30.10.2010 12:43
Linkin Park - A Thousand Suns Tour : O2 World Hamburg
Vorband: The Futureheads
Als zusammenfassendes Fazit bleibt leider ein Fragezeichen.
War das Konzert nun gelungen oder nicht? Was erwarte ich von einer populären New Metal-Band mit Hang zu Inszenierung bei Ticketpreisen um die 60-70 Euro? Bin ich zurfrieden wenn ausnahmslos alle Hits gespielt worden sind?
Die Band um Shouter Chester Bennington präsentierte sich in einer förmlich uninspirieten Weise, dass man fast Angst haben mußte, dass die Musiker hinter ihrem Frontman einzuschlafen drohten. Es ist verständlich, dass Balladen wie Shadows of the Day eher ruhig vorgetragen werden. Das aber bei Liedern, wie Faint, New Divide oder Crawling die Bass und Gitarrenfraktion der Band es sich mit gemütlichen Schlendern von Podest auf Bühnenboden und zurück vertreibt war echt schon lustig. Allgemein war das Bühnenbild oder die Effekte eigentlich nicht vorhanden.
Wo im Frühsommer dieses Jahres Muse, mit 50 Euro in gleicher Halle, drei Türme rauf und runter fahren liesen und zeigten, was heute so möglich ist, wenn man etwas kreativ ist, so präsentierten Linkin Park ein etwas, sagen wir sehr reduziertes Bühnensetting. Es schien fast so, dass es reicht die Bühne um 45° zu drehen, im Hintergrund nur eine graue Videoleinwand mit ausschließlich grauen Windowsbildschirmschonern gemischt mit grauenLivebildern zu zeigen. Die Musiker auf ein paar Podeste zu verteilen und vorne ein paar Fussbänke für die Musiker zuplatzieren. Eine Nebelmaschine war der einzige Specialeffekt...
Dieses sehr reduzierte Bild wäre nicht schlimm, wenn man vor einer Band steht, die sehr musikalisch veranlagt ist und in der Livedarbietung ihrer Songs arbeitet. Aber auch das war Fehl am Platz. Jeder Song wurde in Plattenqualität präsentiert. Handwerklich gut, aber ein Solo, welches mir Kopf blieb, oder ähnliches suchte man doch sehr vergeblich.
Die Auswahl der Setlist läßt jedoch keine Wünsche offen, wenn man die Band das letzte mal am Ring 2001 gesehen hatte. Alle Hits dabei, oder besser alle Singles.
Die Performance war abgesehen des sehr biegsamen Chester Bennington statischer Natur. So war der Blick wirklich mehr auf dem Frontmann, der eine beeindruckende Gitarrensammlung zeigte. Fast jedes dritte Lied wurde ihm eine neue umgehangen(Les Paul, Flying V, etc.), die jeweils für ein bis zwei Akkorde seinerseits genügte.
Zusammenfassend war es zwar unterhaltsam, wenn aber die Spielzeit bei 70 Euro bei knapp 90 Minuten bleibt ist das natürlich bitter. Da spielen sie als Headliner bei Festivals ja fast länger. Es gab außerdem kaum Kommunikation mit dem Publikum. Zweimal sprangen die Jungs in den Bühnengraben. Dabei blieb es.
Das Publikum, welches wohl 2001 zum größten Teil wohl noch nicht dabei war, war jedoch sichtlich angetan. An Intensität in der Crowd war es doch sehr ruhig. Nur bei In the End oder One Step Closer waren zwei kleine Pits. Ansonsten waren Klatschen und Hüpfen angesagt. Vielleicht auch etwas statisch...
Fazit: Mit der Leistung sind Linkin Park als potenzieller Headliner 2011 am Ring eine definiteve Empfehlung zur Alternastage zu gehen. Nach meiner Meinung als mehr ein Verlust als Gewinn. Jedoch muss man auch sagen, dass die 90 Minuten recht schnell umgingen, da nach mittlerweile 4 Alben eine Menge an Hits angesammelt worden sind, die die Menge dankend annahm. Zusätzlich sollte man bedenken, dass sich die Kings Of Lion noch weniger um ihr Publikum kümmern. Hoffentlich holt das Tean Lieberberg endlich David Grohls Hauptband. Die wissen wie das geht!