16.05.2018 10:50
Wenn ich auch mal meinen Senf dazu geben dürfte: Mein Eindruck ist, dass Marek schlicht und ergreifend zu alt geworden ist, um sich einerseits noch der Größe des Festivals anzunehmen und andererseits auch vernünftig genug mit der Zeit zu gehen. Ohne das abwertend zu meinen.
Der Ring hatte die letzten Jahre unfassbares Pech (Wetter, Terror), kombiniert mit Negativpresse und selbstverschuldetem Chaos fällt es mMn neuen Festivalinteressenten schwer, sich für den Ring zu begeistern. Durch so viel negative Aufmerksamkeit hätte MLK direkt nach dem Umzug nach Mendig mit offenen Karten spielen müssen. Z.B. wieso gibt es die ganzen Umweltauflagen, wieso sind die Ticketpreise gestiegen, wieso gibt es plötzlich Verbote und Einschränkungen? 2017 hatte ich in den Wochen vorm Ring, als kurzfristig die ganzen Auflagen kamen das Gefühl, MLK wissen dass die Situation alles andere als gut für sie aussieht. Sie waren sich bewusst dass die Fans nach 2 Jahren Mendig und neuem Umzug inklusive Preiserhöhungen schon abgefuckt genug waren. Daher war wohl das einzig sinnvolle die Flucht nach vorn, einfach raushauen was geändert werden muss und sich dem unumgänglichen Shitstorm zu stellen.
Ob das professionell oder fair den Fans gegenüber ist, sei mal dahingestellt, aber MLK hätte damals einfach wie gesagt direkt alle Karten aif den Tisch legen sollen. Dann wissen die Leute wenigstens was los ist und warum sie jetzt so eingeschränkt werden.
Marek scheint sich auch nach wie vor am Ur-Ring-Publikum zu orientieren und hat den Anschluss an die heutigen Generationen verpasst, sowohl was das Booking als auch die Organisation angeht.
Gut und schön, man kann Handys an den Ständen laden usw aber das würde ich jetzt nicht "mit der Zeit gehen" nennen. Dazu gehören nämlich stärkere Präsenz in sozialen Netzwerken, Blicke hinter die Kulissen, mehr Transparenz.
Marek hat da einfach nicht mehr den Blick für den Wandel des Ringpublikums und beharrt an den falschen Stellen auf Tradition (Infield, Ampel, Lage Center) während er an den falschen Stellen auf Innovation setzt (Campingebereiche, Terrorminimierung).
Würde er mehr auf seine Fans hören bzw ihnen einfach die Ehrlichkeit entgegenbringen mal Klartext zu reden bin ich mir ziemlich sicher dass sich viele auch nicht so vor den Kopf gestoßen fühlen würden, dann wäre auch das Booking oder Camping verkraftbar.
Sein Sohn scheint mir langsam aber sicher der bessere Kopf hinter der Planung zu sein.
Ich habe allerdings leichte Sorgen wie lange der Ring noch in der Form bestehen bleibt. Die Verluste der letzten Jahre müssen definitiv nochmal rein, das hat wenig mit Gier zu tun glaube ich. Das finanzielle Chaos muss beseitigt werden, gleichzeitig aber auch das Programm und der Ablauf so attraktiv wie möglich gestaltet werden. So oder so sieht es aus, als würde der Ring langsam sterben. Doe Fans gehen zur Konkurrenz, neue Cestivalgänger werden abgeschreckt weil es zu kompliziert ist... Ganz ehrlich - ich beneide Marek kein Stück. Ich würde nicht gerne in seiner Haut stecken wollen. Aber irgendwo ist der Stress leider auch selbst verschuldet.