Die Emoszene - Ein Bericht aus der Rheinpfalz!

eröffnet von Larsisonfire am 02.09.2007 17:55 Uhr
32 Kommentare - zuletzt von FBG

Larsisonfire
02.09.2007 17:55

Die Welt ist schlecht und furchtbar ungerecht. Die Gesellschaft auch. Am schlimmsten jedoch sind Eltern. Weil sie nerven. Dabei haben sie keinen blassen Schimmer davon, was in Kindern und Jugendlichen vorgeht, wie sie sich fühlen, was sie empfinden, worüber sie reden oder lieber schweigen wollen und wie das Leben als Jugendlicher heutzutage überhaupt aussieht. Trotzdem mischen sich Eltern immer ein. Das nervt. Gegen die Übel dieser Welt hilft da nur eines: depressiv sein, jammern, heulen und sich mit Rasierklingen in die Arme ritzen, bis das Blut fließt. Innerer Schmerz muss nach außen getragen werden. Das glauben Sie nicht? Dann fragen Sie mal bei Jugendlichen nach. Es gibt eine Szene, die das als ihre Lebenseinstellung deklarieren. So wie andere aus Liebe zum Fußball allsamstäglich ins Stadion gehen, sitzen sie grüppchenweise stundenlang deprimiert auf Parkbänken und bedauern sich selbst. Das tun sie in aller Öffentlichkeit, auf Plätzen und in Fußgängerzonen. Jeder darf ihren Weltschmerz sehen.

Ein Trend, der langsam kam, schnell viele Anhänger fand - aber auch schnell wieder vorbei sein kann. Sie nennen sich Emos, die Emotionalen, sind manchmal gerade 10 Jahre alt, selten über 20, und der ganz harte Kern von ihnen behauptet, das Depri-Gen sei ihnen schon in die Wiege gelegt worden. Emos tragen bevorzugt schwarze Klamotten, zum Beispiel Röhrenjeans (eng und am Po dennoch hängend), Pullis mit Schachbrettmuster, gestreifte, gepunktete oder geherzte T-Shirts, karierte Schnürschuhe, Nietengürtel und dicke Schnallen. Als Symbole gelten Kirschen, Würfel, Spielkarten und die Billardkugel mit der Nummer 8. Die dunklen Haare sind streng zum Seitenscheitel gekämmt, an den Klamotten pinnen Anstecker von Bands, am besten von welchen, die andere Jugendliche noch nie gehört haben. individualität ist wichtig. In den Ohren stecken 2 kleine Knöpfchen, aus denen melancholische, herzzerreißende Musik klingt. Ohne Mp3-Player oder IPod gehen Jugendliche sowieso nicht mehr aus dem Haus. Sie versinken damit in sich selbst, hören nur, was sie hören wollen.


Emos, vor allem Emo-Mädchen, sehen süß und niedlich aus - wollen aber genau das nicht sein. Durch schwarze Brillen schauen sie traurig aus ihren dunkel umrandeten Augen. Und plötzlich, für Außenstehende völlig unerhofft, brechen sie fürchterlich in Tränen aus. Auf einmal, so sagen sie, überkomme sie beim Musikhören und dem In-Gedanken-Verloren-Sein die Traurigkeit, das Gefühl, dass sie niemand liebt, niemand versteht, niemand ihre Sorgen teilt. Sie verstehen dann das Leben eher als Ruine denn als Chance. Sofort ist ein anderer zur Stelle, nimmt den oder die Heulende in den Arm, pflichtet bei - und weint einfach mit. Das soll helfen wie bei anderen ein Lutschbonbon gegen Halsweh. Ein paar Minuten später ist dann zunächst alles wieder in Ordnung. Bis zum nächsten Anfall. Problemlos können sie so den halben Sonntag (oder auch den ganzen) verbringen, und im Kreis der Gleichgesinnten die Tristesse des Alltags beklagen.

Jugendszeneforscher erklären es so: Dauer-Lebenskrisen zu schildern sei in dieser Kultur schick - hauptsächlich um Aufmerksamkeit und Mitleid zu erregen.
Emos sind ein aktuelles Phänomen in der Jugendkultur. Tausende fühlen sich ihr zugehörig. Dabei ist die Szene nicht neu - nur anders als vorher, eine Weiterentwicklung. Emos 2007 sind meilenweit von der Emo-Kultur der 80er und 90er Jahre entfernt. Diese stammt aus den USA und hat ihren Ursprung in der Hardcore-Musikszene. Durch sanftere Töne und vereinzelten Abgrenzungswillen entstand daraus der Zweig Emotional Hardcore, kurz Emocore. Die Anhänger damals, meist 20- bis 30-jährige, rückten die Musik, Texte und die damit verbundene Kritik an den Lebensumständen in den Mittelpunkt.


Aus den einstigen Außenseitern, aus denen Jugendszenen immer entstehen, wurde nun eine große Gruppe, eine breite Masse innerhalb der Gesellschaft. Unter Gleichgesinnten und Gleichaltrigen entwickeln sich solche lockeren Gruppierungen leicht. ,,Jeder kann jederzeit ein- und wieder aussteigen, ohne dass das nennenswerte Konsequenzen hätte'', sagt Daniela Eichholz, Soziologin an der Uni Dortmund. Sie befasst sich mit der Jugendszeneforschung, will aber bei Emos schon fast von einer ,,Kinderszene'' sprechen, da die Jüngsten gerade 10 Jahre alt sind - und felsenfest verkünden, sie seien Emo. Sie machen mit, weil es cool ist, anders als gewöhnlich zu sein.


Doch innerhalb der Gruppierung gibt es starke Differenzen. Währen sich die einen vor allem über die Musik definieren und den derzeitigen Mainstrea-Kult kritisieren, ist ein Großteil erst dadurch in die Szene gerutscht. In Internetforen werden deshalb die einen sowie die anderen beleidigt oder als ,,nicht echte Emos'' angesehen. Schlimmstes Schimpfwort dabei: ,,Du Tokio-Hotel-Fan!'' Doch genau mit der Begeisterung und Vermarktung der jungen Band kam die erfolgreiche nationale Verbreitung. Unterstützt von den Wirtschaftsinteressen der Modeketten wie H & M (denn wichtig: keine Markenklamotten), bei denen der Emo-Style mit schwarz-weiß-roten Ringelshirts zuhauf in den Regalen liegt, definiert sich ein Teil der Angehörigen überwiegend über die Kleidung und erst zweitrangig über die historischen, amerikanischen Wurzeln. Bei den Emo-Gründern noch undenkbar, ist das Outfit der neuen Generation zu einem Identifikationsmerkmal geworden. Mehr Schein als Sein trifft hier zu.


Den Ursprungsanhängern dagegen ,,ging es um Inszenierung, Individualität und Authentizität'', hat Eichholz erforscht. Zwar hätten die ,,alten'' Emos auch den Verfall der Welt beklagt, doch ihre Emotionen gingen gerade einmal so weit, dass Gefühle durch lautes Schreien zum Ausdruck gebracht wurden. Die ,,Neuen'' geben sich sanfter (zumindest was die Musik angeht), moderner, emotionaler, aber auch labiler. Sie reden nicht mehr nur über das, was sie bedrückt, sondern sie zeigen ihre Verletzbarkeit auf allen Ebenen, setzen dabei auf Mitleid, Aufmerksamkeit und permanente Selbstinszenierung.

Das funktioniert am besten mit ihrem demonstrativen Selbstzerstörungs-Wahn, zu dem das Ritzen gehört. Der Höhepunkt scheint erreicht, wenn sie bei Freunden und Bekannten Suizidgedanken ankündigen. ,,Sie wollen schockieren. Und weil Schockieren heutzutage nicht mehr so einfach ist, haben sie sich eben neue Methoden gesucht'', begründet Eichholz. Sie versucht in ihren Untersuchungen, die Wahrnehmung der szenezugehörigen Jugendlichen zu rekonstruieren. Und dennoch glaubt sie, dass so ein Trend manchmal schneller vorbei ist, als er sich über einige Monate hinweg entwickelt hat. Vielleicht spätestens dann, wenn Eltern nicht mehr nerven.

Den Bericht hab ich glatt aus der Zeitung abgeschrieben.
Viel Spaß beim Lesen Smiley

Deekayone
02.09.2007 17:56

Oh mein gott ... mach da mal ein paar absätze rein.
So liest das doch kein mensch.[addsig]

svenf
02.09.2007 18:12

Zitat:
HR


an den Klamotten pinnen Anstecker von Bands, am besten von welchen, die andere Jugendliche noch nie gehört haben.
HR

Ich finde den Text geil! Smiley

Zitat:
HR

Problemlos können sie so den halben Sonntag (oder auch den ganzen) verbringen, und im Kreis der Gleichgesinnten die Tristesse des Alltags beklagen.
HR

Smiley


Zitat:
HR

will aber bei Emos schon fast von einer ,,Kinderszene'' sprechen, da die Jüngsten gerade 10 Jahre alt sind - und felsenfest verkünden, sie seien Emo. Sie machen mit, weil es cool ist, anders als gewöhnlich zu sein.
HR

Smiley

[addsig]


02.09.2007 19:16

Zitat:
HR


Larsisonfire schrieb:

Den Bericht hab ich glatt aus der Zeitung abgeschrieben.
Viel Spaß beim Lesen Smiley
HR

Dann nenn bitte im Interesse des Urhebers auch deine Quelle.

Weech
02.09.2007 19:51

Auf jeden Fall nett geschrieben, lässt sich gut lesen.

Aber echt mal, die ham se doch nicht mehr alle , diese emotionalen....SmileySmileySmiley

System91
02.09.2007 20:02

Pullis mit Schachbrettmuster, gestreifte, gepunktete oder geherzte T-Shirts, karierte Schnürschuhe, Nietengürtel und dicke Schnallen. Als Symbole gelten Kirschen, Würfel, Spielkarten und die Billardkugel mit der Nummer 8.


Ehm, ist doch eig eher Ska Punk[addsig]

Weech
02.09.2007 20:09

Zitat:
HR


masterofdisaster666 schrieb:
Smiley mir sind emos 1000mal lieber als hopper oder techno spasten...
HR

Da hast du allerdings Recht... Aber n Rad ab haben die trotzdem

anubis
anubis
02.09.2007 20:11

Zitat:
HR


System91 schrieb:
Pullis mit Schachbrettmuster, gestreifte, gepunktete oder geherzte T-Shirts, karierte Schnürschuhe, Nietengürtel und dicke Schnallen. Als Symbole gelten Kirschen, Würfel, Spielkarten und die Billardkugel mit der Nummer 8.


Ehm, ist doch eig eher Ska Punk
HR

hab ich mir auch gedacht... als das vor nem jahr angefangen hat, dachte ich erst die ska-welle wäre losgebrochen, bis ich ma geschnallt hab, dass wir es mit einer ganz neuen art bedrohung zutun haben Smiley

Sirius1078
02.09.2007 20:18

Zitat:
HR


masterofdisaster666 schrieb:
Smiley mir sind emos 1000mal lieber als hopper oder techno spasten...
HR

Smiley Ich bin "elektroniker". Sehe solche Emoleute sehr oft - fast täglich und denke mir nur Owei. In jeder Musikszene gibt es Leute die man nicht gerne darin sieht (bzw. fehl am Platz sind) aber bei dieser speziellen sind es echt meist nur sehr merkwürdige Kiddies wo man sich nur seinen Teil denkt aber es nicht wirklich versteht.

svenf
02.09.2007 20:24

Zitat:
HR


FieserFriese schrieb:
Dann nenn bitte im Interesse des Urhebers auch deine Quelle.
HR

"Die Emoszene - Ein Bericht aus der Rheinpfalz!"

Augen auf bevor du hier losfieselst. Smiley[addsig]

Kaan
Kaan
02.09.2007 20:51AdminSupporter

Zitat:
HR


svenf schrieb:
"Die Emoszene - Ein Bericht aus der Rheinpfalz!"

Augen auf bevor du hier losfieselst. Smiley
HR

Zitat:
HR

JoeStrummer schrieb:
Die Ursprungsregion ist nicht der Urheber Smiley
HR

die "Rheinpfalz" ist ne Tageszeitung... Smiley


edit: tzzz... Post löschen ist feige... Smiley[addsig]


02.09.2007 22:18

Rheinpfalz ist ein selten dämlicher Name für eine Zeitung, wie der Rheinpfälzer an sich. Gibt ja eh nen enormes Intelligenzgefälle hinter der Mosel Smiley

Steifi
02.09.2007 22:20

Zitat:
HR


FieserFriese schrieb:
Intelligenzgefäle
HR

in das wort nen fehler einzubauen ist irgendwie geil. Smiley[addsig]

FBG
03.09.2007 09:27Supporter

Zitat:
HR


FieserFriese schrieb:
Rheinpfalz ist ein selten dämlicher Name für eine Zeitung, wie der Rheinpfälzer an sich. Gibt ja eh nen enormes Intelligenzgefälle hinter der Mosel Smiley
HR

Smiley das was er sagt Smiley[addsig]

FBG
03.09.2007 09:45Supporter

omfg, was ein grottenschlechter artikel!
und sowas steht in ner zeitung ....
ein weiterer unnötiger blog im großen interent hätts auch getan.[addsig]

JoeStrummer
03.09.2007 10:17

Zitat:
HR


Slipknotism schrieb:
edit: tzzz... Post löschen ist feige... Smiley
HR

Mir ist der Fehler aufgefallen, bevor ich darauf von dir aufmerksam gemacht wurde Smiley

svenf
03.09.2007 11:53

Zitat:
HR


FBG schrieb:
omfg, was ein grottenschlechter artikel!
und sowas steht in ner zeitung ....
ein weiterer unnötiger blog im großen interent hätts auch getan.
HR

Ich finde ihn passend und genial. Smiley

NoelGallagher
03.09.2007 11:57Supporter

Während die Emo-Szene an mir ziemlich vorbeigegangen ist, kann man den Berichten darüber leider keinesfalls ausweichen. Ich bin auf den nächsten Trend gespannt.[addsig]

FBG
03.09.2007 12:01Supporter


Zitat:
HR


FBG schrieb:
omfg, was ein grottenschlechter artikel!
und sowas steht in ner zeitung ....
ein weiterer unnötiger blog im großen interent hätts auch getan.
HR
Zitat:
HR

svenf schrieb:

Ich finde ihn passend und genial. Smiley
HR

wenn einem voreingenommene berichterstattung inkl. verallgemeinerungen/vorurteilen gefällt, dann ists ein super artikel Smiley[addsig]

svenf
03.09.2007 15:58

Zitat:
HR


FBG schrieb:
wenn einem voreingenommene berichterstattung inkl. verallgemeinerungen/vorurteilen gefällt, dann ists ein super artikel Smiley
HR

Smiley[addsig]

iceman1910
03.09.2007 17:34

Zitat:
HR


DerHacki schrieb:
Smiley
HR
/sign
ziemlich blöder text. und dann immer und immer wieder dies ständige weinen und ritzen bla bla. es war mal lustig, mittlerweile aber nicht mehr^^

Neonpink
03.09.2007 21:22

Zitat:
HR

Emos, vor allem Emo-Mädchen, sehen süß und niedlich aus - wollen aber genau das nicht sein. Durch schwarze Brillen schauen sie traurig aus ihren dunkel umrandeten Augen. Und plötzlich, für Außenstehende völlig unerhofft, brechen sie fürchterlich in Tränen aus.´Auf einmal, so sagen sie, überkomme sie beim Musikhören und dem In-Gedanken-Verloren-Sein die Traurigkeit, das Gefühl, dass sie niemand liebt, niemand versteht, niemand ihre Sorgen teilt. Sie verstehen dann das Leben eher als Ruine denn als Chance. Sofort ist ein anderer zur Stelle, nimmt den oder die Heulende in den Arm, pflichtet bei - und weint einfach mit.
HR

Smiley stell ich mir irgendwie lustig vor. Du sitzt nichtsahnend in der U-Bahn (oder sonstwo) und plötzlich bricht dein Gegenüber in Tränen aus. Vorallem mit der Bergründung. Und dann komm einer setzt sich daneben und heult, statt zu trösten, einfach mit Smiley
Ich käm mir da irgendwie verarscht vor, als Außenstehnder...

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