Rock am Ring vs Grüne Hölle Festival

eröffnet von Tipp am 11.06.2014 10:43 Uhr
637 Kommentare - zuletzt von CoolProphet

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punkmikel
13.06.2014 00:41

Liebe Ringrocker!
Vom 15. -17.7.08.1969 fand das erste große Rockfestival in Woodstock statt - daher gilt dieses Festival allg. als Mutter aller Festivals in der Welt, obwohl es sicher auch schon vorher kleinere oder auch gescheiterte Versuche der Orga von ähnlichen Festivals gegeben hat. In Deutschland ist Marek Lieberberg der erste gewesen der so etwas erfolgreich etablieren konnte. Unabhängig davon wieviel oder wie wenig Geld er heute damit verdient, hatte er 1985 und noch viele Jahre später ein sehr hohes Risiko sich selbst finanziell zu ruinieren. Dieses Risiko ist sicher mit den Jahren geringer geworden aber besteht bis heute. Ferner ist eine solche Aufgabe 1985 bis heute sicher ein 100 Stunden/Woche Job gewesen. Natürlich macht man so eine Arbeit nicht nur aus Sendungsbewußtsein sondern auch um davon zu leben. Warum auch nicht? Wir alle müssen unseren Lebensunterhalt mit unserer Arbeit verdienen. Der eine macht irgendwas, der andere etwas was ihm Spass macht oder sogar als Mission.
Ich bin davon überzeugt, das Marek Lieberberg eine Mission hatte und mit Recht auch versucht davon zu leben. Er hat mit mühsamer Kleinarbeit und hohem Risiko in Deutschland etwas neu entwickelt was er jedes Jahr erneut versucht weiter zu verbessern.
Die Früchte dieser Arbeit will jetzt Capricorn ernten. Die haben nichts dafür getan, ausser für einen Spottpreis den Nürburgring vom Land Rheinland Pfalz zu kaufen.
Ich glaube, Capricorn wollte MLK los werden, weil Sie ein eigenes Festival auf dem Nürburgring etablieren wollten. Die Namensrechte für das neue Festival bleiben ganz sicher bei Capricorn und nicht bei der DEAG! Sollte die DEAG in Zukunft nicht mehr so mitspielen wie es Capricorn passt werden die sicher auch ausgetauscht. Mit Fairness hat das ganze nichts zutun und nun mit einer einstweiligen Verfügung Marek Lieberberg den Namen seines Festivals wegnehmen zu wollen ist ein Schlag unter die Gürtellinie. So würde ich nicht mal mit meinem ärgsten Feind umgehen. Insofern ist es für mich eine Frage der Solidarität, unabhängig vom Lineup im nächsten Jahr dem Festival von Marek Lieberberg zu folgen.
Ich würde die Leistung Lieberbergs durchaus mit der eines sehr engangierten Professors der Medizin vergleichen wollen. Sicher treibt beide Freude und Sendungsbewußsein aber auch der Wunsch nach Anerkennung und wirtschaftlicher Unabhängigkeit. Das ist menschlich und auch richtig.
Noch mal zu den 25 % Erhöhung der Beteiligungn von Capricon wie es Rhapsode schon richtig vorgerechnet und kommentiert hat.
von 100 € bekam das Land RLP bisher 35 €
35 € : 4 (= 25%) sind ca 9€ und 35 € + 9 € sind 44 €, demnach entsprecht die Erhöhung von 35 % Beteiligung auf 45 % Beteiligung tatsächlich einer Erhöhung von etwas mehr als 25 %.
Was mich dabei entsetzt: Die machen dafür gar nichts! Marek Lieberberg bringt alles mit und trägt das volle Risiko. Die halten nur die Hand auf, für ein Gelände welches sie vom Land Rheinland Pfalz für nen Appel und nen Ei übernommen haben. Nachdem sie MLLK nun los sind und Festivalerfahrung aus 30 Jahren mitnehmen, versuchen sie als I-Tüpfelchen auch noch gratis den Namen der Marke zu übernehmen. Das mag juristisch möglich sein, ekelt mich aber so sehr an, daß ich mich jetzt mal schlau machen werde was diese Firma verkauft um dann zu versuchen diese Produkte zu vermeiden.
Campino sagte: Rock am Ring ist wo die Familie Lieberberg ist und wo die Familie Lieberberg ist, sind auch Die Toten Hosen, und ich bin dabei, noch besser wenn auch Die Toten Hosen dabei sind und v. a. NICHT die Böhsen Onkelz.
Ich glaube übrigens nicht, dass man mit den Foofighters, Pearl Jam und Bruce Springsteen die Tickets besser verkaufen kann als mit den Toten Hosen oder (leider) den Onkelz. Die Tickets für die Stones sind in diesem Jahr zum ersten Male schnell ausverkauft gewesen, weil alle befürchten, dass es die letzte Tour sein wird. Insofern gibt der Ticketverkauf der letzten Jahre MLK durchaus recht. Das Hu/So mit den Foofighters war übrigens auch nicht vor März ausverkauft!
Gruß
gute Nacht

mehlsack
mehlsack
13.06.2014 00:48

Mit deinen Prognosen bezüglich Ausverkauf wann oder wie würde ich immer ganz vorsichtig sein. Da sind so viele Faktoren von abhängig.. Hurricane und Rock am Ring sind bzw waren bisher nicht mal ansatzweise vergleichbar, da die Größe der Festivals und die Besucher schon grundlegend unterschiedlich waren.

Hugo56
13.06.2014 03:35

sollten die Bezeichnung "Rock am Ring" für die angestamten Veransalter verloren gehen, was wir nicht hoffen, empfehle ich die "Eselsbrücke" "Rock am Rhing" falls der neue Standort im Rheinland realsiet wird, Es ist ja Mönchengladbach im Gespräch

[addsig]

LoveHateHero
13.06.2014 08:35

Ganz klar MLK-Festival 2015. Das neue Logo des GH-Festivals sieht aus wie ne Mischung aus Dschungelcamp und Frühlingsquark. Find ich schon gar nicht ansprechend. MLK hat über Jahre bewiesen tolle Festivals organisieren zu können, hat im Sektor Rock den deutlich breiteren Künstlerpool und wird 2015 ein Monster Line-Up raushauen um dem GH-Festival richtig Druck zu machen. Ich werde mir auf jeden Fall Mönchengladbach anschauen das ich der Marke MLK nach 10 Jahren auch am neuen Standpunkt die Treue halten werde.

roxar
roxar
13.06.2014 08:59


punkmikel schrieb:

Mit Fairness hat das ganze nichts zutun und nun mit einer einstweiligen Verfügung Marek Lieberberg den Namen seines Festivals wegnehmen zu wollen ist ein Schlag unter die Gürtellinie. So würde ich nicht mal mit meinem ärgsten Feind umgehen.

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Bis hierhin war dein Text ja ganz gut, und ich kann dir nur in weiten Teilen zustimmen.
Aber an der Stelle wirfst du was durcheinander.
Die einstweilige Verfügung bzgl. des Namens stammt doch nicht von Capricorn/DEAG, sondern vom Insolvenzverwalter, da die Markenrechte Teil der Insolvenzmasse des Nürburgrings sind. Soweit ich das verstanden habe

Langer_jk
13.06.2014 09:03


roxar schrieb:

Bis hierhin war dein Text ja ganz gut, und ich kann dir nur in weiten Teilen zustimmen.
Aber an der Stelle wirfst du was durcheinander.
Die einstweilige Verfügung bzgl. des Namens stammt doch nicht von Capricorn/DEAG, sondern vom Insolvenzverwalter, da die Markenrechte Teil der Insolvenzmasse des Nürburgrings sind. Soweit ich das verstanden habe

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Bin absolut Deiner Meinung Roxar...
Verstehe es ebenso...
Daher hat Punkmikel gut angefangen, dann aber recht viel in einen Topf geworfen..

Ich würde auch auf die Aussagen von Band A, Band B unc C ( One Family , wir bleiben MLK treu und so) kein Geld wetten.
Die Jungs spielen da wo es Knete gibt.
vielleicht nicht im nächsten Jahr, aber spätestens in 2-3 Jahren gehen die Bands dahin wo es die meiste Knete gibt.

roxar
roxar
13.06.2014 09:11

Bei solchen Bands wie DTH kann ich mir durchaus vorstellen, dass die zu dieser Aussage stehen. Ansonsten glaube ich das auch eher nicht

MasterT
13.06.2014 09:15

Denke auch Aussagen von bands wie DTH oder Sportis kann man schon Glauben schnekne, bei internationalen Acts sieht das natürlich anders aus und das Geld muss stimmen. Im JUli sind wir schlauer, zumindest ein bisschen was die Bands angeht

-MaC-vonDUTCH
-MaC-vonDUTCH
13.06.2014 09:35


Langer_jk schrieb:
Ist die Nordschleife offen und das Festival vom Lineup einigermasse bin ich weiterhin am Nürburgring..
Ob MLK oder ein anderer Geld damit verdient ist mir wurscht..

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axelgreis
13.06.2014 09:42

Liebe Ringrocker und besonders lieber Punkmikel

Damit es nicht wieder irgendwelche Missverständnisse über die Festival-Historie in Europa und besonders in Deutschland gibt, hier mal schnell ein kurzer Überblick:

Die Geschichte des Open Air Festivals hat ihren Ursprung in Amerika.
Das größte und bekannte Festival war zu Beginn der 60- Jahre sicherlich das Newport Folk Festival mit an die 100.000 Besuchern.
1967 fand das „Monterey International Pop Festival“ mit 200.000 Besuchern statt, welches wohl als Mutter aller bedeutsamen Festivals gilt. Mit damals erfolgreichen Bands wie The Who und Jimi Hendrix.
1969 fand dann das bis heute bekannteste Open-Air-Festival statt: das Woodstock-Festival vor sicherlich mindestens 500.000 Besuchern.

Im Folgejahr erreichte die Festivalwelle dann auch Europa- zu erwähnen ist hier sicher das Isle of Wight Festival, Pinkpop und natürlich Glastonbury und das Roskilde Festival.

In Deutschland wurden, nach wenig erfolgreichen und teilweise katastrophalen Durchführungen auf dem Fehmarn Festival bzw. Love and Peace Festival und in Scheeßel ( somit übrigens Vorläufer vom Hurricane), erste erfolgreich veranstaltete Festivals in den 1970- Jahren durch den Konzertveranstalter Fritz Rau durchgeführt.
Fritz Rau organisierte zusammen mit Michael Scheller einige erfolgreiche Festivals, die sowohl musikalisch als auch kommerziell erfolgreich waren. 1980 fand das erste Open Air am Nürburg-Ring statt- organisiert von Fritz Rau mit seinem Partner Michael Scheller!
1982 begann auch der damals sehr populäre Rockpalast ein Festival unter freiem Himmel auf der Loreley.
1983 gab es bereits 30 größere Festivals in ganz Deutschland.
Im Jahre 1985 begann dann Mama Concerts ( mit Herrn Lieberberg) mit Rock am Ring, welches zweifellos heute zu den bekanntesten und sicher auch kommerziell erfolgreichsten Festivals in Deutschland zählt.
Partner von Herrn Lieberberg war bei Mama Concerts übrigens Veranstalterlegende Marcel Avram und in den 90- Jahren war Ossy Hoppe Partner von Herrn Lieberberg.

punkmikel
13.06.2014 10:23

Ok, Ok, Ok!
Ich gebe zu das ganze sehr emotional zu sehen.
Ich bin zwar ein alter Sack, habe viel gesehen, aber so gebildet bin ich historisch nicht.
Ich glaube es verhält sich mit den Festivals ähnlich wie mit den Mondflügen - es haben viele versucht und ihr Leben verloren, Neil Armstrong war der erste der den Mond erreichte. Über seine Mitreisenden und Vorgänger redet heute keiner mehr.
Evtl haben Lieberberg und Armstrong etwas besser gemacht als ihre Vorgänger, oder sie hatten einfach nur mehr Glück. Auf jeden Fall hatten sie das gleiche große Risiko wie ihre Vorgänger, und sicher sehr viel Durchhaltevermögen.
Hier versucht Capricorn ein komplettes Paket aus Namen und 30 Jahren Festivaletfahrung "umsonst" zu bekommen. Hätte Marek Lieberberg "sein Baby" zum Verkauf angeboten wäre da sicher sehr viel Geld geflossen - mehr als für den maroden und verplanten Nürburgring.
Das mit dem Insolvenzverwalter habe ich allerdings noch nicht verstanden => welches Interesse hat der am Namen Rock am Ring? Soll hier versucht werden mit Capricorn nachzuverhandeln? Die Zahlen für den Namen doch nicht plötzlich mehr Geld für das Gesamtpaket Nürburgring?! Oder?

Noch was über dieses Forum:
Ich finde es großartig, dass man hier vernünftig miteinander umgeht und sich nicht gegenseitig zerfleischt (ehrlich!)
Danke dafür!
Gruß

7Dup
7Dup
13.06.2014 10:26

Letzter Abschnitt mit Sarkasmus?

Naja. Der Insolvenzverwalter hat die Aufgabe das maximal mögliche an Kohle rauszuholen. Nicht mehr. Nicht weniger.
Lägen die Rechte beim Ring müsste MLK auch dementsprechend für die Nutzung zahlen.

roxar
roxar
13.06.2014 10:35


punkmikel schrieb:

Das mit dem Insolvenzverwalter habe ich allerdings noch nicht verstanden => welches Interesse hat der am Namen Rock am Ring?

Zitat anzeigen



Der hat das Interesse den Namen zu verkaufen damit die Gläubiger was von ihrem Geld wiedersehen.
Ich denke da wird MLK sich wohl auf den Insolvenzverwalter einlassen müssen. Sonst wird es insb. was Merch etc. angeht Probleme geben.

JediJoda
13.06.2014 10:41


Gar nix muss Marek! Der Ring ist Insolvenz und nicht lieberberg und der Name Rock am Ring hat Marek sich patentieren lassen. Da kommt kein Insolvenzverwalter ran. Wäre ja auch noch schöner.
Das wäre so als müsstest du die Schulden von einer Location begleichen nur weil du dort viele Konzerte besucht hast
Selbstverständlich fände der Verwalter das toll, aber die Rechtsgrundlage will ich sehen!

Teceo
13.06.2014 12:07


JediJoda schrieb:

Selbstverständlich fände der Verwalter das toll, aber die Rechtsgrundlage will ich sehen!

Zitat anzeigen



§§ 741 ff. BGB
Siehe hierzu auch Lorenz, WRP 2013, 31-36

Zumindest probiert das wohl die Nürburgring GmbH.
Die genaue Sachlage können wir aber wohl alle nicht einschätzen.

boogie1982
13.06.2014 12:22

Quasi alles, selbst Abfallsäcke. Ob damit im Zweifel mein unbenutzter letzter RaR Nürburgring Abfallsack nun nen Sammler-Wert hat?

Frage mich nur, warum MLK die Merch- bzw allgemeinen Printrechte nicht gleich 93 mit gesichert hat? Und wie es sein kann, dass überhaupt zweimal Rechte ausgegeben werden an zwei unterschiedliche Firmen, wenn klar ist, dass das eine ohne das andere Recht wirtschaftlich nicht/kaum nutzbar ist? Und ob das am Ende vielleicht sogar die Entscheidung beeinflusst, in welche Richtung auch immer (und hoffentlich zu Gunsten MLK)

Und wieso ist nicht noch zusätzlich ne Bildmarke registriert, am besten dann wieder auf MLK, um den Dschungel perfekt zu machen?

Bin außerdem gepsannt, ob ich evtl. nen Capricorn Mitarbeiter aus dem Werk in MG dort kennen lerne wenn das mit dem JHQ klappt

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