Coronavirus

eröffnet von Yertle-the-Turtle am 27.02.2020 10:02 Uhr
9.816 Kommentare - zuletzt von blubb0r

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kato91
30.10.2020 12:14


hermes81 schrieb:
Das ist doch der Casus Knacksus an der ganzen Diskussion.

Anhand der beschlossenen Maßnahmen und Verordnungen (mal wieder ohne Einbeziehung der Parlamente...) könnte man durchaus den Eindruck gewinnen, dass das Virus adress- und uhrzeitabhängig ist, zwischen privaten und geschäftlichen Reisen/Aufenthalten unterscheiden kann sowie Friseure verschont und bei Kosmetikern erst so richtig aufdreht.

Ausserdem schützt Religion besser vor Ansteckung als ein gutes Essen und Kinder sind in der Schule immun, im Sportverein aber vollkommen hilflos ausgeliefert.

Es sei denn, es sind Profisportler, denen tut das Virus nämlich wieder nix.

Desweiteren differenziert das Virus sehr wohl zwischen vollkommen zufälligen Menschenansammlungen in beliebiger Anzahl und Zusammensetzung wie in Bus und Bahn, beim Einkaufen etc. und schlägt erst dann zu, wenn man sich willentlich und wissentlich mit 11 Leuten oder 3 Haushalten trifft, bei 10 Personen oder 2 Haushalten hat man es zum Glück noch nicht aufgeschreckt, dieses scheue Wesen.

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Du hast trotz deiner nicht ungerechtfertigten Kritik nicht benannt, wie du es besser machen würdest

Locust
30.10.2020 12:14


schrieb:
Ich denke mal nicht, dass das Wohnungen gestürmt werden. Es wird (hoffentlich) eher so ablaufen wie bei der nächtlichen Ruhestörung wenn es zu laut ist. Da rufen die Nachbarn ja auch an, es wird von Polizei/Ordnungsamt geklingelt und gebeten leiser zu sein, sonst gibt es eine Anzeige. In dem Fall heißt es dann, alle sofort nach Hause oder Anzeige.

Aber mir gefällt die Argumentation auch nicht. Man sollte eher vermitteln, dass wir gemeinsam diese Krise bewältigen indem wir uns vernünftig verhalten und nicht die Bevölkerung so als "Spitzel" gegeneinander aufstacheln.

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funktioniert halt leider nicht durchgängig. Wäre aber schön.

Wenn man sieht, dass in Ostasien viele Länder ganz gut durch die Pandemie kommen hat das mmn. sehr viel mit Mentalität zu tun.

MMP
MMP
30.10.2020 12:15

Ich finde es richtig, Gottesdienste nicht abzusagen. Viele (religiöse) Menschen finden in schwierigen Zeiten hierdurch Halt. Selbstverständlich mit Einhaltung der Hygiene-/Abstandsregeln. Ist auch in den christlichen Kirchen kein Problem.

Aus diesem Grund kann ich auch verstehen, dass viele es nicht verstehen können, dass Restaurants schliessen müssen. Ich bin da auch nicht für.

So ist es nun mal. Es gibt halt keine Gerechtigkeit bei Coronamaßnahmen z.B. Tätowierer müssen schließen, Frisöre nicht. Das war auch im Frühjahr schon so. Trotzdem ist es natürlich wichtig und richtig, über Verhältnismäßigkeiten zu diskutieren.

Locust
30.10.2020 12:29·  Bearbeitet


schrieb:
Ich finde es richtig, Gottesdienste nicht abzusagen. Viele (religiöse) Menschen finden in schwierigen Zeiten hierdurch Halt. Selbstverständlich mit Einhaltung der Hygiene-/Abstandsregeln. Ist auch in den christlichen Kirchen kein Problem.

Aus diesem Grund kann ich auch verstehen, dass viele es nicht verstehen können, dass Restaurants schliessen müssen. Ich bin da auch nicht für.

So ist es nun mal. Es gibt halt keine Gerechtigkeit bei Coronamaßnahmen z.B. Tätowierer müssen schließen, Frisöre nicht.
Das war auch im Frühjahr schon so. Trotzdem ist es natürlich wichtig und richtig, über Verhältnismäßigkeiten zu diskutieren.

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Das das kein Problem ist halte ich für ne äusserst gewagte These. Ich habe wenig verständnis Gottesdienste auszuschließen im Vergleich. Im Frühjahr hatten Friseure übrigens zu.

Aber das ist mmn. der völlig falsche Denkansatz über Schuld, Gerechtigkeit zu diskutieren. Schuld hat keiner direkt am Virus oder wir alle.......

Es geht um Lösungen. Zu sagen was schlecht ist und kritisieren ist mir viel zu einfach auch wenn ich v.a. für betroffene Verständnis habe. Aber dann möchte ich auch nen plausiblen Lösungsansatz hören.

Klar kann man statt Gastro und Sport halt Schulen und Kitas schließen. Ist vermutlich effektiver, ist aber gesellschaftlich wichtig. Aber auch das wäre eine Möglichkeit die vielleicht sogar kommt wenn die aktuellen Maßnahmen nicht ausreichen.

MMP
MMP
30.10.2020 12:36·  Bearbeitet

Ich hätte wenig Verständnis, Gottesdienste im Rahmen der besonders geschützten Religionsfreiheit/Religionsausübung wieder zu verbieten. So gibt es unterschiedliche Sichtweisen, die man auch aushalten muss.

Im großen und ganzen finde ich den jetzigen Lockdown verhältnismäßig.

Ich hoffe, dass der Impfstoff von Biontech zugelassen werden kann. Dann kann es im nächsten Jahr mit Impfungen auch losgehen. Hatte gehofft, dass es noch 2020 was wird.

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Locust
30.10.2020 12:44·  Bearbeitet

Das ist auch akzeptabel, es geht mir nicht darum dass meine Ansicht umgesetzt wird, dass fände ich arg anmaßend.

Es geht mir nur darum, dass legitime Möglichkeiten umgesetzt werden. Das hat die Regierung getan, man kann das kritisieren aber dann bitte in dem man eine andere Alternative aufzeigt. Das war meine Kernaussage auf die aber leider nicht geantwortet wurde.

Edit: Sorry war zu schnell, danke für die Ergänzungen. Dem kann ich so komplett zustimmen

rockimpott2012
30.10.2020 12:51

Wenn man nicht alles untersagt, bringt das natürlich Unzufriedenheiten darüber hervor, dass manche Branchen anders behandelt werden als andere, was mitunter als Ungerechtigkeit aufgefasst wird. Das ist in der Tat auch ein Problem. Warum verbiete ich das eine, aber nicht das andere?

Ich habe aber ein Problem damit, wenn man rein aus Prinzip alles gleich behandeln will, das heißt auch gleich einschränken möchte, ungeachtet von Nutzen oder Verhältnismäßigkeit, nur aus einem scheinbaren "Gerechtigkeitsprinzip" heraus. Daher ist es einfach wichtig, über Verhältnismäßigkeiten im Einzelnen zu diskutieren. Es muss Abwägungsverfahren geben und keine pauschalen Ansagen wie: Alle Handwerke müssen zumachen. Alle Geschäfte, egal welcher Art, müssen zumachen, usw. Wenn alle schließen, dann müssen schon außergewöhnliche Gründe vorliegen.

Ich kann auch nicht alle aktuellen Schließungen ganz nachvollziehen oder ihre Sinnhaftigkeit, ihren Nutzen wirklich beurteilen. Aber ich fordere deshalb nicht, dass möglicherweise offen gelassene Betriebe auch zumachen müssten. Es geht auch glaube nicht alleinig darum, welche Schließungen den größten Nutzen zur Infektionsnutzen bringen können, sondern auch darum, welche anderen Nachteile die Schließungen nach sich ziehen. Beispielsweise ist Religionsausübung für manche Menschen essenziell wichtig, vielleicht gerade in einer Krise. Außer Haus essen zu können vielleicht weniger? Sicher die Haare noch schneiden zu lassen? Schwer zu sagen, es kommt unter Umständen auf die Perspektive an...

Ich möchte mich nicht im Einzelnen bezüglich jeder speziellen Maßnahme hier festlegen. Aber genauso, wie es meiner Ansicht nach ALLEIN aus Gründen der Übersichtlichkeit o.ä. wenig Sinn ergibt, bundesweit Einheitliches zu beschließen, was in manchen Landkreisen nachweislich nicht von selbigem Nutzen wie in anderen ist, weil z.B. ein völlig vom Bundestrend abweichendes lokales Infektionsgeschehen herrscht, finde ich es fatal, wenn man zu einer Haltung kommt, dass wenn der eine, wie auch immer begründet, schließen muss, der andere es auch tun müsste. Für mich geht ein Gerechtigkeitsbegriff über die Auffassung hinaus, dass alle Branchen tunlichst "gleich leiden" müssten, und dies gerecht wäre. Die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen muss im Einzelnen, und das ist natürlich auch Aufgabe der Politik, betrachtet werden, eine grundlegende Haltung, die aus einem Prinzip heraus immer wieder eine Angleichung der Verbote und Gebote für verschiedene Branchen fordert, finde ich falsch.

MinistryOfDeath
MinistryOfDeath
30.10.2020 12:53


kato91 schrieb:


hermes81 schrieb:
Langsam sollte man dann aber tatsächlich etwas wachsam werden.
Der feuchte Traum der ultra Konservativen nimmt Gestalt an.

de.reuters.com


Zitat anzeigen


Ähm, wait.

Großer Treiber der Infektion: das was Zuhause passiert. Gastro schließt: mehr treffen Zuhause. Punkt 1 tritt ein. Aber kontrollieren soll die Polizei das dann doch nicht. Drei Viertel der Infektionen können nicht mehr nachvollzogen werden, aber Gastro mit der Möglichkeit, Hilfen zu beantragen, zu schließen ist keine Möglichkeit. Und Fakt ist: die Zahlen steigen und steigen.

Ja watt denn nu? Ich nehme hier eine gewisse Planlosigkeit wahr.

Was sollte die Politik denn machen?

Die geschlossenen Maßnahmen sind ein Versuch, Herr der Lage zu werden. Und es wird evaluiert.

Ja, es sind wenige, die dazu beitragen, dass viele, die sich an die Regeln halten, bestrafen. Was mir aber in diesem Kontext in der Diskussion fehlt, sind Ideen und Perspektiven, was stattdessen gemacht werden soll.

Und zurück zu Bayern: ich denke nicht, dass das in ungerechtfertigten Polizeikontrollen ausartet. Dafür habe ich dann doch Vertrauen in unseren Rechtsstaat. Aber Fakt ist: einige Idioten werden meinen, Zuhause feiern zu müssen. Und dem muss irgendwie ein Riegel vorgeschoben werden. Oder wie siehst du das?

Zitat anzeigen


Weil Verbote und harte Maßnahmen Menschen schon immer zum Umdenken veranlasst haben Smiley

Hier gibt Herr Söder mal wieder den großen Muckimann, um sich selbst zu profilieren. Da dürfen wir uns alle schonmal auf den designierten Kanzlerkandidaten nächstes Jahr freuen.

wsk253
wsk253
30.10.2020 12:58·  Bearbeitet

Ich fand den Hinweis in der PK betreffend der Religion u. Schullöffnung im übrigen schwierig (diese sei verfassungsrechtlich gedeckt im Gegensatz zum "Freizeitbereich"). Was in Augen der Gesellschaft Freizeit/ Kultur ist, ist für die Betreiber ein Beruf/ Selbständigkeit und die frei Berufsausübung ist ebenso verfassungsrechtlich relevant, wie Religion und Bildung. Gleiches gilt für die Freizügigkeit im Bundesgebiet. Hier könnte man die Grundrechte höchstens gegeneinander Abwägen und da wird's schwierig. Mag sein, dass sich die Freizügigkeit noch "unterordnen" lässt, aber beim Thema Beruf bin ich mir nicht so sicher.

Natürlich will und muss man die Menschen zur Kontaktreduzierung zwingen, da es über die Freiwilligkeit in den letzten Monate nicht funktioniert hat, aber die Maßnahmen sind aus den hier bereits genannten Gründen nicht richtig nachvollziehbar. Ich denke auch, dass die Gerichte das Ganze zum Teil kassieren werden, weil die Trennung nicht so sauber gezogen wurde, wie noch im Frühjahr. (Beispiel Frisör - Kosmetik etc.)

Andererseits geht es bei den Maßnahmen nicht darum eine vollkommene Reduzierung der Kontakte zu erreichen, sondern um eine gezielte Reduzierung durch Einschränkung der Kontakte im Freizeitbereich. Ersteres wäre nur mit einem kompletten Lockdown möglich, was der Wirtschaft das Genick brechen würde. Deshalb dieser "light" Weg, der inkonsequent erscheint. Deshalb sind volle Bahnen, geöffnete Schulen/ KITAs unter Einhaltung der AHA-Regeln okay, der Sportverein aber nicht. Die Kontaktdichte wird reduziert, die Wirtschaft am laufen gehalten - davon kann man halten was man will, aber eine lightere Lösung sehe ich bei aller Kritik die ich habe, nicht wirklich.

PS.: Man sollte nicht vergessen, dass es eine absolute Ausnahmesituation ist und Solidarität mit allen Entscheidungsträgern geboten sein sollte. Es ist eben nicht so einfach, weil sich das Virus nicht so easy kontrollieren lässt. Ich hoffe, dass der Monat genutzt wird, um ein vernünftiges Konzept zur Nachverfolgung/ Bekämpfung vorzulegen. Unser Gesundheitsamt (das weiß ich aus erster Hand) ist nämlich ziemlich planlos und wird in meinen Augen auch nicht ausreichend unterstützt.

Locust
30.10.2020 13:32


MinistryOfDeath schrieb:


kato91 schrieb:


hermes81 schrieb:
Langsam sollte man dann aber tatsächlich etwas wachsam werden.
Der feuchte Traum der ultra Konservativen nimmt Gestalt an.

de.reuters.com


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Ähm, wait.

Großer Treiber der Infektion: das was Zuhause passiert. Gastro schließt: mehr treffen Zuhause. Punkt 1 tritt ein. Aber kontrollieren soll die Polizei das dann doch nicht. Drei Viertel der Infektionen können nicht mehr nachvollzogen werden, aber Gastro mit der Möglichkeit, Hilfen zu beantragen, zu schließen ist keine Möglichkeit. Und Fakt ist: die Zahlen steigen und steigen.

Ja watt denn nu? Ich nehme hier eine gewisse Planlosigkeit wahr.

Was sollte die Politik denn machen?

Die geschlossenen Maßnahmen sind ein Versuch, Herr der Lage zu werden. Und es wird evaluiert.

Ja, es sind wenige, die dazu beitragen, dass viele, die sich an die Regeln halten, bestrafen. Was mir aber in diesem Kontext in der Diskussion fehlt, sind Ideen und Perspektiven, was stattdessen gemacht werden soll.

Und zurück zu Bayern: ich denke nicht, dass das in ungerechtfertigten Polizeikontrollen ausartet. Dafür habe ich dann doch Vertrauen in unseren Rechtsstaat. Aber Fakt ist: einige Idioten werden meinen, Zuhause feiern zu müssen. Und dem muss irgendwie ein Riegel vorgeschoben werden. Oder wie siehst du das?

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Weil Verbote und harte Maßnahmen Menschen schon immer zum Umdenken veranlasst haben Smiley

Hier gibt Herr Söder mal wieder den großen Muckimann, um sich selbst zu profilieren. Da dürfen wir uns alle schonmal auf den designierten Kanzlerkandidaten nächstes Jahr freuen.

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Es ist aber leider so. Seit der PK habe ich den Eindruck dass die Leute das ganze viel ernster nehmen. Dagegen sind die zig appelle zuvor eher verpufft.

blubb0r
30.10.2020 13:34

Die Leute werden es richtig ernst nehmen, wenn jemand stirbt, den sie kennen. So hart es klingt.

Das dauert halt noch was.

Locust
30.10.2020 13:49·  Bearbeitet

Ich finde das im Grunde garnicht so schwer nachzuvollziehen , man muss dazu aber vom Blick auf Einzelfälle absehen und über den Tellerrand das ganze betrachten. Natürlich kann man über einzelne Maßnahmen diskutieren (Frisör/Tattowierer/Kirchen etc.) aber irgendwo muss man ne Grenze ziehen. Das sollte auch klar sein.

Der Fokus der Regierung liegt auf Kontakte reduzieren und hat dabei weniger die Prioritäten auf Infektionsgefahr gelegt, sondern viel mehr auf Wichtigkeit für die Gesellschaft gelegt.

Das ist ein “Versuch” mit der Hoffnung das dies ausreichend sei. Kann ich so nachvollziehen, selbstverständlich ist das nicht die eine Richtige Lösung, welche es eh nicht gibt.

Das Kinder und deren Eltern besonders bevorzugt werden finde ich such vollkommen legitim.

Das Berufe dahintersteckten ist grundsätzlich das größte und wichtigste Argument, wer aktuell nicht auf ne Tätowierung verzichten kann hat eh garnichts verstanden.

Aber es gibt hilfen, was hier viel zu kurz kommt. Der Gastronom hat 75% vom Vorjahresumsatz sicher und kann die Füsse hoch legen. Der Friseur muss das unter Pandemiebedingungen mit viel Einsatz erstmal reinholen. Ich behaupte mal 75% würde im November 20 kaum welche schaffen. Wenn die Infektionen weiter zunehmen wird der Umsatz auch ohne Maßnahmen in Keller gehen.

Das ganze geht nur solidarisch und da muss einer für den anderen jetzt halt einfach einspringen. Es badarf mehr wir und weniger ich, dann wird es verständlicher . Da ist mmn. die Frage nach der Schuld oder Gerechtigkeit völlig fehl am Platz. Wir tuen das nicht für die Regierung sondern für einander und gegen das Virus. Dem Virus sind diese Begriffe nämlich auch völlig fremd.

Das dies ne absolute Scheißsituation ist, ist natürlich auch unstrittig. Denoch könnte das Wo und Wann wir leben auch viel schlechter sein.

Kaan
Kaan
30.10.2020 14:46·  BearbeitetAdminSupporter


schrieb:


MinistryOfDeath schrieb:


kato91 schrieb:


hermes81 schrieb:
Langsam sollte man dann aber tatsächlich etwas wachsam werden.
Der feuchte Traum der ultra Konservativen nimmt Gestalt an.

de.reuters.com


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Ähm, wait.

Großer Treiber der Infektion: das was Zuhause passiert. Gastro schließt: mehr treffen Zuhause. Punkt 1 tritt ein. Aber kontrollieren soll die Polizei das dann doch nicht. Drei Viertel der Infektionen können nicht mehr nachvollzogen werden, aber Gastro mit der Möglichkeit, Hilfen zu beantragen, zu schließen ist keine Möglichkeit. Und Fakt ist: die Zahlen steigen und steigen.

Ja watt denn nu? Ich nehme hier eine gewisse Planlosigkeit wahr.

Was sollte die Politik denn machen?

Die geschlossenen Maßnahmen sind ein Versuch, Herr der Lage zu werden. Und es wird evaluiert.

Ja, es sind wenige, die dazu beitragen, dass viele, die sich an die Regeln halten, bestrafen. Was mir aber in diesem Kontext in der Diskussion fehlt, sind Ideen und Perspektiven, was stattdessen gemacht werden soll.

Und zurück zu Bayern: ich denke nicht, dass das in ungerechtfertigten Polizeikontrollen ausartet. Dafür habe ich dann doch Vertrauen in unseren Rechtsstaat. Aber Fakt ist: einige Idioten werden meinen, Zuhause feiern zu müssen. Und dem muss irgendwie ein Riegel vorgeschoben werden. Oder wie siehst du das?

Zitat anzeigen


Weil Verbote und harte Maßnahmen Menschen schon immer zum Umdenken veranlasst haben Smiley

Hier gibt Herr Söder mal wieder den großen Muckimann, um sich selbst zu profilieren. Da dürfen wir uns alle schonmal auf den designierten Kanzlerkandidaten nächstes Jahr freuen.

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Es ist aber leider so. Seit der PK habe ich den Eindruck dass die Leute das ganze viel ernster nehmen. Dagegen sind die zig appelle zuvor eher verpufft.

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Kann ich so nicht unterschreiben. Auf dem Weg zur Arbeit, zu Fuß die Kölner Ringe entlang, habe ich heute Morgen über 100 Leute ohne MNS gezählt. Und dabei nur die, die mir entgegenkamen gezählt. Die andere Straßenseite habe ich ignoriert. Nicht mitgezählt habe ich Raucher und Leute die gerade essen/trinken. Ich würde tippen, dass das ein gutes Drittel der Leute war. Auf jeden Fall zu viele. Ich gehe momentan alle zwei Tage ins Büro und die Corona-App verzeichnet 14 niedrige Risikobegegnungen. Den kompletten November sind wir zum Glück dann nur noch im Home-Office.

blubb0r
30.10.2020 15:29·  Bearbeitet

Da bin ich die einzige Risiko Begegnung, wenn wir social distanced irgendwo draußen auf ner Mauer was essen Smiley


Locust schrieb:
Aber es gibt hilfen, was hier viel zu kurz kommt. Der Gastronom hat 75% vom Vorjahresumsatz sicher und kann die Füsse hoch legen. Der Friseur muss das unter Pandemiebedingungen mit viel Einsatz erstmal reinholen. Ich behaupte mal 75% würde im November 20 kaum welche schaffen. Wenn die Infektionen weiter zunehmen wird der Umsatz auch ohne Maßnahmen in Keller gehen.

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Da gehe ich übrigens zu 200% mit. Das gilt ja soweit ich verstanden habe für alle, die ihre Berufe nicht ausüben können und de facto ein "Berufsverbot" haben. Ist natürlich doof, wenn du im November 2019 viel schwarz gemacht hast, aber ansonsten sollten alle restlichen zumindest eine gute Kompensation bekommen.

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StonedHammer
StonedHammer
30.10.2020 17:50·  BearbeitetAdmin

Locust schrieb:
Aber es gibt hilfen, was hier viel zu kurz kommt. Der Gastronom hat 75% vom Vorjahresumsatz sicher und kann die Füsse hoch legen. Der Friseur muss das unter Pandemiebedingungen mit viel Einsatz erstmal reinholen. Ich behaupte mal 75% würde im November 20 kaum welche schaffen. Wenn die Infektionen weiter zunehmen wird der Umsatz auch ohne Maßnahmen in Keller gehen.


na so ganz einfach ist es dann aber auch nicht! es steht derzeit erstmal nur die "bis zu 75%" im raum, aber nicht was die bedienungen sind um es zu erhalten! weiß bestimmt jeder der bis jetzt aktuell schon was beantragen musste damit er eine der aktuellen unterstützungen erhalten konnte oder gar verlängern musste. bin mal gespannt.

runnerdo
runnerdo
30.10.2020 18:00Supporter

War das nicht ab 50 Angestellte? Da scheiden viele schon aus. Bevor ich das kleingedruckte nicht gelesen habe, würde ich auf so ein Versprechen wenig geben.

Wir dürfen offenbleiben (erwachsenen Bildung) was vom Coronoastandpunkt her absoluter quatsch ist. Wir hätten tatsächlich ziemlich genau 75% der Auslastung von Dezember 2019 aber ja das dürfte gerade in der Gastro wohl anders aussehen.

Ich bin ehrlich ich hätte einen kompletten Lockdown für sinniger und fairer gehalten. Auch das es kein echtes Reiseverbot wie im März gibt ist einfach ein Witz.

DiebelsAlt83
DiebelsAlt83
30.10.2020 19:13Supporter

Die Freude über die tollen Hilfsgelder stellt sich dann im Zweifel in 2021, wenn die Steuer 2020 gemacht wird ganz schnell wieder ein.

Locust
30.10.2020 19:47


StonedHammer schrieb:
Locust schrieb:
Aber es gibt hilfen, was hier viel zu kurz kommt. Der Gastronom hat 75% vom Vorjahresumsatz sicher und kann die Füsse hoch legen. Der Friseur muss das unter Pandemiebedingungen mit viel Einsatz erstmal reinholen. Ich behaupte mal 75% würde im November 20 kaum welche schaffen. Wenn die Infektionen weiter zunehmen wird der Umsatz auch ohne Maßnahmen in Keller gehen.


na so ganz einfach ist es dann aber auch nicht! es steht derzeit erstmal nur die "bis zu 75%" im raum, aber nicht was die bedienungen sind um es zu erhalten! weiß bestimmt jeder der bis jetzt aktuell schon was beantragen musste damit er eine der aktuellen unterstützungen erhalten konnte oder gar verlängern musste. bin mal gespannt.

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Das denk ich mir, nichts was mit Bürokratie zu tun hat ist in Deutschland einfach....Smiley

Ist bei Gastro auch ne Frage wie sich das mit dem Ausser Haus verkauf verhält.

Locust
30.10.2020 19:54


runnerdo schrieb:
War das nicht ab 50 Angestellte? Da scheiden viele schon aus. Bevor ich das kleingedruckte nicht gelesen habe, würde ich auf so ein Versprechen wenig geben.

Wir dürfen offenbleiben (erwachsenen Bildung) was vom Coronoastandpunkt her absoluter quatsch ist. Wir hätten tatsächlich ziemlich genau 75% der Auslastung von Dezember 2019 aber ja das dürfte gerade in der Gastro wohl anders aussehen.

Ich bin ehrlich ich hätte einen kompletten Lockdown für sinniger und fairer gehalten. Auch das es kein echtes Reiseverbot wie im März gibt ist einfach ein Witz.

Zitat anzeigen


Man darf doch nirgendwo wirklich übernachten?

Fairer halte ich für irrelevant. Sinniger kann sein, hoffen wir es mal nicht. Aber wenn die Maßnahmen nicht greifen ist das der nächste Schritt und dann ist das Geschrei noch größer. Zumal
Söder (mmn. ziemlich unklug) gesagt hat wir machen das um an Weihnachten wieder mit unseren Verwandten verbringen können. Was wenn nicht?
Außerdem würde ich vermuten die Kontaktbeschränkungen können kaum gelockert werden

ralf321
ralf321
30.10.2020 19:58·  Bearbeitet


runnerdo schrieb:
War das nicht ab 50 Angestellte? Da scheiden viele schon aus. Bevor ich das kleingedruckte nicht gelesen habe, würde ich auf so ein Versprechen wenig geben.

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Nein
„gewerblichen Unternehmen mit bis zu 50 Beschäftigten, sowie Solo-Selbstständigen“

runnerdo
runnerdo
30.10.2020 20:05Supporter


ralf321 schrieb:


runnerdo schrieb:
War das nicht ab 50 Angestellte? Da scheiden viele schon aus. Bevor ich das kleingedruckte nicht gelesen habe, würde ich auf so ein Versprechen wenig geben.

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Nein
„gewerblichen Unternehmen mit bis zu 50 Beschäftigten, sowie Solo-Selbstständigen“

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ah sorry. Falsch rum gedacht.

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runnerdo
runnerdo
30.10.2020 20:15Supporter


schrieb:


runnerdo schrieb:
War das nicht ab 50 Angestellte? Da scheiden viele schon aus. Bevor ich das kleingedruckte nicht gelesen habe, würde ich auf so ein Versprechen wenig geben.

Wir dürfen offenbleiben (erwachsenen Bildung) was vom Coronoastandpunkt her absoluter quatsch ist. Wir hätten tatsächlich ziemlich genau 75% der Auslastung von Dezember 2019 aber ja das dürfte gerade in der Gastro wohl anders aussehen.

Ich bin ehrlich ich hätte einen kompletten Lockdown für sinniger und fairer gehalten. Auch das es kein echtes Reiseverbot wie im März gibt ist einfach ein Witz.

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Man darf doch nirgendwo wirklich übernachten?

Fairer halte ich für irrelevant. Sinniger kann sein, hoffen wir es mal nicht. Aber wenn die Maßnahmen nicht greifen ist das der nächste Schritt und dann ist das Geschrei noch größer. Zumal
Söder (mmn. ziemlich unklug) gesagt hat wir machen das um an Weihnachten wieder mit unseren Verwandten verbringen können. Was wenn nicht?
Außerdem würde ich vermuten die Kontaktbeschränkungen können kaum gelockert werden

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Kommt hoffentlich auch niemand auf die Idee, jetzt sowas zu machen.

Der Unterschied ist aber dass du theoretisch überall hin kannst. Wenn du z.B. eine internationale Individualreise gebucht hast, die nicht in ein Risikogebiet geht, darfst du die theoretisch machen. Bedeutet auch, du bekommst du kein Geld zurück. Das wäre beim ersten Lockdown anders gewesen. Man darf natürlich die Fluggesellschaften nicht belasten. Smiley

Es kommt natürlich auch noch auf die Regeln des jeweiligen Landes an. Das Beherbergungsverbot gilt ja nur für Deutschland und auch das trifft meiner Meinung nach die falschen.

Ist so ein Beispiel von vielen, wo man das Gefühl hat, das ist nur halbherzig umgesetzt.

Locust
30.10.2020 20:36

Wie gesagt “trifft die falschen” finde ich unpassend. Wer sind die richtigen? Ja das mit der Reise stimmt, aber viel möglichkeiten gibts ja nicht.

Man versucht halt so viel wie möglich laufen zu lassen um den Schaden zu begrenzen. Macht mmn. schon Sinn, wenn es funktioniert.....ohne jetzt jede Einzelne Maßnahme zu hinterfragen

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Locust
01.11.2020 18:56

Ein wirklich sehr guter Vortrag von Drosten zur aktuellen Situation und dem kompletten Thema. Sehr verständlich und auf fakten basiert ohne irgendwelche Stimmungsmache.

Es lohnt sich wirklich das komplett anzuschauen. Da ist quasi alles enthalten und man kann mit dem Thema medial weitgehend abschließen.

AcidX
AcidX
01.11.2020 21:21

Da stimme ich absolut zu. Das habe ich mir auch vorhin angeschaut.

Ruhig, faktenbasiert, keine Zwischenfragen. Sehr guter Überblick über, das, was war, was ist und was vielleicht sein wird.

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