Wird man kritischer?

Ich war mit 11 bei meinem ersten Konzert, seit ich 14 bin (also seit über 10 Jahren) gehe ich relativ regelmäßig zu Konzerten. Ich könnte sie nicht mehr zählen, aber mehr 100 Einzelkonzerte habe ich sicher gesehen + 8 Festivals.
Ich habe festgestellt, dass ich kritischer werde. Ich war von einigen Bands (einschließlich Incubus gestern), die ich eigentlich toll finde, bei den letzten Konzerten sehr enttäuscht.
Die Stimmung ist bei vielen Konzerten nicht mehr so toll, die Bands spulen ihr Programm runter und machen kaum noch Publikums-Animationen (was bei Live-Gigs eigentlich erwarte) und spielen nur 60 - 75 Minuten und die Karten werden dafür immer teuerer.
Sind sie Konzerte schlechter geworden? Bin ich kritischer geworden?

Wie geht euch das?

Das kommt vielleicht auch auf die Bands an ?

Sicherlich ist es auch so das du dich sehr an live-konzerte gewöhnt hast!? Früher, als man nicht so das Geld hatte, war das eher noch was besonderes - heute geht man öfter auf Konzerte.

Dadurch wird man auch kritischer - wenn man 100 Konzis gesehen hat, dann sind die Maßstäbe auch entsprechend groß, da schon das ein oder andere unglaublich gute Konzert gesehen wurde.

Naja und wenn man dann ne Band 10 mal live gesehen hat, dann brauchts wohl auch schon einiges um überrascht zuwerden und nicht gelangweilt rumzustehen.

ist doch logisch . je öfter man ein konzert besucht . desto schwerer ist man zu begeistern . geht mir auch so . obwohl . ich auch erst seit 5 jahren regelmäßig gehe . aber richtig vom hocker reisst mich kaum noch was...

btw.. der fred wäre wohl imm off-topic besser aufgehoben

insgesamt sinkt die Qualität erschreckend ab. Messbare Dinge wie Spielzeit genauso wie Engagement, Bühnenlayout/Show und vor allem das Auftreten der Bands selbst.

Ich habe auch in letzter Zeit immer häufiger den Eindruck, das da Jemand einen gut bezahlten Pflichtjob hinter sich bringt, so wie die Bauarbeiter, die hier die Strasse teeren...

dies betrifft ausdrücklich NICHT alle Bands und Musiker pauschal, es gibt auch viele Beispiele, wo man hinterher den Eindruck hatte, einen perfekten Abend verlebt zu haben, aber dies wird immer seltener.

Auffallend häufig habe ich das oben geschilderte schlechte Gefühl übrigens bei vielen Bands, die aus Musikstilen oder -richtungen kommen, die neuerdings "in" sind.

Die hohen Ticketpreise tun natürlich das Übrige - die Erwartungshaltung steigt bei 50 Euro. Logisch, wenn ich nen 10er zahle und es gefällt mir nicht so, isses halt irgendwie nicht so schlimm.

hm... ich sehe das nicht so dass alles schlechter wird!

Wenn ich alleine an das Stone Sour konzert in stuttgart denke. das war von den 5 mal der beste Auftritt!

bei metallica ist es ähnlich, 2003 in Gräfenhainichen war nen sehr sehr geiles Konzert, Ring06 hat das Konzert aber dank der Setlist nochmal getoppt...

Ich geh jetzt seit ca. 20 Jahren auf Konzerte, habe viel Erfahrung, habe inklusive Festivals wohl über 500 Konzerte gesehen und kann beim besten Willen nicht behaupten, dass die Konzerte schlechter geworden sind. Man sollte allerdings nicht den Fehler machen, zu oft innerhalb von kurzer Zeit zu einem Konzert der gleichen Band zu gehen. Denn dann kann es langweilig werden.

Die Qualität des Konzertes hängt von vielen Faktoren ab:

- Spielstätte
- Stimmung des Publikums
- Spiellaune der Band
- Kommunikation Band/Publikum
- Setlist
- Länge des Konzertes
- Bühnenshow
- Sound

und und und

Was sich im Laufe dieser Zeit entwickelt, ist natürlich eine gewisse Konzerterfahrung. Da mein Musikgeschmack sehr breit gefächert ist, habe ich auch viele unterschiedliche Bands gesehen. Von daher weiß ich, wen ich wieder besuchen kann und welche Band man meiden sollte.

Es kommt auch wirklich selten vor, dass ich von einem Konzert enttäuscht bin.

Eins fällt jedoch auf. Viele Bands der jüngeren Generation - damit meine ich Bands, die ihren Ursprung in den 90ern oder später hatten (obwohl sie schon so viel Material hätten) spielen nicht länger als 90 Minuten. Dies ist ein Punkt den ich kritisiere, weil, wenn ich ein angemessenes Repertoire habe, sollte im Laufe der Zeit auch die Konzertlänge nach oben gehen.

Es gibt aber viele Künstler, die ich nun schon seit den 80ern begleite und die seit dieser Zeit durchgängig immer gute Livekonzerte abgeliefert haben.

Von daher, es kommt auf den Künstler drauf an, ob ich enttäuscht werde oder nicht.

Also ich bin auch auf jeden Fall kritischer geworden. Mit 16 hätte ich mich nie im Leben über den Sound auf einem Konzert beschwert, es sei denn es war ganz schlimm.... Heute kann mir das schon ein ganzes Konzert versauen, wenn ich der Mieneung bin, dass der Sound Mist ist.
Ist nur ein Beispiel.
Und wiederhole es gern, je öfter man eine Band sieht, desto mehr erwartet man(sonst würde man ja nicht wieder hingehen) und desto schwerer ist es für die Band diese Erwartungen zu erfüllen.....

Ich war in den letzten Jahren auf sehr, sehr vielen Konzerten. Wer mich kennt weiß ja, dass ich mehrere Konzerte pro Monat mitnehme.

Ich muss sagen, dass es eine Reihe Künstler gibt, deren Auftritte mich zwar nicht enttäuschen (ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte mal enttäuscht war von einem Konzert), aber die mich nicht sonderlich begeistern - im Vergleich zu ihren vorherigen Konzerten...

mag auch daran liegen, dass meine Erwartungshaltung was Konzerte angeht sich ziemlich gesteigert - das auf jeden Fall, aber dennoch gibt es immer wieder Künstler, die meine hohen Erwartungen erneut erfüllen! so zum Beispiel Placebo letztens in London, oder die Eagles Of Death Metal, obwohl ich sie innerhalb einer Woche zwei mal sah...

und dann gibt es noch die Künstler, die es schaffen mich vollkommen begeistert die Halle verlassen zu lassen, obwohl ich schon sehr hohe Erwartungen an mein erstes Konzert hatte... so zum Beispiel Ben Harper und kürzlich Damien Rice...
[addsig]

inemine, ich stimm dir da leider zu..
Ich vergleich das auch mit einem Film, du siehst Ihn zum ersten mal und er ist großartig, siehst du Ihn häufiger wird er nicht schlechter aber vom Hocker reißt er dich nicht mehr.
Mit 10 fand ich Karate Kid ganz großes Kino, aus häutiger Perspektive fast schon witzig...
Es ist immer seltener das man nach einem Konzert wirklich mit dem Gefühl von 'früher' nach Hause geht.
Deswegen denke ich wirklich das man selber kritischer wird und es nicht an den Leistungen der Bands liegt (Ausnahmen bestätigen... Bla...)

zu Punk1 muss ich sagen das die Ticketpreise nicht nur durch die Bands gesteuert werden (Veranstalter, Versicherung, Management etc.) vergiß das nicht. Aber dennoch sollte es eigentlich Sch** Egal sein wie teuer die Tickets waren, von einer Band erwarte ich immer das Sie Ihren Job gut macht. Da haste recht...

also ich glaube, das ich auch kritischer geworden bin, wenn es um live-konzerte angeht. aber das ist wohl allgemein so, das man "der guten alten zeit" hinterher trauert. sei es bei konzerten oder sogar bei cd's. gibt nicht viele acts, die ihre alten konzerte toppen können. ein beispiel wäre für mich das bon jovi konzert bei ihrem "heimspiel" in münchen. 2003 war es noch ziemlich toll. letztes jahr fand ich es solide, aber nicht überragend. vielleicht lag es an der erwartungshaltung des publikums, der band selber, mir oder was auch immer.
anderes beispiel. auch die stones waren 2006 wirklich hammer. und das die mit ihren über 60 jahren eine 120-minuten-show noch so durchziehen können, gebührt aller ehre und respekt.
robbie williams dagegen konnte meine erwartungen an seine triumphiale tour von 2003 letztes jahr nicht erfüllen. da fand ich die letzten konzerte von ihm besser.

aber es gibt auch neue junge acts, die es schaffen, ein tolles konzert zu zaubern. aktuelle beispiele jan delay und juli. ja, juli, die ich damals auf der campus invasion gesehen habe, fand ich sie noch schwach. aber vor zwei wochen war ich ziemlich überrascht! auch bühnen-, show- und lichttechnisch haben es die jungen ziemlich drauf. auch die haben ein tolles konzert abgeliefert! es ist bei weitem nicht alles schlecht.

ich kann mich da in die reihe der "kritischer-gewordenen" ebenfalls einreihen. für mich liegt der punkt hauptsächlich in den steigenden ticketpreisen und den kürzer werdenden spieldauern.
ist doch eigentlich das übliche prozedere, wenn eine band mehr eintritt verlangt, dann erwartet man auch mehr für sein geld. was sind schon 70minuten show von einer band, für die man fast 40€ hinlegt? halten musiker sich wirklich nur noch an ihr "skript", spielen ihre show runter und fühlen sich fast belästigt von ihren auftritten? wieso spielen bands wie coldplay nur 70minuten vor 20000 menschen? oder atreyu nur 60? System of a Down ohne Support für 40€ auch nur eine knappe stunde?

vor einigen jahren waren solche gruppen noch froh dass man auf ihr konzert kam und 15€ zahlte.

... [addsig]

ja es kommt halt darauf an, zu welchen acts man geht.
bon jovi spielen mit sicherheit ihre 2,5 stunden. die stones spielen ebenfalls ihre 2 stunden.

und tut mir leid, wenn ich das höre, das billy talent nur 70 minuten spielen... dann ist das schon etwas... naja...

kann das aber nicht nachvollziehen, das viele acts ihre spieldauer bei steigenden preisen runterschrauben.

Wenn ich 50€ für ein Ticket zahle, erwarte ich auch ein mindestens 2-stündiges Set. Die einzige Band bei der ich den Preis bisher gezahlt habe, war Pearl Jam und da sind die Sets eigentlich immer mindestens 2 Stunden, manchmal sogar 3 Stunden lang (Das DVD-Konzert im Madison Square Garden ging ca 3 Stunden lang. Hab mal gelesen, die Band musste sogar 10000$ Strafe zahlen weil sie ihre maximale Spielzeit überzogen haben ^^).

Aber wenn ich 40-60 € zahle und nur eine Stunde show hätte, wäre ich angepisst.[addsig]

The Cure, 180 Minuten für 45 € mit ständig wechselnder Set-List. Das sind gute Konzerte, egal wann und wo.

Zitat:

Valmont schrieb:
ich kann mich da in die reihe der "kritischer-gewordenen" ebenfalls einreihen. für mich liegt der punkt hauptsächlich in den steigenden ticketpreisen und den kürzer werdenden spieldauern.
ist doch eigentlich das übliche prozedere, wenn eine band mehr eintritt verlangt, dann erwartet man auch mehr für sein geld. was sind schon 70minuten show von einer band, für die man fast 40€ hinlegt? halten musiker sich wirklich nur noch an ihr "skript", spielen ihre show runter und fühlen sich fast belästigt von ihren auftritten? wieso spielen bands wie coldplay nur 70minuten vor 20000 menschen? oder atreyu nur 60? System of a Down ohne Support für 40€ auch nur eine knappe stunde?
vor einigen jahren waren solche gruppen noch froh dass man auf ihr konzert kam und 15€ zahlte.

das kommt mit sicherheit auf die bands an!
hmm...
zB Stone Sour sind live übelst geil aber die spielzeit ist halt bei allen kürzer geworden!
ich geh erst seit 2 jahren regelmäßig auf konzerte und die längste show die ich gesehen hab ging 90 minuten

Das mit der Spieldauer finde ich auch schlimm. Die "alten" Bands spielen meist viel länger als die neueren. Und "kleine" und "große" Bands oft auch länger als "mittlere". War schon für ein paar Euro auf Club-Konzerten, die zwei Stunden lang waren und total Spaß gemacht haben. Wenn ich dann 30 Euro oder mehr für ne Stunde so-lala Show zahle steht das in keiner Relation.

Zitat:

SlaveOnDope schrieb:
das kommt mit sicherheit auf die bands an!
hmm...
zB Stone Sour sind live übelst geil aber die spielzeit ist halt bei allen kürzer geworden!
ich geh erst seit 2 jahren regelmäßig auf konzerte und die längste show die ich gesehen hab ging 90 minuten

und die "alten" Bands sind auch in der Regel die, die sich Abend für Abend den Arsch aufreissen um jedem Fan und Zuschauer was zu bieten. Weil die Musik ihr Beruf ist und sie das auch so sehen.

Viele neuere Bands fühlen sich weniger als Musiker sondern mehr als Stars hab ich den Eindruck. Mal über den Grund nachzudenken, warum so viele Menschen von sontwoher anreisen und einen Haufen Eintritt zahlen, das würd ich denen mal wünschen. Vielleicht würden sie dann auch merken, das sie diese Leute völlig vor den Kopf stossen, wenn sie nach ner Stunde unmotivirtem Gedudel einpacken.

tja... aber trotzdem wird manchen angesagten acts die bude eingerannt...

nö!
damit muss man sich halt mal zufrieden geben !
ich glaub kaum das die band sich das aussuchen kann!
corey taylor zB oder auch brad arnold von 3dd meinten selbst das wird denen vorgeschrieben!

vorgeschrieben, wie lange sie spielen sollen?! alles klar, ne?!

tolles management würd ich dann mal sagen!

Zitat:

PeleAlmquist schrieb:
ist doch logisch . je öfter man ein konzert besucht . desto schwerer ist man zu begeistern . geht mir auch so . obwohl . ich auch erst seit 5 jahren regelmäßig gehe . aber richtig vom hocker reisst mich kaum noch was...

Also wenn du als Hauptband deine Seele so weit verkauft hast, daß dir dein Management sag,t wie lange du spielen mußt, dann ist eh alles vorbei.

Ich glaube aber, daß es einfach mit der Abgeklärtheit zusammenhängt. Trotzallem gibts immer wieder Bands, die einfach nur umhauen und ne Präsenz auf der Bühne haben.

Aber in Zeiten, wo hohe Eintrittskosten die CD Verkaufe komepnsieren sollen, muß manche Band wohl mehr bieten, vorallem, da man ja übers Netz heutzutage gut und schnell Infos bekommt, wer regelmäßig Mist baut.

Zitat:

Gerry schrieb:
vorgeschrieben, wie lange sie spielen sollen?! alles klar, ne?!