Hellfest 2023 (FR)

Festival Forum: Diskussion zu Hellfest Open Air 2023 (u.a. mit Iron Maiden, KISS, Slipknot)

eröffnet von Stuffi_95 am 30.09.2022 13:47 Uhr
101 Kommentare - zuletzt von umiker

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umiker
19.06.2023 16:18·  Bearbeitet

Nach 4 weiteren Festivaltagen diesen Sommer mögen die Füsse nicht mehr, die Hände sind aber noch fit, daher auch hier ein Review für eure Lektüre. Frisch aus der Feder während der auch hier entspannten Zugfahrt.

Wetter: Auch dieses Weekend war mit viel Sonne gesegnet, zu den Weekends davor gab es aber Sonntag in der ersten Tageshälfte Regen. Ab dem Nachmittag blieb der Schlamm, oben hellte es aber auf. Das war ideal, nie zu heiss, in der Nacht nicht zu kalt.

Anreise: Festival ist gut mit dem Schnellzug erreichbar (bis Paris, dann ca. 2-3h weiter bis Nantes, von da 30min Regiozug, dann Shuttle. Dazu später mehr). Oder per Flug, von da kann man auch direkt ans Festival ohne erneutes Umsteigen (jedoch mit Vorabreservierung).

Lineup: Erneut die Creme de la Creme, auch wenn einige Stimmen im Umfeld das Graspop noch etwas geiler fanden. Liegt aber wohl daran, dass man letztes Jahr gefühlt jede Band gebucht hatte, die verfügbar war. Aber 10 Jahre nach meinem ersten Festival muss ich hier auch etwas Kritik anbringen. Die konstanten Überschneidungen sind ja noch nachvollziehbar, das gibt es fast überall. Teilweise schmerzhaft, aber das ist subjektiv. Oder man macht halbe/halbe.
Aber die Zeiten sind zu hart, das hält kein Mensch 4 Tage durch. Vended um 10:30, Bloodywood um 11:40, Skynd um 11:05 um nur ein paar Namen zu nennen. Und dann noch für poplige 30min Slots. Wem macht man so einen Gefallen? Klar, irgendwelche Spinner oder Tagesbesuchende gönnen sich das komplett, aber mit 4 Tagen ist es schlicht zu hart. Im Gegensatz zum Download geht es dann DO-SA jeweils noch bis 2 Uhr in der Nacht mit Parkway Drive, Meshuggah, Sum 41 etc. Das sind keine "Rausschmeisserbands", die kann man dann nicht sausen lassen. Verlierer ist da der menschliche Körper Smiley

Gelände: Hier ist man für moderene Metalfestivals nahe an der Perfektion, Deko, Wege, Atmosphäre, Pyro, Rost-Design, Sitzgelegenheiten, asphaltierte/gesteinte Pitbereiche (= fast kein Staub!). Hier hat man sich keine Kosten gescheut um das Erlebnis einzigartig zu machen. Man taucht in eine andere Welt ein und sieht quasi keine Sponsoren. Bühnenwechsel sind mit etwas Grundtaktik auch am späteren Abend gut möglich für die Grösse.

Hotelsituation: Hier kommt der grosse grosse Negativpunkt vom Wochenende. Wer in Nantes übernachten will lässt das Festival lieber bleiben meiner Meinung nach. Oder geht Campen. Was auf dem Papier noch nach einer guten Idee klang (und wegen den logischerweise ewigs ausgebuchten Hotels im Festivalort Clisson selber eh alternativ los war ausser zu campen), hat sich in der Praxis als eine Zumutung herausgestellt. Für ein Dorfest oder eine Headliner-Outdoorshow passt das logischerweise. Aber wenn man nach 12-14h-Festivaltagen ins Bett will und mit etwas Pech erst nach über 2 Stunden zurück in Nantes ist, finde ich das hart.
Das Problem im Detail: Vom Bahnhof zum und vom Gelände kommt man mit etwa 30 Minuten Fussmarsch. Ob man sich das bei einem solchen Programm zumuten will, darf man selber entscheiden. Es gibt da einen Shuttleservice, der aber ausschliesslich mit 9-er Vans operiert. Und so bricht bei etwas Andrang das System ziemlich schnell zusammen und man steht länger als man zu Fuss hätte.
Wenn man dann am Bahnhof ist, gibt es "grosszügigerweise" 3-4 Nachtverbindungen zusätzlich. 2 der 4 Tage habe ich wegen 2 Minuten diese verpasst und konnte dann 30-45 Minuten warten. Das ist extrem frustierend wegen der schlechten Planbarkeit. Da am Donnerstag PWD bis kurz nach 2 Uhr gespielt hat und der Zug auf der Rückfahrt noch eine Panne hatte bin ich schlussendlich um 4:30 im Bett gelegen.

Wie gesagt, für eine einzelne Openair-Show etc sind solche Umstände in Ordnung. Aber nicht für ein 4-tägiges Festival mit überladenem Lineup und eigentlich sonst hohen Ansprüchen an sich selbst und das Wohlergehen der Fans.

Einfache Lösung: Wieso nicht einfach einen Shuttleservice mit Bussen anbieten, der vom Gelände direkt nach Nantes fährt, sobald der voll ist (und dann gleich der nächste gefüllt wird)? Zahlen tun es ja die Fans. Jetzt kostete das Reisen pro Tag 2x3 EUR für die Van-Shuttles und pauschal 5 EUR für den Zug hin- und zurück. Da kann man im Bus gerne auch das Doppelte verlangen, wenn man dafür nicht 2-2,5h reisen muss.

Aber das war jetzt extra ausführlich, falls man das Festival mit Hotel machen will. Wer eh Campen will, das hat ganz gut funktioniert gemäss Freunden und gleich neben dem Campground hat es auch einen grossen Supermarkt.

Nächstes Jahr steht wohl mal wieder Graspop auf dem Programm, obwohl man jetzt beide machen könnte (HF ist ne Woche später als sonst).

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