13.06.2014 00:41
Liebe Ringrocker!
Vom 15. -17.7.08.1969 fand das erste große Rockfestival in Woodstock statt - daher gilt dieses Festival allg. als Mutter aller Festivals in der Welt, obwohl es sicher auch schon vorher kleinere oder auch gescheiterte Versuche der Orga von ähnlichen Festivals gegeben hat. In Deutschland ist Marek Lieberberg der erste gewesen der so etwas erfolgreich etablieren konnte. Unabhängig davon wieviel oder wie wenig Geld er heute damit verdient, hatte er 1985 und noch viele Jahre später ein sehr hohes Risiko sich selbst finanziell zu ruinieren. Dieses Risiko ist sicher mit den Jahren geringer geworden aber besteht bis heute. Ferner ist eine solche Aufgabe 1985 bis heute sicher ein 100 Stunden/Woche Job gewesen. Natürlich macht man so eine Arbeit nicht nur aus Sendungsbewußtsein sondern auch um davon zu leben. Warum auch nicht? Wir alle müssen unseren Lebensunterhalt mit unserer Arbeit verdienen. Der eine macht irgendwas, der andere etwas was ihm Spass macht oder sogar als Mission.
Ich bin davon überzeugt, das Marek Lieberberg eine Mission hatte und mit Recht auch versucht davon zu leben. Er hat mit mühsamer Kleinarbeit und hohem Risiko in Deutschland etwas neu entwickelt was er jedes Jahr erneut versucht weiter zu verbessern.
Die Früchte dieser Arbeit will jetzt Capricorn ernten. Die haben nichts dafür getan, ausser für einen Spottpreis den Nürburgring vom Land Rheinland Pfalz zu kaufen.
Ich glaube, Capricorn wollte MLK los werden, weil Sie ein eigenes Festival auf dem Nürburgring etablieren wollten. Die Namensrechte für das neue Festival bleiben ganz sicher bei Capricorn und nicht bei der DEAG! Sollte die DEAG in Zukunft nicht mehr so mitspielen wie es Capricorn passt werden die sicher auch ausgetauscht. Mit Fairness hat das ganze nichts zutun und nun mit einer einstweiligen Verfügung Marek Lieberberg den Namen seines Festivals wegnehmen zu wollen ist ein Schlag unter die Gürtellinie. So würde ich nicht mal mit meinem ärgsten Feind umgehen. Insofern ist es für mich eine Frage der Solidarität, unabhängig vom Lineup im nächsten Jahr dem Festival von Marek Lieberberg zu folgen.
Ich würde die Leistung Lieberbergs durchaus mit der eines sehr engangierten Professors der Medizin vergleichen wollen. Sicher treibt beide Freude und Sendungsbewußsein aber auch der Wunsch nach Anerkennung und wirtschaftlicher Unabhängigkeit. Das ist menschlich und auch richtig.
Noch mal zu den 25 % Erhöhung der Beteiligungn von Capricon wie es Rhapsode schon richtig vorgerechnet und kommentiert hat.
von 100 € bekam das Land RLP bisher 35 €
35 € : 4 (= 25%) sind ca 9€ und 35 € + 9 € sind 44 €, demnach entsprecht die Erhöhung von 35 % Beteiligung auf 45 % Beteiligung tatsächlich einer Erhöhung von etwas mehr als 25 %.
Was mich dabei entsetzt: Die machen dafür gar nichts! Marek Lieberberg bringt alles mit und trägt das volle Risiko. Die halten nur die Hand auf, für ein Gelände welches sie vom Land Rheinland Pfalz für nen Appel und nen Ei übernommen haben. Nachdem sie MLLK nun los sind und Festivalerfahrung aus 30 Jahren mitnehmen, versuchen sie als I-Tüpfelchen auch noch gratis den Namen der Marke zu übernehmen. Das mag juristisch möglich sein, ekelt mich aber so sehr an, daß ich mich jetzt mal schlau machen werde was diese Firma verkauft um dann zu versuchen diese Produkte zu vermeiden.
Campino sagte: Rock am Ring ist wo die Familie Lieberberg ist und wo die Familie Lieberberg ist, sind auch Die Toten Hosen, und ich bin dabei, noch besser wenn auch Die Toten Hosen dabei sind und v. a. NICHT die Böhsen Onkelz.
Ich glaube übrigens nicht, dass man mit den Foofighters, Pearl Jam und Bruce Springsteen die Tickets besser verkaufen kann als mit den Toten Hosen oder (leider) den Onkelz. Die Tickets für die Stones sind in diesem Jahr zum ersten Male schnell ausverkauft gewesen, weil alle befürchten, dass es die letzte Tour sein wird. Insofern gibt der Ticketverkauf der letzten Jahre MLK durchaus recht. Das Hu/So mit den Foofighters war übrigens auch nicht vor März ausverkauft!
Gruß
gute Nacht