Lustiges im Internet

eröffnet von KornFlake84 am 22.01.2004 13:37 Uhr
17.683 Kommentare - zuletzt von KuekenMcNugget

17.683 Kommentare
« Seite 531 von 708 »
Flippo
03.11.2010 22:36

Wie man professionel...
...auf Dorffesten säuft

Erstens: Ein Bier bestellen geht gar nicht. Damit sagt man, dass man ne knickerige Sau ist, keine Freunde hat oder Antialkoholiker ist, quasi das Allerletzte.

Zweitens: Also immer mindestens zehn Stück, einen Meter oder ein ganzes Tablett bestellen. Nie vorher abzählen wie viel Leute um einen rum stehen und dann die genaue Anzahl bestellen. Am Besten irgendeine Zahl über die Theke grölen und ab dafür.

Drittens: Ganz falsch: die Umstehenden fragen, ob sie überhaupt noch ein Bier haben wollen. Wichtige Regel: Gefragt wird nicht. Saufen ist schließlich kein Spaß.

Viertens: Wenn der Stoff da ist, nicht blöd rumgucken und überlegen, wem man denn eines in die Hand drücken soll. Am Besten die Gläser wild in der Umgebung verteilen, denn nur so zeigt man seine Großzügigkeit. Nur der Kleinkarierte Wichser stellt sich da an.

Fünftens: Wer zahlt wann die nächste Runde? In der Regel kommt jeder der Reihe nach dran. Ganz miese Wichser saufen die ersten neun Runden an der Theke mit und wenn sie an der Reihe wären, müssen sie plötzlich pissen. Der erste Besteller bestimmt meist die Dauer des Projekts: wenn er zwölf Bier bestellt, müssen alle solange warten, bis zwölf Runden durch sind. Wichtig ist, dass der Strom nie abreißt. Also wenn alle noch die Hälfte im Glas haben sofort die nächste Runde ordern und das neue Glas in die Hand drücken. Was voll peinlich ist: mit zwei Gläsern in der Hand an der Theke stehen. Deshalb ist Tempo angesagt beim Reinschütten, ist schließlich kein Kindergeburtstag.

Sechstens: Richtig fiese Schweine bestellen zwischendurch noch ne Runde Korn. Hier wird es ernst. Sollte sich so was andeuten, kann man bloß noch die Flucht ergreifen. Merke: Biersaufen kann man auf dem Dorffest mit etwas Planung und Glück überleben. Aber nach Korn weigert sich sogar der Notarzt, diese Schweinerei wieder zu beleben.

Siebstens: Konsequent durchgezogen bist Du normalerweise im Zelt um halb neun stramm wie ein Kesselflicker. Geht natürlich nicht, weil, Du kannst ja noch nicht nach Hause wegen Verdacht auf Weichei. Was also dann?

Achtens: Pausen machen! Dafür sind in der Regel zwei Sachen vorgesehen: Bratwurstfressen und Tanzen.

Acht Punkt Eins: Bratwurstfressen
Vorteil: An der Bude gibt's kein Korn. Da bist Du also ne Zeit lang sicher vor der Alkoholvergiftung durch Andere. Nun sind die Bratwurststände auf Dorffesten immer so konzipiert, dass die Nachfrage immer größer ist als das Angebot. In der Bude arbeiten auch meistens Fachkräfte, denen man beim Grillen die Schuhe besohlen kann.
Einzige Qualifikation: Sie können mit einem Sauerstoffanteil in der Luft von unter 1 % überleben, deswegen wirken sie auch so scheintot. Nun sagt der Laie: Wat'n Scheiß, das könnte man doch viel besser organisieren: Zackzack kämen die Riemen übern Tresen.
Falsch: Die mickrigen Bratwurstbuden mit den Untoten am Grill stehen da nicht aus Versehen, sondern absichtlich. Hier kann man Asyl von der Sauferei beantragen und je länger man auf den verkohlten Prengel warten muss, desto größer die Überlebenschance.

Acht Punkt Zwei: Tanzen
Im Vergleich zu Bratwurstfressen natürlich die schlechtere Wahl, weil anstrengend und mit Frauen. Aber irgendwann geht halt kein Riemen mehr rein in den Pansen und Du musst in den sauren Apfel beißen. Also zack, einen Rochen von den Bänken gerissen und irgendwie bescheuerte Bewegungen machen. Wenn Du Glück hast, spielt die Kapelle mehr als zwei Stücke und Du kannst Dir ein paar Bier aus den Rippen schwitzen. Hast Du Pech, kommt sofort nach dem ersten Stück der Thekenmarsch und Du stehst wieder da, von wo Du gerade geflohen bist.

Neuntens: Sektbar
Eine richtig gruselige Bude, quasi die Abferkelbox im Festzelt. Hier iss es so voll und eng, hier bleibst Du auch noch stehen, wenn's eigentlich nicht mehr geht. Es soll schon Kriegsverletzte gegeben haben, denen hat man in der Sektbar beide Beinprothesen geklaut und sie haben's nicht gemerkt. Doch der Preis, den Du für die Stehhilfe zahlst ist hoch: Du musst Sekt saufen aus so mickrigen Blumenvasen, die man von der Spermaprobe beim Urologen kennt. Ziemlich eklig alles.

Zehntens: Coktailbar (meist wenn keine Sektbar vorhanden)

Cocktail heißt im Zelt aber nicht Caipirinhia oder Margarita sondern Cola / Korn oder Korn mit Cola.
Also vorsichtig: Hier kann's ganz schnell zu Ende gehen. Vom Preis-Leistungsverhältnis her noch ne reelle Sache. So besäuft sich der kritische Verbraucher und hat es ruckzuck geschafft.
Doch bevor Du nach Hause darfst kommt noch ein ganz wichtiger Punkt, nämlich...

Elftens: Kotzen
Klingt scheiße, Du wirst aber dankbar sein, wenn Dein Körper Dir dieses Geschenk bereitet. Du hast Platz für neue Bratwürste und vielleicht sogar Glück, dass Du die letzten zwanzig Bier noch erwischst, bevor sie Dein Gehirn erreicht haben. Der Profi jedenfalls kotzt oft und gern.

Zwölftens: So, jetzt wären wir auch schon beim Nachhause gehen. Haha. Wenn Du aber den Zeitpunkt verpasst hast und kommst vom Pissen oder Bratwurstkotzen wieder ins Zelt und es sind bloß noch zwanzig Mann übrig, Ätsch: Arschkarte gezogen. Denn jetzt heißt es:

Zwölf Punkt eins: Die Letzten
Ab jetzt geht es um so spannende Sachen wie Fassaussaufen! Es ist immer mehr drin als Du denkst! Oder Absacker trinken. Wenn's ein Korn ist kannst Du Dir gleich den Umweg über den Notarzt sparen und den Bestatter anrufen. Jeder passt jetzt auf, dass keiner heimlich abhaut. Die Ersten sacken einfach so vor der Theke zusammen, damit sie jedenfalls nicht noch mehr saufen müssen. Vorteil dieser Phase des Dorffestes: Du musst nicht mehr extra nach draußen latschen für Pissen und Kotzen: Geht jetzt alles vor Ort.

Zwölf Punkt zwei:Spiegeleieressen
Falls man das Besaufnis bis jetzt überlebt hat, und, obwohl man den Kahn schon richtig voll hat, immer noch nicht den Drang verspürt nach Haus zu gehen, für den gibt es nur noch eins: Spiegeleieressen!
Man ruft einfach mal durch die Runde: Spiegeleieressen bei ....! und los geht’s. Da wird auch nicht lange gefragt obs dem auch passt, es wird einfach drauf losgegangen bis man irgendwann bei der Person am Küchentisch sitzt, oder manchmal auch liegt.
Irgendeiner schmeißt die Pfanne auf den Herd und holt ein paar Bier auf, an denen man meistens sowieso nur noch nuckeln kann. Dann wird drauf losgebraten: Einfach ein paar Eier in die Pfanne gehaun und erst mal den Gewürzschrank durchforsten. Alles was man so findet kommt auf die Eier drauf. Dabei achtet man natürlich nicht drauf ob auch wirklich alles in der Pfanne landet. Die Eier werden auf den Tisch gestellt und jeder greift freudig drauf zu. Man probiert die Eier und schmeckt die Schärfe des Curry, des Chilis und was der Koch da noch so alles drauf gepackt hat. Im nüchternen Zustand würde man so etwas nie essen, doch wenn man besoffen ist, schmeckts wunderbar. Nachdem die Eier verspeist sind, und die ersten Personen mit dem Kopf auf dem Tisch liegen und ihr Bier umarmen, sieht die Küche aus wie ein Schlachtfeld und Mutter freut sich morgens tierisch so eine Küche vorzufinden. Oft passiert es auch dass jemand den nach Hauseweg nicht finden kann, und einfach in der Küche liegen bleibt, und morgens dann an einem fertig gedeckten Frühstückstisch wieder aufwacht.

Dreizehntens: Nach Hause
Fällt aus. Mach Dir keine Illusionen: Alleine schaffst Du es nicht mehr, Taxis gibt's nicht auf dem Land und wenn würden sie Dich nicht mitnehmen. Deine Frau kommt nicht um Dich zu holen, die ist froh, dass dieses Wrack nicht in der Wohnung liegt und der Gestank in die Möbel zieht. Was bleibt ist...

Vierzehntens: Der Morgen danach
Die ersten Sonnenstrahlen brechen durch die Ritzen in der Festzeltplane. Du wirst wach von einem Zungenkuss wie Du ihn noch nie in Deinem Leben gekriegt hast. Leidenschaftlich küsst Du zurück. Dann machst Du Deine verklebten Augen auf und blickst in das fröhliche Gesicht des zottigen Köters von dem Zeltfritzen. Und mit einem eigenen Beitrag zum Thema Würfelhusten fängt der Tag wieder an. Dein Kopf fühlt sich an wie nach einem Steckschuss. Jetzt hilft nur noch:
Stützbier bis die Maschine wieder halbwegs normal läuft ...

_________________________________________________________________________
Grad in studivz gefunden

Stebbard
03.11.2010 23:10

12.2 ist von allem das wichtigste gewesen! Keine Party ohne ritualisiertes Eierbraten.

grummel
03.11.2010 23:22

poetry slam über FestivalZeit, ziemlich genial...
http://www.youtube.com/watch?v=r-W3oABXWfA[addsig]

masterofdisaster666
04.11.2010 19:39

das video ist schon fast so alt wie du

aber wie sie erst die falsche hymne singt, dann den text vergisst und sich dann noch aufs maul legt..

Mantis
05.11.2010 16:08

Kann es sein das der film in deutschland nicht erscheint bzw in die kinos kommt?!


05.11.2010 16:10


Mantis schrieb:
Kann es sein das der film in deutschland nicht erscheint bzw in die kinos kommt?!

Zitat anzeigen



Doch, ich habe den Trailer ausgetauscht. Jetzt in deutsch

Edit: Ups, ne doch nicht. Wird aber sicher auch in Deutschland kommen.

KLL
05.11.2010 17:31


Mich würde ja mal interessieren, ob er es im ersten Anlauf geschafft hat, das ohne zu lachen auf Tape zu bekommen.

Optimist
05.11.2010 18:56

der typ hats echt ziemlich drauf "deine muttér" einfach hammer wie er es durchzieht

Anzeige
Anzeige