Klimawandel: Auswirkungen in der Musikbranche

Royal Blood Forum: Diskussionen zu 10th Anniversary Tour 2024

eröffnet von Cody am 23.04.2021 16:08 Uhr
52 Kommentare - zuletzt von RocktröteAlex

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Madpad77 und weitere Nutzer sprechen darüber

52 Kommentare
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MyChemGD1234
25.04.2021 10:39·  Bearbeitet

Was ich beim Thema "Verurteilung" immer einen wichtigen Punkt finde: Stilisiert sich jmd als progressiv und fortschrittlich, dann kann ich sie*ihn – aus meiner Perspektive raus – auch in Rechnung dafür ziehen, wenn das Handeln das nicht widerspiegelt. Gerade wenn so Sätze ausgepackt werden wie "Die Umwelt ist mir ja wichtig, aber...", dann ist die Aussage nämlich bei 10 Mallorca-Flügen pro Jahr einfach faktisch falsch. Du gibst dich für etwas aus, was du nicht lebst. Und indem du die Verantwortung von dir weist und davon ausgehst du als Einzelperson würdest nicht zählen, vereinfachst du die Realität auf gefährliche Weise: Kollektive Phänomene werden nämlich immer noch von Individuen beeinflusst.

Ähnliches gilt für Rassismus und Feminismus. Die Argumente, warum Individualverhalten nicht angepasst werden sind nämlich schlussendlich ganz oft Scheinargumente, die vom wahren Punkt ablenken: Egoismus ist der Treiber. Und äy: Das kann ich noch eher akzeptieren als irgendwelche "Punkte", die kaum Substanz haben.

Edit: Ich war btw. auch schon ein, zwei Mal für 2-3 Tage in London für Konzerte und bin auch geflogen. Ich würde aber nie argumentieren, dass das mit meiner Position bezüglich Umwelt konsistent wäre.

Locust
25.04.2021 11:21

Stimmt schon und manche machen es sich halt einfach.
Ist wie bei vielem so lange gut, so lange es nicht selber weh tut. Das sich dann jeder auch ein Stück weit was raus nimmt oder es halt zum Teil auch extrem schwer ist kommt halt dazu. Vieles hat man individuell dann nur bedingt in der Hand
und dauert auch einfach.

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Helmut-Seubert
25.04.2021 11:31·  BearbeitetSupporter


schrieb:


CoolProphet schrieb:


concertfreak schrieb:
Um es mal auf unser Hobby Konzerte und Festivals zu beziehen: Ehrlich gesagt ist mir nach 15 Monaten Pandemie und etlichen Konzertabsagen und Verlegungen meine Umweltbilanz im nächsten Jahr sowas von egal. Ich werde sicher einige Male fliegen weil es schneller/günstiger ist und ansonsten nutze ich oft genug die Bahn.

Mir würde auch nicht im Traum einfallen vor lauter Liebe zur Umwelt 20 Stunden Zug nach Rom zu fahren, den dreifachen Preis eines Flugtickets zu zahlen, nur um die Umwelt zu schonen - Kollegen von mir haben das gemacht. Smiley

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Unterschreibe ich so. Und sollte auch jeder handhaben wie er möchte. Wenn jemand im privaten Rahmen ein paar Mal(3-4x) im Jahr fliegt sehe ich nicht ein weshalb ich da ein schlechtes Gewissen haben sollte und ist mir auch egal ob das egoistisch ist oder was auch immer. Dafür fahre ich ein sparsames Auto Smiley abgesehen davon würde ich behaupten durchaus bewusst zu leben und auf Themen wie Umweltschutz auch Rücksicht zu nehmen bei diversen Dingen.

Diesen Luxus mit Flugreisen(auch wenns theoretisch anders ginge) will ich mir aber nicht nehmen oder madig machen lassen. Gebe ich auch offen zu.

Zitat anzeigen


Ich finde schon, dass man bei 3-4 Flugreisen im Jahr ein schlechtes Gewissen haben darf. Ich versuche möglichst nie zu fliegen (also < 1x/Jahr) und diese 3-4 Reisen wären ca. 8% mehr oder weniger in meiner Bilanz. Das finde ich schon sehr viel, weil wenn alle 8% ihres ... naja, ihr wisst wo die Reise hingeht Smiley Natürlich kann es sein, dass man selbst im Vergleich zu anderen gut dasteht, aber es geht am Ende ja darum ob es absolut geschafft ist und nicht ob man besser als 50% der Bevölkerung war. Und das geht leider nur mit allen zusammen. Da hilft ein fanatischer Sparer leider gar nichts, wenn sonst niemand mit macht. Da reißt aber leider auch ein Extremverbraucher ein Loch, wenn der Rest sonst mitmacht.

Coolprophet, ich möchte dich nicht aufgrund deiner 5 Zeilen hier verurteilen, weil ich deine Situation im Ganzen so natürlich 0,0 einschätzen kann. Und es ist auch ok, sich mal vermeidbaren Konsum zu gönnen (kann ich mich ja auch nicht von freisprechen). Was ich hiermit anmerken möchte ist, dass es mit dem Vergleich "aber die haben mehr" oder "aber sonst gucke ich ja danach" nicht zwingend getan ist. Und das mag so sein, aber in dem Fall darf dann auch sehr gerne ein schlechtes Gewissen da sein.

Ich trete übrigens auch mit Vergnügen eine 20 Std. Reise mit dem Zug nach Rom an - da ist die An-/Abreise dann nämlich schon ein Highlight der Reise.

Ein bisschen mehr zurück zum Thema: Kennt jemand eine ökologische Bewertung von Konzerten und/oder Festivals? Ich hatte mal geguckt aber nicht so richtig was gefunden.

Zitat anzeigen


Ich gehöre auch zur Zugfraktion (man schafft es übrigens von Köln nach Rom in 13 Stunden mit dem Zug). Ich bin jetzt 8 Jahre nicht geflogen und muss sagen: Ich vermisse nichts (fairerweise muss ich dazu sagen, dass ich mir vorher fast die ganze Welt angeschaut habe). Aber seitdem die Kinder da sind, sehe ich die Welt ein wenig anders.

Was die eigene, private CO2 Bilanz angeht, habe ich aber noch keinen getroffen, den ich als echtes Vorbild benennen könnte. Eigentlich gibt es selbst bei den "Bemühten" (dazu zähle ich mich auch) mindestens einen "wunden Punkt".

Unserer ist auf jeden Fall die Wohnfläche: Wir leben auf 222qm als 4köpfige Familie. Ansonsten versuchen wir natürlich vieles: Aktuelles Thema bei uns ist die Abschaffung des Autos. Die ersten Diskussionen dazu haben schnell gezeigt: Es würde problemlos funktionieren (wir wohnen mitten in den Stadt und legen über 95% der Wege zu Fuß oder vor allem mit dem Fahrrad zurück), wir kommen aber immer wieder zum Thema Komfort bzw. Bequemlickeit. Wenn wir wie heute in den Wald fahren wollen, müssten wir zur nächsten Carsharingstation und dort ein Auto leihen und später auch genau da wieder zurückgeben. Naja, mal schauen, wie das ausgeht.

Letztendlich muss allen klar sein, dass unserer bisheriger Standard nicht gehalten werden kann. Energie-/Wärmeerzeugung, Industrie, Transport, Fleischkonsum - überall wird es Einschnitte geben. Ich persönlich glaube nicht daran, dass in 30 Jahren jeder noch sein eigenes Automobil haben wird.

MinistryOfDeath
MinistryOfDeath
25.04.2021 19:16

Interessante Diskussion hier. Ich sehe das folgendermaßen. Vereinfacht gesprochen hat doch jeder Mensch auf der Welt ein CO2-Kontingent, was er verbrauchen kann. Der eine fliegt für Konzerte nach London, der anderen nach Malle und wieder wer anders zieht sich halt dreimal pro Woche nen dickes Steak rein. Daran ist ja in erster Linie nichts verwerflich. Wer sein Kontingent überreizt, muss halt mit Sanktionen rechnen bzw. noch besser, wer es einhält wird dafür belohnt (Menschen reagieren prinzipiell besser auf Anreize als auf Bestrafungen).

Das einzige Problem, das ich dabei sehe ist, wie mein Vorredner schon angemerkt hat, dass selbst wenn wir Menschen in der westlichen Welt uns stark einschränken, wir global gesehen noch immer unser CO2-Kontingent weit überziehen.

Yertle-the-Turtle
25.04.2021 19:45·  Bearbeitet

Das CO2 Thema hat schon Parallelen zu den Covid-Maßnahmen.
Jeder meint nämlich, dass er sich eine Ausnahme gönnen kann. Oft hört man ja Argumente wie "Das Flugzeug fliegt auch ohne mich" oder "Ich lasse dafür manchmal das Auto stehen".

Es ist alles nicht so einfach. Googelt doch mal, was ein Elektroauto für eine Auswirkung auf die Umwelt hat. Das schneidet summa summarum nicht besser ab als ein Benziner oder Diesel.

Ein Hebel sind sicherlich Dienstreisen. Für einen 3h Termin irgendwo hinfliegen ist doch total gaga. Hoffentlich bewirkt die Pandemie hier ein Umdenken.

Ich bin auch schon zwei mal für 24h nach London mit Ryan-Air geflogen um ein Konzert zu besuchen (The Dead Weather und The Kills). Würde ich 13 Jahre später als Jugendsünde abstempeln. Der Flug war damals günstiger als die Parkgebühr am Flughafen bzw. die Fahrt mit der Metro in die Innenstadt.

2014 war ich innerhalb von 2 Monaten 2x in Südostasien. Jobwechsel und Flugpreis haben das möglich gemacht. Hätte gleich dortbleiben sollen, aber erkläre das mal deinem Urlaubskonto bzw. Arbeitgeber Smiley

Radiohead hatte vor ein paar Jahren nur ein Deutschland-Konzert in Berlin gespielt mit dem Hinweis man möchte die Umwelt nicht unnötig belasten. Konsequenz ist dann aber, dass viele Menschen aus ganz Deutschland nach Berlin reisen um die Band zu sehen. Der CO2-Bilanz wird das nicht geholfen haben.

Einen Hebel sehe ich hier wirklich nur im Preis der Flüge. Fliegt man für 150-200€ Flugpreis immer noch zu einem Konzert um den Kontinent? Es hat sich halt preislich einiges in die falsche Richtung entwickelt. Für eine 3 Zimmer-Wohnung soll ich 800k zahlen und ein Mittelklassewagen kostet 40k. Aber der Flug nach Mallorca ist günstiger als eine Taxifahrt. Für mich war jahrelang der Urlaub das Highlight im Jahr, weil dafür das Geld gereicht hat. Wenn man ehrlich ist hat sich das zwar bereits vor 2020 etwas beruhigt, aber der richtige Showstopper heißt Covid-19.

JackD
JackD
25.04.2021 20:16·  Bearbeitet


Yertle-the-Turtle schrieb:
Das CO2 Thema hat schon Parallelen zu den Covid-Maßnahmen.
Jeder meint nämlich, dass er sich eine Ausnahme gönnen kann. Oft hört man ja Argumente wie "Das Flugzeug fliegt auch ohne mich" oder "Ich lasse dafür manchmal das Auto stehen".

Es ist alles nicht so einfach. Googelt doch mal, was ein Elektroauto für eine Auswirkung auf die Umwelt hat. Das schneidet summa summarum nicht besser ab als ein Benziner oder Diesel.

Ein Hebel sind sicherlich Dienstreisen. Für einen 3h Termin irgendwo hinfliegen ist doch total gaga. Hoffentlich bewirkt die Pandemie hier ein Umdenken.

Ich bin auch schon zwei mal für 24h nach London mit Ryan-Air geflogen um ein Konzert zu besuchen (The Dead Weather und The Kills). Würde ich 13 Jahre später als Jugendsünde abstempeln. Der Flug war damals günstiger als die Parkgebühr am Flughafen bzw. die Fahrt mit der Metro in die Innenstadt.

2014 war ich innerhalb von 2 Monaten 2x in Südostasien. Jobwechsel und Flugpreis haben das möglich gemacht. Hätte gleich dortbleiben sollen, aber erkläre das mal deinem Urlaubskonto bzw. Arbeitgeber Smiley

Radiohead hatte vor ein paar Jahren nur ein Deutschland-Konzert in Berlin gespielt mit dem Hinweis man möchte die Umwelt nicht unnötig belasten. Konsequenz ist dann aber, dass viele Menschen aus ganz Deutschland nach Berlin reisen um die Band zu sehen. Der CO2-Bilanz wird das nicht geholfen haben.

Einen Hebel sehe ich hier wirklich nur im Preis der Flüge. Fliegt man für 150-200€ Flugpreis immer noch zu einem Konzert um den Kontinent? Es hat sich halt preislich einiges in die falsche Richtung entwickelt. Für eine 3 Zimmer-Wohnung soll ich 800k zahlen und ein Mittelklassewagen kostet 40k. Aber der Flug nach Mallorca ist günstiger als eine Taxifahrt. Für mich war jahrelang der Urlaub das Highlight im Jahr, weil dafür das Geld gereicht hat. Wenn man ehrlich ist hat sich das zwar bereits vor 2020 etwas beruhigt, aber der richtige Showstopper heißt Covid-19.

Zitat anzeigen


The Dead Weather ist doch aber wohl die bestmögliche Jugendsünde überhaupt! Smiley

Ich bin auch kein Musterbeispiel, werde es wohl auch nicht werden. War z. B. mehrfach in London, teilweise keine 24h in der Stadt (Soundgarden, The Rolling Stones, ...). Für 2022 ist Athen für die Red Hot Chili Peppers geplant. Für mich ist es eine sehr subjektive Abwägung. Diese Konzertreisen geben mir so viel, dass der komplette Verzicht für mich ehrlich gesagt schwierig ist.

Ich bin dazu übergegangen, zu reduzieren, zu vermeiden und im Zweifel dann zu kompensieren. Über Atmosfair und über anderes Verhalten an anderer Stelle. Ich fahre viel Zug, gehe lieber zu Konzerten in Kontinentaleuropa als auf der Insel, wenn es die Alternativen gibt. Für Pearl Jam z. B. geht es 2022 lieber mit dem Zug nach Zürich, auch wenn aus Berlin wohl jeder andere das Flugzeug nehmen würde.

Locust
25.04.2021 20:24


MinistryOfDeath schrieb:
Vereinfacht gesprochen hat doch jeder Mensch auf der Welt ein CO2-Kontingent, was er verbrauchen kann.

Zitat anzeigen



Gut aus gedrückt, im Grunde habe ich das auch so gemeint und sieht wohl der Großteil so der sich damit beschäftigt. Was schon mal gut ist und den CO2 Verbrauch reduziert. Das Kontingent ist aber nur subjektiv gefühlt. Oft weiß man auch garnicht was wirklich wieviel aus macht. Aber viel juckt das garnicht und das ist halt ein Problem. Es wäre toll wenn wirklich jeder ein Kontingent hätte und v.a. auch Firmen und die Politik muss mehr tun.

Ich bin Vegetarier und versuche sogar den Großteil Vegan zu gestalten. Allerdings ist es für mich schwieriger hier Artikel mit wenig
Plastikverpackung zu finden im Vergleich zum Metzger. Nur mal als Beispiel

Was die Parallele zu Covid betrifft, ist es halt bei beiden so dass man persönlich zurück stecken muss und da hört es halt bei vielen auf.
Da belügt man sich gern auch mal selbst oder verdrängt.

CoolProphet
25.04.2021 21:24


HansMufff schrieb:

Ich finde schon, dass man bei 3-4 Flugreisen im Jahr ein schlechtes Gewissen haben darf. Ich versuche möglichst nie zu fliegen (also < 1x/Jahr) und diese 3-4 Reisen wären ca. 8% mehr oder weniger in meiner Bilanz.

Ich trete übrigens auch mit Vergnügen eine 20 Std. Reise mit dem Zug nach Rom an - da ist die An-/Abreise dann nämlich schon ein Highlight der Reise.

Zitat anzeigen



Kannst du natürlich gerne so sehen - ebenso wie ich eben anderer Meinung sein kann. Gott sei Dank! Schlechtes Gewissen habe ich eigentlich nicht deswegen und lasse ich mir auch nicht einreden. Das passt schon.

Habe auch schon längere Zugreisen in anderen Ländern gemacht, weil u.a. auch die Fahrt lohnenswert war und man noch was gesehen hat unterwegs. Wird nur spätestens wenn man aus Europa raus möchte halt schwierig.

Wie gesagt fair und so wie du das darlegst kann ich das auch nachvollziehen, aber ich würde mein Verhalten jetzt trotzdem nicht ändern und sehe das absolut im Rahmen. Der Hebel bei den ganzen Themen müsste sowieso global(und nicht nur in D oder Europa) bei der Industrie angesetzt werden damit da tatsächlich was passiert statt nur ein "gutes Gewissen" für den Einzelnen.


MyChemGD1234 schrieb:

Ähnliches gilt für Rassismus und Feminismus. Die Argumente, warum Individualverhalten nicht angepasst werden sind nämlich schlussendlich ganz oft Scheinargumente, die vom wahren Punkt ablenken: Egoismus ist der Treiber. Und äy: Das kann ich noch eher akzeptieren als irgendwelche "Punkte", die kaum Substanz haben.

Zitat anzeigen


War natürlich wichtig diese Themen hier auch noch unterzubringen. Und wer redet bitteschön von 10 Mallorca Flügen? Wenn die sachlichen Argumente fehlen, weicht man halt gerne mal auf‘s emotionale Nebengleis aus. Danke für diese Floskelkaskade.

Drehen wir mal den Spieß um. Jetzt nicht unbedingt hier, da tatsächlich wie auch oben geschrieben einige Leute ihre Punkte haben und das auch glaubhaft darlegen könne aus ihrer Sicht. Aber dieses "Die Welt retten"-Mantra ist bei vielen Leuten doch auch nichts anderes als ein verkappter, weltfremder Fluchtmechanismus, der letztendlich einem tiefliegenden Konservatismus entspringt, der mir ehrlich gesagt Grauen verursacht, und nichts mehr anbietet außer Rückständigkeit und Provinzialismus wenn man das mal durchspielt. Diese Leute sind da spätestens ab Mitte 30 die größten Spießer und wollen anderen am liebsten vorschreiben wie sie zu leben haben.


Yertle-the-Turtle schrieb:

Es ist alles nicht so einfach. Googelt doch mal, was ein Elektroauto für eine Auswirkung auf die Umwelt hat. Das schneidet summa summarum nicht besser ab als ein Benziner oder Diesel.

Zitat anzeigen


Sehr guter Punkt und schön dass du das ansprichst! Da muss man aber auch vorsichtig sein und kriegt gerne Ärger für den Einwand. Da ich in der Branche arbeite würde ich das gerade was Batterien angeht auch absolut unterschreiben, aber da ist der Hype um Tesla leider zu groß. Die Autos sind natürlich der Hammer aber die Karte bzgl. Green sticht halt letztlich eher weniger.

Gib Brennstoffzellen-Antrieben noch 5-10 Jahre!

blubb0r
25.04.2021 23:01·  Bearbeitet

Dann oute ich mich mal: Ich fliege gern und fliege auch innerhalb Deutschlands. Warum? Ich fahre z.B. ungern Bahn, einfach schon aus den Gründen, weil ich gefühlt immer schlechte Erfahrungen mit der Bahn (sorry ein einen hier mitlesenden von mir sehr geschätzten User, der sich jetzt ggf. angesprochen fühlen wird Smiley ) mache. Außerdem kann ich nicht 4-5h irgendwo still sitzen, da raste ich dann irgendwann aus. Bei 90% der kürzeren Flugreisen ist das immer so nach dem Motto "1h Sitzen im Flieger, 10-15 Min Bewegung, 30min Sitzen in der Bahn/im Bus" Zudem kommt der monetäre Aspekt... Hin- und Rückflug Köln - Berlin kostet meist so viel wie eine Zugfahrt Köln - Berlin. Wobei ich bei identischen Preisen auch eher fliegen würde. Allerdings kaufe ich (wie bereits angesprochen) genügend Zertifikate bei atmosfair nach. Würde ich mehr Bahn fahren, wenn die ICEs immer pünktlich und preislich attraktiver wären? Ich weiß es nicht, wahrscheinlich schon.

Habe ich ein schlechtes Gewissen? Geht, wir sind alle Hedonisten, ich versuche dafür dann anderweitig auf Dinge zu verzichten. Ich habe bspw. gar kein Auto, unterstütze Car-Sharing Modelle (sehr selten), esse im privaten Rahmen kaum Fleisch (eigentlich nur im Restaurant oder wenn Besuch da ist). Und ich würde auch pauschal mehr für's Fliegen bezahlen. Für 20 EUR nach London pro Strecke ist einfach zu günstig. Aber würde ich auch für 60 EUR pro Strecke fliegen? Wahrscheinlich schon, gerade wenn ich wüsste, dass das Geld in nachhaltige Projekte fließt.

Generell begegne ich der Sache mit einem gewissen Fatalismus, weil ich glaube, dass wir den Kampf bereits verloren haben. Zudem sieht man bei der Corona Pandemie ja sehr eindrucksvoll, wie gut das Krisenmanagement funktioniert...

MyChemGD1234
25.04.2021 23:57·  Bearbeitet


CoolProphet schrieb:


MyChemGD1234 schrieb:

Ähnliches gilt für Rassismus und Feminismus. Die Argumente, warum Individualverhalten nicht angepasst werden sind nämlich schlussendlich ganz oft Scheinargumente, die vom wahren Punkt ablenken: Egoismus ist der Treiber. Und äy: Das kann ich noch eher akzeptieren als irgendwelche "Punkte", die kaum Substanz haben.

Zitat anzeigen



War natürlich wichtig diese Themen hier auch noch unterzubringen. Und wer redet bitteschön von 10 Mallorca Flügen? Wenn die sachlichen Argumente fehlen, weicht man halt gerne mal auf‘s emotionale Nebengleis aus. Danke für diese Floskelkaskade.

Drehen wir mal den Spieß um. Jetzt nicht unbedingt hier, da tatsächlich wie auch oben geschrieben einige Leute ihre Punkte haben und das auch glaubhaft darlegen könne aus ihrer Sicht. Aber dieses "Die Welt retten"-Mantra ist bei vielen Leuten doch auch nichts anderes als ein verkappter, weltfremder Fluchtmechanismus, der letztendlich einem tiefliegenden Konservatismus entspringt, der mir ehrlich gesagt Grauen verursacht, und nichts mehr anbietet außer Rückständigkeit und Provinzialismus wenn man das mal durchspielt. Diese Leute sind da spätestens ab Mitte 30 die größten Spießer und wollen anderen am liebsten vorschreiben wie sie zu leben haben.

Zitat anzeigen



Wo Rücksicht mit Konservatismus zu tun hat, musst du mir aber erklären. Der hat uns - was die Klimakrise angeht - mit seinem Reaktionismus nämlich in die aktuelle Lage gebracht.

1. „Diese Themen“ gehören zu den großen gesellschaftlichen Themen unserer Zeit. Die lassen sich eben nicht getrennt betrachten, tauchen da oben aber tatsächlich auf, weil die Argumentationsmuster oft dieselben sind. Scheinst ja auch Fan zu sein da Rücksicht zu nehmen Smiley

2. „10 Mallorcaflüge im Jahr“ habe ich in der Familie. Da wird darüber gesprochen.


CoolProphet schrieb:

Wie gesagt fair und so wie du das darlegst kann ich das auch nachvollziehen, aber ich würde mein Verhalten jetzt trotzdem nicht ändern und sehe das absolut im Rahmen. Der Hebel bei den ganzen Themen müsste sowieso global(und nicht nur in D oder Europa) bei der Industrie angesetzt werden damit da tatsächlich was passiert statt nur ein "gutes Gewissen" für den Einzelnen.

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Das ist faktisch auch einfach falsch. Natürlich müssen auch auf nationaler und internationaler Ebene Regelungen getroffen werden, die werden aber nicht ohne „Mitspielen“ alle Individuen funktionieren. Letzten Endes ist der weltweite CO2-Verbrauch eben nur die Summe der Verbrauche aller Akteure - und selbst Firmen bestehen in letzter Instanz aus Menschen, die Entscheidungen fällen.

MinistryOfDeath
MinistryOfDeath
26.04.2021 01:03

Sehr guter Punkt und schön dass du das ansprichst! Da muss man aber auch vorsichtig sein und kriegt gerne Ärger für den Einwand. Da ich in der Branche arbeite würde ich das gerade was Batterien angeht auch absolut unterschreiben, aber da ist der Hype um Tesla leider zu groß. Die Autos sind natürlich der Hammer aber die Karte bzgl. Green sticht halt letztlich eher weniger.

Gib Brennstoffzellen-Antrieben noch 5-10 Jahre!

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Witzig, dass du das so siehst. Ich komme nämlich auch aus der Branche und bin da gänzlich anderer Meinung. Ja, Batterieproduktion ist momentan noch ein großer Umweltkiller und nein, Elektroautos sind nicht sauber, solange man nicht Ökostrom tankt.

Der große Unterschied zum Verbrenner ist allerdings, sie können es sein. Ein Verbrennungsmotor wird niemals umweltfreundlich sein, während man in der Batterietechnologie bereits große Fortschritte erzielt. Ich bin überzeugt, dass die Laufleistung und das Recycling in den kommenden Jahren massiv zunehmen werden.

Beim Thema Wasserstoff muss man sagen, dass der Wirkungsgrad noch deutlich unter dem eines reinen Elektroautos liegt. Auch hier wird es in Zukunft hoffentlich weiteren Fortschritt geben, dabei darf man aber nicht vernachlässigen, dass auch Wasserstoffautos Batterien (!) benötigen.

Generell begegne ich der Sache mit einem gewissen Fatalismus, weil ich glaube, dass wir den Kampf bereits verloren haben.

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Das Problem an deiner Denkweise ist, dass der Klimawandel keine binäre Erscheinung ist, die entweder eintritt oder nicht. Je weniger wir dagegen tun, desto schlimmer werden die Folgen sein.

Icon1MyChemGD1234 gefällt das
attila80
26.04.2021 17:33·  Bearbeitet

Uiuiui- da hab ich ja was losgetreten Smiley Erstmal sorry, wenn ich mit meinem ursprünglichen Kommentar dem ein oder anderen zu sehr auf den Schlips getreten bin. Ein bisserl provozieren sollte er schon, aber war im Tonfall so natürlich nicht 100% korrekt. Ich wollte einfach die Diskussion darüber anregen, dass man zumindest bewusst hinterfragt, was man mit einem 1-Tages-Trip für ein Konzert per Flugzeug tut. Sehr viele Menschen konsumieren den 9,99 Euro-Flug halt mit dem gleichen Nicht-Bewusstsein, wie sie sich das Billig-Fleisch vom Discounter reintun und bergeweise Plastikmüll im Jahr wegschmeißen. Konditioniertes Verhalten einer Generation, der die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit egal sind, bzw. nur solange für unterstützenswert erachten, bis man sich selbst nicht in irgendeiner Art und Weise einschränken muss.

Und ja, es macht einen Unterschied ob Auto oder Flugzeug: so in etwa das doppelte pro km an Co2 (Verbrenner), und durch die in der Regel deutlich weiteren Distanzen, die man mit dem Flugzeug praktikabel überbrücken kann potenziert sich diese Rechnung entsprechend. 2x nach Malle sind in etwa eine durchschnittliche Kilometerleistung mit einem Auto pro Jahr (16000 Kilometer-Äquivalent)...und der Zug macht es dann um den Faktor 15 besser als das Auto.

Kann man ja alles mal machen, aber es bewusst zu tun und sein persönliches Konsumverhalten zu hinterfragen finde ich schon wichtig. Weil wir es uns schlicht nicht mehr erlauben können. Spätestens wenn man wie ich dann kleine Kinder hat und sich unwillkürlich zu fragen beginnt, welche Welt man den kleinen Würmern eigentlich mal hinterlassen möchte.

Locust
26.04.2021 18:10

Das Hirn einschalten und bewusst durch die Gegend zu rennen macht meistens Sinn. Hier sind sich aber auch soweit wohl alle einig im Forum.

Allerdings ist das oft garnicht so einfach insbesondere beim Thema Plastikmüll. Hier muss deutlich mehr von der Politik kommen und da haben wir bei der Wahl den größten Einfluss.

Kurioserweise kenn ich viel mehr Leute ohne Kinder die hier ein größeres Bewusstsein an den Tag legen als mit.

RocktröteAlex
10.08.2023 23:51

Arsch huh für mehr Klimaschutz.... gähn. Ist ja ein wichtiges Thema, aber a) erreicht man eh nur jene, die sowieso schon dafür sind und b) wäre es dezent passender, wenn man das Konzert vor der Botschaft von Klimaverpester No.1 China (Seit Corona viele neue schmutzige Kohlekraftwerke eröffnet) machen würde. Aber dafür fehlt dann wahrscheinlich das "Arsch huh".

--
Edit: Verschoben aus dem Gamescom Festival Thread

IvanTKlasnic
11.08.2023 00:22·  Bearbeitet


RocktröteAlex schrieb:
Arsch huh für mehr Klimaschutz.... gähn. Ist ja ein wichtiges Thema, aber a) erreicht man eh nur jene, die sowieso schon dafür sind und b) wäre es dezent passender, wenn man das Konzert vor der Botschaft von Klimaverpester No.1 China (Seit Corona viele neue schmutzige Kohlekraftwerke eröffnet) machen würde. Aber dafür fehlt dann wahrscheinlich das "Arsch huh".

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"X ist schlimmer, also dürfen wir selber nichts verbessern, bis wir die Schlimmsten sind" Smiley

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MinistryOfDeath
MinistryOfDeath
11.08.2023 07:49·  Bearbeitet


RocktröteAlex schrieb:
Arsch huh für mehr Klimaschutz.... gähn. Ist ja ein wichtiges Thema, aber a) erreicht man eh nur jene, die sowieso schon dafür sind und b) wäre es dezent passender, wenn man das Konzert vor der Botschaft von Klimaverpester No.1 China (Seit Corona viele neue schmutzige Kohlekraftwerke eröffnet) machen würde. Aber dafür fehlt dann wahrscheinlich das "Arsch huh".

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Eigentlich solls in diesem Thread ja um Musik gehen, aber ich kann diese Falschaussage nicht einfach so unkommentiert stehen lassen. Nachher glaubt das noch irgendwer.

China hat in den letzten Jahren nicht nur Kohlekraftwerke, sondern auch die Elektrifizierung des Landes massiv ausgebaut. Der Pro-Kopf-CO2-Ausstoß in China ist vergleichbar mit unserem. Allerdings wird ein nicht unerheblicher Teil des ausgestoßenen CO2 in Industrienationen exportiert. Nur weil es bei uns nicht anfällt, heißt das noch lange nicht, dass wir nicht dafür verantwortlich sind. Auch wenn einige es nicht wahrhaben wollen, China ist uns in Sachen Umweltschutz weit voraus. Sollte einem zu Denken geben.

Back to topic

RocktröteAlex
11.08.2023 13:14


IvanTKlasnic schrieb:


RocktröteAlex schrieb:
Arsch huh für mehr Klimaschutz.... gähn. Ist ja ein wichtiges Thema, aber a) erreicht man eh nur jene, die sowieso schon dafür sind und b) wäre es dezent passender, wenn man das Konzert vor der Botschaft von Klimaverpester No.1 China (Seit Corona viele neue schmutzige Kohlekraftwerke eröffnet) machen würde. Aber dafür fehlt dann wahrscheinlich das "Arsch huh".

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"X ist schlimmer, also dürfen wir selber nichts verbessern, bis wir die Schlimmsten sind" Smiley

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Dort zu demonstrieren, wo die Hauptursache für die nahende Klimakatastrophe liegt, erscheint mir recht logisch. Dir nicht?

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RocktröteAlex
11.08.2023 13:27·  Bearbeitet


MinistryOfDeath schrieb:


RocktröteAlex schrieb:
Arsch huh für mehr Klimaschutz.... gähn. Ist ja ein wichtiges Thema, aber a) erreicht man eh nur jene, die sowieso schon dafür sind und b) wäre es dezent passender, wenn man das Konzert vor der Botschaft von Klimaverpester No.1 China (Seit Corona viele neue schmutzige Kohlekraftwerke eröffnet) machen würde. Aber dafür fehlt dann wahrscheinlich das "Arsch huh".

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Eigentlich solls in diesem Thread ja um Musik gehen, aber ich kann diese Falschaussage nicht einfach so unkommentiert stehen lassen. Nachher glaubt das noch irgendwer.

China hat in den letzten Jahren nicht nur Kohlekraftwerke, sondern auch die Elektrifizierung des Landes massiv ausgebaut. Der Pro-Kopf-CO2-Ausstoß in China ist vergleichbar mit unserem. Allerdings wird ein nicht unerheblicher Teil des ausgestoßenen CO2 in Industrienationen exportiert. Nur weil es bei uns nicht anfällt, heißt das noch lange nicht, dass wir nicht dafür verantwortlich sind. Auch wenn einige es nicht wahrhaben wollen, China ist uns in Sachen Umweltschutz weit voraus. Sollte einem zu Denken geben.

Back to topic

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Da ich zu diesem Thema wissenschaftliche Expertise habe, sei dir gesagt: Während die westlichen Industrienationen Anstrengungen unternehmen, um den Co2-Ausstoß zu reduzieren (man kann natürlich einwerfen, dass diese Bemühungen nicht ausreichend sind), hat sich der Ausstoß klimaschädlicher Gase durch die VR China in den letzten Jahren massiv erhöht und wird sich nach Plänen von Xi Jiping weiter erhöhen bis mindestens 2030. Zudem werden zivilgesellschaftliche Stimmen, welche sich für Klimaschutz einsetzen, drangsaliert, verfolgt und inhaftiert. Dass China Vorreiter in Sachen erneuerbare Energien ist, widerspricht nicht den vorgenannten Fakten. Der Pro-Kopf-Vergleich hinkt, weil ein land wie Qatar dort an erster Stelle steht, aufgrund der geringen Bevölkerungszahl aber quasi keinen relevanten Einfluss aufs Klima hat, ganz zu schweigen davon, dass in Deutschland der pro-Kopf-Verbrauch sinkt , in China indes rapide ansteigt. Richtig ist, dass viele Produkte aus China in westliche Länder exportiert werden. Das ist zumindest ein belastbares Argument von dir. Doch auch hier hat die regierung jüngst verfügt, den Binnenkonsum zu stärken, um unabhhängiger von globalen Konjunkturzyklen zu werden. Mit an derern Worten: Viele Produkte (zB Autos) sollen nach dem Willen Xis zukünftig für das Inland produziert werden. Zudem ist der Ausbau von nachhaltigen Energieträgern nicht zuletzt ein politisches Machtmittel (Stichwort: seltene Erden) gegenüber dem Westen. ich empfehle hier die jüngsten Veröffentlichungen von Dr. Frank Umbach, ein anerkannter Energie- und Sicherheitsexperte. Er sagt es mehr als deutlich: "Der Erfolg im kampf gegen den Klimawandel entscheidet sich nicht in Washington und schon gar nicht in Berlin oder Köln - sondern in China". Das sind alles Fakten, die bei deutschen Klimaaktivisten, welche sich lieber mit Scheuklappen im eigenen Saft bewegen und die die globale Tragweite nicht begreifen können oder wollen, nicht auf Einsicht stoßen.

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IvanTKlasnic
11.08.2023 14:27


RocktröteAlex schrieb:


IvanTKlasnic schrieb:


RocktröteAlex schrieb:
Arsch huh für mehr Klimaschutz.... gähn. Ist ja ein wichtiges Thema, aber a) erreicht man eh nur jene, die sowieso schon dafür sind und b) wäre es dezent passender, wenn man das Konzert vor der Botschaft von Klimaverpester No.1 China (Seit Corona viele neue schmutzige Kohlekraftwerke eröffnet) machen würde. Aber dafür fehlt dann wahrscheinlich das "Arsch huh".

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"X ist schlimmer, also dürfen wir selber nichts verbessern, bis wir die Schlimmsten sind" Smiley

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Dort zu demonstrieren, wo die Hauptursache für die nahende Klimakatastrophe liegt, erscheint mir recht logisch. Dir nicht?

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Dort zu demonstrieren, wo der Protest möglichweise eine Wirkung hat macht aber viel mehr Sinn, findest du nicht? Wenn jemand vor der deutschen Botschaft in Äthopien gegen Deutschlands mangelhaftes Verhalten bzgl. Klimawandel protestiert bekommst du es hier auch nicht mit, aber du und ich sind als Wahlberechtigte diejenigen, die einen Einfluss auf die Politik hierzulande haben. Es wäre sinnvoller vor dem deutschen Bundestag gegen Chinas Emissionen zu protestieren als vor der chinesischen Botschaft. Denn unsere Regierung könnte zumindest rein theoretisch Konsequenzen ziehen, welche China beeinträchtigen. Und damit halt auch theoretisch die Möglichkeit etwas zu beeinflussen, wenn es auch extrem unwahrscheinlich ist. Was juckt es die Chinesen, was vor ihrer Botschaft in einem Land vor sich geht, welches sie absolut nicht interessiert.

RocktröteAlex
11.08.2023 17:14

"Was juckt es die Chinesen, was vor ihrer Botschaft in einem Land vor sich geht, welches sie absolut nicht interessiert. "

Ich bin anderer meinung und teile diese Einschätzung nicht. Erst recht, wenn man diese Protestform international koordiniert, was bei der internationalen Klimaschutzbewegung ohne weiteres möglich wäre.

"Dort zu demonstrieren, wo der Protest möglichweise eine Wirkung hat macht aber viel mehr Sinn, findest du nicht?"

siehe oben. ich bin anderer meinung.

Die bands können gerne lustig für den Klimaschutz bei der Gamescom trällern. Außer eigenem Schulterklopfen unter gleichgesinnten wird es keinen Impact haben.
Ich verweise hier nochmal auf die Veröffentlichungen des renommierten Wissenschaftlers Umbach, der deutlich gemacht hat, wo der Kampf um den Klimawandel entschieden wird. Vom Gamescom-Frestival sprach er nicht.

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RocktröteAlex
11.08.2023 17:19

Du hast auch einen grundsätzlichen Denkfehler: Die Klimaaktivisten hier oder auch die Bands (wie klimaschädlich deren Touren sind, mal außen vorgelassen) setzen sich ja nicht dafür ein, dass unsere regierung sich international Klimasündern entschieden in den Weg stellt oder Druck ausübt, sondern es geht den Aktivisten bei ihren Aktionen nahezu immer um die Klimapolitik in den kleinen Grenzen von Deutschland. Frei nach dem Motto (überspitzt): Wir verbieten hier alle Autos und schon ist das Klima gerettet. Dieser fehlschluss ist derart grotesk, da muss man schon ein sehr kindliches Gemüt haben, um das durchzuziehen und zu denken, die Klimakrise wird daran genesen. China freut sich - für die sind die Aktivisten hier nützliche Idioten.

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gjkillspeople
11.08.2023 17:41

Was wäre denn, wenn kein Land mehr als 80 Mio. Einwohner hätte? Dann müsste niemand mehr irgendwas machen, weil unter 1% hat ja eh keinen Effekt.

RocktröteAlex
11.08.2023 18:12

Wie wäre es , wenn jedes Land seinen Anteil zum Klimaschutz beiträgt und kein Land zusätzliche Kohlkraftwerke in Betrieb nimmt ?

IvanTKlasnic
11.08.2023 19:44


RocktröteAlex schrieb:
Wie wäre es , wenn jedes Land seinen Anteil zum Klimaschutz beiträgt und kein Land zusätzliche Kohlkraftwerke in Betrieb nimmt ?

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Das wäre natürlich wünschenwert.


RocktröteAlex schrieb:
Du hast auch einen grundsätzlichen Denkfehler: Die Klimaaktivisten hier oder auch die Bands (wie klimaschädlich deren Touren sind, mal außen vorgelassen) setzen sich ja nicht dafür ein, dass unsere regierung sich international Klimasündern entschieden in den Weg stellt oder Druck ausübt, sondern es geht den Aktivisten bei ihren Aktionen nahezu immer um die Klimapolitik in den kleinen Grenzen von Deutschland. Frei nach dem Motto (überspitzt): Wir verbieten hier alle Autos und schon ist das Klima gerettet. Dieser fehlschluss ist derart grotesk, da muss man schon ein sehr kindliches Gemüt haben, um das durchzuziehen und zu denken, die Klimakrise wird daran genesen. China freut sich - für die sind die Aktivisten hier nützliche Idioten.

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Ich bin seit über 15 Jahren in der Szene aktiv und habe noch nie eine einzelne Person getroffen, der es bei dem Thema nur um die Politik in Deutschland ging. Das was du hier forderst ist keineswegs wiederspricht sich keineswegs damit Dinge hier in Deutschland anzugehen. Und dass du dies scheinbar nicht verstehst und dann anderen ein kindliches Gemüt unterstellst, für Dinge die diese nichtmal fordern, ist ja schon fast eine Persiflage deiner selbst. Man kann und sollte zeitgleich hier Dinge ändern wollen als auch zeitgleich chinesische Aktivisten so gut es geht unterstützen. Wenn du nicht noch weiter deine geistigen Ergüsse zu dem Thema loswerden willst. macht das bitte im Politikthread, wo man dir vernünftig und umfassend antworten kann, damit man hier:


schlafmuetze schrieb:
Wie wäre es hier mit back to topic?

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ohne irgendwelchen Schwachsinn unkommentiert stehen lassen zu müssen.

RocktröteAlex
14.08.2023 00:41

Schade, dass du so unsachlich wirst ("geistigen Ergüsse").

Ich bin weiterhin überzeugt: Ein Musikfestival, wo man die Leute auf die Klimawende einschwören will, würde mehr Glaubwürdigkeit besitzen, wenn man nicht nur vor der eigenen Haustür schaut, sondern einfach mal die Augen öffnet, wer aktuell am wenigsten zur Klimawende beisteuert und genau dies dann auch zum Thema macht. Das heißt natürlich nicht, dass Deutschland keinen Beitrag leisten soll. Das ist wichtiger denn je! Man sollte sich nur bewusst sein, dass Deutschlands Bemühungen so gut wie keinen Effekt aufs Klima haben und sich der Klimawandel, wenn China so weitermacht, sich noch verschlimmert. Das sagt die Wissenschaft. Wer das negiert, ist in meinen nicht allzu weit von wissenschaftslichfeindlichen Strömungen wie den Querdenkern entfernt. Die malen sich ihr Weltbild nämlich auch so zurecht, wie es ihnen in den Kram passt.