Der NEWS-Thread

eröffnet von svenf am 23.02.2007 21:16 Uhr
9.548 Kommentare - zuletzt von JestersTear

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Phanthomas
09.03.2013 14:09


junior88 schrieb:
Wenn man ehrlich ist und die Entwicklung von Nordkorea seit ein paar Jahren verfolgt, weiß man, dass die einzige Lösung der Krieg mit dem Norden ist! Das Regime wird nur mit einem Riesen Knall abtreten! Desto länger man zögert, umso besser wird die Nukleartechnik des Regimes und somit wird es immer unrealistischer eine friedliche Lösung zu finden.

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Oh Gott. Wie kann man denn quasi einen Krieg fordern? Geht ja grundsätzlich schonmal gar nicht.

Des Weiteren müsste doch mittlerweile jeder mitbekommen haben, dass die militärischen Interventionen des Westens im letzten Jahrzehnt regelmäßig zu langfristigen Debakeln geworden sind und den betroffenen Ländern und Völkern nicht wirklich weitergeholfen haben.


Abgesehen davon zeugt eine solche Forderung auch von mangelnder Kenntnis in diesem speziellen Fall.
Es wird aller Wahrscheinlichkeit nach keinen militärischen Konflikt geben. Keine der beteiligten Seiten hätte davon irgendeinen Vorteil.
Im Grunde hat sich Nordkorea durch die Atombombe eine wirksame "Lebensversicherung" gegen militärische Intervention verschafft. Südkorea wird einem Angriff angesichts der Gefahr nuklearer Vergeltung nie im Leben zustimmen. Andererseits wird es nicht zum Erstschlag durch Nordkorea kommen, da das Regime damit sein eigenes Todesurteil unterzeichnen würde (wie ebenfalls im Falle des Konflikts mit dem Iran).
Außerdem haben weder China noch Südkorea Interesse an einem plötzlichen Ende des Regimes. Hier gilt, was schon seit Jahren Bestand hat: Im Falle eines plötzlichen Sturzes verfiele Nordkorea in Chaos, es gäbe Flüchtlingsströme die für China und Südkorea nur schwer zu bewältigen wären, wie im Zeit-Artikel ebenfalls zu lesen ist und die Konsequenzen und Kosten einer Wiedervereinigung für den südkoreanischen Staat und seine Gesellschaft wären unabsehbar.

Eine militärische Intervention unter der Gefahr des Einsatzes von nuklearen Waffen birgt die Gefahr einer Eskalation des Konfliktes in der gesamten Region, im schlechtesten Fall gar einer Eskalation auf weltweiter Ebene.

Die Situation der nordkoreanischen Bevölkerung wird hier ebenfalls außer Acht gelassen. Die Bevölkerung wird seit Gründung der DVRK mit einer totalitären Ideologie indoktriniert, der Chuche-Ideologie. Wer wirklich ernsthaft versuchen möchte sich eine Meinung über Nordkorea zu bilden, sollte zuerst danach googeln. Diese Ideologie beinhaltet krassen Militarismus und einen selbst für kommunistische Regime kaum vergleichbaren Personenkult um Kim Il Sung, Kim Jong Il und jetzt dann auch Un.
Es ist aufgrund der Abschottung des Landes für Westler fast unmöglich, sich abseits der westlichen Medien ein Bild über das Land zu machen. Niemand hier kann abschätzen, wie große Teile der Bevölkerung wirklich zur Regierung stehen. Meiner Einschätzung nach muss es allerdings in Armee und Bevölkerung viele Leute geben, die hinter ihrer Regierung stehen und im Falle eines Angriffs erbitterten Widerstand leisten würden, so dass sich ein Krieg mit Sicherheit nicht so effektiv und schnell beenden ließe wie im Falle des letzten Irakkriegs.

Man kann in der Politikwissenschaft wenige Dinge mit absoluter Gewissheit sagen und ich will eine militärische Eskalation des Konfliktes sicherlich nicht komplett ausschließen, allerdings ist die Gefahr nach wie vor denkbar gering. Egal, wie sehr die Regierung Nordkoreas mit dem Säbel rasselt.

Was die zukünftige Entwicklung angeht gibt es meiner Meinung nach zwei Möglichkeiten:
Erstens der Sturz des Regimes von innen heraus, etwa durch die Bevölkerung oder das Militär. Dies ist quasi nur dann möglich, wenn die Situation in Nordkorea wirklich so übel ist, wie es in den westlichen Medien geschildert wird.
Und zweitens mittel- bis langfristig eine Reformpolitik beispielsweise nach Vorbild Chinas, wobei sich das totalitäre Regime hier in gewisser Weise mit der eigenen Ideologie selbst im Weg steht.


sunjb
09.03.2013 14:21

Kann ich nur so unterschreiben. Es wäre doch schon sehr seltsam, wenn jahrelange Abschottung und ein sehr fester und vorallem früh vermittelter Wertekosmos keine Auswirkungen gehabt hätten.

Immer schwer von außen zu entscheiden was für Volk XY das beste ist. Ich nehm das dem durchschnittlichen Nordkoreaner absolut ab, dass er a) den Führer liebt und b) mit seinem leben nicht unzufriedener ist als wir.

ShuyiN
09.03.2013 16:29

Forderung der US-Waffenlobby: South Dakota bewaffnet Lehrer und Hausmeister

Nach einzelnen Bezirken erlaubt nun South Dakota als erster US-Bundesstaat flächendeckend seinen Lehrern und Schulangestellten Waffen zu tragen – und folgt damit der umstrittenen Forderung der US-Waffenlobby nach Wächtern zum Schutz vor Amokläufen. [...]

Waffen tragen dürfen dem neuen Gesetz zufolge Lehrer, Schulleiter, Hausmeister und andere Schulangestellte wie eigens engagierte Sicherheitsleute oder „Freiwillige“. Sie müssen zuvor dasselbe Training wie andere Ordnungskräfte absolvieren.

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ohje..



Muss man den Lehrern jetzt nicht Counterstrike & Marilyn Manson verbieten?

junior88
09.03.2013 18:42


sunjb schrieb:
Immer schwer von außen zu entscheiden was für Volk XY das beste ist. Ich nehm das dem durchschnittlichen Nordkoreaner absolut ab, dass er a) den Führer liebt und b) mit seinem leben nicht unzufriedener ist als wir.

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Nein!?

Ein Land mit Arbeitslagern, welche eigentlich den Namen Todeslager veridenen (siehe z. B. das letztjährig erschienene Buch "Camp 14", des Flüchtlings der seine eigene Familie verraten hat und dessen Hinrichtung mit ansehen musste und nach eigenen Angaben das normalste der Welt für ihn war! Ein Land, in dem jeder dazu verpflichtet ist, ein Bild des Führers mit sich zu tragen und zu Hause über der Eingangstür hängen haben muss (Strafe darauf -> Arbeitslager), ein Land in dem die Neugeborenen in die Obhut des Staates gegeben werden, damit man ihnen so früh wie nur erdenklich möglich den Führerkult aufspielen zu können!? Wir müssen doch jetzt nicht ernsthaft darüber Reden, ob es der Bevölkerung außerhalb Pjöngjangs gut geht!
Ein Aufstand der Bevölkerung ist in solch einem Staat wohl nicht zu erwarten, oder? Dafür müsste man in Nordkorea internationale Medien empfangen können und vor allem müssten die Militärs Kolabieren, da sonst jeder Aufstand niedergeschlagen wird und die Leute hingerichtet werden. Wir Reden ja hier nicht von westlichen Klatschblättern, sondern von ernst zu nehmenden Journalisten, welche längere Zeit in dem Land verbringen, etc.
Natürlich gilt bisher auch hier: Hunde, die bellen, beißen nicht! Nordkorea provoziert natürlich wieder nur und will seine Interessen durch Bringen, neu an der Situation ist nur, dass China scheinbar ein Zeichen an Nordkorea sendet, um denen mal zu Zeigen, wie weit sie gehen dürfen! Keiner will einen Krieg in der Region, wegen Flüchtlingen, Kosten, etc. aber ich vertrete nun einmal die Meinung, dass das Regime gestürzt werden muss. Denn von alleine gibt in Pjöngjang keiner auf, wieso auch solange die Funktionäre und das Militär genügend Nahrung haben.

edit: Mal von dem Hunger in der breiten Bevölkerung abgesehen!

Letric
09.03.2013 19:04

Ich glaube, was sunjb damit meinte, war, das der durchschnittliche Nordkoreaner einer derartigen "Gehirnwäsche" unterzogen wurde, dass für ihn selbst, aus seinem Empfinden heraus er sich nicht unwohler fühlt, als der durchschnittliche Bewohner der westl. Welt. Für den Nordkoreaner sind ja alle Andern die Bösen, nur der Führer ist der einzige Vernüftige. Daher wird es sich im Allgemeinen sicher fühlen. Und ich tippe, dass auch die sauarme Landbevölkerung zwar leidet, aber Alles über sich ergehen lässt, weil das der große Plan des Führers ist.

Dass das für aufgeklärtere Menschen in Nordkorea nicht gilt, muss ja wohl nicht extra erläutert werden.

Stebbard
10.03.2013 04:04

"Ein funktionierender Polizeistaat benötigt keine Polizei, denn er bringt die Leute dazu, die eigenen Überzeugungen zu teilen und als ihre Realität anzunehmen". Das Thema hegemonieller codes ist diesbezüglich sehr interessant (übrigens auch für unsere Gesellschaft).

Ich lehne einen Militärschlag prinzipiell ab, da ein solcher das Grundprinzip gegenwärtiger internationaler Politik verletzt - staatliche Souveränität (und das wird sich ohne globale Integration auch nicht verändern). Zugleich hat sich eine interventionistische Politik nur selten (s. Phantomas) als wirklich erfolgreich erwiesen. Ich bin ja ein überzeugter Verfechter des "Demokratisierungsansatzes", welcher der nachhaltigste, zugleich aber auch der schwierigste ist.

Dem ganzen liegt dabei der Gedanke zugrunde, dass der Grad innerer Freiheit sich entgegengesetzt zur Bedrohung von Außen verhält. Autoritäre Systeme werden in aller Regel von dem Gedanken getragen, dass das eigene Leid bzw. die eigene Oppression einem übergeordnetem nationalen Zweck dient. Hier muss man ansetzen und dem politischen System seine innere Legitimation entreißen. Hier übernimmt China eine wichtige Rolle, welche auch im Artikel angesprochen wird. Getreu dem Motto: Wenn ich jemanden nicht direkt beeinflussen kann, dann muss ich versuchen die Leute zu beeinflussen, welche Einfluss auf diese Person haben.

Niemand von uns kann mit Sicherheit sagen, mit was für Zuständen derzeit im inneren des Staates zu rechnen ist. Aber das oberste Ziel einer politischen Führung ist der Erhalt der eigenen Macht - das gilt für Autokratien genauso wie für Demokratien. Von daher kommt die Rhetorik eines Konfliktes in aller Regel nicht ganz zufällig, da es oftmals mit (erwarteten) inneren Konflikten einhergeht (Stichwort: Israel). Die Atombombe hat dabei eine einzige Zweck: Ein Schutzschild aufzubauen. Die Atombombe ist keine Offensivwaffe, da sie als solche keinen Nutzen hat. Daher halte ich die Androhung eines Präventivschlags für Kampfrhetorik - die politische Führung in Pyöngjang weiß so gut wie jede anderes, dass mit einem Präventivschlag das Ende des eigenen Regimes eingeläutet wird. Und das soll, wie bereits geschildert, vermieden werden - da sind alle Menschen gleich rational veranlagt.

Phanthomas
10.03.2013 17:03


Stebbard schrieb:
Ich bin ja ein überzeugter Verfechter des "Demokratisierungsansatzes", welcher der nachhaltigste, zugleich aber auch der schwierigste ist.

Dem ganzen liegt dabei der Gedanke zugrunde, dass der Grad innerer Freiheit sich entgegengesetzt zur Bedrohung von Außen verhält. Autoritäre Systeme werden in aller Regel von dem Gedanken getragen, dass das eigene Leid bzw. die eigene Oppression einem übergeordnetem nationalen Zweck dient. Hier muss man ansetzen und dem politischen System seine innere Legitimation entreißen. Hier übernimmt China eine wichtige Rolle, welche auch im Artikel angesprochen wird. Getreu dem Motto: Wenn ich jemanden nicht direkt beeinflussen kann, dann muss ich versuchen die Leute zu beeinflussen, welche Einfluss auf diese Person haben.

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Da stellt sich mir die Frage, wie man so etwas denn anstellen sollte?
Jegliche Bestrebungen von außen in diese Richtung könnte die Regierung ja leicht als feindliche Aggression darstellen.

Ich denke auch den Einfluss der VR China auf Nordkorea sollte man nicht überschätzen.
Nordkorea ist unter anderem auch auf Autarkie aus, das System macht es sich dort quasi in der Isolation bequem. Ich gehe im Gegenteil fast eher davon aus, dass die Führung der VR in der Vergangenheit bereits versucht hat, in Richtung Reformbemühungen auf die DVRK einzuwirken und dabei keinen Erfolg hatte.
Eines ist im Verlaufe der Problematik über die letzten Jahre deutlich geworden: China bewegt sich von Nordkorea weg, vom einzigen Verbündeten "großen Bruder" zum mittlerweile mMn eher neutralen Vermittler.
Nordkorea ist zwar von China abhängig, jedoch kann China der DVRK seine Unterstützung auch nicht einfach entziehen, denn dies würde den Interessen der VR aus den bekannten Gründen (regionale Stabilität, nicht abschätzbare Folgen für die VR selbst und nicht zuletzt drohende US-Millitärpräsenz direkt an der chinesischen Grenze) entgegenstehen.

OT: Warum zitiert mich hier eigentlich immer alle Welt als "Phantomas"? Das h hat schon seinen Sinn, wie auch du wissen müsstest

ShuyiN
10.03.2013 21:47

Zwei Tote bei Messerattacke in Aurich

Anwohner hatten gegen 18.30 Uhr eine lautstarke Auseinandersetzung gehört und die Beamten alarmiert. Die Polizisten fanden vor einem Haus in einem Wohngebiet einen Toten mit einem Messer im Hals. Ein weiterer Toter wurde in der Nähe auf der Straße entdeckt. Die Hintergründe der Tat sind noch völlig unklar. Die Polizei leitete eine Großfahndung ein.

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Sowas in Ostfriesland in good ol' Auerk

Stebbard
11.03.2013 00:54


Phanthomas schrieb:
Da stellt sich mir die Frage, wie man so etwas denn anstellen sollte?
Jegliche Bestrebungen von außen in diese Richtung könnte die Regierung ja leicht als feindliche Aggression darstellen.

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Das ist dann die Frage. Fühle mich auch nicht dazu berufen dafür nun eine umfassende Lösung vorzuschlagen, dafür habe ich zuwenig mit diesem Raum zu tun und dafür gibt es dann auch die entsprechenden Leute mit der notwendigen Expertise. Solange Nordkorea von der VR China abhängig ist, wird man aber sicherlich Ansatzpunkte finden - und wenn das bedeutet, dass man die VR China noch stärker im Südostasiatischen Raum integriert - was natürlich wieder schwierig mit der Republik Indien werden dürfte.

Aber like i said: Es ist eine anspruchsvolle Aufgabe, welche es aber wert ist, angegangen zu werden.

OT: Warum zitiert mich hier eigentlich immer alle Welt als "Phantomas"? Das hat schon seinen Sinn, wie auch du wissen müsstest

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Das hatte ich so echt noch garnicht gelesen - excuse moi!

Tusum
12.03.2013 18:16


Vatikan, Brüssel (dpo) - Das Konklave zur Wahl eines neuen Papstes wird sich wohl um unbestimmte Zeit verzögern. Offenbar hat es der Vatikan versäumt, die nötigen CO2-Zertifikate zu erwerben, die für den im Zuge der Wahl ausgestoßenen schwarzen oder weißen Rauch nötig wären. Der Einbau eines Rußfilters als Zwischenlösung kommt nicht in Frage, weil sonst bereits nach dem ersten Wahlgang der neue Papst feststehen würde.

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roxar
roxar
12.03.2013 19:52

Wäre schon gewesen... Je schneller der gewählt ist, desto eher ist es wieder aus den Nachrichten raus

Crossoveraner
12.03.2013 19:55


Die Stimmzettel werden doch ins Feuer geworfen und jenachdem die Farbe des qualmenden Qualmes es quillt der wird dann ein Jedi oder was[addsig]

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