aaaalso: Gestern: Michael Moore in Augsburg:
Beginn war um19.30 geplant, Moore kam aber erst um viertel nach acht, da er noch in einer PK war. Der erste große Brüller als die Ansagerin kam und die Verspätung entschuldigte: "...Er kommt später, also geht mal noch aus Klo und holt euch ne Wurst..." und dann, quasi als Entschuldigung: "Hey das ist das erste mal, dass ich vor 4000 Leuten spreche. So viele auf einmal hab ich noch nie gehabt...". Stimmung natürlich am Überkochen. Dann, 20.20 Uhr: der Meister betritt den Saal, gleiche Kleidung wie am Vortag bei Kerner. Die Begrüßung obligatorisch: "Hello Old Europe!" Zur Einleitung erst mal erklärt, dass und warum die Amis alle dumm sind und dumm gehalten werden, ein paar Statistiken und Umfragen zitiert, z.B.: National Geographic, 2002: 85% der Amerikaner wissen nicht wo der Irak liegt, 60% nicht, wo Großbritannien liegt ("Tony Blair is hangin´ around kissin´ George Bushes Ass and we don´t even know, where he is!!!!") und 11% nicht wo die USA liegen!!! Wieder großes Hallo.
Dann ein Vergleich der amerikanischen Gesellschaft mit der deutschen und der Frage, warum wir genauso werden wollen wie sie (Stichwort Sozialabbau, Studiengebühren, Eigenbeteiligung bei Arztbesuch...) verbunden mit Kritik an Schröder. War allerdings sehr oberflächlich und wirkte auf mich "auswendig gelernt"
Anschließend ein Ausflug nach Afganistan und in den Irak incl. Achse des Bösen, Al Kaida, etc... Das war im großen und ganzen das, was man aus seinen Büchern kennt, allerdings teilweise sehr spontan und unterhaltsamer als ich es mir vorgestellt hatte vorgetragen.
Dann las er noch aus sinem neuen Buch vor (zuerst auf deutsch ). Das Kapitel hieß "Jesus W. Christ", er schreibt als Gott und kritisiert Bush für seine Einstellung zum Glauben und seine andauernde Berufung auf Gott.
Im Anschluss daran: Fragestunde.
z.B.: Frage: "Wie können wir in Deutschland helfen, dass Bush nächstes Jahr abgewählt wird?"
Antwort: "Well, I know you Germans make one of the best Pretzels in the world..."
Abschließend durfte noch eine Studentin auf die Bühne und ihm ein deutsches Fußballlied vorsingen ("Uns zieht keiner die Lederhoden aus...), war eher peinlich, dann aber: fünf Minuten standing ovations für Moore.
usw.
Ende des (zum Glück nicht simultan übersetzten) Vortrags war um 22.00 und Moore nahm sich noch über 1 1/2 Stunden Zeit zum Erfüllen aller Autogrammwünsche, fand ich klasse!
Fazit: die 15 € haben sich auf alle Fälle rentiert, wer die Möglichkeit hat, soll ihn sich unbedingt noch anschauen!
Eine Mischung aus Politischer Aschermittwoch und Stand - Up - Comedian, witzig, spontan, teilweise aber zu oberflächlich.