hermes81 schrieb:
HybridSun95 schrieb:
Ich verstehe diesen Drang nicht, Leute zu verteidigen, die uns größtenteils weiterhin in diesem Mist reinziehen.
(Ich möchte damit nicht die legitime Kritik an Todeswünschen absprechen)
Das hat auch nicht mit schwarz/weiß oder gut und böse zu tun, sondern mit gesellschaftlicher Verantwortung. Es ist doch nunmal so, dass der eine Teil (ob aus egoistischen Gründen oder anderen) sich von dieser Verantwortung drückt. Wir sind aber nunmal noch in einer Pandemie, da wäre ein gewisses Mitmachen leider einer der wichtigsten Punkte, um diesen Mist zu beenden.
Mehr als sich nochmal boosten zu lassen, können die bereits geimpften Menschen nicht mehr tun (wenn sie nicht die momentane "Vorteile" aufgeben wollen ). Es liegt nunmal an dem anderen Teil jetzt, Verantwortung zu zeigen.
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Das Problem, was wir derzeit in Deutschland und einigen anderen europäischen Ländern haben ist, dass den Menschen die Kausalitäten nicht klar sind. Die Ursache für die derzeitige Infektionswelle sind die von der Politik beschlossenen 3G bzw. die noch schlimmeren 2G-Regeln ohne Kapazitätsbegrenzugen und Abstandsregelungen. Politisch gesehen wurde und (wird immer noch!) so getan als ob bei 2G niemanden einen anderen anstecken kann. Die Schutz der Impfstoffe vor Ansteckung wurde politisch mit faktisch 100% angesetzt, der tatsächliche Schutz vor Ansteckung war - empirisch beobachtet in Israel, laut Studienergebnissen aus Schweden - bei vielen wahrscheinlich näher als bei 0% als bei 100%.
Das führte dazu, dass sich mit zunehmender Dauer und dem schlechteren Wetter immer mehr Menschen infizierten. Wenn sich mehr Menschen infizieren, ist auch eine Folge, dass unter den Infizierten mehr Ungeimpfte infiziert sind. Das ist die Wirkung. Natürlich ist die Impfung für viele Menschen (z.B. für Ältere und mit Vorerkrankungen) deutlich vorteilhaft, was die Schwere des Verlaufs angeht. Aber die eigentlichen Fehler im System sind die überschätze Wirkung der Impfung, letztendlich die falschen Annahmen der Politik.
Jetzt steckt die Politik natürlich in einer Zwickmühle.
Möglichkeit 1: Ich gebe meinen Fehler zu, sage die Wahrheit, dass meine Entscheidungen auf falschen Annahmen beruhten und korrigiere meinen Kurs. Die Folge wäre, dass nur noch Getestete unabhängig von ihrem Impf- bzw. Genesenenstatus Zutritt haben und ich impfe gezielt Leute, die es am Nötigsten haben. Aber das führt dann dazu, dass Vertrauen in den Impfstoff schwindet und der ohnehin viel zu viel gekaufte Impfstoff verfällt, man müsste sich als Politiker früher oder später Steuerverschwendung vorwerfen lassen.
Möglichkeit 2: Ich versuche die Wirkung meiner Politik zu bekämpfen. Wenn das Problem dann die Ungeimpften sind, dann müssen die sich eben impfen lassen. Ich als Politiker schlage zwei Fliegen mit einer Klappe, ich muss nicht von meiner Position abweichen und gleichzeitig werde ich meine vielen Impfdosen los, wenn ich de facto jeden, mit welchen Mitteln auch immer zur, Impfung zwinge. Ich habe keine aktuelleren Zahlen gefunden, aber ich fande die Bestellung von 410 Mio. Impfdosen im Januar schon dermaßen übertrieben, damals hat (in der Öffentlichkeit?) ja noch niemand mit Boosterimpfungen rechnen können.
Wir sind jetzt genau bei Möglichkeit 2. Die Politik gibt als Problem die Ungeimpften aus und es ist für viele Menschen eben auch einfach dieser Argumentation zu folgen, weil wir - ich weiß gar nicht, ob das eigentlich so ein krasses typisch-deutsches Problem ist - immer irgendwelche Sündenböcke brauchen. Natürlich führt auch Möglichkeit 2 zu einem Erfolg, sind mehr Menschen (erneut) geimpft gehen die Zahlen der Inzidenzen, Hospitalisierten und Toten auch runter, weil ich mit dem Gieskannenprinzip auch Leute impfe, die einen großen Anteil an meinen hauptsächlichen Problem haben. Aber es ist weniger Effektiv und ein Erfolg stellt sich auch später ein. Die Anzahl der Impfungen, die jetzt bis Weihnachten angestrebt sind, sind m.E.n. völlig utopisch zu erreichen. Aber ich weiß schon, wer am Scheitern schuld ist... denn in der Summe braucht der Mensch offenbar Sündenböcke und einfache Antworten auf komplexe Sachverhalte.
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Interessant was man sich da jetzt zusammenreimt, es muss da ja ne zentrale Informatiosquelle geben weil man das aus vielen richtungen hört. Übrigens Quellen wären dazu interessant, ebenfalls welche in der die Politik Falschangaben zur Wirkung gemacht hat.
Wenn mann noch nicht verstanden hat/haben will dass eine Infektion weniger das Problem ist als die schweren Verläufe und das der Hauptgrund der Impfung ist wird sich das auch nicht ändern und deshalb will ich garnicht mehr dazu sagen.
Die Inzidenz wäre ziemlich egal und könnte auch noch weit höher liegen wenn kaum noch jemand im Krankenhaus landen würde.