicht die üblichen Festival-Foodtrucks, die von Handbrot bis Falafel allerhand Köstlichkeiten anbieten: Hier wird noch selbst "gekocht" bzw. man hat das Essen in eigener Hand. Konkret bedeutete das, dass es neben Fleisch vom Schwenkgrill, selbstgebackener Blechpizza und "Schnitzelburger" (Ein Schnitzelweck mit Salatblatt) keinerlei wirklichen Alternativen abseits von Veggie-Pendants gab. Das war nicht nur lieblos, sondern auch wenig lecker. Würde ich da mehrere Tage zubringen, wäre das ein enormes Problem. Nach einem komplett verbackenen Stück Pizza bin ich lieber hungrig geblieben und habe auf der Weiterfahrt den erstbesten Megges angesteuert. Finde so ein Essensangebot im Jahr 2023 einfach nicht mehr zeitgemäß. Für mich gehört das Bummeln durch die Essensstände zum Festivalerlebnis dazu und ich esse das Festivalessen auch gerne, freue mich sogar darauf. Bratwurst ist jetzt einfach nicht der kulinarische Meilenstein, der mich glücklich macht. Schwaches Angebot in meinen Augen.

Weiter mit schwach: Die Tokens, wie hier bereits erwähnt. Finde ich einfach nur nervig und sehe, abseits von Abzocke (Leute die Tokens nicht zurückgeben, versteckte teure Preise) keinen klugen Grund für solch ein System. Wie oft Leute vor mir nicht genügend Tokens hatten oder diese gerade nicht fanden war nicht mehr feierlich und sicher nicht erheblich besser als mit Bargeld. Ein nerviges Relikt, das das Festival abwertet.

Ebenfalls schwach waren die Ordner im Graben am Freitag, die reihenweise Crowdsurfer zu Boden fallen ließen, weil sie schlicht keine Ahnung hatten, wie man sie wieder absetzt. Das war fahrlässig und hat alleine direkt vor mir 15 Leute zu Fall gebracht im Laufe des Abends. Wasser verteilt wurde bei 30 Grad und praller Sonne für die vorderen Reihen auch nicht - auch das fahrlässig.

Nun zu den Bands. Da ich nur für das dicke B vor Ort war, hielt ich mich den ganzen Tag vor der Hauptbühne auf. Das Booking für diese Bühne war vom Mix her recht wild, aber das Rocco-Publikum schien das zu schätzen. Nach jeder Band herrschte reger Publikumswechsel, was durchaus der Stimmung guttat.

- Van Holzen: Kannte ich vorher nur vom Namen und war erstaunt, weil ich mir irgendwie etwas ganz anderes darunter vorgestellt habe. Die Burschen erinnerten mich sehr stark an Heißkalt, die man irgendwie mit Kettcar durch den Mixer gejagt hat. Höre ich auf jeden Fall nochmal rein.
- Rikas: Jop, genau das ist so zu 100 Prozent überhaupt nicht meine Musik. Die circa 80 Leute, die dem Konzert dann beiwohnten, sahen es aber anders.
- Fjort: Ganz nett, hat gut unterhalten. Hätte ihnen mehr Publikum gewünscht, aber bei der prallen Sonne am Freitagnachmittag überlegt man sich eben zwei mal, ob man schon aufs Gelände geht.
- Frank Turner & The Sleeping Souls: Wie immer sehr sympathisch, mir aber wie immer auch ne Nummer zu seicht. Wenn man Frank reden hört, könnte man meinen, er sei der härteste Punkrocker weit und breit. Dann hopst er halt doch nur mit seiner Akustikgitarre umher Smiley Super sympathischer Typ, aber im Endeffekt mir einfach zu seicht. Dennoch eine sehr kurzweilige Show, die man auf Festivals immer mitnehmen kann und die viele Fans hat.
- Sido: Sido als Co-Head vor den Broilers, schon eine recht gewagte Platzierung. Nach Frank Turner verließen dementsprechend auch alle Leute den vorderen Bereich um den Platz den Zahnspangen zu überlassen. Das ist jetzt keine überspitzte Metapher, sondern Realität: Plötzlich war es sehr, sehr jung vor der Bühne und die "Zahnspangen glitzerten", wie Sido selbst erwähnte. Ja, was will man sagen: Sido hat das Publikum beleidigt, die Massen gegeneinander aufgewiegelt, politisch unkorrekte Scherze gemacht und nebenbei noch seine zahlreichen Hits feilgeboten. Dazwischen immer wieder die obligatorischen "Dadadadaaaaada" Chöre. Schuldig im Sinne der Anklage: Uns hats formidabel unterhalten und ich bin immer noch beeindruckt davon, wo in meinem Hirn die ganzen Strophen von alten Aggro-Songs abgelegt waren, die ich fehlerfrei mitrappen konnte Smiley
Fand ihn jedenfalls eine erfrischende Buchung auf einem Festival und war im Verlauf des Wochenendes mehrfach eklatant schlechter unterhalten.
- Zu den Broilers gleich mehr im Tourthread.

Fazit: Für einen Tag ist das Rocco verkraftbar, alles darüber hinausgehende würde ich partout meiden wollen.

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Bist du Samstag eigentlich beim Flair zu den Broilers gewesen? Hab da ein rotes Bandana im Aftermovie gesehen Smiley

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Stiflers_Mom
Stiflers_Mom
14.08.2023 21:54AdminSupporter


kato91 schrieb:


Stiflers_Mom schrieb:
Ein paar Zeilen zu meinem Saarland-Intermezzo am Freitag:

Puh, ja, hat sich nicht so viel getan dort. Kann mich leider den Berichten über das anstrengende Publikum nur anschließen. Fairerweise muss man allerdings sagen, dass es dort schon immer so ist - verändert hat sich also per se erstmal nichts.

Verändert hat sich auch nichts bei dem unterirdischen Essensangebot auf dem Festival. Hier gibt es nicht die üblichen Festival-Foodtrucks, die von Handbrot bis Falafel allerhand Köstlichkeiten anbieten: Hier wird noch selbst "gekocht" bzw. man hat das Essen in eigener Hand. Konkret bedeutete das, dass es neben Fleisch vom Schwenkgrill, selbstgebackener Blechpizza und "Schnitzelburger" (Ein Schnitzelweck mit Salatblatt) keinerlei wirklichen Alternativen abseits von Veggie-Pendants gab. Das war nicht nur lieblos, sondern auch wenig lecker. Würde ich da mehrere Tage zubringen, wäre das ein enormes Problem. Nach einem komplett verbackenen Stück Pizza bin ich lieber hungrig geblieben und habe auf der Weiterfahrt den erstbesten Megges angesteuert. Finde so ein Essensangebot im Jahr 2023 einfach nicht mehr zeitgemäß. Für mich gehört das Bummeln durch die Essensstände zum Festivalerlebnis dazu und ich esse das Festivalessen auch gerne, freue mich sogar darauf. Bratwurst ist jetzt einfach nicht der kulinarische Meilenstein, der mich glücklich macht. Schwaches Angebot in meinen Augen.

Weiter mit schwach: Die Tokens, wie hier bereits erwähnt. Finde ich einfach nur nervig und sehe, abseits von Abzocke (Leute die Tokens nicht zurückgeben, versteckte teure Preise) keinen klugen Grund für solch ein System. Wie oft Leute vor mir nicht genügend Tokens hatten oder diese gerade nicht fanden war nicht mehr feierlich und sicher nicht erheblich besser als mit Bargeld. Ein nerviges Relikt, das das Festival abwertet.

Ebenfalls schwach waren die Ordner im Graben am Freitag, die reihenweise Crowdsurfer zu Boden fallen ließen, weil sie schlicht keine Ahnung hatten, wie man sie wieder absetzt. Das war fahrlässig und hat alleine direkt vor mir 15 Leute zu Fall gebracht im Laufe des Abends. Wasser verteilt wurde bei 30 Grad und praller Sonne für die vorderen Reihen auch nicht - auch das fahrlässig.

Nun zu den Bands. Da ich nur für das dicke B vor Ort war, hielt ich mich den ganzen Tag vor der Hauptbühne auf. Das Booking für diese Bühne war vom Mix her recht wild, aber das Rocco-Publikum schien das zu schätzen. Nach jeder Band herrschte reger Publikumswechsel, was durchaus der Stimmung guttat.

- Van Holzen: Kannte ich vorher nur vom Namen und war erstaunt, weil ich mir irgendwie etwas ganz anderes darunter vorgestellt habe. Die Burschen erinnerten mich sehr stark an Heißkalt, die man irgendwie mit Kettcar durch den Mixer gejagt hat. Höre ich auf jeden Fall nochmal rein.
- Rikas: Jop, genau das ist so zu 100 Prozent überhaupt nicht meine Musik. Die circa 80 Leute, die dem Konzert dann beiwohnten, sahen es aber anders.
- Fjort: Ganz nett, hat gut unterhalten. Hätte ihnen mehr Publikum gewünscht, aber bei der prallen Sonne am Freitagnachmittag überlegt man sich eben zwei mal, ob man schon aufs Gelände geht.
- Frank Turner & The Sleeping Souls: Wie immer sehr sympathisch, mir aber wie immer auch ne Nummer zu seicht. Wenn man Frank reden hört, könnte man meinen, er sei der härteste Punkrocker weit und breit. Dann hopst er halt doch nur mit seiner Akustikgitarre umher Smiley Super sympathischer Typ, aber im Endeffekt mir einfach zu seicht. Dennoch eine sehr kurzweilige Show, die man auf Festivals immer mitnehmen kann und die viele Fans hat.
- Sido: Sido als Co-Head vor den Broilers, schon eine recht gewagte Platzierung. Nach Frank Turner verließen dementsprechend auch alle Leute den vorderen Bereich um den Platz den Zahnspangen zu überlassen. Das ist jetzt keine überspitzte Metapher, sondern Realität: Plötzlich war es sehr, sehr jung vor der Bühne und die "Zahnspangen glitzerten", wie Sido selbst erwähnte. Ja, was will man sagen: Sido hat das Publikum beleidigt, die Massen gegeneinander aufgewiegelt, politisch unkorrekte Scherze gemacht und nebenbei noch seine zahlreichen Hits feilgeboten. Dazwischen immer wieder die obligatorischen "Dadadadaaaaada" Chöre. Schuldig im Sinne der Anklage: Uns hats formidabel unterhalten und ich bin immer noch beeindruckt davon, wo in meinem Hirn die ganzen Strophen von alten Aggro-Songs abgelegt waren, die ich fehlerfrei mitrappen konnte Smiley
Fand ihn jedenfalls eine erfrischende Buchung auf einem Festival und war im Verlauf des Wochenendes mehrfach eklatant schlechter unterhalten.
- Zu den Broilers gleich mehr im Tourthread.

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Bist du Samstag eigentlich beim Flair zu den Broilers gewesen? Hab da ein rotes Bandana im Aftermovie gesehen Smiley

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ryback
ryback
14.08.2023 22:05


Stiflers_Mom schrieb:
Ein paar Zeilen zu meinem Saarland-Intermezzo am Freitag:

Puh, ja, hat sich nicht so viel getan dort. Kann mich leider den Berichten über das anstrengende Publikum nur anschließen. Fairerweise muss man allerdings sagen, dass es dort schon immer so ist - verändert hat sich also per se erstmal nichts.

Verändert hat sich auch nichts bei dem unterirdischen Essensangebot auf dem Festival. Hier gibt es nicht die üblichen Festival-Foodtrucks, die von Handbrot bis Falafel allerhand Köstlichkeiten anbieten: Hier wird noch selbst "gekocht" bzw. man hat das Essen in eigener Hand. Konkret bedeutete das, dass es neben Fleisch vom Schwenkgrill, selbstgebackener Blechpizza und "Schnitzelburger" (Ein Schnitzelweck mit Salatblatt) keinerlei wirklichen Alternativen abseits von Veggie-Pendants gab. Das war nicht nur lieblos, sondern auch wenig lecker. Würde ich da mehrere Tage zubringen, wäre das ein enormes Problem. Nach einem komplett verbackenen Stück Pizza bin ich lieber hungrig geblieben und habe auf der Weiterfahrt den erstbesten Megges angesteuert. Finde so ein Essensangebot im Jahr 2023 einfach nicht mehr zeitgemäß. Für mich gehört das Bummeln durch die Essensstände zum Festivalerlebnis dazu und ich esse das Festivalessen auch gerne, freue mich sogar darauf. Bratwurst ist jetzt einfach nicht der kulinarische Meilenstein, der mich glücklich macht. Schwaches Angebot in meinen Augen.

Weiter mit schwach: Die Tokens, wie hier bereits erwähnt. Finde ich einfach nur nervig und sehe, abseits von Abzocke (Leute die Tokens nicht zurückgeben, versteckte teure Preise) keinen klugen Grund für solch ein System. Wie oft Leute vor mir nicht genügend Tokens hatten oder diese gerade nicht fanden war nicht mehr feierlich und sicher nicht erheblich besser als mit Bargeld. Ein nerviges Relikt, das das Festival abwertet.

Ebenfalls schwach waren die Ordner im Graben am Freitag, die reihenweise Crowdsurfer zu Boden fallen ließen, weil sie schlicht keine Ahnung hatten, wie man sie wieder absetzt. Das war fahrlässig und hat alleine direkt vor mir 15 Leute zu Fall gebracht im Laufe des Abends. Wasser verteilt wurde bei 30 Grad und praller Sonne für die vorderen Reihen auch nicht - auch das fahrlässig.

Nun zu den Bands. Da ich nur für das dicke B vor Ort war, hielt ich mich den ganzen Tag vor der Hauptbühne auf. Das Booking für diese Bühne war vom Mix her recht wild, aber das Rocco-Publikum schien das zu schätzen. Nach jeder Band herrschte reger Publikumswechsel, was durchaus der Stimmung guttat.

- Van Holzen: Kannte ich vorher nur vom Namen und war erstaunt, weil ich mir irgendwie etwas ganz anderes darunter vorgestellt habe. Die Burschen erinnerten mich sehr stark an Heißkalt, die man irgendwie mit Kettcar durch den Mixer gejagt hat. Höre ich auf jeden Fall nochmal rein.
- Rikas: Jop, genau das ist so zu 100 Prozent überhaupt nicht meine Musik. Die circa 80 Leute, die dem Konzert dann beiwohnten, sahen es aber anders.
- Fjort: Ganz nett, hat gut unterhalten. Hätte ihnen mehr Publikum gewünscht, aber bei der prallen Sonne am Freitagnachmittag überlegt man sich eben zwei mal, ob man schon aufs Gelände geht.
- Frank Turner & The Sleeping Souls: Wie immer sehr sympathisch, mir aber wie immer auch ne Nummer zu seicht. Wenn man Frank reden hört, könnte man meinen, er sei der härteste Punkrocker weit und breit. Dann hopst er halt doch nur mit seiner Akustikgitarre umher Smiley Super sympathischer Typ, aber im Endeffekt mir einfach zu seicht. Dennoch eine sehr kurzweilige Show, die man auf Festivals immer mitnehmen kann und die viele Fans hat.
- Sido: Sido als Co-Head vor den Broilers, schon eine recht gewagte Platzierung. Nach Frank Turner verließen dementsprechend auch alle Leute den vorderen Bereich um den Platz den Zahnspangen zu überlassen. Das ist jetzt keine überspitzte Metapher, sondern Realität: Plötzlich war es sehr, sehr jung vor der Bühne und die "Zahnspangen glitzerten", wie Sido selbst erwähnte. Ja, was will man sagen: Sido hat das Publikum beleidigt, die Massen gegeneinander aufgewiegelt, politisch unkorrekte Scherze gemacht und nebenbei noch seine zahlreichen Hits feilgeboten. Dazwischen immer wieder die obligatorischen "Dadadadaaaaada" Chöre. Schuldig im Sinne der Anklage: Uns hats formidabel unterhalten und ich bin immer noch beeindruckt davon, wo in meinem Hirn die ganzen Strophen von alten Aggro-Songs abgelegt waren, die ich fehlerfrei mitrappen konnte Smiley
Fand ihn jedenfalls eine erfrischende Buchung auf einem Festival und war im Verlauf des Wochenendes mehrfach eklatant schlechter unterhalten.
- Zu den Broilers gleich mehr im Tourthread.

Fazit: Für einen Tag ist das Rocco verkraftbar, alles darüber hinausgehende würde ich partout meiden wollen.

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Für einen härteren Frank kann ich seine Hardcore Band Mingle Harde empfehlen. Hoffe da schon lange das da mal was neues kommt.

open.spotify.com

Aschbacheronkel
14.08.2023 22:26

Eine Anmerkung zum Essens Angebot.
Auf dem Ponyhof gibt es das bessere Angebot mit zumindest Döner,Frühlingsrollen,Falafel und ich meine auch Flammkuchen

Stiflers_Mom
Stiflers_Mom
14.08.2023 22:30AdminSupporter


Aschbacheronkel schrieb:
Eine Anmerkung zum Essens Angebot.
Auf dem Ponyhof gibt es das bessere Angebot mit zumindest Döner,Frühlingsrollen,Falafel und ich meine auch Flammkuchen

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Verdammt, diese Info hätte ich am Freitag gebraucht. Smiley

Mambo
15.08.2023 09:07·  Bearbeitet

Das war echt bissl blöd gemacht - ich hab die Stände am Ponyhof auch erst am dritten Tag gesehen weil die meisten so standen, dass man nur beim Rückweg von der Ponyhofbühne drauf guckt.

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