Grenzwertige Künstler vs. Moralvorstellungen vs. Rechtsstaat

eröffnet von mattkru am 31.05.2023 13:04 Uhr
451 Kommentare - zuletzt von IvanTKlasnic

451 Kommentare
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Icon1JestersTear gefällt das
Mambo
29.08.2023 13:13·  Bearbeitet

Wenig überraschend.

Ich hatte ja hier auch schonmal versucht einzuordnen, warum strafrechtrelevant aus den Berichteten eigentlich fast nur potenzielle K.O.-Tropfen sein könnten, die aber selbst Shelby nur vermutet und auch nie konkret Till zugewiesen hatte. Daneben eventuell noch wenige ggf. die Einwilligungsfähigkeit ausschließende Zustände, wobei da schon die Berichte an den entscheidenden Stellen sehr sehr schwammig waren. Ohne Anzeige durch die bezüglich letzterem in den Medien zitierten Frauen (und ausführliche Aussagen ihrerseits), bestand eigentlich nie eine echte Chance einer Verurteilung.

Was natürlich nicht heißt, dass das moralisch nicht ganz anders aussehen kann. Aber gerade RowZero, Casting mit Ankreuzen, fehlende Informationen im Vorfeld...das sind alles moralisch verwerfliche Vorgänge, die strafrechtlich die Schwelle aber doch sehr wahrscheinlich nicht überschritten haben.


OPSler schrieb:
(...)
Also ging es von Anfang an nur um Fame und Klicks und um nichts anderes. Ansonsten hätte man dann ja zu einer Aufklärung bestmöglich beigetragen.

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Die Unterstellung würde ich mir allerdings verbitten. Im Gegenteil wurden zig Frauen auf ihren Wunsch anonym zitiert. Da "nur um Fame und Klicks" zu unterstellen, finde ich schon wirklich übel. Es gibt mehr als genug andere Gründe, sich als Frau dem Prozess nicht aussetzen zu wollen.

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snookdog
snookdog
29.08.2023 13:14


OPSler schrieb:
Aus dem Schreiben der Staatsanwaltschaft:
„Mutmaßliche Geschädigte haben sich bislang nicht an die Strafverfolgungsbehörden gewandt, sondern ausschließlich – auch nach Bekanntwerden des Ermittlungsverfahrens – an Journalistinnen und Journalisten“, heißt es weiter. Diese hätten sich ihrerseits auf ihr Zeugnisverweigerungsrecht berufen. Es habe daher keine Möglichkeit bestanden, etwaige Tatvorwürfe zu konkretisieren – ebenso wenig wie die Chance, „einen Eindruck von der Glaubwürdigkeit und Glaubhaftigkeit“ durch Vernehmungen zu gewinnen.

Also ging es von Anfang an nur um Fame und Klicks und um nichts anderes. Ansonsten hätte man dann ja zu einer Aufklärung bestmöglich beigetragen.

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Vielleicht haben die betroffenen auch einfach keine Lust oder nicht die Kraft, an dem ausführlichen Verfahren teilzunehmen und im schlimmsten Fall auf Leute wie dich zu treffen, die eh alles verharmlosen und als Aktion für Fame und Klicks abtun.

Es gab außerdem eine Vielzahl an häufig anonymen Aussagen, zu denen eidesstattliche Versicherungen abgegeben wurden. Ganz abgesehen davon, dass jede*r das Recht hat mit so einer Sache anonym zu bleiben, hat sicherlich auch die Einschüchterungsstrategie von Lindemanns Rechtsanwälten dazu beigetragen, dass sich nicht mehr Betroffene öffentlich äußern. Und wer das Verhalten von Teilen der Rammstein-"Community" beobachtet, hält sich wahrscheinlich gleich doppelt zurück.

blubb0r
29.08.2023 13:23·  Bearbeitet


snookdog schrieb:
Ganz abgesehen davon, dass jede*r das Recht hat mit so einer Sache anonym zu bleiben, hat sicherlich auch die Einschüchterungsstrategie von Lindemanns Rechtsanwälten dazu beigetragen, dass sich nicht mehr Betroffene öffentlich äußern. Und wer das Verhalten von Teilen der Rammstein-"Community" beobachtet, hält sich wahrscheinlich gleich doppelt zurück.

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Muss man sich denn zwingend öffentlich äußern?
Mal so ganz blöd ohne jegliches Vorwissen gefragt:
kann man nicht bei einem laufenden Verfahren und als betroffene sich nicht direkt an Polizei etc. wenden? Wenn man selbst quasi gleich betroffen ist?

(ich hab keine Ahnung, ich sag es hier direkt)

@OPSler:
auch wenn ich es nicht so drastisch ausgedrückt hätte wie snookdog, so fand ich dein Fazit doch auch etwas arg tendenziös in eine Richtung Smiley

OPSler
OPSler
29.08.2023 13:29

Wenn man wirklich null zur Aufklärung beiträgt und sich nur an Journalisten und damit quasi direkt die Öffentlichkeit wendet, anstatt die Fragen der ermittelnden Behörden zu beantworten (im stillen Kämmerlein ohne Öffentlichkeit ). Auch die entsprechenden Journalisten waren ja nicht dazu bereit. Was soll denn dann der Sinn der ganzen Aktion sein?

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IvanTKlasnic
29.08.2023 13:33


OPSler schrieb:
Aus dem Schreiben der Staatsanwaltschaft:
„Mutmaßliche Geschädigte haben sich bislang nicht an die Strafverfolgungsbehörden gewandt, sondern ausschließlich – auch nach Bekanntwerden des Ermittlungsverfahrens – an Journalistinnen und Journalisten“, heißt es weiter. Diese hätten sich ihrerseits auf ihr Zeugnisverweigerungsrecht berufen. Es habe daher keine Möglichkeit bestanden, etwaige Tatvorwürfe zu konkretisieren – ebenso wenig wie die Chance, „einen Eindruck von der Glaubwürdigkeit und Glaubhaftigkeit“ durch Vernehmungen zu gewinnen.

Also ging es von Anfang an nur um Fame und Klicks und um nichts anderes. Ansonsten hätte man dann ja zu einer Aufklärung bestmöglich beigetragen.

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Von dem einen auf das Andere zu schließen ist schon ziemlich wild. Wenn du dich mal damit auseinander gesetzt hättest, wie ein solches Verfahren vor Gericht stattfindet, dann wüsstest du warum viele Opfer (übrigens auch in Fällen, die nicht publik sind, also dein Schwachsinns"argument" mit den Fame und Clicks safe nicht relevant ist) nicht vor Gericht gehen wollen. Das wurde hier im Thread auch schon mehrfach thematisiert, u.a. glaube ich von JestersTear. Wenn ich Ende nächster Woche mit meinem Umzug und Arbeitsplatzwechsel durch bin, kann ich das auch gerne Ausführlich machen, wenn du das Wünsch, oder jemand anderes tut dies in der Zwischenzeit.

Jetzt davon überrascht zu sein, dass sich dort niemand gemeldet hat, bzw. dass als Unschuld zu werten, finde ich auch sehr lustig, da die Opfer ja sogut wie alle (Ausnahme Shelby Lynn meines Wissens nach) von Anfang an klar gesagt haben, dass sie nicht vor Gericht gehen werden. Und dafür gibt es viele andere gute Gründe, als eine mögliche Unschuld.

Für mich ist und bleibt klar, dass die DInge, die dort gelaufen sind, die man übrigens seitens Lindemann auch nicht abstreitet, keinerlei Platz in unserer Gesellschaft haben, egal ob diese nun Strafrechtlich relevant sind, oder nicht. Am krassesten natürlich die Beziehung zu der 15. jährigen, da wird mir jedes mal schlecht, wenn ich darüber nachdenke.

ABlux
29.08.2023 13:41

Was für ein Fame und Klicks? Die Frauen haben doch Anonym ihre Geschichten erzählt. Oder weiß Du mehr?

IvanTKlasnic
29.08.2023 13:43


OPSler schrieb:
Wenn man wirklich null zur Aufklärung beiträgt und sich nur an Journalisten und damit quasi direkt die Öffentlichkeit wendet, anstatt die Fragen der ermittelnden Behörden zu beantworten (im stillen Kämmerlein ohne Öffentlichkeit ). Auch die entsprechenden Journalisten waren ja nicht dazu bereit. Was soll denn dann der Sinn der ganzen Aktion sein?

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Aufmerksamkeit auf das Thema lenken, damit zukünftig möglicherweise betroffene Damen halt wissen, was dort stattfindet und nicht in die selbe Situation kommen wie z.B. Kayla Shyx, da man hier offensichtlich auf Seitens des Teams von Lindemann durchaus wichtige Informationen verscheiert sowie eine moralische Diskussion anschieben, ob derartiges Verhalten akzeptabel ist oder nicht. Beides hat Stattgefunden.

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JestersTear
JestersTear
29.08.2023 13:43Supporter

Ich lass das einfach mal hier als eine mögliche Antwort über Sinn und Unsinn solcher Berichterstattung stehen:

Wenn es nach den Anwälten der Beschuldigten, aber auch nach den fleißigen Leser_innen und Kommentator_innen solcher Beiträge ginge, sollte man Vorwürfe sexualisierter Gewalt gar nicht erst öffentlich thematisieren dürfen, bis ein gerichtliches Urteil vorliegt. Das ist aus vielerlei Hinsicht völlig absurd, denn selten kommt es überhaupt zu einem Gerichtsverfahren, und noch viel seltener gibt es eine Beweislage, die es dem Gericht ermöglichen würde, einen Täter zu verurteilen. Was Berichterstattung aber möglich macht, gerade wenn es um prominente Beschuldigte geht: Es kommen neue Betroffene hinzu, die sich bislang nicht getraut hatten, über ihre Erfahrungen zu sprechen.
Quelle

Und bedenkt ich bin ein weißer Mann und deshalb allein schon privilegiert und von daher wage ich es selbst nicht mich in die Gedanken- und Gefühlswelt einer Person, welche sexualisierte Gewalt erfahren hat hineinzuversetzen. Sowas kann man vermutlich nicht rational erklären, weil es höchst privat und schambelastet ist und man sich eventuell der Aufmerksamkeit nicht aussetzen will, die es nach sich ziehen könnte, sollte man tatsächlich Teil eines Verfahrens sein. Journalismus bietet Anonymität und lenkt trotzdem Aufmerksamkeit auf die Sache.
Dass Journalisten nicht das Ihnen entgegengebrachte Vertrauen der mutmaßlichen Opfer hintergehen halte ich in dem Fall für selbstverständlich.

Ich würde mich auf jeden Fall nicht mit Lindemann anlegen wollen, wäre ich eine mutmaßlich geschädigte Frau, allein aus Angst, dass selbst, wenn ich ein Verfahren gewinne, dass da draußen genug Männer (und Frauen) sind, die ihr Idol verteidigen egal was auch passiert und wenn es nur sehr wenige Prozent wären, ich hätte ewig Angst, dass mir einer dieser Männer (oder Frauen) auflauert und mir Gewalt antut, sei diese sexuell, körperlich oder psychisch.

Locust
29.08.2023 13:49·  Bearbeitet


IvanTKlasnic schrieb:
Für mich ist und bleibt klar, dass die DInge, die dort gelaufen sind, die man übrigens seitens Lindemann auch nicht abstreitet, keinerlei Platz in unserer Gesellschaft haben, egal ob diese nun Strafrechtlich relevant sind, oder nicht. Am krassesten natürlich die Beziehung zu der 15. jährigen, da wird mir jedes mal schlecht, wenn ich darüber nachdenke.

Zitat anzeigen



Mal abgesehen von der geschichte mit der 15 jährigen, was wieder strafrechtlich relevant wäre.

Warum ist das klar? Ich persönlich finde es schon auch abartig und pervers, wenn eine Till eine in der Pause lutscht. Allerdings was geht das letztendlich mich an und mit welchem Recht darf ich das anprangern. Wenn beide das wollen ?

Ich finde auch, dass das Kunstwerk R+ sich dadurch unglaubwürdig macht und sehe das Persönlich kritisch. Das es dann aber in der Gesellschaft keinen Platz haben darf geht etwas weit.

OPSler
OPSler
29.08.2023 13:53


JestersTear schrieb:
Und bedenkt ich bin ein weißer Mann und deshalb allein schon privilegiert

Zitat anzeigen



An dieser Stelle hat sich dann für mich auch jegliche Diskussionsgrundlage erledigt.

IvanTKlasnic
29.08.2023 14:01


Locust schrieb:


IvanTKlasnic schrieb:
Für mich ist und bleibt klar, dass die DInge, die dort gelaufen sind, die man übrigens seitens Lindemann auch nicht abstreitet, keinerlei Platz in unserer Gesellschaft haben, egal ob diese nun Strafrechtlich relevant sind, oder nicht. Am krassesten natürlich die Beziehung zu der 15. jährigen, da wird mir jedes mal schlecht, wenn ich darüber nachdenke.

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Mal abgesehen von der geschichte mit der 15 jährigen, was wieder strafrechtlich relevant wäre.


Warum ist das klar? Ich persönlich finde es schon auch abartig und pervers, wenn eine Till eine in der Pause lutscht. Allerdings was geht das letztendlich mich an und mit welchem Recht darf ich das anprangern. Wenn beide das wollen ?
Ich finde auch, dass das Kunstwerk R+ sich dadurch unglaubwürdig macht und sehe das Persönlich kritisch. Das es dann aber in der Gesellschaft keinen Platz haben darf geht etwas weit.

Zitat anzeigen


Wo habe ich irgendwas davon geschrieben? Das Problem ist nicht das WAS sondern das WIE. Das Problem ist nicht, dass sexuelle Handlungen stattfinden, sondern, dass diese auch Frauen aufgedrängt werden, welche von vorneherein sich mehrfach versichern lassen haben, dass es eben keine sexuellen Handlungen geben wird. Und dazu gibt es ja vielfach Berichte, noch wird dies meines Wissens nach Bestritten. Wenn die Alena auf die Leute zugegangen wäre und gesagt hätte, jo wollt ihr mit nach hinten kommen und Till vögeln, dann fände ich das zwar weird, ist aber deren Sache.

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IvanTKlasnic
29.08.2023 14:07


OPSler schrieb:


JestersTear schrieb:
Und bedenkt ich bin ein weißer Mann und deshalb allein schon privilegiert

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An dieser Stelle hat sich dann für mich auch jegliche Diskussionsgrundlage erledigt.

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Ich meine, der Terminus ist in meinen Augen immer etwas blöd, weil er als Kampfbegriff verwendet wird, und viele Leute nicht, wissen, was er tatsächlich bedeutet, und daher meistens missverstanden wird. Auf der Basis aber die Gesprächsgrundlage als Entzogen zu sehen ist halt auch ziemlich lächerlich.

Locust
29.08.2023 14:10


IvanTKlasnic schrieb:


Locust schrieb:


IvanTKlasnic schrieb:
Für mich ist und bleibt klar, dass die DInge, die dort gelaufen sind, die man übrigens seitens Lindemann auch nicht abstreitet, keinerlei Platz in unserer Gesellschaft haben, egal ob diese nun Strafrechtlich relevant sind, oder nicht. Am krassesten natürlich die Beziehung zu der 15. jährigen, da wird mir jedes mal schlecht, wenn ich darüber nachdenke.

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Mal abgesehen von der geschichte mit der 15 jährigen, was wieder strafrechtlich relevant wäre.


Warum ist das klar? Ich persönlich finde es schon auch abartig und pervers, wenn eine Till eine in der Pause lutscht. Allerdings was geht das letztendlich mich an und mit welchem Recht darf ich das anprangern. Wenn beide das wollen ?
Ich finde auch, dass das Kunstwerk R+ sich dadurch unglaubwürdig macht und sehe das Persönlich kritisch. Das es dann aber in der Gesellschaft keinen Platz haben darf geht etwas weit.

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Wo habe ich irgendwas davon geschrieben? Das Problem ist nicht das WAS sondern das WIE. Das Problem ist nicht, dass sexuelle Handlungen stattfinden, sondern, dass diese auch Frauen aufgedrängt werden, welche von vorneherein sich mehrfach versichern lassen haben, dass es eben keine sexuellen Handlungen geben wird. Und dazu gibt es ja vielfach Berichte, noch wird dies meines Wissens nach Bestritten. Wenn die Alena auf die Leute zugegangen wäre und gesagt hätte, jo wollt ihr mit nach hinten kommen und Till vögeln, dann fände ich das zwar weird, ist aber deren Sache.

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Wenn dem so war ist es aber widerrum strafrechtlich relevant.

Natürlich heißt ein eingestelltes Verfahren nicht, dass nix gewesen sein kann. Und mir ist klar, dass es Anschuldigungen gibt die nur gegenüber der Presse erfolgten.
Kann ich zwar nachvollziehen ist und bleibt aber ne schwierige Geschichte.

IvanTKlasnic
29.08.2023 14:16·  Bearbeitet


Locust schrieb:


IvanTKlasnic schrieb:


Locust schrieb:


IvanTKlasnic schrieb:
Für mich ist und bleibt klar, dass die DInge, die dort gelaufen sind, die man übrigens seitens Lindemann auch nicht abstreitet, keinerlei Platz in unserer Gesellschaft haben, egal ob diese nun Strafrechtlich relevant sind, oder nicht. Am krassesten natürlich die Beziehung zu der 15. jährigen, da wird mir jedes mal schlecht, wenn ich darüber nachdenke.

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Mal abgesehen von der geschichte mit der 15 jährigen, was wieder strafrechtlich relevant wäre.


Warum ist das klar? Ich persönlich finde es schon auch abartig und pervers, wenn eine Till eine in der Pause lutscht. Allerdings was geht das letztendlich mich an und mit welchem Recht darf ich das anprangern. Wenn beide das wollen ?
Ich finde auch, dass das Kunstwerk R+ sich dadurch unglaubwürdig macht und sehe das Persönlich kritisch. Das es dann aber in der Gesellschaft keinen Platz haben darf geht etwas weit.

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Wo habe ich irgendwas davon geschrieben? Das Problem ist nicht das WAS sondern das WIE. Das Problem ist nicht, dass sexuelle Handlungen stattfinden, sondern, dass diese auch Frauen aufgedrängt werden, welche von vorneherein sich mehrfach versichern lassen haben, dass es eben keine sexuellen Handlungen geben wird. Und dazu gibt es ja vielfach Berichte, noch wird dies meines Wissens nach Bestritten. Wenn die Alena auf die Leute zugegangen wäre und gesagt hätte, jo wollt ihr mit nach hinten kommen und Till vögeln, dann fände ich das zwar weird, ist aber deren Sache.

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Wenn dem so war ist es aber widerrum strafrechtlich relevant.

Natürlich heißt ein eingestelltes Verfahren nicht, dass nix gewesen sein kann. Und mir ist klar, dass es Anschuldigungen gibt die nur gegenüber der Presse erfolgten.
Kann ich zwar nachvollziehen ist und bleibt aber ne schwierige Geschichte.


Zitat anzeigen


richtig, allerdings nur, wenn die Opfer bereit sind auszusagen, und halt auch nur, wenn sie dadurch wirklich zu Opfern geworden sind. Ebenso bei der 15-jährigen. Der Vater hat sich ja damals sogar rechtlich beraten lassen und gesagt bekommen, dass es quasi keine Chance auf Erfolg gibt. Und Kayla z.B., die davon ja klar berichtet hat, könnte halt gar keine Anzeige stellen, weil halt ihr (glücklichweise) nichts passiert ist. Hat das deswegen weniger Aussagekraft? Ich glaube nicht.

Edit: die Staatsanwaltschaft sagt ja sogar, dass alle ihr bekannten potentiellen Opfer von ihrem Aussageverweigerungsrecht gebraucht gemacht haben.

Locust
29.08.2023 14:26


IvanTKlasnic schrieb:


Locust schrieb:


IvanTKlasnic schrieb:


Locust schrieb:


IvanTKlasnic schrieb:
Für mich ist und bleibt klar, dass die DInge, die dort gelaufen sind, die man übrigens seitens Lindemann auch nicht abstreitet, keinerlei Platz in unserer Gesellschaft haben, egal ob diese nun Strafrechtlich relevant sind, oder nicht. Am krassesten natürlich die Beziehung zu der 15. jährigen, da wird mir jedes mal schlecht, wenn ich darüber nachdenke.

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Mal abgesehen von der geschichte mit der 15 jährigen, was wieder strafrechtlich relevant wäre.


Warum ist das klar? Ich persönlich finde es schon auch abartig und pervers, wenn eine Till eine in der Pause lutscht. Allerdings was geht das letztendlich mich an und mit welchem Recht darf ich das anprangern. Wenn beide das wollen ?
Ich finde auch, dass das Kunstwerk R+ sich dadurch unglaubwürdig macht und sehe das Persönlich kritisch. Das es dann aber in der Gesellschaft keinen Platz haben darf geht etwas weit.

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Wo habe ich irgendwas davon geschrieben? Das Problem ist nicht das WAS sondern das WIE. Das Problem ist nicht, dass sexuelle Handlungen stattfinden, sondern, dass diese auch Frauen aufgedrängt werden, welche von vorneherein sich mehrfach versichern lassen haben, dass es eben keine sexuellen Handlungen geben wird. Und dazu gibt es ja vielfach Berichte, noch wird dies meines Wissens nach Bestritten. Wenn die Alena auf die Leute zugegangen wäre und gesagt hätte, jo wollt ihr mit nach hinten kommen und Till vögeln, dann fände ich das zwar weird, ist aber deren Sache.

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Wenn dem so war ist es aber widerrum strafrechtlich relevant.

Natürlich heißt ein eingestelltes Verfahren nicht, dass nix gewesen sein kann. Und mir ist klar, dass es Anschuldigungen gibt die nur gegenüber der Presse erfolgten.
Kann ich zwar nachvollziehen ist und bleibt aber ne schwierige Geschichte.


Zitat anzeigen


richtig, allerdings nur, wenn die Opfer bereit sind auszusagen, und halt auch nur, wenn sie dadurch wirklich zu Opfern geworden sind. Ebenso bei der 15-jährigen. Der Vater hat sich ja damals sogar rechtlich beraten lassen und gesagt bekommen, dass es quasi keine Chance auf Erfolg gibt. Und Kayla z.B., die davon ja klar berichtet hat, könnte halt gar keine Anzeige stellen, weil halt ihr (glücklichweise) nichts passiert ist. Hat das deswegen weniger Aussagekraft? Ich glaube nicht.

Edit: die Staatsanwaltschaft sagt ja sogar, dass alle ihr bekannten potentiellen Opfer von ihrem Aussageverweigerungsrecht gebraucht gemacht haben.

Zitat anzeigen


Wenn dir nichts passiert ist und du nur eine Situation unangenehm gefunden hast, hat das viel mit Wahrnehmung zu tun und erstmal ist da nichts illegales dabei.
Soweit ich mich erinnern konnte sich auch nichts illegales beobachten.
Daher halte ich es für nicht bewertbar von aussen.

JestersTear
JestersTear
29.08.2023 14:34Supporter


OPSler schrieb:


JestersTear schrieb:
Und bedenkt ich bin ein weißer Mann und deshalb allein schon privilegiert

Zitat anzeigen



An dieser Stelle hat sich dann für mich auch jegliche Diskussionsgrundlage erledigt.

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Warum? Also jetzt wirklich warum? Dachte es sei klar, dass man als weißer Mann statistisch viel viel viel seltener von sexualisierter Gewalt betroffen ist.

Locust
29.08.2023 14:37


JestersTear schrieb:


OPSler schrieb:


JestersTear schrieb:
Und bedenkt ich bin ein weißer Mann und deshalb allein schon privilegiert

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An dieser Stelle hat sich dann für mich auch jegliche Diskussionsgrundlage erledigt.

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Warum? Also jetzt wirklich warum? Dachte es sei klar, dass man als weißer Mann statistisch viel viel viel seltener von sexualisierter Gewalt betroffen ist.

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vermutlich nicht nur als weißer. Ist zumindest naheliegend. Aber was spielt es für ne Rolle?

OPSler
OPSler
29.08.2023 14:47

@JestersTear
Für mich macht es keinerlei Unterschied, wenn man sich zu einem Thema äußert, ob man Mann, Frau, divers, weiß, schwarz, rot oder sonstwas ist und auch welche statistischen Wahrscheinlichkeiten es gibt. Privilegien kommen nicht durch die Hautfarbe oder die Zugehörigkeit zu irgendwelchen Gruppen. Ich gehöre allerdings auch nicht zu der Sorte Mensch, die es als anmaßend empfindet, dass Pierre Brice einen Indianer gespielt hat, überhaupt den Begriff zu verwenden.

Ich möchte da jetzt auch keine ausufernden Diskussionen. Ich schreibe dies nur, weil ich explizit danach gefragt wurde.

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JestersTear
JestersTear
29.08.2023 14:53·  BearbeitetSupporter


Locust schrieb:


JestersTear schrieb:


OPSler schrieb:


JestersTear schrieb:
Und bedenkt ich bin ein weißer Mann und deshalb allein schon privilegiert

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An dieser Stelle hat sich dann für mich auch jegliche Diskussionsgrundlage erledigt.

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Warum? Also jetzt wirklich warum? Dachte es sei klar, dass man als weißer Mann statistisch viel viel viel seltener von sexualisierter Gewalt betroffen ist.

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vermutlich nicht nur als weißer. Ist zumindest naheliegend. Aber was spielt es für ne Rolle?

Zitat anzeigen


In dem Zusammenhang, dass ich noch nie Opfer sexualisierter Gewalt wurde, während wohl jede Frau hier etwas dazu berichten könnte. Deshalb möchte ich mich nicht in die Gefühlswelt hineinversetzen bzw kann mir das nur vorstellen, weshalb man meine Aussagen einfach nur darauf hinterfragen soll. Wenn ich sage, dass ich Angst hätte, kann das auch absolut eine falsche Einschätzung sein meinerseits, eben weil ich noch nie in der Situation war. Hoffe man versteht was ich meine.

Weiß hab ich dazu geschrieben, da Frauen anderer Ethnien statistisch meine ich nochmal häufiger betroffen sind und welche mit Behinderung bzw in Pflegeeinrichtungen nochmal häufiger. War nur als doppelte Verstärkung gedacht.

Edit: Ich finde es außerdem schon wichtig eine Gewichtung zu machen. Ja ich kann mich zu allem äußern und das ist das gute Recht von jedem, aber trotzdem denke ich, dass Menschen die direkt von etwas betroffen sind und Erfahrungen dazu haben oder ein Wissen, welches ich nicht besitze, dann sollte denen schon mehr Gehör geschenkt werden, bzw deren Wort stärker gewichtet werden. Ich persönlich habe auch kein Problem mit dem Wort Indianer und auch nicht damit, dass weiße diese gespielt haben in Filmen. Nur denke ich 1. sollte so etwas heute nicht mehr gemacht werden und 2. wenn Ureinwohner die es betrifft ein Problem mit der Bezeichnung haben, dann nutze ich diese halt nicht, tut mir ja nicht weh.

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OPSler
OPSler
29.08.2023 15:02

Also ich habe eine Frau, eine Schwester und eine Tochter. Alle drei wurden bisher noch kein Opfer sexualisierter Gewalt. Vielleicht haben sie einfach Glück gehabt, vielleicht haben sie manche Dinge einfach nur anders empfunden als andere. Auf jeden Fall sieht sich nicht jede Frau als Opfer. Was es natürlich nicht weniger schlimm macht, dass viele Frauen solche Erfahrungen machen mussten.

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JestersTear
JestersTear
29.08.2023 15:08Supporter

Bin jetzt bei sexualisierter Gewalt nach der Definition des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben gegangen:

Sexualisierte Gewalt gegen erwachsene Frauen wird nicht nur in Form von Vergewaltigungen ausgeübt. Sie äußert sich auch durch sexuelle Belästigung, zum Beispiel in Form von:

- sexuellen Anspielungen, obszönen Worten oder Gesten
- aufdringlichen und unangenehmen Blicke
- Briefen oder elektronischen Nachrichten mit sexuellem Inhalt
- dem unerwünschten Zeigen oder Zusenden von Bildern oder Videos mit pornografischem Inhalt
- sexualisierten Berührungen

Quelle

Und ich behaupte das könnte durchaus deiner Familie schon passiert sein, ansonsten Glück gehabt, ich kenne keine Frau die das noch nicht erlebt hat.

Locust
29.08.2023 15:12


JestersTear schrieb:


Locust schrieb:


JestersTear schrieb:


OPSler schrieb:


JestersTear schrieb:
Und bedenkt ich bin ein weißer Mann und deshalb allein schon privilegiert

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An dieser Stelle hat sich dann für mich auch jegliche Diskussionsgrundlage erledigt.

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Warum? Also jetzt wirklich warum? Dachte es sei klar, dass man als weißer Mann statistisch viel viel viel seltener von sexualisierter Gewalt betroffen ist.

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vermutlich nicht nur als weißer. Ist zumindest naheliegend. Aber was spielt es für ne Rolle?

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In dem Zusammenhang, dass ich noch nie Opfer sexualisierter Gewalt wurde, während wohl jede Frau hier etwas dazu berichten könnte. Deshalb möchte ich mich nicht in die Gefühlswelt hineinversetzen bzw kann mir das nur vorstellen, weshalb man meine Aussagen einfach nur darauf hinterfragen soll. Wenn ich sage, dass ich Angst hätte, kann das auch absolut eine falsche Einschätzung sein meinerseits, eben weil ich noch nie in der Situation war. Hoffe man versteht was ich meine.

Weiß hab ich dazu geschrieben, da Frauen anderer Ethnien statistisch meine ich nochmal häufiger betroffen sind und welche mit Behinderung bzw in Pflegeeinrichtungen nochmal häufiger. War nur als doppelte Verstärkung gedacht.

Edit: Ich finde es außerdem schon wichtig eine Gewichtung zu machen. Ja ich kann mich zu allem äußern und das ist das gute Recht von jedem, aber trotzdem denke ich, dass Menschen die direkt von etwas betroffen sind und Erfahrungen dazu haben oder ein Wissen, welches ich nicht besitze, dann sollte denen schon mehr Gehör geschenkt werden, bzw deren Wort stärker gewichtet werden. Ich persönlich habe auch kein Problem mit dem Wort Indianer und auch nicht damit, dass weiße diese gespielt haben in Filmen. Nur denke ich 1. sollte so etwas heute nicht mehr gemacht werden und 2. wenn Ureinwohner die es betrifft ein Problem mit der Bezeichnung haben, dann nutze ich diese halt nicht, tut mir ja nicht weh.

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Also, dass Leute die bereits Opfer wurden da ne andere sensibilität haben ist vollkommen naheliegend. Das aber anhand von Bevölkerungsgruppen auszulegen ist mmn. vollkommen falsch.

Du hast zwar eine höhere Wahrscheinlichkeit, kann aber genau andersrum erfolgt sein in einem bestimmten fall.Da sind wir dann im Grunde bei kausalität korrelation…..

Und Angst alleine spielt sich halt v.a. im Kopf ab . Ist nicht schön spiegelt aber nicht die tatsächliche Gefahr wieder

JestersTear
JestersTear
29.08.2023 15:30Supporter

Absolut richtig und wenn wir Menschen mit Depressionen sagen, dass die schlechten Gedanken ja nur im Kopf sind, dann sind wir auch das Problem los, verrückt.

Metalguard
29.08.2023 15:30·  Bearbeitet


JestersTear schrieb:
Bin jetzt bei sexualisierter Gewalt nach der Definition des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben gegangen:

Sexualisierte Gewalt gegen erwachsene Frauen wird nicht nur in Form von Vergewaltigungen ausgeübt. Sie äußert sich auch durch sexuelle Belästigung, zum Beispiel in Form von:

- sexuellen Anspielungen, obszönen Worten oder Gesten
- aufdringlichen und unangenehmen Blicke
- Briefen oder elektronischen Nachrichten mit sexuellem Inhalt
- dem unerwünschten Zeigen oder Zusenden von Bildern oder Videos mit pornografischem Inhalt
- sexualisierten Berührungen

Quelle

Und ich behaupte das könnte durchaus deiner Familie schon passiert sein, ansonsten Glück gehabt, ich kenne keine Frau die das noch nicht erlebt hat.

Zitat anzeigen



Puh, finde diese Definition tatsächlich sehr schwierig. Bin schon länger nicht mehr auf dem dating Markt aktiv, aber einige der Punkte haben in wohldosierter Form noch vor einigen Jahren ganz einfach zum aneinander annähern gehört - allem voran ab und an eine gewisse Doppeldeutigkeit beim flirten die das Gegenüber entweder aufgreifen oder ignorieren kann. Wenn ich mal umgekehrt die Punkte ganz streng auf das anlegen würde was ich selbst von Frauen erlebt habe könnte ich sagen, dass ich auf jeden Fall bereits mehrmals und gerade als tinder und co populär wurden recht regelmäßig mit sexualisierten textnachrichten, Bildern und Anspielungen konfrontiert worden bin die in dem Moment durchaus überraschend und der Situation nicht angemessen waren. Als Opfer von sexualisierter Gewalt wurde ich mich deswegen aber trotzdem nicht bezeichnen, wenn ich sowas daneben fand hab ich das eben klar kommuniziert und wenn man dann nicht auf einen Nenner kam wars das eben mit dem Kontakt. Das sind Vorkommnisse die nerven können aber wohl eher keine schwerwiegenden Traumata erzeugen.

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