Highfield Festival 2010

Zurück daheim und Zeit für einen kleinen Rückblick.

Aus Arbeitsgründen erst Freitagfrüh angereist. Im Trailer Park ist das aber auch nicht wirklich mit Nachteilen verbunden. Es lief alles gewohnt flüssig.

Freitag war dann straff durchgeplant: Mittags zum Strand, wo ich mit mehr Betrieb bei den Tränen gerechnet habe.

Guter Auftritt. Einige Gwen-Dolyn-Songs, die dann weniger bekannt waren, haben dann allerdings die Stimmung etwas gebremst. Für Mittwoch wird es eine Ankündigung geben.

Zur Öffnung des Infields dann 30 Minuten Schmutzki. Hat gefetzt, auf diesem Slot allerdings bei weitem nicht so zugkräftig (und voll) wie Blond im Vorjahr.

Dann brauchte es schon eine Schattensitzpause, richtig drückende Hitze am Freitag.

18:15 ging es mit Betterov weiter. Nachdem ich ihn Dez. 2022 im Naumanns und im April darauf in München schon gesehen hatte, habe ich seine letzte Tour mit 3 neuen Songs in viel zu großen Locations und dem Preissprung von 24 auf 40€ ausgelassen.
Gesanglich und Klanglich stark verbessert gegenüber damals.

Der anschließende Rest von Montreal schien mir gut besucht und sehr stimmungsvoll.
Die Donots mit dem üblichen Set dieses Sommers haben gewohnt abgeliefert.

Zu Alligatoah gut positioniert. Vorweg: Das Festivalhighlight für mich. Ein Set mit vielen neuen Songs. Riesiger Unterhaltungsfaktor, herausragendes Musiktheater, aufwändige Show, unterhaltsam, kurzweilig. Gefährlich, sich von der Leinwand ablenken zu lassen: Der Blick auf die Bühne ist es!

Ein kurzer Blick rüber zu Provinz: Kenne sie druckvoller und energischer. Der Klang wirkte recht weich und insgesamt auch leise. Da war ich auf mehr Energie eingestellt.

Peter Fox im Anschluss nur bis etwa zur Hälfte gesehen. Mich hat er nicht richtig gefesselt. Ich zähle mich aber auch nicht als Fan.

Samstag sind wir erst später ins Infield. Hätte mir Deine Cousine und Milliarden schon gegeben, allerdings fängt man bei diesen 30-Minuten-Slots an die Gehzeiten abzuwägen. Und ein ähnlich langer Tag wie Freitag war bei der Wärme eher ausgeschlossen.

Somit erst bei Panteon Rococo reingehört. Anschließend rüber zu Ennio um den Altersschnitt etwas hochzuziehen. Sehr stimmungsvoll, hat richtig Spaß gemacht!

Antilopen Gang war gut drauf und hat Spaß gemacht. Jeremias im Anschluss nebenan klang sehr provinzig.

Feine Sahne Fischfilet kam gut an. Das anschließende Warten auf The Kooks in der Sitzgruppe wurde dann bekanntermaßen von den Ereignissen überstrahlt.

Cro holte sie für ein kleines Stelldichein auf die Bühne. Sehr aufwändige Show von ihm. Musikalisch nicht meins. Die bekannten Radiosongs kamen in einer Phase wo viele schon auf Rise Against warteten. Diese dann mit solidem Sound. Immerhin nicht playbacklastig

Am Sonntag dann den doppelten Laufweg für Ok.Danke.Tschüss in Kauf genommen und absolut belohnt worden. Voller als bei Tränen und der Einlass mit Wartezeit verbunden.

Später am Tag dann im flotten Wechsel zu Bukahara, Flogging Molly, Bosse und Mando Diao.

Bukahara macht einfach gute Laune. Flogging Molly wirkten auch sehr gut gelaunt auf dem Highland.

Bosse ist ein gewohnt sympathischer Typ, der mindestens genauso regen- wie schweißnass war. Man kennts ja: Jeden Refrain am Ende eines Liedes X Mal wiederholen. Beim letzten Tanz dann so übertrieben, dass dafür alleine ein Lied mehr ins Set gepasst hätte. Meine favorisierte Setlist würde eh nur Lieder >10 Jahre alt beinhalten. Dass dann 3 Millionen auch rausfliegt fand ich persönlich bitter. Aber die Leute hats gut unterhalten.

Mando Diao dann mit einer soliden Show der alten Schule. Dance with somebody haben sie grundsätzlich das Publikum singen lassen.

Macklemore dann zur Hälfte aus dem Biergarten heraus angeschaut. Er war sehr gesprächig zwischen den Songs.

Gut gewesen:
Infield geringfügig verändert, wirkte auf mich offener mit besserer Einsehbarkeit der Green Stage.

Einfache Dinge solide umgesetzt: Dixies in gutem Zustand.

Bezahlung bar oder per Karte (außer einzelne Gastro Anbieter). Finde ich besser als über Cashless Anbieter und ich habe keine Aussetzer wahrgenommen.

Kurze Wartezeiten bei Gastro und Einlass

Teams, die aktiv auf der Suche nach Müll unterwegs waren

Nicht so gut:

Obligatorisch: Die allgemeine Teuerung

Die Duschen im General Camping verkleinert

Insgesamt eine solide Sache, sie machen organisatorisch nicht viel falsch.
Für uns stand schon vorher fest, dass es künftig Richtung Lutzi und/oder Brocken gehen wird und das Highfield eher in die Spontan- Schublade wandert - überwiegend aus dem Grund, dass das Booking natürlich und nachvollziehbar eine andere Altersgruppe binden will, die mit mir musikalisch wenig kompatibel ist. Und da ich mittlerweile in unmittelbarer Nähe wohne, ist ein spontan auf Abruf nach gusto immer möglich.

Das Publikum ist doch zufrieden mit dem Einheitsbrei im 2-Jahres-Rhythmus und dementsprechend wird gebucht. Anders rechnet sich so ein Festival in D auch gar nicht (mehr).

KIZ somit erst nach 2023 erneut Headliner. Alles sehr vorhersehbar.

Super, waren ja ewig nicht da

K.I.Z sind der erste Head für 2025