25.04.2021 10:39· Bearbeitet
Was ich beim Thema "Verurteilung" immer einen wichtigen Punkt finde: Stilisiert sich jmd als progressiv und fortschrittlich, dann kann ich sie*ihn – aus meiner Perspektive raus – auch in Rechnung dafür ziehen, wenn das Handeln das nicht widerspiegelt. Gerade wenn so Sätze ausgepackt werden wie "Die Umwelt ist mir ja wichtig, aber...", dann ist die Aussage nämlich bei 10 Mallorca-Flügen pro Jahr einfach faktisch falsch. Du gibst dich für etwas aus, was du nicht lebst. Und indem du die Verantwortung von dir weist und davon ausgehst du als Einzelperson würdest nicht zählen, vereinfachst du die Realität auf gefährliche Weise: Kollektive Phänomene werden nämlich immer noch von Individuen beeinflusst.
Ähnliches gilt für Rassismus und Feminismus. Die Argumente, warum Individualverhalten nicht angepasst werden sind nämlich schlussendlich ganz oft Scheinargumente, die vom wahren Punkt ablenken: Egoismus ist der Treiber. Und äy: Das kann ich noch eher akzeptieren als irgendwelche "Punkte", die kaum Substanz haben.
Edit: Ich war btw. auch schon ein, zwei Mal für 2-3 Tage in London für Konzerte und bin auch geflogen. Ich würde aber nie argumentieren, dass das mit meiner Position bezüglich Umwelt konsistent wäre.