17.06.2004 07:59
Rock am Ring: Polizei zieht positives Fazit
Polizei zieht positive Bilanz von "Rock am Ring 2004" - Kaum Vorfälle -
In falschem Kofferraum geschlafen
"Das polizeiliche Resümee zur Veranstaltung "Rock am Ring 2004" fällt sehr positiv aus." erklärte am Montag der Leiter der Polizeidirektion Mayen, Polizeidirektor Wolfgang Bula. Im wesentlichen ist dies, so Bula, mit der relativ geringen Einsatzdichte, einer gelungenen Organisation und dem grundsätzlich friedlichen und angenehmen Festivalpublikum zu erklären.
Wenn für rund 70.000 Besucher nach einem solchen Wochenende kein einziger Unfall mit Personenschaden zu registrieren ist, es lediglich zu sieben Körperverletzungsdelikten kommt und nur 18 Anzeigen wegen Sachbeschädigung erstattet werden, so muss dies aus polizeilicher Sicht als ein sehr erfreuliches Ergebnis betrachtet werden, so einschneidend dies auch im Einzelfall sein mag.
Sorgen bereiteten der Polizei natürlich nach wie vor die 21 anzuordnenden Blutproben wegen Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss. Dabei liegt auch hier das deutlich erkennbare Schwergewicht nicht bei den Alkoholfahrten sondern bei den Fahrten unter Drogeneinfluss, verursacht durch verschiedenen Arten von Drogen.
Das im vergangenen Jahr eingeführte Konzept von Trennung zwischen Parken und Campen wurde auch in diesem Jahr fortgesetzt und erweitert. Auch jetzt kann nur der positive Effekt dieses Konzeptes auf die Gesamtveranstaltung hervorgehoben werden. Das ist nicht nur Meinung der Polizei, sondern kam auch als vielfältiges Echo der Besucher aus den Camping-Arealen.
Insgesamt wurden außerdem runde 60 Diebstähle angezeigt, die sich von der Zahl her mit hoher Wahrscheinlichkeit noch nach unten verschieben werden, wenn die ersten Gegenstände, die als gestohlen angezeigt wurden, als Fundsachen, z.B. unter Autos oder Zelten, wieder auftauchen.
Bei den Vorkontrollen wurden insgesamt 90 Anzeigen wegen Besitz von Drogen erstattet. Dabei handelt es sich, wie auch in den Vorjahren, um geringe Mengen, die meist dem Eigenkonsum dienen. Hier wurde also meist der "Endverbraucher" erwischt. Bei der Art der sichergestellten Rauschgifte handelt es sich fast ausschließlich um Cannabisprodukte. Auch eine geringe Anzahl von Ecstasypillen wurde festgestellt. Auch hier ist eine positive Entwicklung zu den Vorjahren festzustellen, wo weitaus mehr und härtere Drogen gefunden wurden.
"Die Polizei hat überwiegend ein sehr angenehmes und friedliches Festival erlebt und ein kooperationsbereites Publikum kennengelernt", erklärt Polizeidirektor Bula abschließend.
Das bei solchen Veranstaltungen - natürlich - auch kurioses passiert, beweist die nachfolgende polizeiliche Einsatzmeldung:
So meldete sich am 07.06.2004 um 09:30 Uhr ein 22-jähriger Festivalbesucher über den Notruf bei der Polizei mit der Bitte ihn aus dem Kofferraum eines VW Cabrios (!) zu befreien, was durch die Beamten dann auch erfolgte. Im Tageslicht angekommen erklärte der Kofferraumschläfer, dass er sich nachts - in der Meinung es handelte sich um das Fahrzeug eines Bekannten - dort schlafen gelegt hatte. Erst als er morgens das Fahrzeug verlassen wollte, stellte er fest, dass es sich um ein fremdes Fahrzeug handelte, da er den Kofferraum nicht öffnen konnte. Zum Glück gibt's Handys......
http://www.polizei.rlp.de/scripts/presse/ixpresse.exe?seite=content&meldid=46391