Coronavirus

eröffnet von Yertle-the-Turtle am 27.02.2020 10:02 Uhr
9.816 Kommentare - zuletzt von blubb0r

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TheWizard
28.10.2020 20:52·  Bearbeitet

Was soll dieser Lockdown bringen? Was haben die Lockdowns in Frankreich, Spanien, Italien gebracht? Die stehen trotzdem miserabler da als wir. Wir erkaufen uns Zeit und treiben das Spiel so lange bis der Staat pleite ist oder wie stellen die Herrschaften sich das vor.

Ich denke, wir müssten jetzt sorgfältig prüfen, wie es weitergeht. Denn Massnahmen, die nun angeordnet werden, werden wir nicht nur die nächsten 1 oder 2 Monate, sondern wahrscheinlich 2 Jahre lang durchhalten müssen. So lange dauert es voraussichtlich, bis sich Covid-19 durch Durchseuchung und eine Impfung nicht mehr weiter verbreiten kann. Alles, was jetzt kommt, entspricht einer lang andauernden Freiheitsbeschränkung. Darum müssen Massnahmen sorgfältig legitimiert werden. Die Fiktion der Kontrollierbarkeit dieser Seuche genügt dafür nicht.

Die Emotionen, die in der Breite der öffentlichen Meinungen zum Ausdruck kommen, enthalten dennoch oft infantile Elemente. Dazu zähle ich die Aussagen von Leuten, die sich der Realität verweigern und behaupten, Covid-19 sei nicht gefährlich. Und das nur, weil sie sich zu Recht in ihrer Freiheit eingeschränkt fühlen. Da gibt es Gefühlsausbrüche, die an das Verhalten kleiner Kinder gemahnen.

Wenn die Behörden verfügen würden, dass überall im Freien Masken getragen werden müssen, wäre das an vielen Orten absurd. Nur dort, wo ich als gefährdeter Mensch unvermeidlich hingehen muss, sind Verbote und Gebote wegen Covid-19 zulässig. Wir können uns allerdings nicht mehr der Illusion hingeben, dass wir uns hundertprozentig schützen können. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns alle früher oder später infizieren, ist hoch.

Wenn Massnahmen aber zu weit gehen, werden sie nicht mehr befolgt. Wir ärgern uns und werden zur polarisierten Gesellschaft. Darin sehe ich eine grosse Gefahr.

Abschließend noch Danke an alle Vollspaten die trotzdem auf Teufel komm raus im August/September nach Malle, Kroatien und Griechenland fahren "mussten" und getan haben als gäbe es dort nix - am besten noch mit der gesamten Familie oder Fussballmannschaft. Auch deshalb hat es mitunter viele Fortschritte, Vorsprünge und kleinen "Erfolge" die man sich die Monate davor an Vorsprung hart zusammen "gelockdowned" hat wieder kaputt gemacht.

Ich wünsche hier allen, dass ihr und eure engen Leute um euch rum gesund bleibt und das Jahr noch irgendwie hinter euch bringt! Haltet trotzdem die Ohren steiff!

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blubb0r
28.10.2020 20:52·  Bearbeitet

Dass man übrigens keine klügeren Wege hat, als jetzt die gleiche Platte vom April ("spielt denselben Song noch mal") wieder zu spielen, finde ich übrigens auch schwach.

Generell fällt uns hier übrigens ein Thema gewaltig auf die Füße, so leid es mir tut und so wichtig ich es finde: Der Datenschutz.

Man hätte sämtlichen Veranstaltungen, Restaurants, etc. ein bundeseinheitliches System aufbauen müssen, welches z.B. durch Scannen eines QR Codes (individuell je Handy, an die Corona App gebunden, anonymisiert), bespielt wird. Diese Zettelwirtschaft wäre dann nur der Zusatz für Leute ohne Corona App etc.

Aber das kriegst du nicht durchgedrückt, weil ja jeder lieber facebook/WhatsApp/Google seine Daten for free schenkt.

Generell frage ich mich sowieso, wer beim Gesundheitsamt arbeitet. Ich kenne berufsbedingt einige Leute aus Ämtern, auch eher Typ "alt-eingesessen", da wundere ich mich nicht, dass die Digitalisierung dort keinerlei Einzug hält.

Wir haben diese Entwicklung nicht nur verschlafen, wir "versterben" diese Entwicklung gerade, so hart es klingt. Und das fällt uns ebenfalls auf die Füße. Und das unterscheidet uns ganz stark von gefühlt allen anderen Ländern. Wir sind digitales Entwicklungsland.

DiebelsAlt83
DiebelsAlt83
28.10.2020 21:07Supporter

Das wir ein Entwicklungsland in der Beziehung sind, ist nicht erst seit Corona zu sehen. Jetzt eben etwas mehr. Stören tut es trotzdem niemanden und verändern wird das auch nichts. Nach dem Lockdown ist vor dem canceln des Home Office etc. pp.

Bei uns geht’s jetzt wieder in Gruppen ins Home Office. Für sage und schreibe drei Wochen und das wechselweise. Die einen drei Tage pro Woche Office, die anderen Home Office und und für die anderen zwei Tage wird gewechselt. Und am Ende vom Lockdown ist wieder Full House im Office. Da gehe ich jede Wette ein.

Nichts zu spüren von papierlos werden und Home Office grundsätzlich voran bringen. Und das wäre die Gelegenheit ever ever. Am schlimmsten ist, wir werden da bei weitem nicht alleine mit sein.

blubb0r
28.10.2020 21:12

Wo arbeitest du denn (gerne per PN)?

Liest sich wie Gesundheitsamt, nur bist du wahrscheinlich zu jung für sowas Smiley

DiebelsAlt83
DiebelsAlt83
28.10.2020 21:44Supporter

Privates Unternehmen. Aber Behörde kenne ich auch. Noch gruseliger mit noch weniger Aussicht auf Veränderungen in vielen Bereichen. Aber das Thema ist ja nicht neu. Ich kenne aus diversen Bereichen Leute, für die Home Office ein Fremdwort ist. Und das sind keine Berufe, in denen das schlicht unmöglich ist. Das mein Fliesenleger Kollege kein Home Office hat leuchtet ein. Aber jeder der an einem Schreibtisch arbeitet und auf den das mit dem Fremdwort zutrifft, weiß worum es geht. Wie gesagt, das wird eine gewisse Mehrheit sein.

Zwischen Arbeit und zu Hause pendeln und hin und wieder umsichtig mal was mit dem Kind zu unternehmen hat andererseits wenigstens bedingt Abwechslung. Wenn ich seit März nur noch zu Hause wäre, inklusive Arbeit, ich wüsste nicht wie ich mich dann jetzt fühlen würde. Nur muss die Chance dazu ja ergriffen werden und die sollte auch danach nicht gleich wieder weggeworfen werden.

Aber das Problem mit weitem Vorrang ist doch der private ungeschützte Kontakt, über den sich scheinbar weniger Gedanken gemacht wurde bzw. wo eine Einsicht scheinbar wenig vorhanden ist. Nach dem Motto mir wird vieles genommen, also verlege ich es einfach in meinen privaten Rahmen. Das knallt jetzt voll rein und es war absehbar. Und was wurde getan? Hat man den ganzen beschissenen Sommer über die Füße hochgelegt und auf das was jetzt kommt gewartet, nur um dann so zu reagieren? Scheinbar schon. Andernfalls hätte man jetzt was vorgetragen, was von langer Hand vorbereitet, durchdacht und abgestimmt worden wäre. Und das ist mitnichten zu erkennen und auch der Mehrheit nicht mehr zu verkaufen. Das wird der Politik vollkommen auf die Füße fallen, die Demos noch größer und die Katastrophe nimmt ihren Lauf. Absehbar!

Zum reinen Selbstschutz... Ich halte mich seit Beginn an alles. Es ist schwer, aber machbar! Irgendwie. Nur bitte, zeigt mir und vielen anderen doch, dass es durchdachte Lösungen gibt, mit denen man besser leben und umgehen kann und die auch eine Akzeptanz finden. Ich weiß nämlich nicht, was mich mehr ankotzt. Die ganze Schwurbler und Vollpfosten, die es noch immer nicht kapiert haben oder diejenigen, die dafür verantwortlich sind, dass die Demos etc. überhaupt erst solchen Anklang finden.

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DiebelsAlt83
DiebelsAlt83
28.10.2020 22:19Supporter

Ach noch was. Ernsthaft? Einen Monat, damit sich alle an Weihnachten wieder in den Arm nehmen können? Dann schaut man sich den Januar wieder die steigenden Zahlen an, tut im Februar nicht und zack ist März und Lockdown Nr. 3 steht an. Hat man dann nicht kommen sehen.

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Roggan29
Roggan29
28.10.2020 22:21

Kann dir sagen wie man sich fühlt wenn man seit März im Dauer-Homeoffice ist (bis auf einige Tage im September, wo wir wieder teilweise zurück konnten): Nicht so prickelnd. Einige meiner Kollegen macht es nichts aus, ich finde aber vor allem der Austausch mit den Kollegen leidet massiv. Und es macht mir dadurch auch weniger Spaß, da die Atmosphäre nicht die gleiche ist. Zu mal es auf Dauer auch ziemlich eintönig ist immer die gleichen vier Wände zu sehen.

Weiter oben wurde zwar geschrieben das unter anderem Urlauber Schuld an der Verbreitung sind, aber ich zumindest war nach 6 Monaten Home Office auch Urlaubsreif. Sonst bekommt man auch noch ein Lagerkoller (mich hat es allerdings in die Berge gezogen, möglichst weit weg von Menschenansammlungen Smiley )

Fazit: Psychisch belastende Situation

blubb0r
28.10.2020 22:33


Roggan29 schrieb:
Kann dir sagen wie man sich fühlt wenn man seit März im Dauer-Homeoffice ist (bis auf einige Tage im September, wo wir wieder teilweise zurück konnten): Nicht so prickelnd. Einige meiner Kollegen macht es nichts aus, ich finde aber vor allem der Austausch mit den Kollegen leidet massiv. Und es macht mir dadurch auch weniger Spaß, da die Atmosphäre nicht die gleiche ist. Zu mal es auf Dauer auch ziemlich eintönig ist immer die gleichen vier Wände zu sehen.
Weiter oben wurde zwar geschrieben das unter anderem Urlauber Schuld an der Verbreitung sind, aber ich zumindest war nach 6 Monaten Home Office auch Urlaubsreif. Sonst bekommt man auch noch ein Lagerkoller (mich hat es allerdings in die Berge gezogen, möglichst weit weg von Menschenansammlungen Smiley )
Fazit: Psychisch belastende Situation

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Genauso wie die Superspreader nicht stigmatisiert werden sollten, sollten die Urlauber, die sich danach dann an die AHA Regeln gehalten haben, nicht stigmatisiert werden.

Ansonsten bin ich voll bei dir @Diebels

ralf321
ralf321
29.10.2020 10:26


Roggan29 schrieb:
Kann dir sagen wie man sich fühlt wenn man seit März im Dauer-Homeoffice ist (bis auf einige Tage im September, wo wir wieder teilweise zurück konnten): Nicht so prickelnd. Einige meiner Kollegen macht es nichts aus, ich finde aber vor allem der Austausch mit den Kollegen leidet massiv. Und es macht mir dadurch auch weniger Spaß, da die Atmosphäre nicht die gleiche ist. Zu mal es auf Dauer auch ziemlich eintönig ist immer die gleichen vier Wände zu sehen.
Weiter oben wurde zwar geschrieben das unter anderem Urlauber Schuld an der Verbreitung sind, aber ich zumindest war nach 6 Monaten Home Office auch Urlaubsreif. Sonst bekommt man auch noch ein Lagerkoller (mich hat es allerdings in die Berge gezogen, möglichst weit weg von Menschenansammlungen Smiley )
Fazit: Psychisch belastende Situation

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Selbe Situation, seit März daheim. Urlaub ist noch zuviel da wobei ich im Sommer 3 Wochen gebraucht habe und der war top, sehr leer aber am Schluß Risikogebiet, wobei man jetzt über die damaligen Zahlen lachen würde.

Ansonsten passt es, klar fehlt der Kaffee mit den Kollegen aber den Trasch gibts jetzt per skype als Kaffeerunde. das lockert das ganze auf. Rechne auch das das sicher bis nach dem Winter so weitergeht. Vom Job sitzt man eh am Rechner und Telefoniert viel, daheim wire vorort. Nurd as die Kollegen fehlen die dauernt zu einem kommen und ablenken. Smiley

MinistryOfDeath
MinistryOfDeath
29.10.2020 13:56

Zum Thema Home Office: Ganz so einfach ist es nicht, selbst wenn es die Arbeit inhaltlich zulässt. Ich kenne viele Kollegen, die zuhause noch nicht einmal einen Schreibtisch stehen haben. Die müssen dann mit dem Laptop auf der Couch arbeiten. Und eine virtuelle Skype-Runde kann auf Dauer auch keinen echten Austausch mit den Kollegen ersetzen. Von der langsamen Internetanbindung in vielen privaten Haushalten mal ganz zu schweigen ... Man sieht also, Pauschalisierung ist auch hier wie so oft fehl am Platz.

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Stiflers_Mom
Stiflers_Mom
29.10.2020 14:08·  BearbeitetAdminSupporter


MinistryOfDeath schrieb:
Zum Thema Home Office: Ganz so einfach ist es nicht, selbst wenn es die Arbeit inhaltlich zulässt. Ich kenne viele Kollegen, die zuhause noch nicht einmal einen Schreibtisch stehen haben. Die müssen dann mit dem Laptop auf der Couch arbeiten. Und eine virtuelle Skype-Runde kann auf Dauer auch keinen echten Austausch mit den Kollegen ersetzen. Von der langsamen Internetanbindung in vielen privaten Haushalten mal ganz zu schweigen ... Man sieht also, Pauschalisierung ist auch hier wie so oft fehl am Platz.

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Mein Freund und ich sind beide seit Anfang / Mitte März im Home-Office. Beide Arbeitgeber haben bereits verkündet, dass wir vor Juni 2021 nicht an unsere Schreibtische zurückkehren werden. (Software und Medienbranche)

Wir haben nur einen Schreibtisch im Wohnzimmer, kein Arbeitszimmer. Aber zwei Leute, die täglich zahlreiche Konferenzen haben oder einfach in Ruhe arbeiten möchten. Außerdem wohnen wir auf dem Land, wo das Internet zu Stoßzeiten gerne mal angekurbelt werden muss. Und es funktioniert trotzdem.

Das große Problem ist nicht die fehlende Infrastruktur vor Ort, da lassen sich einfach Lösungen finden, die das Arbeiten angenehmer machen. Klar ist es nicht wie im Büro, dafür hat man aber auch andere Freiheiten und Möglichkeiten.

Das Problem ist die Abschottung von der Welt sowie das Verwässern der Grenzen von Arbeit und Freizeit. Man fühlt sich nicht mehr "nach Feierabend", wenn man den Laptop zuklappt. Das zehrt ungemein an den Kräften.

Ansonsten kann ich nur zustimmen - keine Teams-Schalte dieser Welt ersetzt den physischen Kontakt. Aber es ist machbar und gerade in großen Unternehmen, wo man mit vielen Leuten in einem Büro sitzt und durch zahlreiche Gänge huscht, die bessere Lösung, als sich tagtäglich in ein Pulverfass zu begeben. Unschön, aber machbar!

Gerade viele ältere Kollegen tun sich sehr schwer mit dem Home Office und den Umstellungen im Tagesablauf, aber es ist nicht so, dass einen das vor unlösbare Probleme stellt. Das Heimarbeiten dann zu blockieren & Auswege zu suchen, halte ich für den falschen Ansatz.

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Yertle-the-Turtle
29.10.2020 14:35·  Bearbeitet


MinistryOfDeath schrieb:
Zum Thema Home Office: Ganz so einfach ist es nicht, selbst wenn es die Arbeit inhaltlich zulässt. Ich kenne viele Kollegen, die zuhause noch nicht einmal einen Schreibtisch stehen haben. Die müssen dann mit dem Laptop auf der Couch arbeiten. Und eine virtuelle Skype-Runde kann auf Dauer auch keinen echten Austausch mit den Kollegen ersetzen. Von der langsamen Internetanbindung in vielen privaten Haushalten mal ganz zu schweigen ... Man sieht also, Pauschalisierung ist auch hier wie so oft fehl am Platz.

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Also ganz so kompliziert ist es aber auch nicht:

- Schreibtisch: Habe mir kostenlos einen Schreibtisch über Kleinanzeigen organisiert
- Internet: Ausreichende Geschwindigkeiten sollten technisch in 99% aller Haushalte möglich sein. Die 10€ mehr unter Umständen spart man doch im Home Office durch Einsparung des Arbeitsweges

Wenn man nach 2 Wochen nicht Home Office-fähig ist kann ich das noch etwas nachvollziehen, aber nach 7 Monaten...

Es wird immer Einzelfälle a la "Ich wohne im 1-Zimmer Appartment auf dem Land und hier gibt es nur DSL 1000" geben. Und natürlich Jobs, in denen Home Office tatsächlich nicht möglich ist. Aber der Großteil der am Computer arbeitenden Bevölkerung sollte schon fähig sein das einzurichten...

Die gesellschaftlichen / psychologischen Nebenwirkungen von Home Office wie von STIFLERS_MOM beschrieben sehe ich hier als weitaus komplizierter zu lösen als die Frage wo man seinen PC aufbaut...

Ich persönlich war im Sommer durch Home Office auf eine ganz andere Art Urlaubsreif. Ein Tapetenwechsel und das Verlassen der 4 Wände war unbedingt notwendig um abschalten zu können. Bzgl. Urlaub wurde ja auch gerne pauschal der mahnende Finger erhoben. Aber nicht jeder fährt direkt ins Massenhotel zum Saufurlaub...

Roggan29
Roggan29
29.10.2020 17:59

Sind gute Neuigkeiten und lässt sich sich auch auf viele andere Bereich anwenden (Gastronomie). Hoffe das in der Richtung Lockerungen möglich werden (mit Lobbyarbeit von Gastro/Veranstaltungsbranche) mit z. B. vorheriger Prüfung oder nachgewiesener guter Lüftung. Zumindest Veranstaltungen mit Sitzplätzen wären wieder möglich und somit ein guter Anfang geschaffen, um auch trotz Corona Kulturveranstaltungen zu erleben.

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Locust
29.10.2020 19:17·  Bearbeitet


Stiflers_Mom schrieb:


blubb0r schrieb:


Stiflers_Mom schrieb:
"Ich kriege Herpes wenn ich nur daran denke" - well, so ist es.

Das ist blinder Aktionismus ohne Weitsicht. Ein Faustschlag für alle ins Gesicht, die sich Konzepte überlegt haben. Und das Zeichen dafür, dass der Plan fehlt, wie man mit dieser Pandemie auf Dauer umgehen wird.

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Naja gut, wenn 75% der Neuinfektionen nicht zugeordnet werden können, dann hilft dir jegliches Hygienekonzept nicht.

Weil dann können die Infektionen eben von überall (auch Schulen, Kitas, ...) kommen. Uns fällt jetzt die große Dunkelziffer auf die Füße und dass es viele Leute gibt, die wahrscheinlich infektiös sind, aber auch symptomfrei. Das ist das doofe bei Corona.

Person A steckt Person B an und Person B steckt Person C an. Person A und C sehen sich nie.
Person A hat Symptome und meldet das den Gesundheitsämtern, Person C ebenfalls. Person B hatte nie irgendwas, ist Mittelsmann, wird ggf. zu spät/gar nicht getestet und informiert.
Die Infektionsketten, die man im Frühjahr wohl noch gut nachbauen konnte, weil es lokale Ausbrüche gab, gibt es jetzt nicht mehr.

Daher sind alle Branchen, wo es zu "Nähe" kommt, gleich gefickt, egal, was sie für Konzepte etc. haben. Denn Person B ist das Problem. Und die wird nie auftauchen, weil nie getestet ohne Symptome.

Zitat anzeigen


Dann werden wir ja Mitte November sehen, dass das alles unheimlich effektiv war und alles ist gut. Oder eben nicht, Stichwort Schulen, Kitas, ÖPNV.

Was mich an der PK gerade massiv angefressen hat: Es ging ständig darum, dass der Sommer vor allem wegen dem Lockdown im Frühjahr so gut lief. Dass das niedrige Infektionsgeschehen in Korrelation mit Sommerferien und den Aufenthalten im Freien stehen könnte? Keine Spur. Genau diese Kommunikation ist einfach Banane.

Die ergriffenen Mittel werden mehr Leute vor den Kopf stoßen und aufrühren, als dass sie Umdenken bei den hier bereits genannten Großheiratern und Ravern fördern. Ich glaube auch nicht, dass die Maßnahmen noch so respektiert werden, wie sie das im Frühjahr wurden.

Man verspielt sich mit dem Mummenschanz der letzten Wochen einfach jede Menge Verständnis bei Leuten wie mir, die seit März im Home-Office verschimmeln. Ich sehe einfach keinerlei Perspektive mehr, weil die Maßnahmen planlos daher kommen. Wie bereits erwähnt: der Herbst kam nicht überraschend, dass dieser ein Problem werden könnte, war auch bekannt.

Übrigens: Ich finde Schuldzuweisungen an "Superspreader" sind kein probates Mittel. Es ist gewiss ein buntes Potpourri an Altersklassen, was mit unterschiedlichem Fehlverhalten die Zahlen in der Form provoziert hat. Die Fingerzeigerei spaltet nur noch mehr.

Zitat anzeigen


Und dann ist die Politik Schuld? Oder will man unschuldige nicht bestrafen? Darum geht es doch auch nicht.Sind für mich die falschen fragen. Ich finde die Schuldfrage ist sekundär bzw. es gibt keinen.

Ich finde es sehr schwierig als Laie ohne Einblick das zu beurteilen. Natürlich ist es hart für die Gastro und co. aber was ist die Alternative? Es geht dabei um Kontakte zu reduzieren und elementare Dinge möglichst offen zu lassen, ob das reicht wird man sehen, wenn nicht wird es noch schlimmer.

Klar gibt es Konzepte, aber werden die ausnahmslos eingehalten? Funktionieren die auch, wenn Infizierte anwesend sind?

Zudem muss man leider auch sagen, dass es der Gastro wenig hilft wenn man offen lässt und im Dezember geht freiwillig keiner mehr Weg weil die Situation eskaliert ist. Die Jahreszeit dürfte ein große Rolle spielen und daher ist die Frage ob das überhaupt reicht. Die Maßnahmen sind weit weniger streng als im Frühjahr. Große Feiern im Sommer finde ich auch unpassend, aber sonst was hätte man machen sollen? Die Kontakte schon im Sommer beschränken, das hätte mit kaum Infizierten noch viel wenige Akzeptanz gefunden.Es ist halt unglaublich schwer das Volk zu moderieren mit einer schwierigen Mentalität für Pandemien und zudem der Ersten. Ganz zu schweigen von den Verschwörungsfreaks.

So konnte man den Akku etwas aufladen. Es bleibt nicht so viel übrig als reagieren. Und da macht das Deutschland verhältnismäßig gut. Wenn man im europäischen Ausland sich umschaut ist die Frage ob man den Anstieg überhaupt hätte verhindern können. Ich befürchte eher, dass die aktuellen Kontaktbeschränkungen bis zum Frühjahr nötig sein werden, wenn es reicht und man Gastro und Co. im Dezember wieder öffnen kann.

Das große Problem ist ja, dass man die Kontrolle verloren hat und wenn wir als Volk die Regeln nicht akzeptieren schaden wir uns letztendlich nur selbst, wir tun das nicht für die Regierung. Ist einfach ne verdammt beschissene Zeit, aber dafür gehts uns doch noch ziemlich gut.

Gar kein Verständnis habe ich aber dafür, dass Gottesdienste weiter durchgeführt werden dürfen.

Auch Schwierig fand ich die Aussage wir müssen das um Weihnachten wieder "normal" feiern zu können.

Locust
29.10.2020 19:25·  Bearbeitet


Yertle-the-Turtle schrieb:


Stiflers_Mom schrieb:
Übrigens: Ich finde Schuldzuweisungen an "Superspreader" sind kein probates Mittel. Es ist gewiss ein buntes Potpourri an Altersklassen, was mit unterschiedlichem Fehlverhalten die Zahlen in der Form provoziert hat. Die Fingerzeigerei spaltet nur noch mehr.

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Schuldzuweisungen sind nicht angebracht ja, aber nennen wir das Kind doch einfach mal beim Namen. Es hat sich über die Monate immer mehr herauskristallisiert wie wichtig die AHA Regeln sind, Kontaktreduzierung der Schlüsselfaktor ist und das die Übertragung besonders einfach im privaten Bereich erfolgt.

Hochzeiten sind hier einfach DAS Paradebeispiel, bei dem so ziemlich alles schief lief. Da treffen sich 50-800 Leute, feiern zusammen, haben Spaß, umarmen sich, trinken Alkohol und verbreiten einfach so das Virus innerhalb der Gäste. Das Veranstalten und Durchziehen von großen Hochzeiten war ein ganz großes "Fick Dich" an alle Unternehmen und den Teil der Bevölkerung, welche penibel auf die Umsetzung der Maßnahmen Wert gelegt hat.

Gepaart mit einer unsichtbaren Verbreitung von Person A nach Person C und exponentiellen Wachstum hat theoretisch eine Großhochzeit ausgereicht, um eine Stadt wie München oder Augsburg wieder zu infizieren.

Wir reden die ganze Zeit von Kontaktreduzierung, haben durchdachte Konzepte bei Fußballspielen im Freien bei den Besuchern und der private Sektor zerstört alles.

Dazu kommt noch die Naivität oder Dummheit vieler Einzelner. Jeder von uns wird Personen kennen, die trotz Home Office Möglichkeit regelmäßig ins Büro gegangen sind, Warnmeldungen der App ignoriert haben oder mit Erkältungssymptomen raus gegangen sind. Ganz nach dem Motto "Was ich nicht weiß macht mich nicht heiß" ist man ja solange nicht infiziert, solange man sich nicht testen lässt.

Ich habe die aktuelle Situation echt sowas von dicke, weil sie aus meiner Sicht hätte vermieden oder zumindest hinausgezögert werden können. Man konnte wochenlang mit ansehen wie sich die Lage zugespitzt hat.

Vielleicht kapiert wenigstens jetzt auch der Letzte, dass Kontaktreduzierung das Nonplusultra ist. Sonst geht das Spiel mit steigenden Fallzahlen jedes mal von vorne los. Ganz am Anfang der Pandemie haben auch 1-3 infizierte Personen ausgereicht, um das Virus weltweit zu verbreiten.

Zitat anzeigen


Ja das ist alles richtig, aber die Hoffnung habe ich nicht. Das mit den Treffen über 50 Personen halte ich eh für unverantwortlich, hätte ich aber auch nie gemacht. Uns geht es halt viel zu gut und wir wollen von unserem hohen Ross ungern runter, nichtmal temporär. Allerdings ist echt die große Frage in wie weit der Herbst das erlaubt, ob Kontaktbeschränkungen und AHA Regeln reichen wenn sich jeder dran hält.

Die Folgen der Pandemie müssen wir auch tragen und wir müssen auch unser Konsum verhalten überdenken sonst steht die nächste Pandemie schon bald vor der Tür und ist vielleicht noch viel gefährlicher.

Corona deckt jetzt auch das Kaputtsparen im Gesundheitsbereich oder Digitalenbereich auf oder globale Produktionsauslagerungen usw. es deckt viel auf aber es wird sich vermutlich wenig ändern.

Die Dauerhaften Konzepte die für den Herbst gefordert wurden wären vermutlich zum Großteil nichtmal logistisch machbar gewesen, geschweige den von finanziell.

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kato91
30.10.2020 10:16


hermes81 schrieb:
Langsam sollte man dann aber tatsächlich etwas wachsam werden.
Der feuchte Traum der ultra Konservativen nimmt Gestalt an.

de.reuters.com


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Ähm, wait.

Großer Treiber der Infektion: das was Zuhause passiert. Gastro schließt: mehr treffen Zuhause. Punkt 1 tritt ein. Aber kontrollieren soll die Polizei das dann doch nicht. Drei Viertel der Infektionen können nicht mehr nachvollzogen werden, aber Gastro mit der Möglichkeit, Hilfen zu beantragen, zu schließen ist keine Möglichkeit. Und Fakt ist: die Zahlen steigen und steigen.

Ja watt denn nu? Ich nehme hier eine gewisse Planlosigkeit wahr.

Was sollte die Politik denn machen?

Die geschlossenen Maßnahmen sind ein Versuch, Herr der Lage zu werden. Und es wird evaluiert.

Ja, es sind wenige, die dazu beitragen, dass viele, die sich an die Regeln halten, bestrafen. Was mir aber in diesem Kontext in der Diskussion fehlt, sind Ideen und Perspektiven, was stattdessen gemacht werden soll.

Und zurück zu Bayern: ich denke nicht, dass das in ungerechtfertigten Polizeikontrollen ausartet. Dafür habe ich dann doch Vertrauen in unseren Rechtsstaat. Aber Fakt ist: einige Idioten werden meinen, Zuhause feiern zu müssen. Und dem muss irgendwie ein Riegel vorgeschoben werden. Oder wie siehst du das?

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hermes81
30.10.2020 10:37

Das ist doch der Casus Knacksus an der ganzen Diskussion.

Anhand der beschlossenen Maßnahmen und Verordnungen (mal wieder ohne Einbeziehung der Parlamente...) könnte man durchaus den Eindruck gewinnen, dass das Virus adress- und uhrzeitabhängig ist, zwischen privaten und geschäftlichen Reisen/Aufenthalten unterscheiden kann sowie Friseure verschont und bei Kosmetikern erst so richtig aufdreht.

Ausserdem schützt Religion besser vor Ansteckung als ein gutes Essen und Kinder sind in der Schule immun, im Sportverein aber vollkommen hilflos ausgeliefert.

Es sei denn, es sind Profisportler, denen tut das Virus nämlich wieder nix.

Desweiteren differenziert das Virus sehr wohl zwischen vollkommen zufälligen Menschenansammlungen in beliebiger Anzahl und Zusammensetzung wie in Bus und Bahn, beim Einkaufen etc. und schlägt erst dann zu, wenn man sich willentlich und wissentlich mit 11 Leuten oder 3 Haushalten trifft, bei 10 Personen oder 2 Haushalten hat man es zum Glück noch nicht aufgeschreckt, dieses scheue Wesen.

PlugInBaby
30.10.2020 10:57

Ich denke mal nicht, dass das Wohnungen gestürmt werden. Es wird (hoffentlich) eher so ablaufen wie bei der nächtlichen Ruhestörung wenn es zu laut ist. Da rufen die Nachbarn ja auch an, es wird von Polizei/Ordnungsamt geklingelt und gebeten leiser zu sein, sonst gibt es eine Anzeige. In dem Fall heißt es dann, alle sofort nach Hause oder Anzeige.

Aber mir gefällt die Argumentation auch nicht. Man sollte eher vermitteln, dass wir gemeinsam diese Krise bewältigen indem wir uns vernünftig verhalten und nicht die Bevölkerung so als "Spitzel" gegeneinander aufstacheln.

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Yertle-the-Turtle
30.10.2020 11:05

Och ich hätte kein Problem damit die Polizei zu rufen wenn ich merke, dass beim Nachbarn 20 Leute auflaufen...
Es gibt halt ein paar Freigeister, welche die Regeln und die Situation nicht für voll nehmen. Reden hilft da nicht immer und wurde lange genug versucht...

Nightmare119
Nightmare119
30.10.2020 11:24


schrieb:
Ich denke mal nicht, dass das Wohnungen gestürmt werden. Es wird (hoffentlich) eher so ablaufen wie bei der nächtlichen Ruhestörung wenn es zu laut ist. Da rufen die Nachbarn ja auch an, es wird von Polizei/Ordnungsamt geklingelt und gebeten leiser zu sein, sonst gibt es eine Anzeige. In dem Fall heißt es dann, alle sofort nach Hause oder Anzeige.

Aber mir gefällt die Argumentation auch nicht. Man sollte eher vermitteln, dass wir gemeinsam diese Krise bewältigen indem wir uns vernünftig verhalten und nicht die Bevölkerung so als "Spitzel" gegeneinander aufstacheln.

Zitat anzeigen


Locust
30.10.2020 12:09


hermes81 schrieb:
Das ist doch der Casus Knacksus an der ganzen Diskussion.

Anhand der beschlossenen Maßnahmen und Verordnungen (mal wieder ohne Einbeziehung der Parlamente...) könnte man durchaus den Eindruck gewinnen, dass das Virus adress- und uhrzeitabhängig ist, zwischen privaten und geschäftlichen Reisen/Aufenthalten unterscheiden kann sowie Friseure verschont und bei Kosmetikern erst so richtig aufdreht.

Ausserdem schützt Religion besser vor Ansteckung als ein gutes Essen und Kinder sind in der Schule immun, im Sportverein aber vollkommen hilflos ausgeliefert.

Es sei denn, es sind Profisportler, denen tut das Virus nämlich wieder nix.

Desweiteren differenziert das Virus sehr wohl zwischen vollkommen zufälligen Menschenansammlungen in beliebiger Anzahl und Zusammensetzung wie in Bus und Bahn, beim Einkaufen etc. und schlägt erst dann zu, wenn man sich willentlich und wissentlich mit 11 Leuten oder 3 Haushalten trifft, bei 10 Personen oder 2 Haushalten hat man es zum Glück noch nicht aufgeschreckt, dieses scheue Wesen.

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Ok und was ist die Alternative? Gleich alles schließen?

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