Keane - Under The Iron Sea

Keane Forum: Diskussionen zu Keane

eröffnet von Gerry am 09.06.2006 11:34 Uhr
1 Kommentar - zuletzt von Gerry

Christian7DupMMPstonedhammerZERO74gloesinger
gloesinger und weitere Nutzer sprechen darüber

Gerry
09.06.2006 11:34



1.Atlantic
2.Is It Any Wonder?
3.Nothing In My Way
4.Leaving So Soon?
5.A Bad Dream
6.Hamburg Song
7.Put It Behind You
8.Crystal Ball
9.Try Again
10.Broken Toy
11.The Frog Prince


Rezensionen


Aus der Amazon.de-Redaktion
Mit Under The Iron Sea ist Keane ein starkes zweites Album gelungen. Jetzt gilt es nur noch, die leidigen Vergleiche mit Coldplay endlich loszuwerden.

Und das könnte gelingen, geht das sympathische Trio aus dem südenglischen Städtchen Battle hier doch mit einer anderen Energie zu Werke als auf ihrem 2004 veröffentlichten, fünfmillionenfach verkauften Sensations-Debüt Hopes And Fears. Düsterer, zielstrebiger, leidenschaftlicher, nicht mehr in erster Linie auf den zerbrechlichen Charme vertrauend. Eine Gitarre gehört noch immer nicht zum Instrumentenrepertoire, doch dank E-Piano und analoger Synthesizer, die mit Gitarreneffekten verfremdet wurden, vermisst man das zentrale Werkzeug der Rockmusik zu keiner Zeit. Die drei Musiker erzeugen schon allein mit Klavier, Bass und Schlagzeug eine ungeheure Klangfülle, die den Hörer mit der Macht eines Meeresstrudels in den Bann zieht. Ja, den Albumtitel haben Keane mit Bedacht gewählt, Größe, Kühle und Tiefe bestimmen hier die Atmosphäre. Der Sog des Openers Atlantic, bereits seit April durch das grandiose, mit dem schottischen Kultautor Irvine Welsh gedrehte Video bekannt, führt hinab in schier unendliches Blau – ein vertonter Tagtraum, irgendwo zwischen den Doves und Radiohead angesiedelt. Das instrumentale Intermezzo The Iron Sea oder der Hamburg Song sind Schwermut pur, lassen aber stets noch einen Silberstreif am Horizont erkennen. Und auch auf Hits des Kalibers Somewhere Only We Know muss der Fan nicht verzichten: Die hypnotische Hymne Nothing In My Way, das rockige Is It Any Wonder? oder der mitreißend beschwingte, dezent melancholische und – da gibt’s leider nichts zu dementieren – stark an Coldplay erinnernde Ohrwurm Crystal Ball sind schlichtweg musikalische Großtaten, die man wohl nur mittels einer Gehirnwäsche wieder aus dem Kopf bekommt. -- Dirk Siepe

kulturnews.de
Nie klang Selbsttherapie so süffisant wie auf dem zweiten Album der britischen Shootingstars: Zwölf opulente, melodramatische Popsongs über die Entbehrungen des Tourlebens, den Irrsinn des Musikgeschäfts und die internen Spannungen der letzten Jahre. Themen, die jeden Psychiater glücklich machen, aber auch dem Normalverbraucher schmecken. Zumindest, wenn sie mit so viel Pathos, Pomp und orchestraler Zuckerwatte angereichert werden wie von Keyboarder Tim Rice-Oxley. Sein Busenkumpel Tom Chaplin ist nicht nur ein Experte für schwelgerische Melodien und arglistige kleine Ohrwürmer („Nothing in my Way"), er entlockt seinem E-Piano auch Töne, die mitunter mehr an Saiten als an Tasten erinnern („Is it any Wonder?"). Ein netter experimenteller Ansatz, der selbst solche Momente erträglich macht, in denen das Trio ganz unverblümt auf den Spuren von U2 und Coldplay wandelt. (ma)

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