Pukkelpop Festival 2023 (BE)

Kurzer Bericht von mir als Pukkelpop-Erstling:

Saßen zu zweit im Auto und haben festgestellt, dass wir eigentlich gar keine Lust auf ein Festival haben. Es konnte also nur gut werden und so kam es dann im Großen und Ganzen auch.

Für Bändchen (Ankunft Freitag ca. 15 Uhr), Einlass, , Toiletten, Coupons und Getränke nie auch nur kurz anstehen müssen, alles total entspannt.
Bühnen leider bis auf die Hauptbühne alles in Zelten die mehr oder weniger stickig sind. Zugang ging bei den Acts, die ich sehen wollte immer gut klar (überfüllte Ausnahmen TV Girl und Nothing But Thieves, die ich aber in 4 Wochen in Brooklyn sehe, daher egal).

Hab auf dem Gelände an Bezahlgetränken nur Cider Getrunken, gab es glaube ich nur in dem Pub-ähnlichen Schuppen neben dem Eingang. 0,25 Liter = 1 Coupon = 3,50 Euro. Bier und Softgetränke selber Preis, selbe Menge. Trinkwasserstellen am 1. Tag überfüllt (bei der im Zappelzeltbereich ging es). War dann aber ab dem 2. Tag deutlich besser und es gab eigentlich keine Wartezeit mehr.

Bands:

Freitag
Hannah Grae – war okay, gar nicht so die Erinnerung dran
Ethel Cain – gefiel mir auf Platte besser, war aber auch einfach sehr heiß im Zelt
Bob Vylan – wie erwartet eines der Highlights. Ansagen doch sehr radikal aber so hats mir gefallen. Wird in Köln wieder in Angriff genommen.
TV Girl – von außen geschaut, klang super. Zelt aber leider überfüllt. Werde ich dann wohl als Solo-Gig bald nachholen.
Aitch – kam gar nichts bei mir an obwohl ich den TRNSMT Auftritt im TV gut fand. War ne Nullnummer.
Yungblud – kam raus als wäre er Headliner, war ein sehr starker Auftritt meiner Meinung nach
boygenius – musikalisch natürlich top aber irgendwie kam mir das auf einem Festival nicht so gut rüber, wie ich es mir vorgestellt habe.
Billie Eilish – von weit hinten geschaut, solider Auftritt, Spaß gemacht, abgehakt

Samstag
Joost – kurios und amüsant, hab halt nichts verstanden
Joe Unknown – ja, wie mache ich alles besser, was bei AItch schlecht war? Genau so. Viel Energie, mein Ding.
Muna – starker Auftritt, hat mir sehr gut gefallen, wie erwartet
Limp Bizkit – bin kein Retro Mensch aber war richtig gut und so lässig. Ankündigung von Ric Flair vs. Randy Savage als Main Event des Abends hat mich köstlich amüsiert
Dry Cleaning – ein Bisschen Herzenssache. Schön wie bewusst die Band am Gesang vorbeispielt. Hab die Band schon lange gemocht.
Angèle – wollte ich unbedingt sehen, finde sie einfach sehr sympathisch. Kein Wort verstanden, die erwartete Pop-Tanzshow. Mir macht sowas mittlerweile Freude.
Chase&Status – DJ Set ist nichts für mich, wird es auch nie sein. Hab da den Kollegen abgeholt, der Angèle nicht ertragen konnte und mir das 20 Minuten angeschaut, dann schnell weg

Sonntag
Programm erstmal zusammengestrichen … wie habe ich früher 4 tage Werchter oder 7 Tage Sziget geschafft?
girl in red – wollte ich unbedingt sehen. War auch ganz gut.
Macklemore / Yung Singh – beides ein Bisschen geschaut, letzteren musste ich aufgrund eines indischen Freundes doch unbedingt besuchen. Beides für mich belanglos aber was bei Macklemore für eine Menschenmenge war ... schon beachtlich. Platz war voll.
Balthazar – alte Liebe. Ich war leider mit den letzten 2 Alben nicht ganz so glücklich. Anfang war zurückhaltend, wurde aber ab Boatman richtig gut. Toller Ersatz für mich persönlich.
Foals – joah, oft gesehen, ich mag die Musik aber so ganz abgeholt hat es mich live noch nie, weder Solo-Gig in Deutschland oder England, noch Festivals.
Killers – waren halt die Killers, die zu erwartende Show, nicht mehr und nicht weniger.

Verglichen mit dem Werchter: irgendwie etwas liebevoller ohne durch große Details zu glänzen dafür hat man halt Abstriche im Lineup. Für mich passte es und ich würde aktuell eher wieder zu einem Pukkelpop zusagen, als zu einem Werchter. Aufgrund der Unterkunft in Festivalnähe (15 Min Fußweg maximal) ein sehr angenehmer Aufenthalt. Irgendwie aber auch die endgültige Erkenntnis, dass ich Festivals nicht mehr so brauche wie es früher war. Mal sehen, wann es mich wieder zu einem verschlägt. Ich sag mal Tempelhof 2024.

Wer noch nicht dort war, ich kann es absolut empfehlen