Karten auf dem Zweitmarkt

Ich mache es bei den meisten Konzerten mittlerweile genauso wie viele hier. Sobald ich abschätzen kann, dass das Konzert nicht ausverkauft sein wird, schlage ich entweder auf dem Zweitmarkt zu oder kaufe spontan am jeweiligen Konzerttag (geht z. B. im Schlachthof Wiesbaden immer bis 17 Uhr). Kann man natürlich auch mal mit auf die Schnauze fallen, wenn man sich bei der Zugkraft verschätzt, aber selbst bei Sold-Out-Dates gibt es kurz vorher meistens noch einige Leute, die ihr Ticket loswerden wollen. Bevor ich mich wieder mit Eventim aufgrund nicht erstatteter VVK-Gebühren bei abgesagten oder verschobenen Events rumärgern muss oder selbst mal Gefahr laufe, aufgrund von Corona oder sonstigen Erkrankungen Tickets abgeben zu müssen, ist mir das so allemal lieber.

Die Kritik, mit dieser Strategie die Planungssicherheit von Bands und Veranstaltern zu gefährden, kann ich nur bedingt nachvollziehen. Ich denke, nur ein winziger Prozentsatz an Besuchern agiert bei Konzerten so kostenbewusst. Selbst regelmäßige Konzert- und Festivalgänger in meinem Freundeskreis tüten ihre Tickets im Normalfall frühzeitig ein. Das Phänomen der abgesagten Touren kenne ich natürlich auch, aber dort sehe ich eher finanzielle Prioritätenverschiebung sowie Vorsicht/Angst vor Covid als Verkaufshindernisse. Bislang ist auch noch keins meiner geplanten Last-Minute-Konzerte abgesagt worden (Ausnahme Converge/Chelsea Wolfe, aber ich bezweifle, dass das am schlechten VVK gelegen hat).

Wenn Facebook und Ebay Kleinanzeigen nix mehr hergeben, dann stell ich mir immer noch einen Ticketalarm auf Ticketswap ein. Die Plattform wird mittlerweile auch für Nicht-Benelux-Events immer stärker frequentiert. Aus Verkäufersicht ist Ticketswap aufgrund der Gebühren eher weniger attraktiv (ähnlich wie Fansale) und viele Verkäufer stellen ihre Tickets erst mal zum Originalpreis (zzgl. Gebühren) ein und wundern sich, dass sie das Teil nicht losbekommen. Hin und wieder lassen sich da aber echt gute Schnäppchen machen. Für das Knotfest Germany (Originalpreis 120 &euro konnte man vorher noch einige Tickets < 90 € bekommen.

Transparenz wäre ein Anfang. Was kostet wie viel, etc.

Das werden allerdings die Künstler nicht wollen, weil dann deren Gage öffentlich wird.

Will meinen:
Ich Zahl gerne 10-15 EUR mehr, wenn ich weiß, dass es zu (mind.) 80-90% an die Tontechniker, Bühnenarbeiter etc. geht, also an die, die in der Pandemie am ehesten gebeutelt werden.

Die steigenden Stromkosten bzw. Infrastrukturumstände werden sich Recht leicht auf 4-5 stellige Zuschauerzahlen umlegen lassen

Was man bei der Debatte rund um Spekulation am Zweitmarkt nicht vergessen darf:
Wir sind hier immer noch ein Forum voller Nerds, das sich in mehrfacher Hinsicht von der Masse unterscheidet.

1. Wir befassen uns viel dezidierter mit der Materie und kennen uns auch ein bisschen mehr aus. Solche Spekulationen erfordern Erfahrung und durchaus auch Risikobereitschaft, was die meisten Leute in der breiten Masse einfach nicht mitbringen und daher nicht praktizieren.
2. Wir besuchen deutlich mehr Veranstaltungen als der Mainstream. In Summe wiegen dann 3-4 Schwarzmarkt Karten nicht so schwer. Umgekehrt haben wir alle wahrscheinlich auch schon Tickets unter Wert weiterverkaufen müssen.
3. An uns liegts nicht, wenn Künstler X eine Tour absagen muss, da wir ein Vielfaches an Geld in die Branche ballern, wie der Otto Normalverbraucher.

Ich habe schon lange vor Corona auf Schnäppchen kurz vorher gepokert und werde es, bei gewissen Veranstaltungen, auch weiterhin tun. Das Bauchgefühl trügt da selten, gerade was neue Festivals oder zu teuer / groß angesetzte Touren angeht. Andererseits kaufe ich auch weiterhin zig Tickets im Vorverkauf. Die Mischung macht's.

Es ist wie gesagt ein absolutes Nischenthema. Das klappt auch nur gut, wenn man allein unterwegs ist.

Viele Konzerte haben wir im Freundeskreis zu 3. oder 4. Monate im voraus gekauft. Da ist es mir wichtiger mit Freunden nen geilen Abend zu haben als mir ein paar Euro zu sparen.

Es setzt aber faire Preise voraus, damit überhaupt 4 Leute im VVK zuschlagen.

Wenn ich bei Kleinanzeigen Karten verkaufe gebe ich Studenten auch mal nen Rabatt.

Am meisten Spaß machen Schnapper von Schwarzmarkthändlern die das große Business gerochen haben. Da wurden schon ganz wilde Preisvorschläge angenommen.

Ich sags aber auch ehrlich: Bei mir hat die Branche in den letzten Jahren auch ein Stück weit verschissen.
Seien es völlig überzogene Ticketpreise, Wuchergebühren oder corona bedingte mehrmalige Verschiebungen von Konzerten bzw. Probleme sein Ticket 100% erstattet zu bekommen.

Was die Bands ab mittlerem Bekanntheitsgrad mittlerweile für Gagen einkassieren ist nicht mehr feierlich.

Stimme ich auch zu. Alleine oder auch zu 2. bekommt man für fast alle veranstaltungen vor Ort karten und das max. zum originalpreis.
Nur selten ist die Nachfrage so extrem, dass es nicht klappt.
Gerade in der Musikbranche werden dann inzwischen oft so viel Zusatzshows gemacht bis die Nachfrage gesätigt ist.
Eher gibts das noch beim Sport.
Aber ja wir sind auch oft 4 oder mehr da kaufen wir karten im VVK v.a. wenn die Karten ohnehin nicht überteuert sind.

Für mich gehört die Vorfreude dazu und das ist eben dann der Fall, wenn die Karten schon weit im Voraus am Board hängen: Das hat mir schon manchmal echt den Tag gerettet. Eigentlich fängt es schon damit an, wenn ich für unsere Crew die Karten bestelle.
Kann aber auch alle verstehen, die spekulieren, gerade bei den wirklich hochpreisigen Konzerten (aber das ist eh nicht so wirklich meine Welt).

Ich kaufe regelmäßig Tickets (frühzeitig) im Vorverkauf, nutze aber auch offizielle Rabattaktionen sowie den Privatverkauf von Tickets. Ich finde, solange man das Ganze nicht zu einseitig betreibt oder bei Privatverkäufen sehr geizig bzw. feilschend auftritt, ist das auch okay. Zumal man doch selber froh wäre, ein nicht mehr benötigtes Ticket zumindest für einen Anteil des Kaufpreises noch wieder loszuwerden.

Ich war am Sonntag zu knapp dem halben Originalpreis bei Judas Priest. Es war toll! Aber den Originalpreis hätte ich vermutlich auch nicht hingelegt. Die Frau, die mir die Tickets verkauft hat, habe ich nicht mal runtergehandelt. Der Preis wurde so über Kleinanzeigen verlangt, weil sie die Karten zu einem höheren wohl länger nicht losgeworden ist. Sie war zufrieden, ich auch. Die Arena in Oberhausen konnte noch ein paar Getränke an uns loswerden und die Plätze blieben nicht frei.

Es war über ebay-Kleinanzeigen. Die Tickets habe ich per Einschreiben bekommen und vorab per Paypal bezahlt. So etwas ist immer mit einem gewissen Risiko behaftet, aber es gab mehrere Anzeichen dafür, dass es kein Betrug war. So konnte ich die Paypal-Adresse als echte Adresse verifizieren und auch sonstige Angaben zu den Tickets waren detailliert genug, um davon auszugehen, dass allerhöchstens ein sehr raffinierter Betrüger sie mir hätte geben können.

Aber: Vor ein paar Jahren bin ich auch mal auf 20 Euro sitzen geblieben, habe die Karte nie bekommen. War da aber auch sehr blauäugig bei dem Kauf.

Ich mach da fast immer Abholung oder Treffen vor Ort - bei letzterem sage ich dann auch gerne "ich geb dir als Differenz zum originalpreis vor ort einfach 3-4 Bier aus"... Das hebt einen meist von der klassischen "was ist letzte preis" Masse ab und hat mir auch 2-3 nette Gespräche gebracht

Gibts in der Schweiz einen Zweitmarkt bzw. was ist hier eine gängige Plattform?

Würde gern zu PWD nach Zürich, hab abet so lang gepennt bis es keine Karten mehr gibt

Hat von euch schon mal jemand auf kleinanzeigen ne suche eingestellt?
bringt das was?


Oder ein Tauschangebot, letzteres kann ich mir nur schwer vorstellen

Hatte eine Suche für die Murphys in Ludwigsburg eingestellt.
Wurde dann auch von 3-4 angeschrieben.
Ticket hab ich dann aber bei einem gekauft, der selbst angeboten hat und bei mir in der Nähe war.

Bei Suche ist es bei Kleinanzeigen besser, wenn du "suche" mit in den Titel schreibst. Sonst ist es erstmal schwer zu identifizieren

ok das ergibt Sinn, aber Sitzplätze gegen Stehplätze zum tausch anbieten ist unwahrscheinlich nach meiner logik. Warum sollte jemand
steher kaufen wenn er eigentlich sitzen möchte. Dann kann er ja gleich sitzplätze kaufen.

Ich selbst kann die Leute nicht verstehen, die keine Versicherung abschließen, kurzfristig nicht können und dann noch den vollen Preis wollen. Die bleiben lieber auf ihren Tickets sitzen, als noch jemanden ne Freude zu machen.

Hab grad ne Suche rein und innerhalb 30 Minuten 4 Angebote für unter Kartenpreis obwohl es kein Stehplatz mehr gibt.

Das kommt mir komisch vor.
Bin aber auch recht misstrauisch bei sowas

Geht um PWD in Zürich