OS-Rockt! Festival 2010 (abgesagt)

eröffnet von StonedHammer am 28.06.2010 10:16 Uhr
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theLiquidator
theLiquidator
06.08.2010 15:06

Für Musikfans kam die kurzfristige Absage von „Os rockt“ überraschend. Doch im Hintergrund hatte sich ein Scheitern des Festivals schon länger angedeutet. Ärgerlich für die Kartenkäufer: Sie bekommen ihr Geld nicht in jedem Fall zurück.

Ins Wasser fällt auch der Auftritt von Sunrise-Avenue. Unser Bild zeigt die Gruppe bei einem Auftritt 2007 im Hyde Park. Foto: Egmont Seiler
Ins Wasser fällt auch der Auftritt von Sunrise-Avenue. Unser Bild zeigt die Gruppe bei einem Auftritt 2007 im Hyde Park. Foto: Egmont Seiler

Freitag und Samstag sollte die Musik auf dem Gelände der Halle Gartlage spielen. Angekündigt waren bekannte Acts wie Scooter, Stefanie Heinzmann und Sunrise Avenue. Tausende von Besuchern wurden erwartet. So hatten es die Veranstalter von eventlogistics24 jedenfalls gehofft. Sie gingen von 8000 Besuchern pro Festivaltag aus.

Doch schon der Vorverkauf machte klar, dass keine großen Massen auf das Festivalgelände strömen würden. Gerade mal 600 Karten wurden nach Angaben von Hans Jürgen Schönrock, Geschäftsführer von eventlogistics24, im Vorfeld verkauft. „Der Vorverkauf war schlecht“, gibt Schönrock denn auch zu.

Er glaubt allerdings, dass noch an der Tageskasse viele Karten verkauft worden wären, und bestreitet, dass die Absage finanzielle Gründe habe. Vielmehr, gibt er etwas rätselhaft zu Protokoll, seietwas passiert. Darüber könne er derzeit aber nicht reden.

Doch die Indizien legen nahe, dass es sehr wohl um Geld geht. So hat eventlogistics24 nach dem Scheitern des Festivals Insolvenz angemeldet. Und Geschäftspartner warten vergeblich auf ihr Geld. Die Bochumer Agentur Contra Promotion, die unter anderem Scooter und Sunrise Avenue vertritt und sechs Bands an „Os rockt“ vermittelt hat, bekommt noch eine fünfstellige Summe. Schon vor der Absage hatte Contra Promotion bereits länger auf den Rest der Vorkasse gewartet.

Die Agentur wollte deshalb ihre Bands vom Festivalprogramm nehmen. „Wir wollten nicht das Risiko eingehen, dass unsere Bands kein Geld bekommen“, erklärt Thomas Matiszik von Contra Promotion. Vereitelt wurde das durch die Absage des Festivals.

Die Summe ist nicht die einzige, die noch offen ist. Die Veranstalter müssen weitere Restgelder für Bands bezahlen, die Miete für das Gelände, für die Bühne. Und sie müssen den Kartenkäufern ihr Geld zurückgegeben. Auch das kann eventlogistics24 derzeit nicht. „Es ist kein Geld vorhanden“, sagt Hans Jürgen Schönrock. Wer sein Ticket auf der Seite des Unternehmens gekauft hat, bekommt erst mal nichts zurück.

Einige Vorverkaufsstellen wie etwa die in der Osnabrückhalle zahlen das Geld für Karten, die dort gekauft wurden, zurück. Kleinere Kartenvorverkaufsstellen können das nicht. So reichen das Kartenwerk und Goldrush Rückforderungen an die Veranstalter weiter.

Auch in der Osnabrücker Szene wurde übrigens längst gemunkelt, die Macher von „Os rockt“ könnten sich verhoben haben. „Es gab nur wenig überregionale Werbung“, sagt etwa Konzertveranstalter Carlo Korte, der bereits Acts wie Status Quo nach Osnabrück geholt hat. Zudem hat eventlogistics24 bisher kaum Veranstaltungen gemacht, sondern Arbeiter für den Bühnenbau vermittelt. Nur einige kleine Clubkonzerte hat das Unternehmen mit Hauptsitz an der Johannisstraße bisher veranstaltet.

Doch „Os rockt“ war dann wohl eine Nummer zu groß. Und vielleicht war nicht nur das Line-up mit seiner Mischung aus Scooter und Stefanie Heinzmann zu beliebig, sondern schon die Wahl der Veranstaltung selbst.

Nach Aussage von Hans Jürgen Schönrock wollte eventlogistics24 ursprünglich das Event „Football meets Osnabrück“ auf dem Gelände der Halle Gartlage veranstalten, ein Public Viewing mit Livemusik. „Das war uns dann aber zu gefährlich“, so Schönrock.

Quelle

buetti
06.08.2010 18:08

Was für Amateure. Allein wenn ich lese das mit der Besetzung jeden Tag mit 8.000 Leuten gerechnet hat ahne ich wie naiv an die Sache rangegangen wurde.

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