Stebbie, hast Du Dir das Bier in goldenen Bechern ausschenken lassen, oder was?
Ich habe das ganze Wochenende irgendwie nur 2,35 € bis max. 2,50 € pro Bier bezahlt (2,35 € für die im Vorfeld bestellten Marken, 2,50 € für die vor Ort nachgekauften).
Das mit den Wertmarken finde ich da übrigens bemerkenswert...weil ich das System bisher auch immer ätzend fand. Aber ich habe für mein Bier nie länger als max. 2 Minuten angestanden...und die 2 Minuten auch nur in dem einen Fall, wo die Schlange 10 Meter lang war...und ja, die Leute stellen sich da wirklich in Schlangen an und versuchen nicht, durch möglichst effektiven Ellenbogeneinsatz so schnell wie möglich an die Getränke zu kommen.
Publikum ist wirklich so ein Thema: Eine Stimmung wie bei Coldplay oder bei den Elektroacts (Goose!) im Zelt habe ich in Deutschland noch nie erlebt...ein größeres Desinteresse als bei Portishead oder PJ Harvey allerdings auch noch nicht.
Insgesamt ist das Publikum eher wirklich zurückhaltend, die meisten Bands wohlwollend beklatscht - was ich allerdings nicht schlimm finde, weil sich diese Zurückhaltung durchs ganze Festival zieht und mir im Zweifel gegenseitige Rücksichtnahme lieber ist als das Egoismus, der die großen deutschen Festivals mittlerweile begleitet. Wie sehr der Abi-Llloret de Mare Vergleich von Liam weiter oben mittlerweile stimmt, ist mir lange Zeit gar nicht so aufgefallen, da ich jahrelang kein anderes großes Festival wie das Hurricane mehr besucht habe. Schön zu erfahren, dass Ballermann-Hits Gebrülle noch nicht zur grundsätzlichen Kultur von Großfestivals gehört.
Und da ich eh kein Typ bin, der "vorne rein" geht, sondern lieber ein gemütliches Plätzchen 50 m von der Bühne entfernt hat, fand ich ich die Stimmung im Schnitt nicht viel schlechter/lahmer als beim Hurricane.
Die Belgier konnten es gar nicht glauben, dass bei deutschen Festivals sog. "Green Camps" eingeführt wurden, weil es da einfach völlig selbstverständlich ist, dass man sich um seinen Müll kümmert. Und allein das macht für mich mittlerweile schon eine ganze Menge Flair aus.
Selten so viele gute Konzerte auf einem Festival gesehen (bei durchgehend Top-Sound vor den Bühnen)...mit herausragenden Queens of the Stoneage und Coldplay